GEMA verliert Augenmaß

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von tbeck, 11.April.2012.

  1. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    mal eine Feststellung zum Urheber/Patentrecht:

    Die maximale Laufzeit eines Patentes beträgt 20 Jahre ab Anmeldung.

    Die Schutzzeit für eine Komposition beträgt 70 Jahre nach Tod des Komponisten.

    Warum ist da so ein großer Unterschied?

    Gruß
    Mini
     
  2. gordon.shumway

    gordon.shumway Nicht zu schüchtern zum Reden

    ...,weil das zwei verschiedene baustellen sind!

    werft bitte nicht alles wirr durcheinander und
    versucht daraus ein neues kunstwerk zu schaffen.
    die regelungen sind bereits definiert.
    sie müssen nicht neu geschrieben werden.

    ich hab mir dieses monster jetzt zum fünften mal durchgelesen
    und blicke immer noch nicht durch.
    was soll damit bezweckt werden?
    der thread ist nicht zielführend, weil viel nonsens dabei ist.
    und das gefährliche in meinen augen ist daran:
    irgendwann, wenn halbwahrheiten oft genug wiederholt werden,
    werden sie irgendwann als wahr definiert!
    und das kanns nicht sein.

    ich würde gern auf einzelne punkte eingehen,
    aber dafür müsste ich 12 neue threads eröffnen.
    und jedes thema ist einzeln schon kompliziert genug.

    lg
    gordon

     
  3. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Gordon,

    Schon, es geht aber um etwas sehr Ähnliches. Jemand erbringt eine schöpferische/künstlerische Leistung. Diese kann einfach kopiert werden, also wird sie unter Schutz gestllt, damit der Urheber daran profitieren kann.

    Bei Patenten sagt man, das darf er 20 Jahre lang, dann soll er sein Geld verdient haben und den Gesamtbetrieb nicht weiter aufhalten, also erlischt das Patent nach 20 Jahren und wir Allgemeingut.

    Bei Kompositionen sagt man, der Urheber soll lebenslang verdienen, und die Erben (Rechtsnachfolger?) auch noch 70 Jahre. Erst dann ist die Allgemneinheit dran. Und warum bitte? Denkt an die armen Erfindererben .... hungern ....

    Falsche Regelungen kann und soll man ändern. Auch das Aufgeschriebene währt nicht ewig, ob mit oder ohne Groß- und Kleinschreibung. Wobei doch ewig eine sehr lange Zeit ist *)

    *) geklaut

    Doch, das nennt man hierzulande politische Willensbildung.

    Gruß
    Mini
     
  4. Rick

    Rick Experte

    Hallo Gordon!

    Diesen Thread sehe ich inzwischen als eine Art "Brainstorming" an, wo man die unterschiedlichsten Facetten der GEMA speziell und des Urheberrechts allgemein diskutieren kann.

    Da gerät gewiss einiges durcheinander, andererseits erkennt man dabei vielleicht aber auch Zusammenhänge, die einem vorher nicht so klar waren.
    Ich persönlich habe hier im Thread durch einzelne Beiträge schon viel Wissenswertes erfahren.

    Hui, was für eine strikt konservative Haltung! :-o

    Ich sehe das deutlich demokratischer: Die Regelungen sind SCHLECHT, also müssen sie so verändert werden, dass sie keinen gesellschaftlichen Schaden anrichten, sondern ALLE Interessen, auch die der Veranstalter, ausführenden Interpreten sowie der Normalbürger berücksichtigen.

    Derzeit läuft man Gefahr, schon durch Lappalien kriminalisiert zu werden, besonders Jugendliche (das gibt es sonst nur noch im Drogenrecht, auch so eine juristische Missgeburt).
    So etwas kann man doch nicht gut finden, oder?

    Brainstorming!
    Gedanken- und Erfahrungsaustausch!
    Verbesserungsvorschläge!

    Ist aber leider Alltag - auch und gerade im Urheberrecht!

    So wird zum Beispiel in der Öffentlichkeit stets und ständig die Lüge wiederholt, Urheber würden durch die GEMA fair und gerecht entlohnt.

