Zählen ist wichtig! – Ein kleiner Weihnachtskonzert-Erfahrungsbericht: Vielleicht für den einen oder anderen Anfänger interessant. Wir hatten gestern ein kleines Adventssingen im Freien – 11 Instrumente (Euphonium, 2x Tenor Sax, 3 Alt Sax, 2x Trompete, 1 Klarinette und 2 Querflöten) . Davon waren (leider) über die Hälfte der Spieler Anfänger. Das Üben fand Sonntagmorgens im Wohnzimmer statt mit anschließend einem Weißwurst Frühstück. War immer super nett und klang am Schluss auch relativ gut (für unsere Verhältnisse). Einige der Anfänger sind nicht die großen „Zählfreunde“ und meinten, dass Sie das hören und sich wunderbar einfügen, auch ohne wirklich zu zählen! …im Nachhinein ein großer Irrtum. Wie gesagt, fand das Adventssingen (ca. 35 Mitsinger) im Freien statt…. Und damit hatten wir das Problem. Man hört im Freien die Anderen nicht mehr wirklich gut und vor allem bei den üblichen Weihnachtsliedern werden von den Sängern (und „nach Gehör Spielern“) oft Pausen eingebaut wo eigentlich nur kurzes Luftholen angesagt ist. Als Resultat waren dann die Hälfte der Spieler schon fast einen ganzen Takt weiter als der Rest und erst nach mehreren Takten waren wir wieder zusammen – kurz vor der nächsten Luftholpause … Das eine oder andere Stück ist damit leider kläglich gescheitert und hörte sich grauenhaft, um nicht zu sagen „peinlich“ an. Als Zusammenfassung für diese Erfahrung kann man nur einmal mehr sagen: ZÄHLEN IST WICHTIG!!
Ich würde daraus eher eine andere Lehre ziehen: Auf einander hören ist wichtig ! Ist oft schwierig in solchen Situationen, sich so aufzustellen, dass man einander hört. Noch hilfreicher wäre natürlich ein Dirigent ...
Da hast Du Recht! Meine Lektion: Üben, üben, üben, UND zählen, UND Dirigent, UND auf einander hören ...aber zählen ist trotzdem wichtig In einem Jahr berichte ich dann ob es besser geklappt hat.
Wenn du mit Probebeginn Sonntagmorgen den gestrigen Sonntag meinst, also den Tag an dem auch der Auftritt war, dann finde sollte man eine andere Lehre daraus ziehen. Gerade mit Anfängern halte ich es für sehr wichtig, mehrere Proben im Vorfeld zu machen. Weil es Fähigkeiten wie Zählen noch nicht so ausgeprägt sind und auch noch keine Routine da sein kann. Nur dann ist so ein Auftritt für die Anfänger auch richtig motivierend Aber keine Frage: Zählen ist auch wichtig...
Leider kann man sich auch beim Hören nicht immer auf andere verlassen. Die können auch falsch sein. Hatten wir schon, dass das ganze Register einen Takt zu früh war, weil einer zu früh eingesetzt hat.
Nein, wir haben nicht nur an diesem Sonntagmorgen geübt. Das Peinliche: Wir haben relativ viele Sonntage geübt - aber leider nie im Freien. Gerade aus diesem Grund wollte ich diese Erfahrung mit anderen Anfängern hier teilen unter dem Motto, im Freien ist vieles anders und da klappt es mit dem "mitschwimmen" manchmal vielleicht nicht mehr so gut.
Moin, ganz altes Thema mit dem Zählen, schon auf einer alten Galeere mußte einer den Takt angeben, damit die Ruder nicht völlig verheddern So eine Band ist eigentlich genau dasselbe, nur das man nicht unbedingt ein Sklave ist Gruß Ernest
Hallo! Da muss ich zugeben, ich höre viel durch die anderen. 16tel-Stellen mit 8teln drin kann ich teilweise noch nicht sonderlich gut (Da spiel ich auch leider viel nach, ich kann diese Stelle nur dadurch, dass ich es von den anderen vorgehört habe...) Andererseits konnte ich bei meinem Orchesterkonzert im Freien meinen Part dann doch so gut, dass ich keinerlei Probleme mit Einsätzen hatte. Allerdings hatten wir einen ganz doofen Marsch, da musst ich wohl oder übel zählen. Als wir es zum ersten Mal spielten, bin ich andauernd rausgefallen. Dann zählte ich - es waren eigentlich nur Viertel und Halbe Noten, aber man musste einfach zählen! Seit dem ging es... Zum Ende hin konnte ich es soweit dann (mit der Fußwippe und mitzählen) und so bereitete es keine größeren Schwierigkeiten mehr. Es hat beides Vorteile (Ich sollte mehr zählen üben) lg Mary
Hi ihr Lieben, mich verwirrt diese Thema als Anfänger total.. Ich über gerade mit der besten Rhytmusschule der Welt von Florentin, gleichzeitig höre ich hier immer dass zählen so wichtig ist.. Ich kann nur von mir sagen, beides zu erlernen ist mir zuviel..(außer ganz leichten Takten) Ich weiß nicht wie es Euch dabei geht!? glg david
