Förderung für Jazzmusiker aus Baden-Württemberg

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von Gast_13, 31.August.2015.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich persönlich denke, jede Förderung ist besser als keine. Klar könnte das optimiert werden aber da sitzen oft auch nicht Leute an den entsprechenden Stellen, die sich mit der Materie ausreichend auskennen. Leider findet vor der Planung von sowas oft zu wenig Rücksprache mit Musikern statt ob das so was bringt oder nicht oder wie man es optimieren könnte.

    Aber jede Unterstützung in diesem schwierigen Kulturbereich ist schon fast heutzutage ein Wunder. Und etwas ist mir immer noch lieber als nix.

    Lg Saxhornet
     
    Dööpdöpp, Juju und last gefällt das.
  2. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dann drück ich Euch die Daumen, daß die GEMA nicht auf Eure website geht und das Video findet, sonst wird es teuer. Ist einem Kollegen passiert, war kein Spaß.

    LG Saxhornet
     
  3. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Tja, fast tut es mir leid, dass ich das mit der Förderung überhaupt gepostet habe, aber ich dachte, wie Mrs. Fine (JuJu) auch geschrieben hatte, das dies keine schlechte Sache sei, umal die Jazzmusikerszene in Baden-Württemberg tatsächlich überschaubar ist.
    Ein freiberuflicher Ingenieur bekommt keine Landeszuschüsse, wenn er aus wirtschaftlichen Gründen Jobs in Berlin oder Hamburg annehmen muss, zu gleiche Konditionen wie in Baden-Württemberg. Und denen geht es wirtschaftlich auch nicht unbedingt gut.

    Was mir an Jazz und Unterhaltungsmusikern in und um Stuttgart schon in den 80iger Jahren immer abgestossen hat, war die ständige Geldgeilheit, Gier und der Futterneid, wenn ein anderer Kollege mal den Job bekommen hat. Das ganze wohlgemerkt meistens von Söhnen aus der begüterten Bildungsbürgerschicht!
    Eine Frankreich Tour mit Konditionen, die schon vor der Tour festgestanden hatten war dann plötzlich "Abenteuerurlaub mit Instrumenten". Aber man hat sich darauf eingelassen, sonst hätte ein anderer den Job gemacht und das Geld verdient.

    Diese Gier und Geldgeilheit habe ich bei Musikern aus dem Europäischen Ausland oder aus den USA, die ich kennenlernen durfte nie so ausgeprägt erlebt. Aber vielleicht habe ich einfach die Sprache nicht verstanden. ;-)

    Ich habe den Eindruck, dass, würde die Regierung von BW für jeden Musiker 1000,- Euro im Monat bezahlen - einfach so - ein großes Gejammer einsetzen würde, warum es nicht 2000,- oder 3000,- im Monat sind.

    Als die Regierung in BW Hochschulstellen streichen wollte, auch mit der Begründung, dass es für so viele kostenlos ausgebildete Musiker eh keine Arbeit gibt, war das Geschrei auch groß. Die gleichen schreien dann nach dem Studium nach Subventionen und bejammern die schlechten Berufsbedingungen.

    Irgendwann könnte dann auch die Grün-Rote Landesregierung in BW auch auf die Idee kommen, das ganze einfach dem Markt zu überlassen!
     
  4. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Was über Websites gesagt wurde, kann ich nur bestätigen. Ich bin in der Kommunikationsbranche tätig und u.a. Online-Redakteurin.
    Klar, für jemanden, der sich damit auskennt und ein Händchen dafür hat, ist eine professionelle Website im Zeitalter von joomla und jimdo keine Hexerei mehr.
    Aber ich kenne wirklich viele professionelle Musiker (habe mal als Kommunikationsfachfrau in einem Konservatorium gearbeitet und habe auch privat mit Musikern zu tun), die wunderbare Musik machen und es auch irgendwie schaffen, davon zu leben, aber sich einfach nicht verkaufen können geschweige denn die entsprechenden Computerkenntnisse haben. Mir tut es weh, wenn ich die Websites so ansehe. Man kann eben nicht alles können. ;)
    Aber leider fehlt halt meistens das Geld, das an eine Fachperson zu delegieren. Und auch dann können die wenigsten eine professionell programmierte Website anschliessend selber annähernd sachgemäss bewirtschaften (ich habe grausige Beispiele gesehen). Nicht zuletzt fehlt die Zeit und der Sinn dafür. Aus irgendeinem Grund ist man ja Musiker geworden, nicht Computerspezialist.
     
  5. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    die leute die richtig gut sind, können normalerweise auch davon leben

    vielleicht sinds auch zuviel mittelmässige musiker auf dem markt, und deshalb ists schwierig da
    ordentlich geld zu verdienen....
     
