Gebraucht oder neu?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von BosenB, 28.Juni.2009.

  1. BosenB

    BosenB Nicht zu schüchtern zum Reden

    @JES: vielen Dank für deine vielen Antworten und Anregungen.

    Ich neige nach vielen Antworten auch der Leute, die ich aus meiner Big Band kenne - dort spiele ich Schlagzeug - dazu, mit ein gebrauchtes Yanagisawa oder ein neues Yamaha YTS 275 zu kaufen. Vielleicht aber auch ein New King, wenn ich günstig dran komme. Ich habe nächste WOche die Möglichkeit über einen Saxophonisten aus der Big Band ein "neuwertiges" Expression für ca. 700 Euro zu bekommen (NP sei 1200 Euro).

    Ich wohne derzeit in Kaiserslautern, ein guter INstrumentenbauer ist ca. 30 Kilometer von hier entfernt, bzw. ich kenne keinen in KL.

    Was meine finanziellen Möglichkeiten angeht, bin ich mir halt nicht sicher, ob ich wirklich langfristig Spass am Sax spielen haben werde, wovon ich aber ausgehe.....ausserdem plagt mich seit gut einem Jahr ein Tennisarm und der ist bestimmt auch nicht nur beim Schlagzeug spielen Mist.

    Deswegen überleg ich die ganze Zeit, mir erstmal ein in irgendeiner Weise geartetes "Billighorn" zuzulegen...

    Wie gesagt, der Trend geht in Richtung gebrauchtes Yanagisawa..

    Allein schon wegen dem netten Forum hier bin ich motiviert richtig mit dem Spielen anzufangen:)

    VG
    Marc
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Marc,

    dieses Modell war Amatis Tenor-Flaggschiff, also das Edel-Horn.
    Klaus Dapper hat die Baureihe in den 90ern folgendermaßen beschrieben:

    [color=0000FF]Die Metallegierung ist hochwertiger, es hat eine Tief-B-Wippe, verstellbare Anschläge der Becherklappen und verstellbaren Daumenhaken, der Schallbecher ist abnehmbar.[/color]

    Und allgemein zu Amati:

    [color=0000FF]Heute lohnt es sich nicht mehr, Amati Saxophone im tschechischen Handel zu erwerben, da sie dort kaum mehr billiger sind als im deutschen.
    Sobald sich dies herumgesprochen hat, wird man Amati Saxophone mit ihrer sehr günstigen Relation zwischen Qualität und Preis sicher häufiger im deutschen Handel antreffen.[/color]

    Quelle:
    http://www.saxophon-service.de/online/da9707x4.htm

    Das 62er Tenor dürfte damals neu deutlich über DM 2000,- gekostet haben - dann wären so € 500,- bis 700,- für ein gebrauchtes Exemplar in gut spielbarem Zustand wohl akzeptabel, denke ich. :roll:

    Ist doch gar nicht so schwierig - die unspielbaren "Gurken", vor denen immer gewarnt wird, sind nach meiner Beobachtung WESENTLICH seltener als ihre Erwähnung in Foren. :-D

    Wie Du sicher schon bemerkt hast, gibt es verschiedene "Fraktionen", was die Anhängerschaft bestimmter Marken oder Arten (z. B. modern gegen vintage) angeht, doch das muss Dich nicht tangieren.

    Wenn Du bedenkst, dass Du als Spieler vorwiegend selbst für Deinen Klang verantwortlich bist und das Instrument daran den geringeren Anteil hat, musst Du eigentlich nur noch auf Stabilität und das "Handling" achten - wie liegt es in den Fingern, wie hängt es am Hals, kommst Du damit auf Dauer zurecht oder nicht?

    Alle anderen Faktoren sind meiner Ansicht nach eher relativ - da kauft sich jemand ein "Luxusklassen-Horn" und kommt damit überhaupt nicht klar, ein anderer spielt jahrelang erfolgreich und zufrieden eine "China-Kanne", also was soll's?
    Ich würde mir da nicht so viele Gedanken machen, sondern einfach bei einem finanzierbaren Preis zuschlagen und dann eigene Erfahrungen sammeln. ;-)


    Schöne Grüße und viel Erfolg bei Suche sowie Kauf,
    Rick
     
  3. blower

    blower Kann einfach nicht wegbleiben

    Also ich habe beides: einen Tennisarm seit über einem Jahr und ein Expression Tenor seit ca. 5 Jahren.