    Wir haben inzwischen festgestellt, dass die Urheber im Gegenteil oft sogar wenig bis gar nichts von den ihnen zustehenden GEMA-Gebühren erhalten, sondern diese stattdessen nach einem willkürlich festgelegten Schlüssel an eine Gruppe verteilt werden, die diese Regeln selbst zum eigenen Vorteil festgelegt hat.
    DAS kann's nicht sein!!! :evil:

    Versuch's doch mal mit einem einzelnen oder ein paar Themen - Deine Meinung würde mich beispielsweise sehr interessieren! :)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  5. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo Rick,

    das ist mir etwas zu vage.

    Die Urheber (ganz allgemein) schließen einen Vertrag mit der GEMA.

    Entweder

    erfüllt die GEMA ihre Vertragspflichten nicht. So etwas wird unbürokratisch oder juristisch geregelt.

    oder

    die Urheber lesen die Verträge nicht. Sorry, aber wer soll dafür verantwortlich sein?

     
  6. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    sicher hast du, chrisdos, recht, wenn du das alles vage findest.man kann sich, vor allem als nichtjurist, schnell in einzelheiten verheddern.
    ich denke immer noch, das grundproblem, auch von rick schon angesprochen, ist, dass
    musik inzwischen eine ware geworden ist,
    wie übrigens gesundheit und viele andere wichtigen dinge auch. diese einstellung gehört auf den prüfstand.
     
  7. Rick

    Rick Experte

    Hallo Chris,

    Du hast natürlich Recht, wenn Du meinst, dass das eine interne Angelegenheit der GEMA-Mitglieder ist. Dagegen wird ja auch schon intern vorgegangen.

    Etwas anderes ist es jedoch meiner Ansicht nach, wenn sich die GEMA TROTZDEM immer wieder öffentlich so darstellt, als sei sie der edle Ritter in schimmernder Rüstung auf dem weißen Pferd, der selbstlos für die Einnahmen der Urheber streitet.
    Das kommt natürlich gut an bei der Bevölkerung, die dann gerne GEMA-Gebühren zahlt, weil sie ja angeblich dem richtigen Zweck zugeführt werden. :-D

    Doch dies ist eben nicht so. Die GEMA nimmt ein und verteilt nach Gusto, mit den tatsächlichen Urhebern hat das meistens nichts zu tun.
    Also kämpft die GEMA eben nicht für die Urheber, sondern in erster Linie für ihre ordentlichen Mitglieder.

    Die Gesellschaft wiederum muss sich überlegen, ob sie es so toll findet, sich von diesem Verein tyrannisieren zu lassen, ihm ständig Geld nachzuschmeißen, sich teilweise (wie manche Veranstalter) hoch zu verschulden, damit die GEMA ihre Gebühren einstreichen kann.

    Das ist ähnlich wie bei den Steuern - die muss auch jeder bezahlen, selbst wenn er nicht einsieht, wofür diese dann ausgegeben werden.

    Aber hier geht es nicht um gewählte Volksvertreter, die darüber entscheiden.
    Die ordentlichen Mitglieder der GEMA, die die Entscheidungsgewalt haben, praktisch machen können, was sie wollen, sind von niemandem gewählt worden. Sie sind lediglich BERUFEN worden von anderen ordentlichen Mitgliedern.
    Diese Struktur klingt für mich eher nach einer Sekte als nach einem Verein! :-o

    Man kann sich also als jemand, der mit Musik zu tun hat, schon mal darüber Gedanken machen, was das für ein "Verein" ist und ob er so viel Macht ausüben sollte.
    Und ob er völlig unkontrolliert ein Monopol auf Gebühren in mehrstelliger Millionenhöhe haben soll. :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  8. gordon.shumway

    gordon.shumway Nicht zu schüchtern zum Reden

    hi Rick:
    da hätten wir schon mal die ersten probleme:
    um "brainstorming" zu betreiben, brauchts a priori leute,
    die von der materie ahnung haben.
    dann brauchts was noch? BINGO! brain!
    (sorry für meinen "flapsigen" ton. ich meins nicht böse.)
    ohne ahnung von der materie bringt brain also mal rein gar nix.
    ich kann nicht viele zusammenhänge erkennen.
    viele dinge werden durch falsche behauptungen eher unklarer.

