Fermate am Schluss - wie lange aushalten?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gundi, 11.November.2010.

  1. Gundi

    Gundi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!
    Ich habe mal ne ganz blöde Frage....

    Wenn am Schluß eines Stückes, welches z.b. im 4/4-Takt gespielt wird, zuerst noch ein ritardando und dann eine Halbe mit Fermate steht (quasi der Schlusston), wie lange wird die ausgehalten? Im Unterschied eine Ganze mit Fermate?

    Hintergrund ist folgender: Organisten haben ja einen Kompressor und können den Schlussakkord bis zum St. Nimmerleinstag aushalten, was sie auch gerne tun - mir geht daneben die Luft aus. Ich habe also bestimmt, wann Schluß ist.
    Bis jetzt habe ich das immer nach Gefühl gemacht, das war auch soweit in Ordnung, aber es wird bestimmt eine Regel geben, an die man sich halten kann?

    Danke im voraus für Eure Anregungen.

    Gruß Gundi
     
  2. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hallo...

    ich kenn keine regel!
    der musiker selbst soll ja auch noch was entscheiden dürfen, oder? :-D
    im zusammenspiel mit anderen kann natürlich was ausgemacht werden (zB 8 schläge im letzten tempo), wenns ohne gar nicht gehen sollte...aber im normalfall sollte das auch ohne dem klappen!

    lg phi
     
  3. Gast

    Gast Guest

    bis einer der führenden instrumentalisten abwinkt (falls man nicht alleine spielt) oder der Diri abwinkt.

    solltest du beim diri was flasch machen trifft dich sein BLICK :-D
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Naja nach Gefühl halt. Da ihr auch nur zu zweit seid sollte das ja kein Problem sein, einfach abzuwinken oder ein anderes Zeichen zu geben.
     
  5. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    Fermate heisst immer "nach Belieben", egal ob das ne Halbe oder Ganze oder Viertel ist. Die steht da nur, damit der Takt voll wird.

    Nach Belieben im Ensemblespiel heisst wiederum, dass einer das Zeichen gibt, im Zweifelsfall der, dem am ehesten die Luft weg bleibt, in dem Fall bist du das also.

    Gruß,
    xcielo
     
  6. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Bis euch die Luft ausgeht und einer umfällt ;-)

    Im ernst, einer muss abreißen. In Deinem Fall Du, da Du ja mt der Luft zurecht kommen musst. Der Organist muss nur Knöpfchen drücken.

    Eine Regel hierfür gibts bestimmt!

    Gruß
    Sven
     
  7. Gast

    Gast Guest

    jepp,

    wenn einer blau anläuft sollte man sich einigen und DIESEN ton beenden. :cool:
     
  8. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Die Fermate beim Psychiater:

    "Ich halt's einfach nicht mehr aus!"
     
  9. Gundi

    Gundi Ist fast schon zuhause hier

    O.k., wundert mich, dass es keine Regel gibt - das gibt's ja gar nicht :-o

    Es gibt doch aber bestimmt eine Länge, die sich "gut anhört", ich weiß nicht, wie ich es erklären soll - es gibt Musiker, die hören "irgendwann" auf und es passt nicht, bei anderen passt es - ich denke, auch wenn ich es nach Gefühl mache, läuft der Takt innerlich unbewusst weiter - ich kann es halt nicht erklären, weil es automatisiert ist.

    Ja, das Gesicht des Dirigenten kenn ich - wenn dann noch eine furchtbar intonierende Trompete das pianissimo übersehen hat, wird's richtig gut - das ist wohl der Grund, warum er mit dem Rücken zum Publikum steht :lol:

    Den werd ich danach aber nochmal fragen - vielleicht weiß er mehr ?

    Danke und Gruß in die Runde
    Gundi

    Die Fermate beim Psychater find ich sooooo klasse ;-)
     
  10. Gast

    Gast Guest

    frage an dem orchestermusiker:

    was gibt der dirigent heute abend?


    ...keine ahnung, wir spielen mozart!
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Hallo Gundi,

    da es sich bei Musik (und besonders ihrer Interpretation) um eine Kunstform und keine Ingenieurswissenschaft handelt, gibt es eigentlich sehr wenig Regeln.
    Das einzige, was sich diesbezüglich neuerdings etabliert hat, ist im Grunde genommen die exakte Tempoangabe per Metronom.
    Doch der Rest bleibt gewöhnlich im Ermessen des Interpreten, besonders bei älteren Kompositionen.

