GEMA verliert Augenmaß

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von tbeck, 11.April.2012.

  1. Rick

    Rick Experte

    Hallo Werner!

    Sehr schön, lasst uns einfach mal ein paar Ideen sammeln!
    Ich sehe diesen Thread sowieso in erster Linie als Möglichkeit zum Brainstorming an. :)

    Genau!

    Ähnliche Fälle hatte ich auch schon mehrfach, so etwas ist echt lästig!
    Habe inzwischen einen Dreh gefunden, wie ich das bewerkstelligen kann, aber befriedigend ist es nicht, mit Tricks arbeiten zu müssen. :-(

    Genau!

    Ein wirklich wichtiger Aspekt, der beispielsweise in der öffentlichen Diskussion völlig unter den Tisch fällt.

    Genau!

    Ja, diese Tatsache wird ebenfalls gerne und ausdauernd ignoriert.

    Ja, ja, darauf weise ich ja auch ständig hin, irgendwie scheint das aber keiner zur Kenntnis nehmen zu wollen, immer wieder geht es los mit dem angeblichen "Diebstahl" an den Urhebern.

    Wenn hier aber ganz offensichtlich jemand bestohlen wird, dann doch wohl die Songwriter durch die GEMA bzw. die "ordentlichen" Mitglieder, die nicht an der Veranstaltung beteiligt waren und dennoch dank des Schätzungsverfahrens PRO mitbedacht werden.

    Eine super Sache - dafür müssten nur mal unsere "ordentlichen" Mitglieder endlich lernen, über ihren Tellerrand zu schauen und ihre Ängste aufzugeben, man würde sie bestehlen wollen, ihnen ihren Erfolg nicht gönnen.

    Immer und überall dasselbe - die Reichen haben Angst vor Diebstahl und "Neid", also schaffen sie sich großartige Alarmanlagen, Tresore, Leibwächter usw. an, verlegen ihre Gewinne in ausländische Steueroasen, damit ihnen die Allgemeinheit nichts "stiehlt", außerdem beeinflussen sie die Verwertungsgesellschaften, dass sie nur ja immer mehr kriegen und nichts davon abgeben müssen.

    So lange diese eigensüchtige Mentalität noch in der GEMA (und im Bankenwesen, im Unternehmertum, im Management-Sektor) vorherrscht und die Bevölkerung nicht effektiv dagegen protestiert, wird sich nichts ändern.

    Auch sehr wichtig!

    Eben.
    Aber wenn der normale Bürger weiterhin alles schluckt, stillschweigend immer mehr zahlt und die vorgeschobenen Gründe akzeptiert, man das Thema milde lächelnd der politischen Unerfahrenheit der "Piraten" überlässt, wird sich nichts tun. :roll:


    Schöne Grüße nach Berlin,
    Rick
     
  2. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    @ rick

    Genau das tut er ja nicht, selbst die Freundin meiner Mutter (72 Jahre alt) lädt mittlerweile illegal ihre Mucke runter.
    Nicht das ich das gut heiße, aber wer versucht zu viel abzuzocken (Musikindustrie)und aus Sch... Geld zu machen, muß sich nicht wundern.....

    findet

    edo
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo Andy!

    Ganz allgemein natürlich nicht, aber sie bestimmen das Business und richten den meisten Schaden an.

    Es gab mal Zeiten, in den 1970er Jahren, als man auch bei den "Majors" noch an den Kunden sowie den Künstlern interessiert war, als es nicht nur um "Stars" ging, sondern um eine Szene, die der Öffentlichkeit präsentiert werden sollte.

    Dann wurden die Künstler-orientierten Manager allmählich durch BWLer ersetzt, die mit tollen Formeln daher kamen, wie man den Gewinn maximieren und die Musikproduktion "optimieren" könnte.

    Das Ergebnis erleben wir gerade allgemein - Verträge haben meist nur eine kurze Laufzeit, die Musiker sollen für alles selbst aufkommen, die "Majors" übernehmen keine Produktionen mehr, sondern kümmern sich bloß wie eine Agentur um die Vermarktung, streichen aber den Löwenanteil am Gewinn ein mit dem Verweis auf ihre angeblichen Kosten.

    Ob der Musiker das alles überlebt oder ob er irgendwann aufgeben muss, weil er allein auf dem Risiko sitzen gelassen wird, interessiert doch niemanden!

