Ich wollte den Parallelthread „Gemeinsam musizieren“ nicht für diese spezielle Frage benutzen… Mich interessiert das gemeinsame Musizieren jedoch auch sehr - speziell mit einem Bekannten, der sich mit seiner Gitarre nächste Woche bei mir angekündigt hat. Wie würdet ihr euch da am besten darauf vorbereiten - er spielt recht brauchbar, ich so Mittel (was immer das auch genau heißt) mit 3 Jahren Erfahrung. Natürlich kann ich ein paar Lieder vorbereiten, wo evtl. Gitarren Akkorde darüberstehen… Aber wie kann man am besten Jammen…? Hier fehlt mir leider ein wenig die Idee… Kann ich evtl. ein paar Blues Tonleitern einüben - welche Akkorde der Gitarre passen da beim Tenor dann dazu? Ich kann auch bereits einige Blues Tonleitern und habe mich damit auch schon ein paar Mal bei Playlongs probiert. Wenn ich zB. G Blues spiele und seine Spielerei dazupassen würde, könnte ich mir vorstellen, dass das OK wäre… glaube aber, dass G Blues auf Tenor schwierig für die Gitarre ist - oder? Ihr seht - mir fehlt hier leider ein wenig das Wissen… Auch würde ich es vorziehen die Blues Tonleitern nicht dynamisch wechseln zu müssen Vielleicht habt ihr ein paar Basics für mich, wie ich da am besten rangehe (oder wo ich mich da am besten etwas einlesen kann), um einen Abend gemeinsam mit Tenor Sax und Gitarre Spaß haben zu können… Daaaanke schon vorab…
Wenn du G-Dur spielst - Blues oder egal was - ist das für die Gitarre F-Dur, also nicht seine Lieblingstonart. Aber wenn er - wie Kollege @claribari vorschlägt - einen Kapo auf das erste Bund klemmt, spielt er E-Dur, was er sicher gerne tut. Blues ist generell ein gutes Einstiegsding zum Ausprobieren. Sei dir nur sicher wegen der Tonarten, dann kann nichts passieren. Die "klingende" Tonart liegt einen Ganzton unter deiner. Oder andersrum: Wenn er A-Dur spielen will, bist du einen Ganzton über ihm, also auf H. Das wird dir nicht gefallen, C-Dur schon eher - das liegt aber einen Halbton höher, also muss er wieder den Kapo aufs erste Bund setzen, dann kann er A-Dur spielen. Kapito? Edit: Er kann natürlich auch für Treffen mit dir seine Klampfe gleich einen Halbton höher stimmen - theoretisch ist das sinnvoll, praktisch nur vielleicht, aber vorschlagen kannste das ja. Dann fällt der für Gitarreros eher ehrenrührige Kapo weg.
@BobSax Ich musste grade schmunzeln .... über die Parallelen. Ein Freund von mir spielt seit 40 Jahren Gitarre. Jetzt hat er für sich den guten alten Blues-Rock wiederentdeckt. Irgend eine Eigenkompostion. Will mit mir dazu jammen, was nicht meine -Kernkompetenz- ist. Ich sag' zu ihm: "Nimm dein Gitarrenspiel auf (einfache Arbeitsaufnahme reicht) und schick sie mir. So kann ich mich auf's gemeinsame Jammen in Ruhe vorbereiten. Ich warte nun seit Wochen auf seine Aufnahme.... vergebens. Aber vlt. taugt die Idee mit -aufnehmen, anhören, später jammen- für dich als Tipp. Viel Erfolg ! VG
Ok… noch einmal kurz zusammengefasst… Kapo am untersten Bund: Wenn ich G-Dur oder G-Blues spiele spielt er E-Dur Wenn ich C-Dur oder C-Blues spiele spielt er A-Dur Klingt generell machbar… …ich gehe davon aus, dass ich dann jeweils alle Töne der Dur/Blues Tonleiter spielen kann und es klingt immer „sauber“ - richtig? Danke - bin schon gespannt ob das was wird
Na ja, sauber und richtig hängt davon ab, so du die Noten hinsetzt. Die Bluestonleiter ist keine Versicherung gegen "das klingt aber komisch". Sie ist eher ein Hilfsmittel für Anfänger - oder ein Werkzeug für Könner. Das ist richtig.
@bthebob …umgekehrt hab wir das schon einmal gemacht - habe ein Lied am Sax (mit leisem Playback) aufgenommen und er hat dazugespielt und hat mir das Ergebnis zurückgeschickt - er ist da wesentlich flexibler wie ich… ich hab da wie geschrieben eigentlich gar keinen Plan dazu… Naja jetzt zumindest mit den Durenhinweisen von @gaga Aber irgendwie möchte ich etwas vorbereitet sein, und ich vermute er kann auch nicht auf jetzt und gleich bei einem Lied von mir mitspielen… vermute ich zumindest…
@BobSax Verstehe ! Idee: Deine Überlegungen passen thematisch doch super in den parallelen Tread von @L. Säckswell Stell' sie doch ruhig da mit rein. Vlt. kriegst du so noch mehr Tipps. VG
Im Jazz-TOTM haben wir diesen Monat einen Blues in G-Dur, der nur aus den Tönen der Bluestonleiter besteht - "Cool Struttin'". Gespielt hörtst du ihn im parallelen Thread. Ein gutes Beispiel für die geschickte Kombination dieser 6 Töne.
Hast du ein keyboard? Wenn ja, und du kannst damit etwas umgehen, dann nimm dir doch deine akkordfolgen auf und übe dazu. Wenn er dann zu dir kommt mit der Gitarre sitzen deine Ideen schon. Er braucht ja auch ein Gerüst im Hintergrund zu dem er jammt. Oder, falls ihr tonmaterial bearbeiten könnt, ein playalong nehmen, z. B. so ein Jazz Stück mit impro-teil, das impro-teil kopieren und noch mal einfügen. Einmal für ihn, einmal für dich, Anfang und schluss gemeinsam. Was auch Spaß macht sind so call and response Sachen. Einer gibt eine figur vor, 1 bis 2 Takte, der andere reagiert darauf, entweder nur nachspielen oder in abgewandelter Form zurückgeben. Nur nicht zu viel Kopf reinstecken. Einfach laufen lassen.
Genau. Der Gitarrist, der zu unserer Band gestoßen ist, macht das auch. Viele der Sachen, die wir spielen, sind in Es-Dur, weil die ursprünglich für Alto gedacht waren. Das ist der Horror für ihn. Also macht der den Kapo drauf und spielt C-Dur oder was auch immer. Klappt gut. Übrigens: Wenn Du Dich da mit einer Impro noch nicht sicher fühlst und Dich vorbereiten willst, gibt es auch immer die Pentatonik oder die Dreiklänge (und die Bluestonleiter geht natürlich auch). Wenn Du aber zu den gängigen Tonarten Dreiklänge bzw. Vierklänge (mit der 1-3-5-7) übst, kannst Du eigentlich nichts falsch machen. Das hört sich eigentlich immer gut an. Oder nur die 3 und die 7. Nimm Dir nicht zu viel vor. Weniger ist manchmal mehr. Vor allem, wenn man noch nicht so sicher ist.