Fragen zum Selmer Claude Delangle Mundstück

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von altblase, 21.November.2021.

  1. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    So, habe das Claude Delangle in der Praxis erprobt. In unserer Bigband aushilfsweise das 1. Alt übernommen.

    Was soll ich sagen? Kombiniert mit Yamaha 82z, Legere Signature 2.0 und Blattschraube Vandoren Optimum mehr als nur durchsetzungsfähig. Schöner strahlender und obertonreicher Klang, aber auch weiches und leises Anspielen mühelos möglich. In allen Registern präsent mit pfeilschneller Ansprache. Klanglich gut im Satz integrierbar. Klang sehr klar und fokussiert. Für 'Wuff-Wuff' Subtones allerdings nicht so prädestiniert.

    Kurzum, auch wenn es der Jazzpolizei nicht gefällt, ein klassisch konzipiertes Mundstück, das man auch gut im Jazz verwenden kann.

    Ein Mundstück mit sehr hoher Effizienz, wenn man die Relation von Kraftaufwand und Klangstärke betrachtet.:cool:
     
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Faust I, Vers 765
    Ich denke dass Du in einer Bigband mit durchwegs halbwegs professionellen Spielern mit dem Teil als Lead-Alto komplett verloren bist.
    Wobei ich nicht sagen will, dass das ein schlechtes Mundstück wäre. Halt ganz sicher nicht für diesen Einsatzzweck.
     
  3. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Inwiefern komplett verloren? Zu wenig Power? Zu glatt im Klang? Oder beides?

    Bei uns spielen zwar "nur" Amateure, aber laut bis sehr laut können sie alle, wenn es erforderlich ist. Und genau da fühlte ich mich mit dem Mundstück nicht unterernährt. Power ohne Ende, auch gegenüber den Trompeten. Ob man es klanglich mag oder als jazzmäßig (Wer bestimmt eigentlich, was "jazzmäßiger Klang" ist?) genug empfindet, ist eine andere Sache.:cool:
     
  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Beides.
    Na, dann passt es ja. Ich kann es mir nicht vorstellen. Ich spiele BB oft, und auch unverstärkt. Da bin ich eigentlich 90% der Zeit auf Anschlag mit meinem Meyer (ob das jetzt gut ist oder nicht ist eine andere Frage, aber es ist ein Faktum). Besonders in denen, die auch moderne Sachen spielen.
     
  5. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Ich war in der Probe selbst verwundert, wie ich mich lautstärkemäßig durchsetzen konnte, und das bei relativ geringem Kraftaufwand. Es ist so, als wenn man mit einem leuchtenden Pfeil durch den Bigbandklang schießt.
    Klanglich bleibt man natürlich, wie bei Klassikmundstücken üblich, sehr glatt und fokussiert, quasie wie auf Schienen geführt.:cool:
     
  6. GelöschtesMitglied15247

    GelöschtesMitglied15247 Guest

    Ich habe das auch mal mit einem Concept probiert. Subjektiv habe ich, weil es sehr fokussiert ist, das Gefühl gehabt
    mich gut durchzusetzen. Aber das Mundstück hat nicht weit getragen.
    Mit meinem Meyer ging es mir so wie Ton Scott.
    Es ist nicht sehr laut im Verhältnis zu moderner designten Mundstücken.
     
  7. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Hm, in einer Big Band scheint es auf Lautstärke und Durchsetzungsfähigkeit anzukommen. Muss das?
     
  8. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das hast Du falsch verstanden glaub ich.
    Mein von Phil Engleman bearbeitetes Meyer 6 ist eigentlich sehr laut, wenn es sein muss. Und damit ist ein 3 Stunden Gig schon anstrengend genug.
    Aber wenn Du gegen enthusiasmiertes Blech und eine elektrifizierte Rhythmusgruppe antreten und einen Satz führen musst, brauchst Du IMHO ein gewisses Maß an Lautstärke und Kick. Dafür ist ein klassisches Mundstück nicht wirklich gebaut denke ich.
     
    Sebastian gefällt das.
  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Nicht in allen Positionen, und nicht bei allen Stilen. Aber die Satzführer sollten schon abdrücken können.

    Immer laute Breimusik ist natürlich nicht so schön, aber auch eine dynamische Bigband sollte die 10-15 Hörner mal auf 11 krachen lassen können, um ihr Potenzial auszuschöpfen. Es ist einfach erhebend, wenn man analog und trotzdem musikalisch die gefühlten 100db knackt, egal ob im romantischen Orchester oder in der Big Band. Der Gitarrenamp kann das Gefühl der “analogen Gewalt” bei mir nicht ersetzen.

    Wenn man als Tenorist oder Baritonist im Satzsolo oder Shout Chorus mit angezogener Handbremse fahren muss, damit es harmoniert, macht es halt weniger Spaß, als wenn man Vollgas gibt und dem Leadaltist damit trotzdem nur nen Teppich ausrollen kann.

    Die Satzführer sollten für mein Gefühl daher vom Sound und der Lautstärke so tragen können, dass die anderen trotzdem auch mal richtig laut spielen können.
    Daher ein Hoch auf durchsetzungsfähige Altisten!
     
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