    Juristisch hast Du Recht, doch moralisch sehe ich da keinen Unterschied zum heimlichen Notenkopierer.

    Ein Kopierladenbesitzer bietet auch eine Dienstleistung und hat Unkosten, trotzdem darfst Du da legal keine Noten kopieren.

    Warum darf man Noten wieder und wieder mit Gewinn verkaufen, ohne dass der Urheber davon etwas hat, aber nicht kopieren?
    Das leuchtet mir absolut nicht ein, sorry.

    Ich bleibe dabei: Wenn Lieder von Stevie Wonder, den Beatles oder von Cole Porter kopiert werden, dann HABEN die Urheber daran bereits tüchtig verdient.
    Solche Noten werden am häufigsten kopiert, deren Songs werden per mp3 verbreitet.

    Der kleine Urheber um die Ecke dürfte hingegen einen Freudensprung machen, wenn seine Stücke eine ähnlich Verbreitung fänden.
    Tun sie aber nicht, weil seine Werke einfach nicht bekannt genug sind. Und sie werden bestimmt nicht bekannter, wenn man sie nirgendwo aufführt - also profitiert er im Gegenteil von der illegalen Verbreitung durch Kopien und Downloads.

    Die "Dreifuffzich", die er dafür als zumeist angeschlossenens Mitglied von der GEMA bekommen würde, wenn überhaupt (sofern eben die entsprechende Verbreitung nicht wieder bloß geschätzt wird), ändern nun wirklich nichts an seinen Lebensumständen.

    Habe ich schon berichtet bekommen. Die Tendenz dürfte zunehmen, wenn sich bei der GEMA nichts drastisch ändert...

    Wenn aber die GEMA nicht so hohe Abgaben selbst von Kleinveranstaltern nehmen würde, dann könnten diese höhere Gagen bezahlen - mehr als die "Dreifuffzich", die Du nach über einem Jahr von der GEMA für den Gig bekommst! ;-)

    Es heißt auf Deutsch korrekt "runtergeladen". :-D

    Ansonsten gebe ich Dir hier Recht. :)

    Grüße aus dem sonnigen Hohenlohe,
    Rick
     
  4. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Hallo Rick,

    ich hab heute den ganzen Tag ein Seminar zum Thema Musikbusiness abgehalten und bin jetzt so richtig schön drin :)

    Dass die Majors die Musiklandschaft beherrschen, stimmt so definitv nicht. Indie-Labels bringen viel mehr neue Bands und Musik ans Licht der Öffentlichkeit. Die Majors, da gebe ich Dir recht, bekommen die größere Aufmerksamkeit. Aber da draußen gibt's in jeder stilistischen Sparte so unglaublich viele gute Bands, die von Ihrer Musik auch leben können, da sie sich jenseits von RTL und Bravo eine treue Fanbase aufgebaut haben.

    Naja und Boygroups gibt's schon seit den 60ern.....und in den 70ern war's nicht besser. Ich empfehele Dir das Buch "Hitmen"...Mafiathriller sind Kindergeschichten dagegen.

    Also einen Antiquar mit einem Notenkopierer zu vergleichen hinkt schon ziemlich. Der Notenkopierer stellt schließlich ein Duplikat her, der Antiquar verkauft ein Produkt weiter. Das ist wie ein Gebrauchtwagenverkauf, mehr nicht und dadurch zurecht auch völlig legal. Beim Notenkopieren will einer den Inhalt, das geistige Eigentum eines anderen haben/behalten.
    Der Käufer im Antiquariat erwirbt ein Original!

    Warum dürfen denn Stevie Wonder, Cole Porter und die Beatles kein Geld mehr verdienen? Nur weil sie schon welches haben? Wo ist die Grenze, ab der man nix mehr verdienen darf? Den o.g. Jungs ist ihr Erfolg auch nicht zugeflogen und die haben alle hart dran gearbeitet. Klar hatten sie auch das Quäntchen Glück, das man braucht und haben irgendwann die richtigen Leute kennen gelernt. Die richtigen Leute zu treffen ist in den meisten Fällen auch harte Arbeit.