    Beim Arm hab ich mich entschlossen es zu ignorieren - ist mal besser mal schlechter.

    Das Sax kann ich für den Einstieg und auch darüber hinaus jedoch ganz klar empfehlen.

    Es hat schon zwei Sax-Lehrer kennengelernt, die mich anfangs beide mit fragendem Blick ansahen, weil sie die Marke nicht kannten, die mir aber beide einen tollen Sound bestätigt haben.

    Dann noch ein ordentliches Mundstück drauf und ab geht's.

    Die einzige Einschränkung die man sicher machen muss, ist dass der Wiederverkaufswert sicher nicht besonders hoch sein wird. Meines hat damals auch ca 1100 EUR gekostet, ich denke da würde ich jetzt wohl grad mal noch die Hälfte dafür kriegen.

    Gruß
    Blower
     
  4. Rick

    Rick Experte

    Hallo Blower,

    Du hast anscheinend ein T-418 HFL, das war auch in der Pro-2000-Serie damals laut Liste deutlich teurer als Deine € 1100,-.
    Das aktuelle Modell (Serie IV) liegt bei über 1700,- UVP.

    Du musst ja nicht gleich jedem potenziellen Käufer auf die Nase binden, dass Du es damals offenbar zum Sonderpreis bekommen hast. ;-)

    Schöne Grüße
    und noch viel Spaß mit Deinem Horn, bevor Du es verkaufen möchtest, :)
    Rick
     
  5. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ Brille
    Reicht Dir das als Verweis?
    Und wer sagt Dir, daß ich kein Amati gespielt habe? O.k., es war KEIN 62iger und schon gar nicht Dein Exemplar.

    Aber nicht streiten. Meine Meinung, Deine ist anders.

    JEs
     
  6. BosenB

    BosenB Nicht zu schüchtern zum Reden

    Bei dem Expression ist das Problem, dass es dunkel lackiert ist mit silbernen Klappe oder so ähnlich. Ich glaube, das gefällt mir nicht....jetzt stell ich auch noch Ansprüche an die Optik;)....aber die Qualität des Lackes usw. ist mir erstmal egal.
     
  7. BosenB

    BosenB Nicht zu schüchtern zum Reden

    Tja, so kanns gehen. Hab mal aus Spass für das Amati 222 Euro geboten als es bei 140 stand und noch 19 Sekunden Zeit war. Dann stand es bei 166 Euro und schließlich hat glatt jemand 223 oder was auch immer geboten. Naja, war ja eh nicht eindeutig klar, ob es das Richtige für mich gewesen wäre, aber 223 Euro scheint schon extrem günstig gewesen zu sein.
     
  8. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Lieber JES, dein "netter" Posting-Stil generiert entsprechende Antworten, auf die dann wiederum du gereizt reagierst. Lustig.

    Aber, wie gesagt: Es gibt sehr gute Amatis. Das 62er gehört wahrscheinlich dazu. Anschauen wäre hilfreich. Anhören auch ;-)
     
  9. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hi Brille,

    ne, ich reagiere dann gereitzt, wenn jemand völlig ohne Grundlage hier Behauptungen aufstellt. Und diese dann noch als allgemein gültige These hinstellt, wie z.B. alle Vintage-Instrument haben eine miese Intonation und brauchen einen eigenen Mechaniker für die ach so aufwendige Wartung. Auf den Beweis oder die Basis für diese Behauptung warte ich allerdings, wahrscheinlich vergeblich.

    Außerdem scheinen, zumindest wie ich das hier sehe, einige den Sinn dieser Threads nicht zu begreifen. Hier geht es absolut nicht darum festzustellen, ob Weltklang oder Amati gute Instrumente baut oder gebaut hat, sondern einem Anfänger Orientierungshilfen zu geben ein vernünftiges Instrument für einen guten Preis zu finden. Ich würde Amati pauschal nicht empfehlen genausowenig wie Weltklang. Um da zu entscheiden, was gut oder weniger gut vielleichts sogar schlecht ist, setzt es Marktkenntnisse vorraus, die ich Marc eben noch nciht zuspreche.