    glaub mir, ich bin alles andere als konservativ.
    aber ich werd nicht gegen windmühlen kämpfen und jammern,
    sondern suche die schwachstellen im system und nutze sie.

    leider ist es nicht ganz so schlimm,
    wie es (wieder falsch) interpretiert wird.
    (da kommt jetzt wieder "die ahnung von der materie" ins spiel.)
    du hast nur das gefühl, dass du kriminalisiert wirst.
    und eine falsche rechtsauffassung sorgt wieder für verwirrung.
    ob du es glaubst oder nicht:
    noten kopieren war noch nie verboten.
    ( darauf gehe ich aber nicht heute ein )

    tja, und hier diskutieren ja auch lauter anwälte mit fachgebiet medienrecht.
    dann streuen wir noch die ähnlichkeit des patentrechts dazu,
    sowie eine prise kopierschutz und fertig ist das chaos.
    das hat nix mit brainstorming oder gedankenaustausch zu tun.

    Du hast das festgestellt. ich nicht.
    wenn natürlich mühsamst geschriebene titel im radio nicht gespielt oder aufgeführt werden,
    wo sollen dann bitte die gelder herkommen?
    es kommen nur dann gelder rein, wenn die titel auch gespielt werden.
    dann kann auch etwas verteilt werden.
    je öfter, desto mehr...
    nach dem motto:
    ich hab ein lied geschrieben! jetzt fließt die kohle!
    Pustekuchen!
    gar nix gibts, wenns keiner hören will!

    und wer so doof ist, und z.B. titel schreibt ohne vorherige verhandlungen mit den verlagen zu führen,
    dem kann auch die gema nicht helfen. ( z.B. Zweit- und Folgeverwertung )

    vielleicht sollte mal die erwartungshaltung gegenüber der gema überprüft werden.
    ich hab so das dumpfe gefühl, da liegt schon der erste fehler.
    die gema ist nicht dazu da, aus jedem kleinen wald-und wiesenmusikant
    einen millionär zu machen!
    das wäre zwar schön, ist aber nun wirklich nicht ihre aufgabe.
    Sie ist nicht für alles verantwortlich.
    (...und nein, ich mag sie auch nicht sonderlich gut leiden )

    genug erstmal. muss weg.

    lg
    gordon
     
  9. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Zumindest lauter Leute, die die ganze Geschichte ziemlich ungefragt bezahlen müssen. Lassen wir mal die Autoren und den Verein, an dem die selbst Schuld sind, aussen vor.

    Jeder, der Radio oder Fernsehen anmeldet, eine Kneipe mit Musik besucht, einen Computer kauft und vieles mahr, führt in irgendeiner Form freiwillig oder ungefragt und manchmal auch unbemerkt Geld an die Gema ab.

    Haben wir nicht dadurch auch ein Recht, das Verfahren und die Rechtsgrundlagen des Verbleibes dieses Geldes zumindest auf Nachfrage verständlich erläutert zu bekommen?

    Ok, ich verstehe die Steuergesetzgebung auch nicht. Defür gibt es käufliche Spezialisten, die verstehen die dann ein wenig besser nicht. Wenn man aber Fachanwälte für Medienrecht braucht, um den Verbleib des Eintrittsgeldes für ein Konzert zu erklären, dann stimmt da was nicht.

    Gruß
    Mini
     
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Mmmhhhhh...

    also ich habe von den rechtlichen GEMA Details keine Ahnung.

    Ich dachte immer, dass zunächst das Geldverdienen in dieser
    Branche daher kommt, dass ich mich als Musiker selbst gut vermarkte:

    - Veranstalter finde, die mich buchen

    - Verlage finde, die meine Titel kaufen, die mich kaufen,
    mit denen ich individuelle Verträge aushandel.
    (Lebt "Lady Gaga" von der Gema oder ihren individuellen
    Verträgen??)

    Und dann gibt es da noch ein "Zubrot", wo ich als über die GEMA
    noch Zusatzeinkommen erziele.
    (Paul McCartney verdient doch die Millionen an seinen Rechten
    über die GEMA, oder?)

    Aber vielleicht liege ich auch völlig falsch und habe es nur nicht
    verstanden.