    Der kleine Urheber an der Ecke (ich reihe mich hier ein) sollte sich nicht über o.g. Kollegen Geldbeutel aufregen, sondern lieber mal schauen, wie sie es geschafft haben dahin zu kommen, wo sie sind....hilft mehr, macht mehr Spaß und macht keine Magengeschwüre oder Zornesfalten.

    Meine GEMA-Dreifuffzich sind nicht geschätzt, da ich GEMA-Listen und Lizenzbögen vollständig ausfülle.

    Und viele Clubs zahlen nicht erst seit den horrenden neuen GEMA-Tarifen unterirdische "Gagen"...die Hüte gehen schon lange durch die Clubs.

    ....kann leider keine sonnigen Grüße mehr senden, hier isses dunkel und nass draußen. Trotzdem ein schönes WE, mit guten Sounds (hör' mir grade Rudresh Mahanthappa's "Samdhi" an....Hammerplatte!)
    Andy



     
  5. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    also ricks einlassungen klingen für mich recht schlüssig.was ich daraus aber auch entnehme und dem ich auch zustimme, das grundproblem sind weder die majors noch die gema, sondern das überhandnehmen dieser bwler,
    die sich in so ziemlich jeden lebensbereich drängen und ihn kaputtmachen.da sitzt der "feind" den man bekämpfen muss.
    da muss man, müssen wir uns was überlegen.nicht nur hier im forum, sondern auch im alltag.
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo lee,

    wen meinst Du mit "bwler"???

    LG

    Dreas
     
  7. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Monate lang bis in die Nacht im Studio, Sounds regenerieren, Sampeln, mischen, schneiden!

    Die Frauen haben Alarm geschlagen, weil die Jungs nicht nach Musik machen aussahen (Cola, Kaffee, Zigaretten), sondern eher wie aus dem Krieg gekommen.
    Und zwei von den vier Jungs waren noch im Beruf.

    Die Alternative waren Großveranstaltungen mit 8-10000 Techno Fans, was in 2-3 Tagen und 5-6 Tagen Pause auch erheblich mehr Talers bringt, und wegen Feedback auch mehr Spaß macht.


    Grüße the Steamer
     
  8. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    hallo dreas, ichbezog mich auf diesen abschnitt in ricks beitrag "Dann wurden die Künstler-orientierten Manager allmählich durch BWLer ersetzt, die mit tollen Formeln daher kamen, wie man den Gewinn maximieren und die Musikproduktion "optimieren" könnte." und mir fiel wieder ein, dass das für sehr viele bereiche des menschlichen lebens gilt und vermutlich eine der hauptursachen für die zunehmende verflachung und auch brutalisierung unseres lebens ist.ich erinner mich gerade an diese-natürlich am grünen tisch ausgerechnete-idee aus bwl kreisen, h4er könnten auch mit 100euro weniger im monat existieren.oberbrutal.
    kleiner nachtrag für dreas. "bwler" ist weniger eine berufsklassifizierung, sondern eher eine geisteshaltung, die zwar bevozugt bei bwlern vorherrscht, aber natürlich nicht bei allen (gut so) und nicht nur bei denen(leider).ich habe gerade was feines gelesen "gehts den börsen gut, gehts den menschen schlecht" wär doch ein netter tshirtaufdruck.
     
  9. Rick

    Rick Experte

    Hallo Andy!

    Stimmt, das ändert sich inzwischen, nicht zuletzt dank Internet.
    Früher musste man einen großen finanziellen Aufwand betreiben, um überhaupt in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, heute genügen YouTube und Facebook.

    Leider kopieren sie teilweise auch die erwähnten schlechten Sitten der "Majors", wie zum Beispiel das Abwälzen aller Risiken auf die Künstler...

    Das Ergebnis bleibt gleich: Die Noten werden verbreitet, ohne dass der Urheber daran direkt mitverdient.

    Aber der Urheber profitiert natürlich indirekt, indem seine Musik dadurch verbreitet und wahrscheinlich häufiger aufgeführt wird.

    Früher kam es öfter mal vor, dass ganze Repertoires von Ensembles verloren gingen, weil die Noten (unkopierte Originale!) bei einem Feuer oder ähnlichem vernichtet wurden.
    Deshalb halte ich das strikte Kopierverbot bei Chören und Orchestern für völlig unsinnig.