    Ich kenne etliche Komponisten (bin ja selbst einer), die ihre eigenen Stücke auch von Mal zu Mal unterschiedlich interpretieren, das hängt immer von der Befindlichkeit und der Stimmung des Augenblicks ab.

    Per Computer-Midi-Sequenzer kann ich freilich die Länge jeder Fermate exakt eingeben - das muss ich sogar - doch das mag ich persönlich überhaupt nicht, denn es ist so deterministisch. :roll:

    Sicher gibt es auch Komponisten oder Arrangeure, die genaueste Vorstellungen von der gewünschten Länge haben, doch die schreiben dann meistens keine Fermate, sondern notieren die Länge aus.

    Wenn ein Urheber also eine Fermate schreibt, dann ist das eine bewusste Entscheidung, den Interpreten die Länge nach Belieben zu überlassen. ;-)


    Schöne Grüße
    Rick
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Hallo Gundi,

    natürlich gibt es die ;-)

    nur hat da jeder andere Vorlieben, und so generell, ohne Zusammenhang des gespielten Stückes, des Tempos, und des Anlasses könnte man das doch nicht verallgemeinert festlegen.

    Mach dich mal ein bisschen frei für die Musik, wenn es für Alles eine Regel gäbe wäre Musik totlangweilig.

    Gruß,
    xcielo
     
  13. Gundi

    Gundi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo xcielo,
    ich bin da schon frei und hab da bis jetzt kein Problem damit gehabt aber ich habe Schwierigkeiten, dass an andere zu vermitteln. Ich denk schon, dass ich das nach Gefühl kann aber das weiterzugeben fällt mir schwer.
    Vielleicht fällt mir was ein...

    Danke für die Anregungen - Gruß Gundi
     
  14. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Bei einer Fermate wird der Ton doppelt so lang wie der Notenwert der Note, über der sie steht, gespielt, was aber in der praktischen Ausführung nicht immer der Fall ist. Der Ton sollte aber mindestens so lang wie der Notenwert der Note, über der sie steht, erklingen.

    LG,
    Billy
     
  15. Ranky

    Ranky Ist fast schon zuhause hier

    Das ist ein interessantes Thema. Hatten wir noch nicht im Unterricht. Aber eine Verständnisfrage an Billy:

    Wenn es diese Regel gibt (doppelt so lang wie die Note), weshalb wird in einem solchen Fall nicht einfach die entsprechende Note mit dem nötigen Wert angegeben, anstatt ein Fermate?

    Viele Grüsse
    René
     
  16. rbur

    rbur Mod

    Weil es eben keine feste Regel ist, sondern nur ein Richtwert.

    Macht's doch nicht so kompliziert. Der Ton wird so lange ausgehalten, wie es der Interpret für richtig hält. Das kann der Solist sein, der Dirigent, der Sopranist im Saxquartett ...
     
  17. Ranky

    Ranky Ist fast schon zuhause hier

    Hallo RBur

    Es gibt eben Leute, für die ist dieses Thema ev. etwas komplizierter.. (dieser Thread ist ja auch explizit für Anfänger..).
    Wo, wenn nicht hier, sollen solche von "Nichtwissenden" gestellte Fragen denn gestellt werden?
     
  18. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Das ist wohl eher eine Richtlinie wie ein Gesetz. Wenn Du die Note doppelt so lang anschreibst, dann muss das auch mit dem Takt zusammenpassen.

    Ich habe Noten, da kommt in einem Takt mit lauter Achteln mitten drin eine Fermate vor. Das ist ein Solo "ad lib" (mit "freier Phrasierung"). Das sieht komisch aus, aber wenn man den Teil mit ein bisschen Schmalz spielt, macht das Sinn.

    Wenn ich nach Haus komme, kopier ich mal den kurzen Ausschnitt als Beispiel.
     
  19. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

    Jep. Der Takt könnte zeitlich gedehnt werden, was einem Taktwechsel entsprechen könnte, was man möglicherweise vermeiden möchte.

    Die Fermate wird in diesem Fall als "Kadenz", "musikalische Zäsur", verwendet , um musikalische "Sinneinheiten" voneinander zu trennen.

    Schöne Grüße von Stradbroke Island,
    Billy
     
  20. Gast

    Gast Guest

    http://www.straddiecookbook.info/mapstraddie.jpg
     
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