  6. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Von Jazzkonzerten leben? Das kann noch nicht mal jemand wie Vincent Herring oder Eric Alexander. Da würde ich schon behaupten, dass die richtig gut sind.

    LG Juju
     
  7. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    ich meinte als musiker, lehrer, komponist...........
    wenn die nicht von ihrem beruf leben können, dann müssen die noch was anderes machen
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Wie kommst Du darauf, hier ginge es um die Summen?
    Ich finde es entsetzlich, dass da vergleichsweise viel Geld in die Hand genommen wird, ohne dass es einen Effekt auf die Musikerszene haben wird.

    Auf meine Kritik geht hier leider keiner ein, deshalb nochmals die Punkte, die mir aufstoßen:
    • Keine langfristige Planungssicherheit
    • Jury-Entscheidung, quasi Lotterie für die teilnehmenden Musiker
    • Im Endeffekt nur ein zufälliges Zubrot, das man eben nicht einsetzen kann, um etwas grundsätzlich zu verändern

    Wenn das toll sein soll, fehlt mir offenbar das Hirn, das zu verstehen. Ich finde, da wird einfach Geld mit großem Trara vergeudet, ohne positive Wirkung. Muss man für so etwas Beifall klatschen?

    Die Streichung wäre meiner Ansicht nach ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.


    Die gleichen schreien dann nach dem Studium nach Subventionen und bejammern die schlechten Berufsbedingungen.

    Fände ich besser als diese Lotterie, ehrlich gesagt. Entweder-oder, aber nicht so halbherzig und willkürlich-aktionistisch.


    Schönen Gruß nach LU,
    Rick
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Habe ich leider auch da erlebt und speziell von Musikern aus den USA, die hier tätig waren. Soll aber nicht eine Verallgemeinerung sein, kann auch sein, daß ich da einfach komische Leute erlebt habe.

    Lg Saxhornet
     
  10. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    oder es gibt zuviele gute musiker, und der markt gibt es einfach nicht her

    deshalb, augen auf bei der berufswahl....... das ist vorher absehbar dass im bereich musik
    und gut verdienen es super schwierig wird, hinterher jammern zählt nicht, alles bekannt
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte


    Ganz klar nein. Ich kenne Hochschuldozenten, die klasse sind und die trotzdem bei einem Clubgig in einem bekannten Club lediglich 3 Zuhörer hatten (ohne das es Freejazz war oder zu experimentell). Wenn Du keine Professur hast, kannst Du allgemein von Musik nicht gut leben. Das können von 100 Musikern vielleicht einer. Viele studierte Musiker und die haben sich bei Aufnahmeprüfungen erstmal gegen 70 bis 150 Bewerber um den Studienplatz vor einer Jury beweisen und das Studium bestehen müssen, sind auf Nebenjobs angewiesen (ist in anderen Berufsfeldern natürlich nicht anders).

    Aber Du hast in einem Punkt recht, es gibt viele mittelmässige Musiker auf dem Markt, die davon nicht leben müssen, einen anderen Hauptberuf haben und das just for fun machen und die denen die davon zu leben versuchen den Markt kaputt machen.
     
  12. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

     
  13. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Aber darum geht es doch hier nicht. Es geht um Förderung von Jazzkonzerten. Die Landesregierung wird wohl kaum den nächsten Hochzeitsgig von Band yx bezuschussen wollen. Aber auch die Top-Leute müssen sich ausrechnen, ob sie von der Tour ihre Familie ernähren können oder sie soviel Verlust dadurch machen oder sogar noch unterm Strich draufzahlen, dass es sich einfach nicht lohnt, die Westend-Show oder den Tag Unterricht dafür ausfallen zu lassen.

    LG Juju
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Wie immer liegt die Wahrheit überall dazwischen. Weniger Leute gehen zu Konzerten, Veranstalter wollen immer weniger zahlen, es gibt viele gute Musiker und einen kleinen Markt, es gibt viele Amateure, die auf dem gleichen Markt für einen Bruchteil des Geldes bereit sind zu spielen, es wird weniger Musik gekauft und mehr umsonst aus dem Netz gezogen etc. etc. etc. Kultur ist solange toll, solange sie nichts kostet, entweder weil die einen es nicht zahlen können oder die anderen nicht zahlen wollen.
    Und so einfach wie Du es darstellst ist es nicht, kannst Du aber auch nicht wissen, da Du in der Materie anscheinend auch nicht drin steckst. Ich habe einen Teil der guten Jahre noch miterleben dürfen und sehe jetzt wie der Bereich gerade langsam den Bach runtergeht. Das war damals in der Form nicht absehbar, heute rate ich meinen Schülern grundsätzlich vom Musikstudium ab, ausser es ist auf Lehramt.