    Grmpf, sie dürfen gerne Geld verdienen, haben es aber vielleicht nicht mehr ganz so nötig wie andere Leute und könnten deshalb fairerweise auf einen TEIL ihrer Einnahmen verzichten - abgesehen davon, dass sie teilweise schon tot sind.

    Ich persönlich halte ein Privatvermögen eines Einzelnen von über 10 Millionen Euro schlicht für unmoralisch.
    Damit kann man luxuriös und sorgenfrei bis ans Lebensende zurecht kommen, die Nachkommen werden auch noch etwas davon haben.
    Aber mehrere hundert Millionen, gar Milliarden sollten nicht einem Einzelnen gehören, der macht damit in der Regel doch nur Unsinn. :-D

    Nochmals: Es geht nicht um den bösen, bösen NEID, sondern nur um eine gerechtere und fairere Verteilung des Kuchens bzw. teilweisen Verzicht, nicht um völlige Enteignung.

    Bandleader Stan Kenton hat mal gesagt, es sei früher unter Musikern üblich gewesen, dass diejenigen, die nach oben gekommen sind, nicht vergessen, die Hand nach unten zu reichen und anderen hochzuhelfen, die nicht so glücklich waren.

    "Jeder nur für sich und gegen alle anderen" ist für mich keine sinnvolle Option, weil so auf die Dauer nur Unzufriedenheit entsteht und die moralischen Grenzen verschwimmen - was wir ja jetzt bereits erleben.

    Mit derselben Ausdauer, mit der einige ihre Besitzstände zu wahren versuchen, setzen sich andere über die Eigentumsgrenzen hinweg.
    Je reicher und egoistischer die Stars" sind, desto weniger hat man Skrupel, ihre Musik zu "sozialisieren".

    Ungerechtigkeit sowie Ungleichheit sind ein altbekannter Motor für Kriminalität. :roll:

    Dann wirst Du aber auch mitbekommen, dass die eingezahlten Gebühren nur zum Bruchteil wieder bei Dir ankommen, oder?

    Ein durchschnittlicher Club zahlt normalerweise etwa 90 Euro pro Konzertveranstaltung, davon bekommst Du als Interpret Deiner eigenen Titel meines Wissens etwa 15,-, der Rest wandert in den Topf. Das findest Du gut?

    Eine Tendenz, die mit jeder GEMA-Gebührenerhöhung stärker wird. :-(


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  10. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Hallo Rick,

    Bands und Musiker haben schon immer, egal bei welcher Art Label, die größten finanziellen Risiken getragen. Ein kleines Label, wie beipsielsweise meines, kann sich's gar nicht leisten, Produktionskosten o.Ä. mitzutragen. Dafür bekommt aber die Band logischerweise auch das allergrößte Stück vom Einnahmekuchen ab....zumindest bei uns.

    Was machste denn, wenn einer 'ne Milliarde angesammelt hat? Robin Hood vorbeischicken? War Miles Davis ein schlechterer Mensch, weil er Ferrari gefahren ist und ich bin der bessere weil ich Dacia fahre? Mich interessiert schlichtweg nicht, wieviel oder was einer hat, sondern was er macht.

    Nochmal: schau doch lieber mal hin, wie die bösen Reichen zu ihrem Reichtum gekommen sind und versuche das auf Dein Business anzuwenden. Man muss dabei ja nicht schlechten Stil oder unmoralisches Verhalten übernehmen.

    Ich verehre ja die GEMA nicht, sondern sage nur, dass der Laden mir doch den einen oder anderen zusätzlichen Euro einbringt. Klar liegt bei der GEMA extremst viel im Argen und ich ärgere mich, grade heute wieder, über diesen Verein. Aber grundsätzlich gibt's für mich persönlich (als Komponist, wie Verleger) momentan keine Alternative. Und nochmal: bis heute hat kein Veranstalter mir je einen Gig versagt, aufgrund meiner Mitgliedschaft im GEMA e.V.

    Für mich ist es nicht unmoralisch viel Geld zu besitzen, sondern anderer Leute Arbeit nicht wertzuschätzen...und zu dieser "Nicht-Wertschätzung" gehört für mich nunmal das Kopieren.

    ...so jetzt muss ich mal dran arbeiten, einer der Nutznieser des großen GEMA-Topfes zu werden.

