Gage Silvester

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von simplysax, 4.Oktober.2009.

  1. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Die eine Band "Von Kennern hoch gelobt"
    und bei der anderen steppte der Bär.

    Nun, da muss ich dem Veranstalter zu Gute halten, dass er versucht hat, unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen.

    Den Rest - sprich: in welcher Kneipe sich die Gäste lieber aufhalten regelt der Markt.

    Gruß aus dem Schwarzwald (wo auch regelmäßig Kneipenfestivals stattfinden.)

    Bernd
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo saxfax,

    klar, es ging ja auch nicht um die Frage, welche Band für ein Kneipenfestival geeigneter ist - ich wollte damit nur gegenüber Volker verdeutlichen, dass keineswegs immer "Profi-Qualität" besser ankommt, ganz im Gegenteil. ;-)

    Eine Cover-Band aus lauter versierten Cracks, die sich jedoch auf der Bühne langweilt und keine Stimmung aufkommen lässt, kann ganz schnell gegenüber einer Gute-Laune-Amateur-Formation ins Hintertreffen geraten, keine Frage, habe ich auch schon oft erlebt. :-D

    In einer Konsum-Gesellschaft geht es eben nicht um höhere Qualität, sondern vorwiegend um schnelle Bedürfnis-Befriedigung. Was den Massen gefällt, wird bezahlt, was aber lediglich ein "High-Eyebrow"-Publikum anspricht, wird entweder öffentlich subventioniert oder es schrumpft allmählich zum Nischenprodukt.

    Das ist nun mal so, damit kann man auch als intellektueller Modern-Jazzer klar kommen, so lange allgemein noch einigermaßen gute Gagen gezahlt werden.
    Dann spielt man Kommerz für Wohnungsmiete sowie Heizkosten und "hohe Kunst" für sich selbst, damit man noch in den Spiegel kucken kann.
    Generell wird der Gürtel enger geschnallt, man hat es ja schon gewusst, bevor man sich für diesen Beruf entschied, und muss auch nicht jedes Jahr eine Fernreise samt 4-Sterne-Vollpension buchen. :roll:

    Doch wenn einem dann selbst dieses Wenige noch weggenommen wird von Leuten, die ansonsten im gemachten Nest sitzen und noch nie im Leben auch nur eine Woche hungern mussten, wird man gelinde gesagt etwas ärgerlich. :evil:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  3. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Alles auch eine Frage von Angebot und Nachfrage.
    So lange es mehr Bands als Veranstaltungen gibt, wird sich daran nichts ändern.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  4. Rick

    Rick Experte

    Hallo Bernd,

    klar, das sind nun mal die Realitäten. Ich kann mich auch in der Wüste ansiedeln und darüber ärgern, dass es so selten regnet. :lol:

    Aber gerade deshalb müssen eben die Musiker - egal ob Amateur oder Profi - auch ein wenig aufeinander Rücksicht nehmen und darüber nachdenken, was es für die gesamte Szene bedeutet, wenn sie eine gute Performance abliefern, aber nur wenig Geld dafür nehmen, aus welchen Gründen auch immer. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Moin Rick,
    sorry aber ein Unternehmer, egal ob Musiker, Bauunternehmer, Maschinenbauer etc., der nicht am Markt produziert, kriegt nichts verkauft.

    Wenn Du Dich also beschwerst, daß Deinen Modern Jazz keiner bezahlen will, dann hast Du das falsche Produkt und die Kneipenband eben das Richtige.

    Ob ich das richtig finde, daß landläufig das Niveau der Kunst durch das immer weiter zurückgehende Niveau der Zuschauer runtergeschraubt wird, ist egal. Sieh Dir nur mal diese Commedy-Sendung im Fernsehen an und vergleich das mal mit einem Dieter Hildebrandt von vor 20-25 Jahre. Absolute niveaulose Sch... die beim Publikum aber ankommt.

