Gebrüder Mönnig Sax aufarbeiten lassen?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Jubine, 26.Februar.2009.

  1. Jubine

    Jubine Schaut nur mal vorbei

    Hallo liebe Leute, ich bin neu hier, lese aber seid einiger Zeit schon mit und bin sehr begeistert wie nett und hilfsbereit ihr hier seid.
    Also mein Frage ist folgende, ich möchte endlich Saxophon spielen lernen, nun liegt bei uns schon seid langer Zeit ein Exquisito Gebrüder Mönnig Tenor Saxophon rum, allerdings überholungsbedürftig, da einiges hängt. Baujahr 1935. Lohnt es sich dieses gute Stück überholen zu lassen? Oder sollte ich mir lieber ein neues kaufen, wenn ja welche Firma, Yamaha? In welchen wert werden Saxophone der Gebrüder Mönnig gehandelt? Gibt es da noch liebhaber für so ein Stück? Sorry für die vielen Fragen, wäre schön wenn ihr mir wenigstens einige diese beantworten könnt :)

    Viele Grüße Sindy
     
  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Hallo Sindy.

    Mönnig ist meines Wissens einer von Instrumentenbauern, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Vogtland (Marktneukirchen) ansässig waren.

    Die Saxophone haben häufig eine ordentliche Qualität, erzielen aber selten vernünftige Preise bei Verkäufen, da sie nicht unbedingt zu den "großen" Marken gerechnet werden.

    Geh mal mit Deinem Sax zu einem Instrumentenbauer und bitte ihn um eine Einschätzung des Werts und der voraussichtlichen Reparaturkosten.

    Bei einer kompletten Überholung wirst Du um die 500 Euro rechnen müssen.
     
  3. Jubine

    Jubine Schaut nur mal vorbei

    Danke dir für deine schnelle Antwort. Das heißt es könnte im reparierten Zustand durchaus mit der Qualität eines Yamaha´s oder ähnlichem mit halten? Leider hab ich nicht so viel im Netz zu Gebrüder Mönnig gefunden dass ich das selbst bisschen einschätzen könnte :(
     
  4. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Meiner vollkommen unmaßgeblichen Meinung nach ein glasklares NEIN!.

    Ich will es mal so sagen: es gab einige "Revolutionen" im Saxophonbau.

    Erst einmal die automatische Oktavklappe und dann die sogenannte "Selmer-Mechanik".

    Jedes ernstzunehmende aktuelle Sax hat beides. Mal mehr mal weniger gut ausgeführt.

    Es gibt auch Exemplare, die die Moderne Mechanik haben, aber in einer Ausführung, die so schlecht ist, daß manche Modelle mit der alten Mechanik handlicher sind. Als Beispiele für letzteres seien frühe Pierret, Selmer sowie King-Zephyr genannt.

    Mechanisch gesehen war die Produkton aus dem Erzgebirge immer eher schwer und solide als leichtgängig und handschmeichlerisch.
     
  5. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Gerhard hat recht, was die Ergonomie der Mechanik betrifft - da ist ein Yamaha überlegen.

    Wenn Dir der Saxdoc Deines Vertrauens (dem Du das Instrument einfach mal vorstellen solltest) von einer Reparatur abrät, solltest Du das beherzigen. Falls es aber mit überschaubarem Aufwand spielfähig gemacht werden kann, dann hast Du erst mal ein Instrument, dass Dich gut durch den Anfang bringen wird. Für 200 oder 300 Euro bekommst Du im Zweifel kein Yamaha Tenor-

    Wenn hingegen Geld nicht die entscheidende Rolle spielt, dann gönn' Dir etwas Besseres.
     
  6. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Sindy,

    die Gebrüder Mönnig haben gute Saxophone gebaut, und ein restauriertes Vintage-Sax dieser Marke ist sicher ein gutes Instrument, aber für einen Anfänger ist ein modernes Saxophon wesentlich besser geeignet.

    Du tust dich einfach leichter damit, später kannst du dir ja immer noch eine schöne alte Kanne zulegen.

    Für das Geld, das du bei dem Mönnig für die Generalüberholung hinblättern mußt, bekommst du bei Thomann schon ein ordentliches Einsteiger- oder Mittelklasse-Instrument.