    LG

    Dreas
     
  11. gordon.shumway

    gordon.shumway Nicht zu schüchtern zum Reden

     
  12. gordon.shumway

    gordon.shumway Nicht zu schüchtern zum Reden

    hi Dreas,
    nein, da liegst du völlig richtig.
    das ist der richtige denkansatz!
    ein Zubrot! keine millionen!

    gute nacht.
    lg
    gordon
     
  13. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Das ist für den Einzelnen gar nicht so einfach herauszufinden, da in vielen Positionen versteckt. Für alle gilt aber: Zusammen zahlen wir hier in Deutschland etwa alle inländischen Gema-Einnahmen aus der Verwertung.

    Tue ich nicht, würde aber für diese Betrachtung keinen Unterschied machen. Wir zahlen über die GEZ an die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, diese führen Geld an die Gema ab, welches dort einen beträchtichen Anteil der Einnahmen darstellt.

    Wir sind nicht aussenstehend! Wir alle bezahlen das letztendlich.

    Doch. Die Gema bezieht die Grundlagen ihrer Eintreibungsparxis auf gesetzliche Regelungen. Der Einfluß des Einzelnen auf diese Vorgänge ist gering, ich kann nicht direkt mit der Gema über die Urhenbervergütungen meines Musikkonsums verhandeln. Damit stellt sich das Ganze einer Steuer sehr ähnlich dar. Zumindest was den Geldfluss in das System hinein betrifft, heraus geht es dann privatisiert und intransparent. Das ist ein Unding.

    Wir Bürger sollten über den Umweg unserer Politiker doch bestimmen, wie die Regelungen sein sollen. Diese könnten ja auch ganz anders aussehen.

    Mal nur ein Beispiel: Es gibt keinen speziellen Verein, Abgaben gehören zu den Steuern, Urheber werden direkt aus diesen Steuermitteln vergütet. Die Modalitäten werden gesetzlich festgelegt und sind damit für jedermann nachlesbar (vielleicht ausnahmsweise auch mal verständlich). Warum nicht? Hindert ja noch niemanden daran, CDs, Noten etc. zu produzieren und zu verkaufen.

    Völlig abwegig? Haben wir z. B. einen Lehrerverband, die bei den Schülern das Schmerzenzgeld für die geistigen Leistungen der Lehrer eintreibt? Es gibt so vieles, welches staatlich abgehandelt wird, warum gerade hier nicht?

    Gruß
    Mini
     
  14. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Aber warum denn das?

    Sollen die Politiker auch bestimmen, zu welchen Konditionen die Bäcker ihre Brötchen verkaufen?

    Die Politik hat die Rahmenbedingungen geschaffen, hier das Urheberrechtsgesetz bzw. in der Folge das Urheberrechtswahrnehmungsgesetz.

    Innerhalb dieses Rahmens vertritt die GEMA ca. 65.000 Urheber.

    Als Kunde kann ich also GEMA-Brötchen zu den vorgesehenen Konditionen kaufen oder nicht, um den Preis verhandeln oder nicht, oder gema-freie Brötchen kaufen.

    Als Kunde habe ich weder ein Recht auf Auskunft noch einen Einfluss darauf, wie die Arbeitsbedingungen und Löhne in der Bäckerei sind und wie der Betrieb geführt wird.

    Nun sind die Gema-Kunden nicht mal so etwas wie Verbraucher, sondern Händler.




    Nun möchstst Du noch wissen, was der Müller mit dem Geld macht, das er vom Bäcker für's Mehl bekommt? :)

    Es ist nun mal so, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung mit der GEMA direkt nichts zu tun hat. Was also soll hier die Politik?

    Liebe Grüße

    Chris
     
  15. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Nur kurz dazu:
    Mag sein. Nur bezahlt jeder für jeden Fernseher, Rohling etc, seinen GEZ Beitrag, seine Konzert Eintrittskarten etc.
    Wir alle zahlen die Gema. Also ist es selbstverständlich ein allgemeines gesellchaftliches Anliegen, vor allem dann, wenn diese Gelder aller nach Meinung vieler Betroffener, quasi als Selbstbedienungsladen weniger benutzt wird, zweitens Kultur, die allen zugute käme, zumindest in bestimmten Bereichen erschwert bis verhindert wird, drittens, dies mit einem de fakto Monopol durchgeführt wird (s.übrigens unten dazu den Tanzlehrerbericht).