    Schönen Abend noch,
    Andy

    P.S.: Hier kann man sich Musik kaufen (und seine eigene verkaufen ohne böse Labels) und zahlen, wie es der eigene Geldbeutel erlaubt...die GEMA hat auch nix dagegen....im Gegenteil...jeder Stream bringt 'nen halben Cent oder sowas um den Dreh.
     
  11. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    "War Miles Davis ein schlechterer Mensch, weil er Ferrari gefahren ist?"
    diese art von neigungen machen einen nicht zum schlechten menschen-eher zu einem dummen.
    "Was machste denn, wenn einer 'ne Milliarde angesammelt hat? Robin Hood vorbeischicken?"
    ja, das wird langsam zeit, da diese "milliardensammler" inzwischen den menschen den krieg erklärt haben.banksterboni, rüstungsindustrie,schweinegrippefake, dort überall findest du deine milliardensammler.ich finde, wir sollten den krieg annehmen.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ lee

    Oh, oh, jetzt wird´s aber sehr politisch. Ich finde das sollten wir hier lassen. Das endet nur in handfestem Streit.

    Zu dem Thema gibt es auch ganz konträhre Meinungen und eine solche Diskussion ufert dann schnell aus.

    Lg

    Dreas
     
  13. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    haste recht,dreas.es hängt halt vieles mit vielem zusammen.
    dadurch landet man gern mal in einer seitenstrasse-oder war man vorher in der seitenstrasse und ist jetzt auf der hauptstrasse? aber du hast recht.das ist ein saxforum.
     
  14. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Jepp, recht habt ihr und deshalb hier mal einen meiner momentan persönlichen "hero": http://youtu.be/LlgghF970w0
    schaut's euch an, solange es die GEMA noch nicht gesperrt hat ;-)

    Viel Spaß,
    Andy
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Hallo Andy!

    Das kenne ich von früher anders, hat sich meines Wissens erst in den letzten 10, 20 Jahren so entwickelt.

    DAS ist fair.
    Aber als reiches "Major Label" (konkret ging es bei ein paar Freunden von mir um SONY Music) alle Kosten abzuwälzen und die Musiker mit allen Risiken allein zu lassen, empfinde ich als unfair.

    Es geht doch gar nicht darum, jemandem etwas WEGzunehmen, habe ich schon mehrfach wiederholt.
    Mir stellt sich bloß die Frage, ob der erfolgreiche und bereits versorgte Komponist wirklich weiterhin so viel mehr Geld "verdient" als ein anderer, der einfach weniger Glück und Beziehungen hatte. :-(

    Hier finde ich Werners Erwähnung der Gepflogenheiten in den Niederlanden sehr interessant und nachahmenswert!

    Wenn einer bzw. eine Gruppe von Leuten laut herumheult, man sei am Verhungern, weil böse, böse Jugendliche mp3-Dateien austauschen und verbreiten oder ein paar Lehrer bzw. Orchester Noten kopieren, dann darf man ja wohl mal nachschauen, was so jemand auf dem Konto hat, ob er wirklich Armenspeisung braucht... :-D

    Letzter Satz stellt ein Paradoxon dar.
    Mir ist leider niemand bekannt, der große Reichtümer unter völligem Verzicht auf unmoralisches Verhalten angehäuft hätte.
    Und wenn er "bloß" Begleitmusiker ausgenutzt hat, mal eine Idee eines Kollegen als seine eigene ausgegeben, Kollegen einen wichtigen Job weggeschnappt... :roll:

    Wie man als Komponist erfolgreich wird?
    Zunächst mal braucht man einen guten, möglichst namhaften Interpreten. Die eigenen Werke interpretieren nämlich die wenigsten so, dass sie optimal rüberkommen. Klar, wer ist schon ein genialer Komponist und ZUGLEICH ein charismatischer Sänger oder Instrumental-Solist?

    Der erwähnte Jimmy Van Heusen war ein passabler Sänger und anhörbarer Pianist - aber er wäre ohne Interpreten wie den erwähnten Frank Sinatra niemals zu Weltrang gekommen, das steht fest.
    Leider vergessen anscheinend zu viele Komponisten, wenn sie erst mal erfolgreich sind, wem sie dies zu verdanken haben; sonst würden sie ja nicht mit ihrer Unterstützung des inzwischen realitätsfremden Urheberrechts einseitig die ausführenden Musiker abstrafen.

