Förderung für Jazzmusiker aus Baden-Württemberg

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von Gast_13, 31.August.2015.

  1. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @lastvisitor

    Natürlich....ich bin doch verpflichtet für meinen Arbeitgeber oder Kunden einen bestmöglichen Preis zu verhandeln.

    Aber wer nach solch einer lahmen Bemerkung schon einknickt, kann seine Dienstleistung nur sehr schlecht verkaufen....

    CzG

    Dreas
     
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  2. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxhornet,

    aus Frust? Ich frage mich, worauf Du hinaus willst, vermisse konstruktive Argumente.

    Die Welt dreht sich, Profis von gestern braucht man heute nicht mehr (so viele).
    Das mussten schon die Weber, die Lokomotivheizer, die Drucker und viele andere erfahren.
    Gejammert wurde viel, genützt hat es nichts.

    Gruß
    Mini
     
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  3. jb_foto

    jb_foto Ist fast schon zuhause hier

    Da kann ich Dreas nur zustimmen.
    Ich sehe es ja selber jedes Jahr auf das Neue im Rheinischen Karneval.
    Und das Dumme ist, wenn du als Künstler einmal den niedrigen Preis raus hast wird es sehr schwierig ihn wieder zu erhöhen

    mfg
    Jürgen
     
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  4. Rick

    Rick Experte

    Man kann natürlich hinter jedem Busch etwas Böses vermuten, aber ich finde es nicht gut, gleich von "Herabsetzung anderer" und "Selbsterhöhung" zu sprechen.

    Sorry, wenn ich mit meiner bereits dem Originalzitat gegenüber stark entschärften Formulierung jemandem auf die Füße getreten sein sollte!
    Ich bin nur entsetzt, wie gut der alte Mechanismus immer wieder funktioniert: Die Politik macht IRGENDWAS, das keinerlei substanzielle Änderung oder gar Verbesserung bringt, einfach etwas Kosmetik, und schon soll es ganz toll sein und man müsse lieber dankbar den Mund halten.
    Das ist ja nun absolut nicht das erste Mal, klappt immer wieder, so versucht man eben, Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen und dem Wahlvolk (unverdächtigeres Wort als "Bürger"?) Sand in die Augen zu streuen.

    Das frustriert mich als politisch interessierten und gelegentlich auch engagierten Menschen, der dasselbe Spiel immer wieder ablaufen sieht. Besonders schmerzt es, wenn es auch noch von der guten alten SPD kommt.
    Deshalb meine Äußerung - war nichts als ein Seufzer der Enttäuschung...
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.September.2015
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  5. last

    last Guest

    Ja - leuchtet ein...

    :) lastvisitor
     
  6. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Da ich Matthias nicht zu meinem Rausschmiss nötigen möchte, erspare ich uns allen, zu schreiben was ich denke.
    Ciao.
     
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  7. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Autsch. Schlecht fürs Karma. Ich hatte von 1993 bis 2005 auch eine Marketing-Agentur. (Forum Akzente. Organisation von Verkaufsveranstaltungen für Schmuck und Uhren, Erstellung von hochwertigen Katalogen für Juweliere etc.)
    Mir ging es nie um den günstigsten Preis sondern stets um einen fairen Preis für hervorragende Leistung bzgl. Fotografie, Litho, Satz, Retusche und Druck.

    In meiner jetzigen Firma beschäftige ich angestellte und freie Mitarbeiterinnen. Und auch hier achte ich darauf, bestmögliche Leistung zu erhalten und zahle einen fairen Preis dafür.
    Das spannende dabei ist, dass meine Kundinnen nie anfangen, mit mir über meine Preise zu diskutieren.
    Von Kollegen, die niedrigere Löhne zahlen weiß ich, dass dort ständig über Preise verhandelt wird....

    Der Volksmund sagt dazu: Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg auch keinem andern zu.

    LG Bernd
     
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  8. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @chrisdos

    Ich weiß nicht was Dir da jetzt für eine Laus über die Leber gelaufen ist.

    Mir geht es doch darum, dass Musiker sich nicht scheuen sollten ihre Preisvorstellungen mit überzeugenden Argumenten durchzusetzen. Wer, so wie ich geschrieben habe, gleich kleinbei gibt, darf sich auch nicht über die Bezahlung beklagen.

    Verhandelt wird überall, immer. Das gehört zum Spiel dazu. Das kann man lernen und wird sehen, dass man seine Forderungen besser durchsetzen kann.

    Und die Rahmenbedingungen die eigenen Preisvorstellungen durchzusetzen, sind bei Musikern eher besser, weil die Kosten der Musik im Gesamtbudget eher klein sind. (Bei Merketingevents...Firmenveranstaltungen).

    Klar ist das hart, und es ist auch härter geworden. Der Wettbewerb hat zugenommen, professionelle DJs sind eine Alternative.

    Aber gerade deshalb ist es wichtig sich als Profimusiker auch um das professionelle Vermarkten und Verkaufen seiner Dienstleistung zu bemühen.

    Und da habe ich immer wieder erschreckende Defizite erlebt.