    Politik hat sich um solche Dinge zu kümmern, um welche denn sonst?

    Es gibt anscheinend einen Anlauf zu einer weiteren Petition. Ua. soll, geprüft werden, ob eine Vereinskonstruktion überhaupt rechtens ist, in der lediglich ein kl. Teil der Mitglieder (3.500 habe ich gerade im Kopf) über die Gelder aller Mitglieder bestimmt (ca 60.000), dies im Übrigen ohne gewählt zu sein.

    ------
    Aber zum Eigentlichen, ein paar sehr lesenswerte links zur Gema

    Spiegelartikel zur Gema, gut die Situation zusammenfassend:
    http://kultwerkblog.wordpress.com/2010/02/26/spiegelglatt-ist-anders/#more-258

    Bericht eines britischen Tanzlehrers
    http://www.wirwollenlivemusik.de/t121f29-Neue-Gema-Petition.html#msg512

    Blog zur Gema, mit vielen aktuellen Inhalten.
    http://www.ikid-d.de/

    Dann viel Vergnügen beim Lesen


    [size=xx-small]JazzBand Berlin[/size]

     
  16. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    "Sollen die Politiker auch bestimmen, zu welchen Konditionen die Bäcker ihre Brötchen verkaufen?"
    eigentlich nicht. aber, wenn es aus dem ruder läuft und die bäcker nur noch von den ganz reichen leben, während andere sich das essen nicht mehr leisten können-dann ja.
     
  17. rbur

    rbur Mod

    Selbstverständlich kannst du mit der GEMA verhandeln. Viele Gruppierungen und Verbände tun das und kriegen eine Sonderregelung. Der Bund Deutscher Blasmusikverbände hat zum Beispiel einen Rahmenvertrag für seine Mitgliedsvereine abgeschlossen.

    Es ist halt nur so, dass die GEMA auf Verhandlungen mit Einzelnen nicht eingehen wird. Genauso wenig, wie mein Bäcker darauf eingehen wird, wenn ich für die Brötchen weniger bezahlen will.


    Achja: Lehrer sind Staatsbedienstete, Komponisten nicht.
    Wenn du dein Kind auf eine Privatschule schickst, dann kannst mischt sich der Staat auch weniger ein.

     
  18. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Also wenn ich einen Rohling kaufe (das ist ca. 2 Jahre her, dass ich einen gekauft habe), geht ein Cent-Betrag an die GVL ... über die müssen wir ja auch noch reden....alle zahlen, keiner wird vorher gefragt, ob er das möchte!

    Als ich noch jung war also vor ca. 20 Jahren hat'ne Platte (CD oder Vinyl) ca. DM 20.- gekostet. Heute krieg ich einen Longplayer für knapp 10.- Euro, einen einzelnen Song für 0,99. Könnt ihr Euch vorstellen, wie "hoch" der GEMA-Betrag ist, den iTunes & Co. abführen, wieviel davon beim Komponisten ankommt? Gönnt doch den Urhebern diese paar Cent Zuverdienst. Viele derer, die das "Produkt" eines Urhebers nutzen, verdienen damit ihren Lebensunterhalt (was mich als Urheber ja auch freut): Coverbands, DJs...zumindest echte DJs, die nicht mit kopierten CDs oder gar "Laptop only" arbeiten

    Was ich sagen will ist Folgendes: in meinen Augen übertreibts die GEMA maßlos bei Veranstaltern, im Internetbereich ist sie nicht wirklich auf der Höhe der Zeit (wie so viele andere auch), bei der Lizenzierung von CD-Produktionen gibt's des Öfteren Diskussionen. Trotz jahrelanger Arbeit in diesem Business, sehe ich immer noch nicht zu 100% durch, da es eine Unmenge verschiedener Tarife und Regelungen gibt, inklusive Ausnahmen etc. pp Doch möchte ich als Urheber und Verleger diesen Verein nicht missen. Die GEMA sichert zwar nicht meinen Lebensunterhalt, muss sie auch nicht (ich hab Spaß am Unterrichten), doch meine Porto- und Telephonkosten decke ich durch die GEMA/GVL-Tantiemen allemal.
    ...und hier noch was zum Lesen: http://www.spiralteppich.de/?p=385
    So und jetzt geht's raus in die Sonne!
    Schönen Feiertag noch,
    Andy
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Hallo Alf!