    Aber geht hier in dem Thread darum?? Ich denke nicht.
    Hier fragt jemand, was er ansetzen soll wenn er Silvester den musikalischen Unterhalter spielt. Das ist eine Frage der Anforderung und des Publikums. Und ich denke immer noch daß 200€ die Stunde mehr als günstig ist. Muß ich noch Soundequipment mitbringen, meine CDs als Hintergrund"band" etc. auch deutlich mehr. Und wer das als Veranstallter nicht zahlen will soll sich jemanden anderes suchen.
    JEs
     
  6. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Hallo Rick, ich weiß schon, was Du meinst ;-) Aber ich glaube, dass hier auch ein Missverständnis des Begriffs Qualität vorliegt. Was ist das denn? Ich kann sie mE nur an den Zielvorgaben messen, hier: Party! Für mich hatte die Cover-Band offenbar die höhere Qualität, auch wenn sie handwerklich nicht so gut war wie die Swingband.

    Ein weiteres schönes Bespiel dazu ist Maceo Parker. Der spielt den ganzen Abend eigentlich immer nur ein einziges Stück mit ein paar Variationen, aber handwerklich in prima Qualität, und er trifft voll die Zielvorgabe: Party! Nils Landgren kann das übrigens auch.

    Für die von Dir angesprochenen Qualitäten interessieren sich eben wenige. Darüber hat sich schon Mozart beklagt.


    ....und um die Ausgangsfrage von simplysax zu beantworten: Soviel wie möglich natürlich! Vielleicht kannst Du unter diversen Gigs wählen? > 2.000,- halte ich schon für angemessen.

    Besten Gruß
    saxfax
     
  7. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... Rick, es ist schon verständlich, daß in gewissen Bereichen sich Profis ärgern, wenn sie von ambitionierten Amateuren finanzeill in die Ecke gedrängt werden... aber Rücksicht nehmen müssen tut keiner..die Amateurbands werden schon wissen, welcher Preis für ihre Aufwände (Auftritt, Probe, Transport, Equipment) im Vergleich zu Ihrem Erfolg (wie gefragt sind sie?) für sie noch akzeptabel ist...das sind halt die brutalen Gesetze des Marktes ...ob es uns passt oder nicht... ein wenig OT: es fordert ja auch niemand, daß Sax-Hersteller verschiedener Herkunft aufeinander Rücksicht nehmen müssen. Da gibt es auch welche, die fast so gute Performance abliefern wie andere, aber viel weniger verlangen...macht sich da jemand Gedanken, was das für die gesamte Herstellerszene bedeutet? Interessiert es in Asien jemand, daß die europäischen Hersteller"Kollegen" vergleichsweise exorbitante Lohnkosten zahlen müssen um den Arbeitern hier in Europa die Errungenschaften unseres Sozialstaats und ein vernünftiges Einkommen zu bieten? Wohl kaum...die können billiger anbieten und tun das auch konsequent... wie ich vorher geschrieben habe: der Preisdruck ist Branchenübergreifend... er trifft alle
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo Thomas,

    meiner Meinung nach ist "der Markt" nur so brutal, wie man ihn sein lässt.
    Lange vor der freien Marktwirtschaft, zu Beginn der Menschheitsgeschichte, gab es nur Gemeinschaften, Gesellschaften, die ihre eigenen Gesetze aufgestellt haben. Auch die Doktrin, dass der Markt frei und ungezwungen sein müsse und sich dann irgendwie schon selbst zum allgemeinen Besten reguliere, ist nur eine von vielen Möglichkeiten.

    Ich halte jedenfalls sehr viel von der Regel "Leben und leben lassen".
    Wenn Musiker aufeinander Rücksicht nehmen, kann allen geholfen werden, wenn hingegen sich alle gegenseitig unterbieten, führt das zu einer unheilvollen Abwärtsspirale, die letztlich die Live-Musik insgesamt zerstört, weil es sich irgendwann für keinen mehr lohnt, noch den Aufwand eines Auftrittes mit Fahrtkosten etc. zu betreiben.

    Aber selbstverständlich. Vor einem halben Jahr wurden beispielsweise in Taiwan die Preise erhöht, weil die Arbeiter mehr Geld verlangten, selbst in China deutet sich das allmählich an.