    Nun Brille, hör auf hier rumzumaulen und zeig mal deine produktive Seite. empfehlung Amati+Weltklang: was ist gut, was kann man kaufen und zu welchem Preis??
    Oder wenn Du ein gutes Amati für einen akzeptablen Preis hast, dann kannst Du Marc ja mal ne Mail schreiben :).
    Das würde uns hier weiterbringen!!
    JEs
     
  10. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Lieber JES,

    ich gebe deine Komplimente sinngemäß an dich zurück.

    Will sagen: Grundsätzlich kann ich aus meiner Erfahrung einem Anfänger nur neue Instrumente ab Mittlerem Standard empfehlen: Yamahe, Jupiter, Keilwerth, Expression, etc.

    Alles andere ist m.E. sehr individuell.

    Grüße an dich, lieber JES

    Ralph
     
  11. BosenB

    BosenB Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich hoffe, ich bin nicht Schuld an eurem kleinen Disput;).

    Mit etwas Glück kann ich in den nächsten Tagen in meiner Nähe sowohl ein altes New King (1956) als auch ein Yanagisawa (1990) antesten. Muss nur noch jemanden finden, der mit mir zu den Leuten fährt...
     
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hi Marc

    nöö, diesbezüglich sind Brille und ich schon alte Haudegen. Außerdem wirst Du das hier noch öfter finden, daß die Meinung des Einen von anderen für Blödsinn erachtet wird. Normal.

    JEs
     
  13. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    hallo jes,

    he, was läuft? von dir sind solche äußerungen doch eher selten. haben wir vollmond? brille, der brummbär, hat halt eben den brille-äußerungsstil.

    ich habe das bis jetzt so erlebt, daß die meinung eines anderen nicht immer geteilt, jedoch akzeptiert wird.

    gruß
    hanjo
     
  14. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo Marc,

    wie Du jetzt weißt, gibt es nicht wirklich eine Antwort auf die Frage "Gebraucht oder neu?"

    Es gibt spielbare Instrumente über einen Zeitraum von 90 Jahren, von Dutzenden Herstellern mit etlichen Modellen. Die meisten von uns haben sich ihre Meinung aus einem eher bescheidenen Teil der Palette gebildet. Geht auch gar nicht anders.

    Pauschalurteile finde ich nicht gerade hilfreich.

    "Amati taugen nichts". Welche? Die aus den 40er und 50er Jahren, als auf den Keilwerth-Anlagen produziert wurde. Oder aus den 60ern, 70ern usw.?

    Ebenso Weltklang. 50er, 60er, 70er? Wovon sprechen wir? Vielleicht haben die Weltklang Fans nur keine Ahnung? Oder taugt grundsätzlich nichts, was aus dem Osten kommt?

    Selbes gilt für Wartung, Intonation, Mechanik. Für MEIN Spielgefühl schlägt ein Conn Chu Berry mechanisch fast jedes andere Horn.
    Vieles ist eine Frage der Gewohnheit.

    Ausprobieren ist das Wichtigste, sieh zu, dass Du einen erfahrenen Spieler dabei hast. Sind die Hörner nicht in passablem technischen Zustand, kannst Du darüber schon keine Aussage mehr treffen. Ein einziges undichtes Polster kann Ansprache und Klang zunichte machen. Das passiert leider auch auf Messen oder in Fachgeschäften, dass die Instrumente schlecht eingestellt sind.

    Alt oder neu?

    Du kannst so oder so ein tolles Sax bekommen.....oder auf die Nase fallen, wenn du als Unkundiger losziehst.

    Viel Glück!

    Es muss ja auch nicht das erste und letzte Horn sein das Du kaufst.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  15. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    @Chrisdos:
    Genau so! Deshalb ist man/frau Anfänger aus meiner Sicht normalerweise mit einem neuen Sax der mittleren Preisklasse -halbwegs- sicher dabei, da das -normalerweise- vernünftig eingestellt ist /wird.
     