    Gruß Hans
     
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  7. Jubine

    Jubine Schaut nur mal vorbei

    Danke euch für die vielen Antworten. Aber ich glaub ihr habt recht dass es evtl für einen Anfänger besser ist sich ein moderneres Sax zu zu legen damit man erstmal spielen lernen kann, sonst verliert man sicher schon am Anfang den Spaß daran. Nun die Frage was könnt ihr empfehlen was naja sagen wir mal nicht zu sehr den Geldbeutel belastet und trotzdem für die ersten Jahre ein guter Begleiter ist. In welcher Preisspanne kann ich mir das ganze vorstellen, ab 1000€ oder gibt es darunter auch schon gute Modelle? Evtl auch was gebraucht und überholtes?
     
  8. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Naja, worauf basiert diese Empfehlung?

    Es gibt durchaus Saxe, die hervorragende Applikaturen, Ansprache und Intonation besitzen. Hier favorisiere i c h eindeutig deutsche Saxe, da deren Klappenlage für meine P r a t z e n sehr gut passt.

    Nach meiner Erfahrung ist es häufig sogar so, dass die Mechanik älterer Saxe stabiler und dauerhafter ist als die moderner Preiswert-Saxe aus China.

    Und wenn man den eventuellen Return of Invest rechnet, sind die auch tw. sgt.

    Also, warum sollen moderne S besser sein?

    Grüßle Brille
     
  9. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das kann ich bestätigen.

    Der Vorteil der neuen Saxophone (eine vernünftige Qualität, wie man sie z.B. bei Yamaha erwarten darf, vorausgesetzt) ist, dass sie manche Dinge etwas leichter machen.

    Klar kann man hoch-Fis auch ohne die entprechende Klappe bekommen, aber einfacher ist es mit. Und bestimmte Läufe spielen sich mit einer Kopplung zwischen gis- und cis-Drücker angenehmer, weil man den linken kleinen Finger einfach liegen lassen kann - ohne muss man halt umgreifen.

    Deshalb würde ich aber auch nicht zu dem Ergebnis kommen, dass ein altes Saxophon für Anfänger per se ungeeignet ist. Auf solchen Saxophonen haben tausende von Musikern gelernt und tolle Musik gemacht.
     
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  10. Bernd

    Bernd Gehört zum Inventar

    Stimmt genau!
    Außerdem versprühen diese alten Teile einen gewissen morbiden Charme und erzählen uns vielleicht auch eine interessante Geschichte. Das kann ein modernes Horn nicht.

    Trotzdem: Moderne Saxophone sind in der Regel ergonomischer und das Spiel für den Anfänger leichter erlernbar.

    Dass moderne Saxophone generell besser intonieren, gehört in das Kapitel der Sagen und Märchen. Ich hatte schon moderne Saxophone in der, bei denen die Intonation katastrophal war! Bei manchen Tönen bis ca. 25 ct. daneben!

    Ich mag beides. Mein modernes Tenor und meine alten Sopi- und Alt-Schätzchen.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  11. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Brille,

    es geht überhaupt nicht darum, ob moderene Saxe klangmäßig besser oder schlechter sind als alte Kannen.
    Es geht auch nicht darum, ob die Mechaniken älterer Saxophone stabiler und dauerhafter sind als diejenigen asiatischer Produkte.
    Es geht einzig und allein darum, daß ein Anfänger sich mit einer modernen ergonomisch optimalen Applikatur leichter tut.

    Natürlich hatten tausende von Musikern auf ihren alten Saxophonen gelernt und tolle Musik gemacht. Die hatten ja auch nichts anderes.

    Aber meine Empfehlung basiert ganz einfach auf meiner Erfahrung.
    Ich spiele selbst einige Vintage-Kannen, die älteste ist aus dem Jahr 1925. Aber ich spiele auch ein modernes Alto der mittleren Preisklasse aus Taiwan, das übrigens qualitätsmäßig den Saxophonen made in Germany in keiner Weise unterlegen ist.

    Gruß Hans
     
  12. Claus

    Claus Mod Emeritus

    @ Jubine

    Im Moment steht ein Yamaha Tenor in den Kleinanzeigen. Vielleicht ist das ja etwas für Dich.
     