    So herum geht es also auch - wenn alle zusammen halten! ;-)
     
  9. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... ja, es gibt viele Möglichkeiten... ein kleiner Schwank am Rande zum Thema Gemeinschaft(sorry ein klein wenig OT):
    ich zähle mich zu den Schlaumeiern, die sich gelegentlich auf Gemeinschaftskosten musikalisch professionell verwöhnen lassen: Ich hab ein Konzert-Abo: und wenn man sich mal die KOsten für ein grosses Orchester anguckt, ist der Preis, den ich für diesen hochprofessionell dargebotenen Kunstgenuß bezahle eigentlich reines dumping.... herzlichen Dank an Euch alle, die Ihr mir das subventioniert... ansonsten würden sich da vielleicht auch noch Amateurorchester in den Markt drängen... ;-)
     
  10. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hey rick!

    ich versteh deine ansichten absolut...kanns gut nachvollziehen!
    aber es geht ja nicht nur musikern so. es ist einfach ein allgemeines problem, mit dem die meisten branchen zu kämpfen haben. es herrscht einfach ein "geiz-ist-geil-zeitalter" (verstärkt durch die derzeitige wirtschaftliche situation) und die meisten wollen möglichst hohe qualität zu möglichst niedrigen preisen. unterstützt wird dieser trend dann eben noch von unternehmen, die sich sozusagen gezwungen fühlen, ihre konkurrenz über einen preishebel zu untergraben, da sie uU mit der qualität nicht mithalten können.
    einerseits kommts dadurch oft dazu, dass sich die firmen immer weiter unterbieten und die preise drücken, bis sie dem konkurs nahe stehn...und auf der anderen seite gibts ganz wenige, die es sich aufgrund von qualität, status, namen, etc. erlauben können sehr hohe preise zu verlangen - dabei einen wesentlich weniger breiten kundenkreis bedienen. (ein gutes beispiel ist zB die gastronomie oder hotelerie..."normale" restaurant und 3*-hotels dumpen sich gegenseitig in den ruin und auf der anderen seite steigen die preise in 3-hauben-lokalen und 5*-hotels ins unermessliche...)

    und ohne gesetzliche dumping-verbote wird dieses probelm in einer freien marktwirtschaft wohl immer zu einem gewissen grad bestehen...

    lg phi
     
  11. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    @ Rick & the ashbird


    ja, auch ich bin kein Verfechter von preismarketing!!

    .. ist wohl die schlechteste Form und macht am Ende NIEMANDEN satt.

    simply
     
  12. rbur

    rbur Mod

    @rick:
    ich drücke keine Musiker im Preis. Ich schaue, was die einzelnen Leute verlangen, und nehme dann die angemessene Qualität zum günstigsten Preis (wahrscheinlich könnte ich durch Preisverhandlungen alles noch viel günstiger kriegen). Und das mache ich selbstverständlich nicht nur bei der Musik so, sondern auch bei den Getränken, beim Bäcker und beim Metzger.
    Und wenn du mir erzählst, dass du das im täglichen Leben nicht auch so machst, dann glaube ich dir das schlichtweg nicht. Warum sollten Musiker die einzigen sein, die verlangen dürfen was sie wollen und sich nicht einem Qualitäts- und Preisvergleich stellen müssen?
    Und meine Kunden machen mit mir das übrigens auch so.
     
  13. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Rick...Was ist schon Qualität?

    Das ist ein sehr dehnbarer Begriff finde ich.
    Wenn man sich irgendein Bild von einem Abstrakten Künstler anguckt, denkt man sich, so ein Geschmiere kriegt man auch selber hin.
    Aber wenn man von einem zweitklassigen Künstler ein tolles Landschaftsbild in Öl sieht, dann weiß man, das schafft man nie.
    Genau das selbe ist es doch mit der Musik.

