fragen zu den Grundlagen Mundstück und Blätter

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von deraltemann, 14.August.2012.

  1. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    mal bitte ohne das es in ein Glaubenskrieg aus artet...
    also ich in meinem unschuldigen und unbedarften Fragen habe da eine bis zwei, zugegeben gefährliche, Fragen.

    Also das gemeine Mundstück muss in meiner naiven Vorstellung doch für ein Tenor anders sein als für ein Alt oder?
    oder geht gar beides mit einem zuspielen, wenn man sich dran gewöhnt ( nein ich will nicht um steigen)

    Die zweite noch gefährlichere Frage.Wenn ich mit der Härte des Blattes hoch gehe welche Folgen hat das ?

    Ich begonnen mit einem Rico1,5 ( standart nix dolles 4c MPC Yami )
    nun wie das so ist bei Anfängern mit dicken Wurstfingern; Blatt hin .. im Koffer gewühlt und nur ein 2,5 Blatt gefunden --- Ok dachte ich mir muss auch gehen ...
    nach einigen Anläufen gings auch.. ok etwas mehr Dampf auf dem Kessel aber die Töne, hatte ich das Gefühl kamen reproduzierbarer. Sowohl untenrum als auch die mit OK
    Also bei mir geht der Umfang erst von C bis zum c mit OK
    (mit lücken)
    also was für grundsätzliche Dinge gibt es rund ums Blatt zu wissen
     
  2. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Also Tenor und Alt haben unterschiedliche Mundstücke und unterschiedliche Blätter. Es soll Leute geben, die Tenor Blätter auf dem Alt spielen, aber es gibt ja auch Männer die Röcke tragen. Beides ist bei uns eher eine Kuriosität. Beim Tenor ist grundsätzlich alles ein wenig größer.

    Also zum Blatt: Da gibt es unendlich viele Variationen. Tendentiell ist zu sagen, bei gleichem Mundstück braucht man mit einem härteren Blatt mehr Luft und mehr Lippenkraft um einen vernünftigen Ton zu bekommen. Der Ton wird weicher und weniger "holzig" Dafür kann man lauter spielen. Ähnlich ist es mit einem gegebenen Blatt, wenn man Mundstücke mit zunehmend größerer Öffnung nimmt. Auch da braucht man zunehmend mehr Luft und der dynamische Umfang nimmt zu. gleichzeitig ist die Intonation aber schwieriger zu finden - weil eben das Blatt mehr Raum für Variationen hat.

    Vom Klang her bekommst Du mit einem weichen Blatt auf einem offenen Mundstück bei vergleichbarem Blaswiderstand eher einen "holzigen und obertonreichen" Klang, mit einem harten Blatt auf einem engen Mundstück einen eher klassischen und neutralen Klang. Es kommt also immer auch darauf an welche Sorte Musik Du machen möchtest. Mit einem 1,5er Rico auf einem offenen Jazz Mundstück würde ich bei meiner Blaskapelle unangenehm auffallen. In der Jazz Band könnte das aber genau die richtige Kombination sein.

    Also ich würde meinen, dass ein Rico 1,5 auf einem 4c Mundstück schon arg weich ist. Dir Rico sind im Vergleich zu etwa den Vandoren Classic bei gleicher Nummer deutlich weicher.

    ICH bin eher der "zart und klassisch" Typ und spiele daher 3er Vandoren Classic auf einem engen Selmer Mundstück. Das war gerade am Anfang gar nicht leicht mit so einem "harten" Blatt. Mittlerweile mag ich es gar nicht mehr anders.

    Leider sagen die Nummern für die Härteangaben nur ungefähr etwas aus. Man kann damit im Grunde nur Blätter der gleichen Sorte miteinander vergleichen.

    Die Blätter sind auch je nach Hersteller und Sorte unterschiedlich geschnitten. Da gibt es welche mit besonders dünner Spitze und dafür kräftigerem Herz, die produzieren weniger Obertöne, werden also bevorzugt klassisch verwendet. Andere Blätter haben kräftigere Spitzen und weichere Herzen, da vibriert das Blatt Oberton reicher. Solche werden deshalb gerne bei Rock und Jazz eingesetzt.

    Hier gilt noch mehr als bei den Saxophonen: Selber testen. Nicht jedes Mundstück lässt sich mit jedem Blatt gut spielen und nicht jede Kombination mach den Ton so wie er Dir gefällt. Um aber vernünftig testen zu können, sollte man schon eine Weile mit einer "funktionierenden" Kombination vertraut sein. Gerade in der Anfangsphase halte ICH es für kontra produktiv, dauernd am Setup etwas zu ändern. Vorausgesetzt das aktuelle Setup funktioniert einigermaßen. Das kann am besten jemand beurteilen, der schon länger spielt, ein Lehrer beispielsweise. Als Anfänger neigt man nämlich sowieso dazu die Spielprobleme auf's Setup zu projizieren. Das Rohr ist nicht dicht, das Mundstück passt nicht, das Blatt ist falsch und die Blattschraube auch. Meistens ist alles in Ordnung, es mangelt einfach noch an der Übung.