  13. Jubine

    Jubine Schaut nur mal vorbei

    Danke für den Tip :-D
    Ich war heut mal beim Instrumenten-Bauer meines Vertrauens. Der empfand das sax als sehr antik aber offensichtlich wenig gespielt. Muss aber komplett überholt werden. Ob ich das nun machen lasse oder mir ein neues Sax hole, da wollte er mir auch nix raten. Hat die gleichen Argumente wie ihr. Aber da er die reperatur nicht selbst durchführen wollte hat er mich an ein Sax spezialisten geschickt, an den ich micht mal wenden werd was er dazu meint :cool:
     
  14. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Hmmm, schon gut. Und dennoch würde ich "ergonomisch" nicht auf eine gis-cis-Kl-Kopplung reduzieren, sondern darauf, ob die Hände auf die Applikatur passt. Und da kann man, wenn man/frau sich der Thematik unvoreingenommen nähert, feststellen, dass es ältere Saxe gibt, die tw. sehrsehr gut sind. Denn auf "Ergonomie" wird nicht erst seit heute geachtet.

    Nach m e i n e n Erfahrungen waren/sind folgene Saxe ergonomisch auch recht gut:
    G. Hüller (Ich hatte ein Alto)
    Keilwerth Nachkriegsmodell (Ich hatte ein Tenor anspielen können, weiß nicht mehr welches Modell)
    Hohner President (Ich habe ein Alto)

    Weniger gut bzw. richtig schlecht fand ich die alten Conn Wonder / New Wonder (Alto).

    Und dann geht es durchaus auch darum, ob man es wahrhaben will oder nicht:
    Denn damit spart man sich einen Haufen Nachstellerei und Unzuverlässigkeit.

    Grüße Brilllle
     
  15. saxhans

    saxhans Ist fast schon zuhause hier

    @ Brille:

    Mit den Keilwerths gebe ich dir recht, auch mit dem Hohner President.

    Ich spiele ein New King alto von 1960, eines von 1968 und ein Toneking von 1971, außerdem ein Senator (New King Stencil) Tenor aus den fünfziger Jahren, und früher hatte ich mal ein Hohner President Tenor.

    Bei allen ist die Applikatur nicht schlechter als diejenige moderner Saxe. Nur der Klang ist um einiges geiler.

    Was mir nicht so liegt sind die amerikanischen Vintage-Kannen, die sind leicht gewöhnungsbedürftig.

    Einem Anfänger kann ich durchaus auch ein älteres Keili empfehlen, sowohl von der Stabilität der Mechanik als auch von der Applikatur her, nur kostet ein gut erhaltenes Toneking aber auch ein paar Euronen mehr, und die Dinger werden immer rarer.

    Mein Weltklang, mein Senator und die Keilis würde ich jedenfalls um nichts auf der Welt gegen ein neues Teil eintauschen, allerdings bin ich auch kein Anfänger mehr.

    Grüßle Hans
     
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  16. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich habe vor kurzem folgende Seite entdeckt:

    http://www.saxophonspezialist.de

    Hier haben schon einige Leute sehr gute Erfahrungen mit Sax-Überholungen gemacht. ABSOLUTER GEHEIMTIPP!

    Ich selbst war vor Ort und habe mir die Werke angesehen und auch angespielt. Einfach spitzen Qualität. Kann ich nur empfehlen.

    Viele Grüße
    misterfunkysax
     
  17. Hips

    Hips Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Jubine!
    Ist schon 'ne Weile her.., aber wie ging das denn aus mit dem Gebr.-Mönnig-Sax beim Saxophonspezialisten?
    Ich habe ein Gebr. Mö. DIAMANT ca. 1985 in Dänemark für 270,-DM "gefunden", habe es später überarbeiten lassen, (650,-DM,) und vor zwei Jahren wieder etwas richten lassen, (300,-€). Ich spiele gern darauf und gebe es so schnell nicht wieder her!
    Besten Gruß
    Hips
     
  18. alto

    alto Schaut nur mal vorbei

    Gerade stolpere ich über die Antworten bezüglich Gebr. Mönnig, es ist ja auch schon eine Weile her. Kurzer Komentar hierzu: Das Mönnig Diamant spielt und klingt super! Wer ein Yamaha oder Jupiter aus der Hand legt und zum Diamant greift sagt ganz schnell, mit der rechten Hand in Richtung "C" greifen ist aber nicht ganz so leicht, bzw. angenehm. Wer nun auch noch kleine Hände hat tut sich besonders schwer. Das ist so und kann nicht schön geredet werden.
    Aber, wer es packen will, der packt das, wenn man bereit ist den kleinen Finger mehr zu spreizen, als man es gewohnt ist. Ich habe mich eine Woche schwer getan und dann war gut.
    Ich habe eine mittlere Handgröße.
     
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