Hi Ihr Lieben, Hatte gestern bei meinem Saxlehrer wieder eine Anfängerstunde, er lehrte mir,dass ich ganz fest üben soll, dass die Finger, die ich gerade nicht brauche, trotzdem IMMER auf den Tasten liegen sollen, habe in den Büchern gelesen, dass die Finger die gerade nicht gebraucht werden, ca 2 cm über den Tasten sein sollen, so habe ich es mir selbst angelernt, mein Lehrer meint, dass ist überhaupt nicht gut! Versuche jetzt so zu machen wie er sagt, aber ich schaffe es nicht einmal eine c dur tonleiter zu spielen, ohne dass Z.B der finger daneben mitdrückt!! (wie gesagt, ich über erst heute den ersten tag so, ca 2Stunden) wie macht Ihr das?? bin froh um jede Meinung!! herzlichen dank, david
Hallo, Prinzdavid, das Wichtigste bei der Fingerhaltung ist erstmal, dass es nicht verkrampft. Soll heißen, prinzipiell stimme ich deinem Lehrer natürlich zu, dass die Finger im Idealfall immer den leichten Kontakt zur Klappe haben, das sollte aber nicht kontraproduktiv sein, wenn es nämlich nur unter Verkrampfung der Hand geht. Ich arbeite mit meinen Schülern an diesem Prinzip eigentlich nur bei langsamen Tonleitern und vor allem bei meinen geliebten "Fingerübungen", also wenn ein einzelner Finger eine Wechselbewegung macht - bei dieser Bewegung eines einzelnen Fingers sollen die Schüler möglichst immer diesen Finger an der Klappe lassen, auch wenn die Klappe auf ist. So entwickeln sie eigentlich völlig ausreichend das Gespür dafür, dass es gut möglich ist, die Finger immer leicht an der Klappe zu lassen und können es auch in anderen Situationen lockerer umsetzen. Es gibt nämlich auch genügend Situationen, wo ich ganz bewusst die Finger etwas weiter bewege, bei manchen Terzwechseln ist das sehr hilfreich, wenn die Motorik da etwas bewusster gesteuert wird. Also meine Empfehlung: ausprobieren, die Fingerbewegung so gering wie möglich zu machen, aber immer langsam und locker dabei bleiben, denn die Verkrampfung entsteht vor allem dann, wenn du eine ungewohnte Bewegung zu umfassend und in zu hohem Tempo übernehmen willst. Alles Liebe Toffi
Hallo David, ich stimme Toffi zu, dass das Wichtigste ist, immer locker zu bleiben. Die Menschen sind nun mal unterschiedlich, und jemand, der beispielsweise seit seiner Kindheit Klavier spielt, dürfte eine ganz andere Fingerfertigkeit entwickelt haben als jemand, der wie Du erst im "zarten Mannesalter" mit Musik beginnt. Schau Dir einfach mal auf YouTube Videos von bekannten Saxern an - da hast Du Leute, die "vorschriftsmäßig" mit den Fingern auf den Tasten bleiben, aber auch welche, die die Greifer "hochschmeißen" wie nur was. Allerdings wirst Du keinen Zusammenhang zwischen der Geläufigkeit und der Entfernung zu den Drückern feststellen können. Prinzipiell kann man schon sagen, dass es besser ist, wenn die Finger möglichst nahe bei den Tasten bleiben, doch ob sie nun 2 cm oder 2 mm entferrnt sind, macht nach meiner Erfahrung keinen besonderen Unterschied aus, so lange sie schnell genug da sind, wo sie hin sollen. Wenn Du Schwierigkeiten hast, die Finger an die richtige Stelle zu bringen, solltest Du natürlich schon eher "auf Tuchfühlung" gehen - hat Dein Lehrer gemeint, dass Du damit Probleme habest, oder ging es ihm nur um ein abstraktes Prinzip? Schöne Grüße, Rick
Hi Ihr Lieben, danke für Eure Meinung! Lieber Rick, mein lehrer meinte einfach, dass es eben wichtig wäre, direkt auf der Klappe zu bleiben,da der Weg eben dann zum drücken viel kürzer wäre!! liebe grüssr david
Für wichtig halte ich, daß die Klappenbewegung [in beiden Richtungen] möglichst SCHNELL vollzogen wird; das kann im einen Fall - immer auch abhängig von individueller Physiologie - dann optimal gewährleistet sein, wenn die Finger ständig an den Klappen "kleben", in anderen Fällen mag es ebenso funktionell sein, wenn die Finger eine Art "Ausholbewegung" machen, und dadurch die Klappen dann mit sehr hoher Geschwindigkeit "treffen" und bewegen. Charlie Parker ist ein gutes Beispiel für ersteren Typus - bei ihm kann man trotz aberwitziger Läufe kaum eine Bewegung der Finger sehen, er bleibt immer sehr nah an den Klappen dran. Ein Beispiel für den zweiten Typus ist Joe Henderson - er hatte recht lange, schlanke Finger, bei ihm sieht man sehr häufig, besonders bei schnellen Läufen, daß sich seine Finger recht weit von den Klappen entfernen, um dann aber mit hoher Geschwindigkeit die Klappen zu betätigen. Bei Michael Brecker kann man übrigens auch gut beobachten, daß er seine Finger manchmal ziemlich weit weg bewegt. Gruß, Christoph
Weite Wege für die Finger mögen im Einzelfalle sicherlich funktionieren. Der Erfolg gibt den genannten Spezialisten schließlich Recht. Für alle Normalsterblichen und vor allem Anfänger kann ich deinem Lehrer aber nur beipflichten. Versuche auf jeden Fall, dir einen lockeren Griff mit leichtem Klappenkontakt anzutrainieren. Der imaginäre lockere Griff beider Hände um eine leere PET-Flasche ist immer noch eine gute Hilfe. Du wirst dich später in langsamen Passagen gelegentlich auch so dabei ertappen, dass die Finger weiter weg sind, was dann auch nicht schlimm ist. Wenn du aber immer mit abstehenden Fingern spielst, hast du irgendwann ein Problem. Liebe Grüße aus dem Oberbergischen Michael