    Gut, dann rück mal raus: Was würdest Du verbessern wollen, was ärgert Dich am meisten?

    Wenn jemand Geld anhäuft und besitzt, ohne damit anderen Leuten zu schaden, ist ja alles okay.
    Aber sich als reicher Mensch zum Opfer hochzustilisieren, den ärmeren "Neid" vorzuwerfen und aus Besitzstandswahrung ja nix von seinem Besitz (auch an geistigem Eigentum) mit anderen zu teilen, halte ich für ein bedenkliches und sozial schädliches Verhalten.

    Schon seit Urzeiten wird geistiges Eigentum als Allgemeinbesitz angesehen und weitergegeben, größtenteils mündlich.
    Die Kinder lernen die alten Lieder und Geschichten.
    Goethe-Zitate sind in aller Munde, man pfeift Mozart-Melodien, jeder durfte sich und andere damit erfreuen.

    Plötzlich aber wird dieses Kulturgut als "Ware" bezeichnet und man erfindet ein kompliziertes, unflexibles und einseitiges Urheberrecht - nun muss man für Selbstverständlichkeiten extra Geld bezahlen, etwa wenn man im Kindergarten Lieder für die Familien vervielfältigen möchte oder bei seinem Fest Musiker spielen lässt.

    Das ist doch eigentlich irgendwie verrückt und pervers, oder nicht?


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  16. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    wo wohnt eigentlich dieser mozart, von dem die rede ist, ist er sehr reich? oh, ich seh gerade, der lebt nicht mehr.
    wer kriegt denn jetzt das schöne geld? und was hat der geleistet? so rein kompositionstechnisch?
    nix? geschäftsmann?wirtschaftsunternehmen? mpfrhh, die sind ja bekanntlich die kulturträger überhaupt. die reissen sich alles unter den nagel, kein wunder, dass die kultur den bach abgeht.
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Hallo Lee!

    Das geht an die GEMA, die es bekanntlich recht willkürlich verteilt, vor allem an die ordentlichen Mitglieder.

    Übrigens wandert auch das Geld, das man hierzulande für Aufführung/Sendung/Notendruck von ausländischen Titeln bezahlt, offenbar zum Löwenanteil an die ordentlichen Mitglieder der deutschen GEMA.
    Wie wir in dem Rechenschaftsbericht der GEMA lesen konnten, geht nur ein kleiner Teil ins Ausland, obwohl die meiste Musik (etwa im Radio oder auf VIVA) aus den USA stammt. :roll:

    Ja, so ist das, auch die großen, marktbestimmenden Musikverlage und Plattenfirmen (die von Andy natürlich ausgenommen! ;-) ) sind nun mal Wirtschaftsunternehmen und als solche in erster Linie an Profit interessiert, nicht am Wohl der Urheber oder gar der Kultur generell.

    Es ist ungerecht, also lasst es uns verändern - was gibt es noch für Vorschläge zur GEMA-Reform?
    Wie könnte man das merkwürdige deutsche Urheberrecht der heutigen internationalen Realität anpassen?


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  18. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    "Es ist ungerecht, also lasst es uns verändern - was gibt es noch für Vorschläge zur GEMA-Reform?"
    ich fürchte, gema oder das verhalten der grossen platten und musikverlage, das sind nur symptome.die krankheit die dahinter steckt heisst neoliberales denken, profitinteressen und was es sonst noch an kulturtötenden
    vokabeln gibt.da muss man anpacken.
     
  19. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Das Urheberrecht ist bis auf wenige Schlupflöcher international ziemlich einheitlich. Auf jeden Fall in den für Musiker interessanten Ländern.

    Und der Sozialismus hat übrigens nicht mal hundert Jahre durchgehalten. Aber da fällt euch ja vielleicht noch was besseres ein.
     
  20. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    und weil der sozialismus wie man ihn praktiziert hat nur 100 jahre dauerte, müssen wir die perversitäten des neoliberalen systems hinnehmen? nö!
    ich meine damit nicht nur witschaftskriege, 1000 tote kinder täglich durch die machenschaften des iwf etc..sondern auch was uns hier konkret betrifft, unseren thread.
     
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