    LG Saxhornet
     
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  15. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    der markt ist wie er ist, zuviele mittelmässige und zuviele gute musiker......... und kein bedarf im bereich jazz das den gewünschten lebensstil hergibt, oder du findest dich damit ab, eben auf einem niedrigen lebensstandard zu leben. dann passts ja auch wieder. weniger super musiker, und die können dann davon leben.
     
  16. rbur

    rbur Mod

    was denn sonst? Ich schicke denen meine Kontonummer und die überweisen mir das Geld? Irgendeiner muss doch entscheiden, was förderungswürdig ist. Gießkannenprinzip nützt keinem.
     
    chrisdos und last gefällt das.
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich seh das relativ locker, da ich gut aufgestellt bin. Ich sehe aber was bei Kollegen abgeht und man sieht am Horizont was da noch kommen wird. Es hat übrigends nichts mit Jazz zu tun, sondern auch in der Popmusik läuft es nicht anders und begeistert bin ich immer davon wenn Amateure zu wissen glauben wo das Problem ist und was schiefläuft und was die Gründe sind. Was machst Du hauptberuflich? Die Mehrheit der studierten Instrumentalpädagogen in Deutschland lebt übrigends schon seit Jahren im Bereich der Armutsgrenze, trotz extrem hoher Qualifikation durch eins der teuersten Studienfächer die es gibt in Deutschland. Das ist auch ein Phänomen das sich nicht auf Deutschland beschränkt sondern weltweit zu beobachten ist.
     
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  18. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    wenn sichs net lohnt, dann wirds halt net gemacht.... die regierungsaktion ist mit hoher wahrscheinlichkeit totaler schwachsinn, da sich der papieraufwand und die zeit und die nerven sich niemals lohnen..... wegen dem fuffi

    nochmals: die berufliche entscheidung musiker muss halt überlegt sein, hinterher klagen geht net....
     
  19. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    da ist kein phänomen, das dich so verwundert.... du kannst da auch noch verschwörungstheorien aus dem hut zaubern, es ist ganz simpel und einfach, es gibt ein riesenangebot an musikern auf dem markt, und der bereich wo sich ordentlich geld verdienen lässt, ist klein, z.b. professuren, oder orchesterstellen etc.
    anscheinend ist der zusammenhang für manche extrem schwierig und kompliziert..... da wundert mich die armutsgrenze von so manchen nicht mehr, die leute können 1+1 nicht zusammenzählen

    vielleicht müssen wir dir es so erklären, wenig äpfel, viele leute viel hunger, nicht alle werden satt, ists vielleicht so verständlicher?
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Genau das sagen wir doch schon seit Jahren!
    Wenn die Landesregierung wirklich konsequent wäre, dann hätte man die Studiengänge zusammengestrichen wie geplant (oder vielleicht auch anders, Hauptsache weniger), denn mit dem Studienangebot als "Berufsausbildung" wird suggeriert, da gäbe es etwas zu verdienen.

    Wie Saxhornet schon schrieb: Jeder Hochschulabsolvent hat sich vorher gegen etliche Bewerber durchsetzen müssen, man ist Konkurrenzkampf gewöhnt - dem setze ich hinzu, dass man dadurch oft nicht weiß, wie der freie Markt funktioniert, was da nötig und erforderlich ist.

    Jetzt wird das Prinzip einfach weitergeführt: Wir haben schon wieder einen Wettbewerb, schon wieder Bewerbungen und eine willkürlich zusammengesetzte Jury, schon wieder keine Garantie auf gar nichts.
    Kulturförderung bedeutet doch nicht, einfach Geld in die Hand nehmen, irgendwohin zu werfen und dann zu schauen, wer als erster das "Stöckchen" fängt.
    Kulturförderung sollte nicht einfach sinnlos Finanzmittel verschleudern, sondern zunächst einmal schauen, was denn wirklich nötig ist, um die Lebensbedingungen in der Breite dauerhaft zu verbessern.
    Das muss keine Frage immenser Summen sein - am richtigen Ort eingesetzt bringt auch wenig einen Effekt, andere spektakuläre und teure Projekte könnte man sich im Gegenzug sparen.

    Beispiel:
    Man kann natürlich auch jedem hier ankommenden Asylantragsteller EIN üppiges 10-Gänge-Menü in einem Luxusrestaurant spendieren und dann am folgenden Tag auf die Frage nach der nächsten irgendwie gearteten Mahlzeit antworten: "Jetzt stellt euch nicht so an, wir haben doch erst gestern jede Menge Geld für euch ausgegeben, seid nicht so undankbar!" :mad:

    Klar, was mich so aufregt?
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.September.2015
    bluefrog gefällt das.
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