    Persönlich würde ich Dir eher empfehlen grundsätzlich auf die 2,5er Blätter umzusteigen, auch wenn es am Anfang vielleicht anstrengender ist. Andere werden Dir vielleicht genau das Gegenteil raten.
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ deraltemann

    Hallo Jan,

    wenn bebop99 vor einem schreibt ist i.d.R. alles erklärt.

    Insofern nur der Hinweis ein 2er zu probieren, weil der Sprung
    vom 1,5 zum 2,5 zu gross sein könnte.

    Es darf nicht anstrengen! Dann ist das Blatt noch zu hart.

    LG

    Dreas
     
  4. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    danke für die neutrale Erklärung.. kann ich gut nach vollziehen und klingt für mich auch iwi Logisch (wg. Physik)

    Also der Wechsel war nur wegen sonst nicht Üben können bedingt..
    Ich glaube auch nicht das man durch viel Rumgefummel am Setup
    ein Übungsgeschlampe weg bekommt.

    Ne ne so eine Stunde darf gern am Tage sein ----so im Mittel
    und dann Geduld bis es wird
     
  5. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Den wie immer sehr guten Erklärungen von Bebob möchte ich nur folgendes hinzufügen:

    Bei einem weichen Blatt sprechen die ganz tiefen Töne leicht an, aber die ganz hohen (Palmkeys) nicht bzw. sie sind instabil. Bei einem harten Blatt genau umgekehrt. Das mit den tiefen Tönen ist aber eher beim Tenor ein Problem.
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Der Ton wird nicht zwingend weicher und weniger holzig und lauter muss man dadurch auch nicht zwingend spielen können. Das hängt doch auch sehr stark vom Spieler und dem Mundstück ab, wie er mit einem härteren Blatt klingt und wie laut oder leise er damit spielen kann. Aber auch ich habe schon Mundstücke gehabt bei denen ich lauter auf einer offeneren Version war, es lässt sich nur nicht verallgemeinern, ich hatte auch schon Fälle da war es andersrum (da war ich allerdings auch erst erstaunt).

    Das trifft dann zu wenn man von der idealen Blattstärke für einen Spieler ausgeht und grösssere Öffnung bei einem Mundstück mit gleichem Design probiert. Ein Mundstück mit einem high Baffle lässt sich ohne Probleme mit grösserer Öffnung spielen als man vielleicht von einem mit low baffle gewöhnt ist. Die Intonation kann auch bei weniger offenen Mundstücken suboptimaler sein als bei offeneren (das hängt von so vielen Faktoren ab).

    Der Klang ist stark vom Spieler, Mundstück, Klangvorstellung, Blatt und Saxophon abhängig. Sowas lässt sich nicht in Bezug auf Öffnung und Blattstärke verallgmeinern, finde ich.

    Es gibt keine Jazzmundstücke. Jazz ist ein Musikstil, der sich mit jedem Mundstück spielen lässt. Es geht wohl eher darum das Mundstück zu finden mit dem man sein Klangideal am besten umsetzen kann. Es gibt Leute (wie Herrn Dapper) die solch leichten Blattstärken spielen und sich damit wohlfühlen (könnte ich nicht). Jeder scheint da anders zu sein.


    Also ich kenne massig Leute die für Rock und Jazz ganz unterschiedliche Blätter benutzen mit ganz unterschiedlichen Resultaten. Was für mich nicht funktioniert, ist manchmal aber perfekt für jemand anderen. Auch Blätter mit anderem Aufbau sind für solche Stile nutzbar, hängt halt wieder vom Spieler ab.

    @bebop99
    keine Kritik, wollte es nur etwas präziser darstellen. Ansonsten Kompliment, Du schreibst immer gute Posts.
     
  7. Tannenbernie

    Tannenbernie Kann einfach nicht wegbleiben

    Das kann ich so unerschreiben. Da ich auch noch Anfänger bin, habe ich mit den ganz hohen Tönen auch noch so manches Problem. Mit einem 3er Blatt kriege ich die inzwischen, mit einem 1.5 oder 2er schließen die. Dafür sind die ganz tiefen Töne mit nem 1.5er recht einfach anzuspielen, bei meinem 3er brauche ich da gefühlt mehr "Kraft".

    Bei Profis, die viel spielen, wird das vermutlich irgendwann keine Rolle mehr spielen, aber so als Anfänger würde ich ruhig mal bewußt nen 3er draufpacken und die hohen Töne über die Palmkeys holen, ist mal was anderes.
     
  8. CMaj7

    CMaj7 Schaut öfter mal vorbei

    Bei mir ist es anders. Ich komme auf dem Tenor mit den tiefen Tönen wesentlich besser klar als auf dem Alt. Ich muss auf dem Alt (bei vergleichbarem Mundstück) wesentlich leichtere Blätter nehmen als auf dem Tenor.

    Viele Grüße
    CMaj7
     
  9. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    so ich habe nun das 2,5 erstmal mit meinem Lehrer zusammen bespielt und er teilt meine Meinung das mein Töne runder sind,als mit dem 1,5 ...
    dennoch werde ich noch mal ein 2,0 er Rico probieren.
    schauen wir mal ---

    aber damit sollte das auch als Thread so abgeschlossen sein. ich denke für Anfänger ist gesagt er einmal was zu wissen ist.
    Dank noch mal für die Guten Erklärungen .
     
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