    CzG

    Dreas
     
  9. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Bernd

    Solche Bedingungen standen in meinem Anstellungsvertrag als auch in vielen meiner Agentutverträge mit Kunden.
    Bei den Großunternehmen verhandelst Du inzwischen nicht mehr mit der Marketingabteilung sondern mit dem Einkauf.

    Da mußt Du bei jeder Position, die Du als Agentur zukaufst, nachweisen, dass Du den bestmöglichen Preis verhandelt hast.


    CzG

    Dreas
     
  10. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier


    jo, komplette zustimmung.......

    ich hab aber auch das gefühl, dass was sich hier im forum professioneller musiker nennt, nicht mal zu 30% an das heranreicht,
    was ich darunter verstehe. ich kenne 3 super saxer aus der stuttgarter szene, die das was ich hier höre, wenns es überhaupt
    bei den selbsternannten profis was zu hören gibt, die komplett an die wand blasen........ und zwar so, dass die gar keine lust
    mehr haben, die nächsten zwei wochen die kanne anzufassen!!!!!

    ist jetzt halt mal wieder leicht provokativ, aber ich hab das gefühl, das es so ist......

    ich bin der meinung, die leute hier spielen da wo se hingehören......
     
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  11. Rick

    Rick Experte

    Das ist alles einfach WAHR.
    Ich kann ganz gut von meiner Musik leben, weil ich das gelernt habe, was Dreas anspricht: mich selbst (oder ein Ensemble) nicht unter Wert zu verkaufen.
    Aber ich sehe auch immer wieder, wenn ich irgendwo bloß Mitspieler bin, wie es Kollegen fast schon peinlich ist, einen fairen Preis zu fordern oder noch eigentlich Selbstverständliches (Getränke, eine kleine Mahlzeit, Fahrtkosten usw.) zu verlangen.
    Ist auch eine Frage des Selbstbewusstseins, das scheint gerade unter Jazzern nicht sehr ausgeprägt zu sein...
    Wenn ich Mitspieler solcher "Band-Manager" bin, sage ich meistens: "Du kannst ja gerne für den Preis spielen, aber ich lebe von den Gagen mit meiner Familie und kann es mir nicht leisten, meine Arbeitszeit so billig zu verschleudern."

    Daraufhin hat ein Bandleader, ebenfalls Profi-Musiker, begonnen, schrittweise die Gagenforderungen zu erhöhen, denn er wollte mich nicht verlieren. Und o Wunder: Die Veranstalter machten problemlos mit!
    Inzwischen sind wir schon bei fast dem Doppelten der ursprünglichen Preise angekommen und werden mindestens genau so oft gebucht früher. Denn: Was nichts kostet, ist auch nichts wert. ;)

    Das funktioniert aber natürlich nur bei Firmen und Privatpersonen - Musikclubs können das auch mit Subventionen nicht leisten.
    Wer sich als Profi-Jazzer zu fein für Dinner-Musik und ähnliche Dienstleistungen ist (die übrigens auch die meisten früheren Größen wie Charlie Parker, Duke Elllington oder Benny Goodman machten, damals wie heute konnte man kaum seinen Lebensunterhalt ausschließlich durch Club-Gigs bestreiten) und nur bei reinen Jazzkonzerten "seine" Musik spielen will, muss dann eben unterrichten oder sonstwie außerhalb der Bühne jobben. :roll:


    Gut Sax,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 4.September.2015
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  12. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Na wenigstens konntest Du Dich erleichtern......oder wolltest Du auch was sagen?
     
  13. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Du als Profi von "der anderen Seite" könntest doch mal hier die Profimusiker argumentativ etwas "aufmunitionieren", oder mal auf einem Workshop ein kleines Seminar anbieten zu Thema. Das würde den Musikern sicher viel bringen, um sich besser verkaufen zu können!
    Da könntest Du wieder etwas von deinem erworbenen schlechten Karma abtragen! ;-)
     
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  14. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    im vergleich zu dir hab ich ne klare aussage getroffen, ohne jemanden direkt anzusprechen, so wie du......

    vielleicht hilft das dir, als kleine anregung
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Ja klar, denn Musik ist ja auch eine Kampfsportart! :lol:

    Im Ernst, wenn Du meinst, es ginge bei Berufsmusikern vorwiegend darum, jemanden "an die Wand zu blasen", dann wirst Du nie nennenswerte Jobs spielen.
    Laut und "sportlich" ist ja für Teenager ganz beeindruckend, geht aber vielen Leuten auf die Dauer auf die Nerven, damit kann man kleine Jungs staunen lassen, damit lässt sich jedoch kein Geld verdienen.
    Das weiß ich gut, denn ich war früher auch mal so ein Platzhirsch. Mittlerweile kann ich super leise spielen und verdiene damit ein Vielfaches der früheren Gagen. :-D
     
    saxhornet gefällt das.
  16. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    dat war ja auch bildlich gesprochen, interpretiers einfach so, die sind saugut......
    die klassischen leisen töne gefallen mir auch sehr gut, werde jetzt klassik
    mit alt-sax über, und zwar sehr leise...... concertino da camera
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Okay, wen meinst Du?
    Kenne ja ein paar Stuttgarter Kollegen, die ziemlich gut sind, und würde mich dafür interessieren, wer Dich da so dermaßen beeindruckt hat.

