GEMA verliert Augenmaß

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von tbeck, 11.April.2012.

  1. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Bei Artzpraxen handelt sich's wahrscheinlich um private Veranstaltungen, also mit geladenen Gästen :) ...demnach müsste meine Friseurin ja auch keine GEMA zahlen oder?
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Nee - die Friseure haben zu kleine Einnahmen, um sich eine ähnlich starke Lobby wie die Ärzte leisten zu können.

    Herman
     
  3. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    In Punkto Banken hatte Rio Reiser dann aber Unrecht: viele haben kein Geld mehr, trotzdem noch ein Haufen Macht und somit wieder Geld...ach so ja dann ham'se ja wieder Geld...oder wie? Also das mit dem Finanzsystem werde ich nie verstehen...will ich auch nicht. Ich geh jetzt lieber Musik machen, neue Songs schreiben und diese dann bei der GEMA anmelden!!!!
     
  4. rbur

    rbur Mod

    Diese Argumentation des Gerichtshofs
    gilt ja für alle Musikverwerter, die nicht grade Konzertveranstalter oder sowas sind.
    Von daher kannst du dir das Anmelden bei der GEMA eh' sparen, du wirst nix dafür kriegen.
     
  5. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ich weiß nicht, ob der hier schon mal verklinkt war im Rahmen einer der vielen GEMA-Diskussionen (von der ich hier keine weiter lostreten will :) )

    http://openpetition.de/petition/online/gegen-die-tarifreform-2013-gema-verliert-augenmass

    Cheers tmb
     
  6. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hier ist auch noch ein informativer Artikel zum Thema.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd

     
  7. Gast

    Gast Guest

    ... und gern von mir noch ein Lesetipp aus der TAZ: Mit dem Föhn auf's Klo

    Herman
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo Bernd,

    danke für den Link - eine nette Zusammenfassung meiner Hauptkritikpunkte. :cool:

    Besonders interessant ist allerdings ein Kommentar zu dem von Dir verlinkten Artikel:

    [color=0000FF]02.07.2012
    23:48 Uhr
    SarahMarie sagt:

    Hier ein paar Richtigstellungen:

    1. Der „Pro-Verfahren“ wurde letzte Woche in der Mitglieder-Versammlung abgeschafft. Abgerechnet wird nun nach „INKA“, einem sehr viel gerechteren System, das – wie der Name schon sagt - inkasso-bezogen abrechnet.

    2. Der besagte Szene-Club (aus der Beispielrechnung im Kasten) mit 120 qm und 6 Euro Eintritt zahlt nach dem alten Tarif pro Veranstaltung 118 Euro, nach dem neuen 120 Euro. Eventuell kommt noch ein Vervielfältigungszuschlag dazu. Die angegebene, überdimensional hohe Summe, die angeblich nach dem neuen Tarif ab 2013 gezahlt werden soll, ist schlichtweg falsch.

    3. Im Übrigen möchte ich klarstellen, dass ich mir auch als „nur“ angeschlossenes Mitglied darüber im Klaren bin, dass Urheber, deren Werke erfolgreicher sind als meine, auch mehr Geld ausgeschüttet bekommen. Die GEMA ist eine sozial denkende Verteilungsgesellschaft, aber kein kommunistisch angehauchtes Sozial-Unternehmen.

    Es grüßt herzlich: Eine Delegierte der GEMA[/color]

    Zu 1.:
    TATSÄCHLICH hat die GEMA soeben auf der Mitgliederversammlung das neue Abrechnungsverfahren InKa beschlossen, es soll für die Abrechnung des Geschäftsjahres 2013, also ab 2014, gelten.
    Hier die Info-Broschüre: https://www.gema.de/fileadmin/user_upload/Musikurheber/Mitgliederbereich/MGV_2012/12_06_13_INKA-Prasentation.pdf

    Hier eine Art Zusammenfassung: https://www.gema.de/fileadmin/user_upload/Musikurheber/Mitgliederbereich/MGV_2012/INKA_FAQs.pdf

    Das ist natürlich ein fantastischer Triumph für die Kritiker des früheren PRO-Verfahrens, hat alle Initiatoren eine Menge Arbeit gekostet - und damit eindrucksvoll bewiesen, dass die GEMA durchaus von innen reformiert werden kann.
    Sofern ihr Leidensdruck ausreichend groß ist. :-D

    Zu 3.:
    Diesen Absatz hätte sich "SarahMarie" auch schenken können, finde ich. Natürlich ist die GEMA kein "kommunistisch angehauchtes Sozial-Unternehmen", das hat ja auch keiner erwartet oder gar vorausgesetzt.
    Warum nur kommen so viele Zeitgenossen beim Ruf nach mehr Gerechtigkeit so gerne mit der "Kommunismus-Keule"?
    Wenn alleine der Kommunismus den Anspruch auf Gerechtigkeit gepachtet hätte, wäre es ja schlimm! :-o

    Auch wird hier meiner Ansicht nach der Begriff "erfolgreich" zu unkritisch verwendet.
    Gerade in der "U-Musik" (im Allgemeinen ist damit Schlager, Rock und Pop gemeint) hängt der Erfolg weniger von der Qualität eines Songs ab als vielmehr vom Image des Interpreten, der Vermarktung durch die Musikindustrie usw.
    Ob man für einen bereits von der Musikindustrie großzügig unterstützten Song tatsächlich mehr Geld ausgeschüttet bekommen sollte, steht für mich keineswegs außer Frage.
    Das ist auch keine rein "soziale" Angelegenheit, sondern das darf und kann man ruhig auch mal unter künstlerischen Gesichtspunkten betrachten.