    Wem unterstellst Du, keine Ahnung von der Materie zu haben?

    Hier sind mehrere GEMA-Mitglieder an der Diskussion beteiligt, ich selbst bin seit 1985 außerordentliches Mitglied und kenne zahlreiche andere, natürlich auch viele lediglich angeschlossene.

    Weiterhin haben wir hier ausführende Musiker sowie Veranstalter, wobei ich persönlich sogar praktisch alle Seiten kenne:

    1. Urheber (Komponist von Jazztiteln und Pop-Songs, Big-Band-Nummern wie auch "ernsten" Orchesterwerken)
    2. Interpret
    3. Veranstalter (im Vorstand und Programmausschuss des Jazzclubs Öhringen e. V.)
    4. CD-Produzent
    5. Big-Band-Leader und Instrumentallehrer
    6. Nutzer (CD-Käufer, Internet-Runterlader, Konzertbesucher)

    Ich möchte mal behaupten, das genügt als Qualifikation, um hier einigermaßen kompetent mitreden zu dürfen. :cool:

    Das ist ja schön für Dich, dass Du Schwachstellen kennst und ausnutzen kannst.

    Ich finde das eher traurig - warum muss man denn Schwachstellen finden?
    Warum kann man die Regelungen nicht gleich so gestalten, dass alle Interessen angemessen berücksichtigt werden und man nicht erst solche Schlupflöcher zu suchen braucht??

    Ist da wirklich etwas dran?
    Oder geht es nur um die juristische Spitzfindigkeit, dass man ja Noten kopieren darf, so lange man dafür die gebührenpflichtige Erlaubnis einholt? ;-)

    Wen interessieren denn bitteschön Anwälte bei der Angelegenheit?

    Anwälte können nur auf der Basis des geltenden Rechts argumentieren und "Schwachstellen" finden, doch für moralische Fragen sind in einer Demokratie durchaus alle Bürger zuständig.

    In unserer Staatsform gibt es nicht erstens das Gesetz und zweitens die Bürger, sondern erstens die Bürger und ihre Bedürfnisse, denen das Gesetz angepasst wird.

    Wenn Gesetze sich als ungeeignet herausstellen, werden sie eben geändert - das passiert täglich, das nennt man Regierungsarbeit.
    Und unsere Regierung ist keine abstrakte gottgegebene "Obrigkeit", sondern das ausführende Organ des Bürgerwillens - im Endeffekt handelt es sich dabei um unser aller Angestellte.

    Nur das mal zur Klarstellung für alle Fatalisten, die ständig behaupten, man könne ja sowieso nichts ändern, weil "die da oben" angeblich machen, was sie wollen - "die da oben" sind aber heutzutage wir alle selbst!!!

    Nur in der GEMA nicht, da herrscht eine Art Aristokratie.
    Na ja, anscheinend gibt es ja in der Bevölkerung eine verbreitete Sehnsucht nach Prinzen, Fürsten, Königen, wenn man sich die Einschaltquoten der jeweiligen Hochadelshochzeiten so anschaut - jetzt müssten wir nur noch den ordentlichen GEMA-Mitgliedern ein paar klangvolle Titel verpassen, dann habt Ihr auch hierzulande wieder was zu bewundern! :lol:

    Wieso denn Chaos?

    Das Urheberrecht ist nicht allein auf der Welt und existiert keineswegs seit Urbeginn aller Zeiten, es hat starke Parallelen zu anderen Bereichen des Schutzes geistigen Eigentums.

    Diese Ähnlichkeiten interessieren durchaus im Rahmen so eines allgemeinen "Brainstormings", das ja gerade möglichst "chaotisch" sein muss, um neuartige Erkenntnisse zu produzieren.

    Hiermit entlarvst Du leider Deine Ahnungslosigkeit von der GEMA-Realität.