Ich konnte das die erste Jahre auch nicht. Besser wurde es merklich als ich Bruchrechnung in der Schule hinter mir hatte und ich Theorieaufgaben zum Thema Rhythmus bearbeiten lernte. Also Zählzeiten drunter schreiben. Ich mache das heute noch so, dass ich ganz schwierige Takte auf diese Art erarbeite. Ganz schwierige rhythmische Takte sind immer solche, die man vorher noch nie so gesehen hat. Wenn man sich den Takt dann mal erarbeitet hat, kann man ihn auch wieder schnell abrufen. Einfaches Beispiel: Achtelpause 2 Sechzehntel 3 Viertel. Sieht erstmal hässlich aus, aber wenn man "errechnet" und verstanden hat, dass die beiden Sechzehntel auf die 1+ beginnen, dann ist es überhaupt nicht mehr schwer. Aber möglicherweise hilft dir das überhaupt nicht und es erscheint mir nur einfach, weil ich es eben schon ganz gut durchschaut habe
Hi mrbrightside, danke für den versuch mir zu helfen!! Nein, dein Beispiel kapier ich nicht.. , bin ja schon seit 30 jahren aus der Schule raus und Bruchrechnen war mir damals schon ein Graus.. glg david
Moin Zusammen, solche Auftritte kenne ich auch. Ringsrum nur Getöse, die Akustik das letzte und man hört sich selber kaum. Wenn ihr euch untereinander nicht gehört habt, nütz das Zählen nicht die Bohne. Wenn jeder stumpf nach zählen spielt und keiner den Takt vorgibt, seid Ihr nach spätestens 4 Takten unsynchron. Von Tempowechseln ganz zu schweigen... Aus eurer Besetzung sehe ich, das ihr weder Schlagwerk noch Bassinstrument und auch keinen Stockschwinger hattet. Eins von den dreien ist enorm wichtig. Ich spiele in einem Saxquintett das BariSax und wenn ich da die nächste 1 ordentlich betone sind alle wieder im Takt. Auch das Tempo kann variiert werden wenn meine Mitspieler auf mich hören ;o> Wie SoH schon beschrieben hat, ist das bei Marschmusik und sowas recht einfach zu hören, da gibts ne Dicke Bassdrum und ein Becken ;o) Gruß, CBlues
Hi David, das ist ja kein Widerspruch. Ohne Zählen kannst Du nicht mit anderen gemeinsam spielen und das gemeinsame Spielen macht am meisten Spaß finde ich. Für den Anfänger ist erstmal zählen wichtig, das richtige Zählen kommt dann von selbst und wird zur Routine. Am Anfang ist es aber eine Quälerei. Grüße Gerhard
Ich weiss, was Du meinst, Brille. Aber für David ist das vielleicht gerade kein guter Rat. Er quält sich ohnehin schon ohne Ende. Für ihn wäre es schön, wenn er auch einen mehr spielerischen Zugang zur Musik finden könnte, ohne Bruchrechnen.
@ Florentin Ich stimme Dir zu. Mit Zählen ohne Unterstützung eines Lehrers wird schwierig, schon deswegen, weil Du gar nicht weißt, was Du wie zählen sollst. Außerdem kommt er dann auch noch ins Schleudern, wenn es sich Deine Schulke reinzieht. Beides geht nicht so ohne weiteres. Aus meiner Sicht ist für David ein gangbarer Weg (ohne Lehrer): Die Stücke die er spielen will hören, hören, nochmals hören und dann Takt- oder Phrasenweise nachspielen und Deine Schule verinnerlichen. LG Dreas
Gut. Meine bisherige Erfahrung zeigt, dass es eben nicht ohne "Bruchrechnen" und Rhythmusübung geht. Will sagen: Besser sich selber als andere quälen! Klar: Wenn man nicht mit anderen zusammen spielt, ist dieser "mehr spielerische" Zugang gut möglich. Man verzeiht sich vieles. Auch da spreche ich aus -tw. eigener- Erfahrung. Schöne Grüße Brille Sorry für meine vielleicht etwas "militante" Position!
Ich glaube, da sollte man individuell unterscheiden. Manche sind von Natur aus eher zu kreativ / frei / undiszipliniert. Denen wird eine Dosis ernsthaftes, systematisches Pauken nicht schaden (das können nun Tonleitern sein oder Etüden oder eben strikte Rhythmusübungen). Muss ja nicht militant sein. Aber manche sind am Anfang in der Musik überwältigt von Schwierigkeiten, Gesetzen, Regeln. Glauben, sie dürfen kein schönes Stück spielen, bevor sie fis-Dur auf 200 bpm gemeistert haben. Die sollten auch die spielerische, freie, kreative Seite erfahren. Auch beim Spielen mit anderen: meine Erfahrung mit "Anfängern" im Blasorchester ist, dass sie sich eher zu wenig zutrauen und im Zweifelsfall gar nicht oder nur ganz leise spielen. Die Typen, die ohne Rücksicht auf Verluste drauf los hupen, sind doch eher selten. Und nochmal zum "Zählen" (es tut mir leid, aber ich bin ein bisschen allergisch gegen das Wort): Nur "Zählen" führt mMn zur Verkrampfung und findet sowieso früher oder später seine Grenzen (hohes Tempo, komplizierte Muster). Deshalb ja mein "ganzheitlicher" Ansatz, die Muster zu erkennen. Auch das muss man lernen und üben, und es kann genauso exakt sein. Um nochmal auf das Ursprungsposting hier zurückzukommen: Es wurde ja schon geschrieben, stures Zählen von jedem für sich hätte da auch nix gerettet, wenn das Tempo schwankt und unerwartete Pausen dazukommen.