  16. Claus

    Claus Mod Emeritus

    @Chrisdos

    Besser kann man es nicht zusammenfassen!
     
  17. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @Brille
    und genau deshalb sage ich eben, wenn gebraucht, alt oder Vintage, dann eben nur mit GÜ. Deshalb 500€ zum Kaufpreis drauf, mehr oder weniger.

    So und jetzt der ketzerische Teil: als Anfänger erwarte ich ein sauber jsutiertes Instrumen,wenn ich ein Neues kaufe. Dem ist wohl nicht so! Und wie soll er jetzt entscheiden, ob es ein Justagefehler ist oder Unerfahrenheit, wenn die Töne nicht kommen??
    Also sicher ist man dann mit einem neu-Instrument auch nicht. Schon gar nicht, wenn der Verkäufer nicht ehrlich ist.
    JEs
     
  18. Karlheinz

    Karlheinz Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Marc,

    den wie gewohnt vielschichtigen und aus einer Sicht insgesamt klugen Ratschlägen kann ich nichts wirklich Neues hinzufügen.
    Du scheinst aber ziemlich "heiß" drauf zu sein, Dir ein eigenes Sax zuzulegen. Grds wäre auch immer eine Idee, sich einen SaxLehrer zu suchen und auf alle Fälle gezielt mit dem Spielen anzufangen. Das kann auch mit einem Leihinstrument losgehe und Du lässt Dir bewusst Zeit suchen und ausprobieren, bis Du das Gefühl hast, dass es passt. Vielleicht ist Dir dafür die Kohle zu schade (nach dem Motto - geliehen ist rausgeschmissenes Geld).
    Ein SaxLehrer könnte ggf. auch das Testen eines Sax mitmachen oder dabei mitgehen. (ich weiss nicht, ob das aus der Mode gekommen ist??? vor ca. 15 Jahren hat mein Sax-Lehrer mir zwei Instrumente (nach Vorauswahl) organisiert, von dem eines per Versand eintraf und auch wieder zurückgeschickt worden ist)

    Auf alle Fälle hast Du ja schon gelernt, dass die Schnäppchen-Jagd auf ebay auch schonmal Geld verbrennt. Kann sicher auch gutgehen - aber ich würde aufhören mir Druck über díe ebay-Versteigerung machen zu lassen. Außerdem geht das mehrfach schief und Du suchst möglicherweise länger rum und verlierst nur Zeit, die Du doch eigentlich schon möglichst bald für das Sax-Spielen nutzen solltest/willst.

    Nutze die wirklich guten Ratschläge in diesem Thread, dann geht auch beim Drang nach einem "eigenen Sax jetzt" nicht wirklich was schief egal ob neu oder alt. Mit Begleitung zum Antesten, wie Du es jetzt vorhast, ist schomal super. Die Begleitung sollte das Sax antesten - dabei ist sicher festzustellen, ob das Instrument eine Krücke ist. Die Begleitung hat natürlich auch einen individuellen Geschmack z.B, auch für das Gefühl, also wie sich das Ding anfasst/ ín der Hand liegt. Ob Du als Neuling da schon was mit anfangen kannst weiss ich nicht (ich hatte bei meinem 1. Sax schon eine Idee von der Klarinette, ob der Griff im Instrument eher oben drauf oder tiefer drin sein sollte). Trotzdem solltest Du unbedingt selbst anfassen und auch mal anblasen.

    Poste doch mal die Ergebnisse oder wie Du dich letztlich entschieden hast.

    Gruß Kalle
     
  19. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ergänzung: Der Aspekt "saubere Intonation" wird von den Neulingen häufig nicht -angemessen- berücksichtigt, da sie schlichtweg -häufig- keine wirkliche Ahnung haben und sich gerne vom Sound beeindrucken lassen. Aber gerade im Ensemblespiel kann sich das dann bitterlich rächen...

    ;-) :)
     
  20. carriacou

    carriacou Schaut öfter mal vorbei

    Ein wahres Wort!!!
    Deshalb zum Testen oder Kaufen Fachmann mitnehmen.
    Ich spreche aus Erfahrung, habe leider fast alle Fehler selbst gemacht.

    Viele Grüße
    carriacou
     
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