    Wenn einer so ein schnelles Gedudel sich anhört zum Beispiel von Toni Lakatos denkt der normale Nchtmusiker. Was ist denn das?
    Ein paar Tonleiter schnell rauf und runter gespielt.
    Das da eine Übeleistung von täglich 8-10 Stunden rausgelassen werden sieht ja keiner.
    Aber wenn da einer steht, der eine Herzzerreißende Ballade spielt, dann sagen alle Leute der ist richtig gut.

    Und genau der Musiker wird immer mehr Geld bekommen, weil er so spielt, wie es das normale Durchschnittsvolk hören will.

    Und was ist da jetzt die bessere Qualität?

    Kann man meiner Meinung nach nicht sagen.
    Es ist ja auch viel Arbeit für einen, der nicht deine Voraussetzungen mitbringt, sich ein Rocksong von Bon Jovi runterzuhören.
     
  14. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    schon in der ersten ausgabe des buches sozialgeschichte des jazz beschrieb ekkehart jost die ganze sache als rehearseling band crisis .

    bereits in den 70ern litten amerikanische musiker unter den hobbykapellen, die die ehemals massenhaften gelegenheiten sehr dezimierten, bei denen es noch ausreichend geld gab.

    das sind natürlich gaaaanz andere verhältnisse, der effekt hier ist aber derselbe.

    in diesem zusammenhang ist berufsmusiker, wer seine steuererklärung auch als solcher abgibt , über die komplettversorgten angestellten musiker reden wir ja hier eher nicht.

    und auf dem freien markt ( war etwa irgendwer nicht wählen ? ) gibt es immer noch welche , die das irgendwie vergessen ... tststs

    :cool:
     
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Rick

    also wenn Du das so siehst, dann führen wir den Sozialismus wieder ein, definieren einen Einheitssatz für eine Stunde Musiker und alle sind´s zufrieden.

    Fakt ist, daß Du außer von Berufskollegen eben auch Konkurenz aus der "Konserve" hast. Ist der Lifemusiker zu teuer, zu unpünktlich, zu zickig oder spielt die falsche Mukke, dann kommt der DJ und legt Scheiben auf.
    Ist der DJ zu teuer, na dann macht man es eben selbst, knallt sich die Festplatte voll Musik und läßt laufen.

    Mir als Konsument ist das völlig egal, ob da ein Rick, Mike, Roland oder Manfred spielt und ob der 200, 300 oder 500€ die Stunde kostet, wenn die Show die er liefert das ist, was ich haben möchte. Der Stundensatz ist das Problem des Veranstalters und der muß entscheiden, ob es sich für ihn lohnt. Immerhin verspricht er sich ja was davon, daß er eben keinen Scheiben-DJ anheuert sondern einen Lifemusiker.

    Und so wie ich die anfrage hier verstanden habe handelt es sich um eine größere Silversterfeier, die höchst wahrscheinlich auch gehörig Eintritt kostet. Wenn der Veranstallter über die Tatsache, daß er Lifemusik anbietet, seinen Laden um 20% voller kiregt als ohne Lifemusik, dann sollte der Musiker auch einen gehörigen Teil davon abbekommen. Der Aufwand für den veranstallter ist nämich gleich, ob er 100 oder 130 Leute versorgen muß.

    JEs
     
  16. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Unsägliche Diskussion. Ich bin mir sicher, da muss jeder für sich selber definieren, wo die finanzielle Schmerzgrenze ist. Und leider gibt es auch hier wie in vielen Bereichen Deppen, die Dumpingangebote machen. Und die Auftraggeber erkennen dann häufig erst spät, worauf sie sich eingelassen haben. S e l t e n ist sowas am Ende b i l l i g u n d g u t!

    Grüßle
    Brille
     
  17. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Diese Diskussion wird sich irgendwann mal im Kreis drehen. Das (Live)musik-Business unterliegt dem freien Markt und ist eine Dienstleistung. Da muss sich jeder so verkaufen, wie er es für richtig hält - ob's dann rentiert, steht auf einem anderen Blatt.
    Grundsätzlich gilt, dass der Köder dem Fisch und nicht dem Fischer schmecken muss. Wenn ich nun meinen Profi-Köder verkaufen will, dann muss ich gute Argumente in petto haben, wieso dieser teurer ist als ein Dumping-Hobby-Köder. Greifen diese Argumente, dann hab ich den Job. Greifen sie nicht, dann ist es mir nicht gelungen, die Parameter des Veranstalters so zu sensibilisieren, dass meine Vorteile höher gestuft werden. Dann soll er sich halt mit dem Dumping-Köder abgeben. Nicht selten kommen Veranstalter ein weiteres Mal mit einer Anfrage an mich und oft erfährt man dann, was beim Dumping-Köder dann alles so *suboptimal* gelaufen ist...
     