    Wir hatten hier bereits etliche Beispiele angeführt, wo für aufgeführte Titel Gebühren an die GEMA gezahlt wurden, die jedoch nur zu einem geringen Bruchteil bis gar nicht bei den tatsächlichen Urhebern ankamen. :-(

    Du hast es einfach nicht begriffen. Schade.
    Bitte zurückblättern und die Beiträge noch mal in aller Ruhe lesen!

    Sorry, aber bis jetzt habe ich von Dir noch kein einziges vernünftiges Argument oder gar eine fundierte Richtigstellung der angeblich gestreuten Halbwahrheiten und Gerüchte gelesen.

    Würde ich aber gerne!
    Ich würde nämlich nie behaupten, im alleinigen Besitz der absoluten Wahrheit zu sein, deshalb will ich hier auch nicht belehren, sondern Erfahrungen sowie Meinungen austauschen - nicht bloß starre Positionen oder Polemik!

    Überzeuge mich bitte davon, dass das Urheberrecht, so wie es in der Bundesrepublik Deutschland derzeit existiert, ausreichend ist und nicht geändert werden muss, weiterhin, dass die GEMA keinerlei grundlegender Reformen bedarf!!

    Das würde ich wirklich gerne mal kompetent erklärt bekommen. :-D


    Erwartungsvolle Grüße,
    Rick
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Hallo Werner,

    völlige Zustimmung!

    Dazu ein schöner Vergleich aus einem Deiner Links:

    "Tatsächlich sind aber nur etwa fünf Prozent der Gema-Mitglieder direkt stimmberechtigt.
    (...)
    Überall sonst wäre das unhaltbar. Es wäre wie ein Land, in dem 60.000 Menschen Steuern zahlen, aber nur für 3200 Straßen und Schulen gebaut werden."

    Quelle:
    http://kultwerkblog.wordpress.com/2010/02/26/spiegelglatt-ist-anders/#more-258

    ------------------------------------------------------------

    Hallo Andy,

    tun wir doch - wir gönnen ihnen sogar noch mehr, als ihnen die GEMA gönnt, nämlich den GROSSTEIL der abgeführten Gebühren, nicht nur einen winzigen Bruchteil. ;-)

    Einerseits will die GEMA für jeden Pieps Gebühren, teilweise sogar in überzogener Höhe, andererseits zahlt sie den tatsächlichen Urhebern davon fast nichts, das ist die Ungerechtigkeit, die hier seitenweise kritisiert wird.

    Dann kann man eben nur die Verteilung bei der GEMA verbessern, oder aber man nimmt einfach Bereiche, in denen die Urheber nicht eindeutig feststellbar sind (z. B. Schankstätten-Beschallung ohne Playlist) von vornherein von der Gebührenpflicht aus.

    Aber Geld zu verlangen und es dann den Urhebern nicht auszuzahlen, stattdessen in die eigenen Taschen zu stopfen, geht gar nicht, finde ich! :evil:

    Da gebe ich Dir völlig Recht, das sind verbesserungswürdige "Baustellen"!

    Das ist ein wichtiger Punkt!
    Der "Tarifdschungel" gehört gelichtet.

    Dazu auch ein Zitat aus Werners obigem Link:

    [color=0000FF]Der Bundesweite Klassiker: ein Kinderchor zur Gesangseinlage im Altenheim. So ein Besuch kostet eigentlich keine Gebühren. Weil aber theoretisch auch fremde Zuhörer kommen könnten, verlangt die Gema dennoch Geld. Der Altenheimleitung bleibt nur noch die Wahl, die Tür abzuschließen oder eben zu zahlen.
    Beschwert sich ein Abgeordneter beim eigens eingerichteten Parlamentbüro der Gema, werden die Gebühren mal reduziert, mal gestundet. Ein SPD-Abgeordneter wundert sich: ”Entweder es liegt ein Gebührenbestand vor oder eben nicht. Wie kann das um alles in der Welt verhandelbar sein?”[/color]

    Diese Willkür, die ja auch RBur schon angesprochen hat, ist wirklich unerträglich!

    Geht mir im Endeffekt ähnlich. Also lasst uns diesen Verein reformieren und gerechter gestalten! :)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
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