    Was, künstlerische Gesichtspunkte sollen keine Rolle spielen bei finanziellen Betrachtungen?
    Okay, dann schafft aber bitte ganz schnell diese alberne Differenzierung in U- und E-Musik ab, denn die erfolgt ja ANGEBLICH aus rein künstlerischem Anspruch!


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  9. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Nun, eins ist die GEMA sicher nicht: Ein Kultur- (Kunst-)förderverein :)

    Solong
    tmb
     
  10. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Also verstehe ich das richtig: Incassobezogene Abrechnung heisst, dass die tatsächlich für ein Konzert zB. zu zahlenden Gemagebühren (annäherungsweise) vollständig dem Komponisten zugute kommen.
    Also es kommen zB 500,- Gemagebühr zusammen, und die selbstkomponierende Band kriegt die auch, von den paar Prozenten für die Gemaorganisationskosten mal abgesehen.
    Und zwar unabhängig davon, wie oft in wie vielen Gemabereichen die Stücke gespielt werden?!

    Das wäre tatsächlich eine fantastische Verbesserung.
    Da lohnen sich ab 2013 eigene Songs wieder mehr, das fördert Vielfalt.

    Hoffen wir, das die Praxis genauso gut ist wie die Perspektive.



    [size=xx-small]Swing in Berlin[/size]
     
  11. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Spannend. Der Artikel ist relativ neu (erschienen am 25.06.) und wenige Tage später inhaltlich schon wieder komplett obsolet....

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  12. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    @ werner

    du schriebst:
    zitat
    Also verstehe ich das richtig: Incassobezogene Abrechnung heisst, dass die tatsächlich für ein Konzert zB. zu zahlenden Gemagebühren (annäherungsweise) vollständig dem Komponisten zugute kommen.
    Also es kommen zB 500,- Gemagebühr zusammen, und die selbstkomponierende Band kriegt die auch, von den paar Prozenten für die Gemaorganisationskosten mal abgesehen.
    Und zwar unabhängig davon, wie oft in wie vielen Gemabereichen die Stücke gespielt werden?!

    Das wäre tatsächlich eine fantastische Verbesserung.
    Da lohnen sich ab 2013 eigene Songs wieder mehr, das fördert Vielfalt.

    Hoffen wir, das die Praxis genauso gut ist wie die Perspektive.

    zitat ende

    auch im alten system gab es die möglichkeit einer derartigen einzel-abrechnung.
    das hieß:
    vom veranstalter gezahlte gemagebühr minus gema-apparat-kosten (ca 12%) minus solidaritätsabschlag (10%),
    also von 500 euro gezahlter gema kommen am 1.4. des folgejahres ungefähr 390 euro beim künstler an.
    voraussetzung dafür: mindestens 80% eigene stücke, und 12/12 werkanteil, sonst gibts halt nur anteilig.

    gruß
    zwar
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5398

    Gelöschtes Mitglied 5398 Guest

    Vielleicht kam der Link schon... Ich lese die 300 Kommentare jetzt mal nicht nach.

    Mein Senf zum GEMA-Senf

    Ich gestehe, ab Nummer 18 hab ich nicht mehr weitergelesen...
    Finde den Blog aber bis dahin ganz gut.

    Mag mich hier jetzt nicht mit in den GEMA-Rummel stürzen, ich verschwinde wieder ;-)

    lg
    Mary
     
  14. Floosie

    Floosie Schaut nur mal vorbei

    Ein brandheisses Thema,nach wie vor....
    leider aber auch zu wild um es in wenigen Sätzen abhandeln zu können. Ich bin weit davon entfernt auch nur einen kleinen Bruchteil dieses Themas zu wissen. Was ich hingegen weiss, ist das Tarife ,die in den 80ern/90ern noch Sinn gemacht haben, nicht in die Heutzeit übertragbar sind. Und seien wir mal ehrlich. In Zeiten in denen es kein Musikfernsehen mehr gibt, stumpf die Videos bei YouTube zu sperren,über die sich viele Künstler,dessen Glanzzeit längst vorbei ist, noch vermarkten, ist gelinde gesagt pure Willkür und gehört abgestraft. Aber wenn es um das liebe Geld geht, wird der KJünstler, der sowieso schon am Ende der nahrungskette steht, noch ein wenig härter getreten. Deutschland halt!
    Marlene
     
  15. billy

    billy Ist fast schon zuhause hier

  16. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Für alle Fans der GEMA, hier noch zwei lesenswerte Artikel:

    http://www.heise.de/tp/blogs/6/152544

    http://blog.beck.de/2012/08/07/ist-die-gema-mafioes#comment-41042

    Gruß, Dirk
     
  17. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Der Artikel in TELEPOLIS ist wirklich lesenswert und endet saftig:

    "An der Musik über die Mafia jedenfalls verdient hierzulande tatsächlich die GEMA. Ob sich inzwischen auch die Mafia gegen Vergleiche mit der GEMA gewehrt hat, ist derzeit unbekannt. Der Vergleich hinkt allerdings tatsächlich, denn wer bei der Mafia zu singen anfängt, schläft bald darauf bei den Fischen."

    Ich habe ja eher mit der VG Wort zu tun, das scheint aber ein ähnlicher Verein ("Freunde der italienischen Oper", wenn ihr wisst, was ich meine) zu sein.

    LG, bluefrog
     
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