  18. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Stimme dir zu, wir drehen uns schon im Kreis (und zwar auf der Stelle)
    B.
     
  19. mcschmitz

    mcschmitz Strebt nach Höherem

    Dem kann ich nur zustimmen!
    Ich würde auch lieber Schränke aus Massivholz mit aufwendigen Profilen und Verzierungen bauen statt Fenster und Brandschutztüren - Doch wer kann (oder will) sich das heute noch leisten???
    Ob's nun Musik aus der Konserve statt live gespielter oder der Schrank von IKEA statt ner Maßanfertigung ist, läuft letztendlich auf's selbe raus - solange sich keiner findet, der es bezahlen möchte ist es Brotlose Kunst.
    Und gerade im Handwerk gibt es mächtigen Druck durch billige Konkurrenz - seien es Schwarzarbeiter, billig Löhner aus Niedriglohnländern oder auch nur der mehr oder weniger begnadete Heimwerker, der seinen Kram dann lieber selber baut und so den Profis die Aufträge nimmt.
    Wenn das Angebot nicht nachgefragt wird hat man nur 2 Möglichkeiten: Das Angebot der Nachfrage anpassen oder das Angebot durch Preissenkung attraktiver zu machen, was dann aber schnell beim Dumpinglohn endet.

    LG Michael
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Hallo allerseits,

    es freut mich, dass meine Worte offenbar einiges Nachdenken über das Thema ausgelöst haben - das wollte ich schließlich erreichen! ;-)

    Es gibt nun einmal viele Fälle, wo eine Amateurband durchaus mit einem Profi-Ensemble verglichen werden kann und unter Umständen sogar besser abschneiden kann, nämlich auf dem Gebiet der Unterhaltungsmusik, und das ist schließlich der größte Bereich überhaupt.
    Also sollte man hier auch nicht zwischen Amateur- und Profi-Gagen unterscheiden, das war ja das Ausgangsthema.

    Ja, ich kenne einige Fälle aus meinem persönlichen Umfeld. Teilweise tragische Schicksale, aber auch einige "Survivors" und "Stehauf-Männchen", die sich immer wieder neuen Umständen anzupassen gelernt haben.

    Frei nach Darwin: Überleben der Fittesten.

    Wie Thomas schon erwähnte, profitieren diese ja vom öffentlichen Kultur-Sponsoring - genau wie auch die Hochschul-Dozenten. Es sei ihnen gegönnt.

    Allerdings in dem Zusammenhang noch eine ungute Anekdote:

    Vor über 10 Jahren, kurz nach der Einrichtung der Jazzabteilung an der Mannheimer Musikhochschule, schickte ein dortiger Dozent seine Studenten regelmäßig für Auftritte in einen ansässigen Jazzclub und vereinbarte mit den Betreibern eine unerhört niedrige Gage für die Studenten.
    Das ärgerte einige alteingesessene Kollegen, die teilweise von Club-Auftritten lebten, also bat die Mannheimer "IG Jazz" den Dozenten in einem nett gehaltenen Brief, solches künftig zu unterlassen, um nicht die Clubbesitzer an unüblich niedrige Gagen zu gewöhnen.

    Die Antwort, die nur noch Fassungslosigkeit bei den Betroffenen hervorrief, sinngemäß:
    Für ihn seien Jazzer mit einem Jahreseinkommen unter DM 40.000,- keine Profi-Musiker, daher seien ihm diese sowie ihre Bedürfnisse herzlich egal.
    Sprach der Professor mit netter BAT-Besoldung... :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
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