    Mit Ibert kann man jetzt auch nicht wirklich Geld verdienen, ist aber eine gute Übung für die High Notes. Ich persönlich halte das Stück musikalisch für überschätzt.
    Nichtsdestotrotz Hut ab, dass Du das Concertino packst, ist spielerisch schon eine Herausforderung!

    Gut Sax,
    Rick
     
  18. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Und wer hat diese Verträge unterschrieben?
    Entweder, es war Dir egal und Du hast eben gemacht, was die Auftraggeber von Dir forderten, oder Du hattest zu der Zeit selbst nicht das Repertoire an Verhandlungsgeschick und -Taktik, das Du jetzt bei den Musikern vermisst.

    Eine Alternative wäre gewesen, so mit dem Auftraggeber zu sprechen: Klar, mache ich. Aber für low budget gibt´s höchstens ein drittklassiges event. Wenn Sie Ihre Kunden mit Ihrem event wirklich begeistern wollen, organisiere ich für Sie etwas wirklich erstklassiges und unvergessliches. Kostet halt ein paar Euro mehr. Ist Ihre Entscheidung, was Ihnen Ihre Kunden Wert sind.....

    LG Bernd
     
  19. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    Hmmmhh.......ich denke mal darüber nach wie das anzugehen wäre....vielleicht auch hier.....

    CzG

    Dreas
     
  20. Dreas

    Dreas Gehört zum Inventar

    @Bernd

    Ne, Du mißverstehst da was. Es geht nicht darum etwas "low Budget" mäßiges umzusetzen, an der Qualität zu sparen.....

    Es läuft wie folgt:

    Es wird ein sehr hochwertiges Event geplant und budgetiert....sagen wir mal 800.000,-€....mit allem "Zipp und Zapp"....
    Top Location.....teuerstes Catering....hochwertige Einladungen...spezielle Performance Einladungen....Top Musiker....

    Jetzt werden entsprechende qualitativ hochwertige Dienstleister aufgefordert Angebote abzugeben....möglichst drei je Gewerk....

    Jetzt geht's in die erste Runde.....der Einkauf möchte natürlich das günstige der drei Angebote....logisch ist ja kraft Ausschreibung eine identische Qualität.....

    Als Marketingverantwortlicher/Agenturchef siehst Du in den Angeboten schon noch qualitative Unterschiede....bzw. es passen nicht alle Angebote gleich gut zur Marketingstrategie....

    Also überzeugt man den Einkauf das best passende, aber teurere Angebot zu nehmen....immer je Gewerk...(gut bei Gewerken mit nicht ausschlaggebenden Kosten kümmert sich dann manchmal keiner mehr drum....kannst Du dann selbst entscheiden...z. B. Musik....die will aber Dein Chef/der Vorstand Deines Kunden hören....wenn der dann Helene Fischer Fan ist...:eek:)

    JETZT geht es in die zweite Runde...

    Mit allen ausgewählten Lieferanten wird jetzt deren Angebot verhandelt....Ziel das definierte Qualitätsniveau möglichst günstig einzukaufen....EIN Druckmittel....noch hat man sich ja nicht entschieden....da liegen ja noch andere Angebote auf dem Tisch....

    Im Grunde wird jetzt "Geld eingesammelt"....und JETZT hängt es vom Verhandlungsgeschick jedes einzelnen Lieferanten ab, ob und wie weit er die Hosen runterlassen möchte...dazu sollte man auch ein Gespür entwickeln, wie wichtig dem Auftraggeber nun grad Du als Anbieter bist.....will er Dich unbedingt haben, muss Du Dich preislich nur symbolisch bewegen.....sieht er Dich als austauschbar an, wird er bis auf's Blut verhandeln......da muss man für sich als Anbieter eine FESTE rote Linie ziehen, die man nicht bereit ist zu überschreiten.....sonst verliert man viel Geld und das Image wird beschädigt (spricht sich schnell rum, wenn man praktisch für jeden Preis zu haben ist).

    Mir war z.B. die Musik sehr wichtig! Weil eine falsche Wahl das ganze Event kippen kann! Also habe ich, so ich konnte, die Musiker meiner Wahl gebucht, oder ich habe beim Chef/Auftraggeber für diese Musiker gekämpft....immer auch mit dem Argument..."klar geht das auch billiger....aber das wollen sie nicht hören".

    Ich habe sogar manchmal, wenn ich das Angebot der Musiker als zu niedrig fand, meinem Auftraggeber einen höheren Preis genannt....den "nachverhandelt".....und letztlich eine höhere Gage für Musiker erzielt, als sie selbst haben wollten.

    Nochmal: DIE KOSTEN IM GESAMTBUDGET VON MUSIKERN HAT KEINE HOHE RELEVANZ!

    Ich hoffe jetzt ist es klarer....;)

    CzG

    Dreas
     
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