Geschäftsmodell und AKV für Amateur Bigband

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Ginos, 23.Juli.2013.

  1. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Hallo an die Forumsgemeinde,

    im Zusammenhang mit der Neuausrichtung unser (Amateur) Bigband bin ich auf der Suche nach Beispielen zu Geschäftsmodellen und geregelter AKV (Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortung) für Bands, insbesondere für unsere Bigband.

    Selbstverständlich habe ich bereits einige Gedanken hierzu, möchte aber gerne Anregungen, Meinungen, Hinweise, etc. aus dem Forum bekommen.

    Auch Bands haben eine Struktur, und die Aufgabenverteilung ist immer irgendwie geregelt. Aber genau das „irgendwie“ oder „einer macht es schon“, möchte ich professionell organisieren und eindeutig regeln, u. a. auch deshalb, um einige zu entlasten und andere besser einzubinden.

    Vielleicht hat ja jemand schon ein Geschäftsmodell, (Neudeutsch einen Businessplan) oder eine AKV auf dem Musik Sektor gemacht oder kennt Stellen wo man Beispiele nachlesen kann.

    Wenn etwas Entsprechendes entsteht, könnte das für viele Ensembles hilfreich sein.

    Auf Ideen, Anregungen und eine lebhafte Diskussion freue ich mich.

    Sax zum Gruß aus dem hochsommerlichen Stuttgart
    Ginos (Oswald)
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hmmmmhhhh....

    ....Oswald, welche Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten
    sind denn aus Deiner Sicht zu verteilen?

    CzG

    Dreas
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Zu klären wäre auch:

    - wer ist eure Zielgruppe?
    - was bietet ihr genau an?
    - was wollt ihr wie und wann erreichen?
    - wie wollt ihr euch positionieren?
    - wie wollt ihr euch bekannt machen?

    Auch das hat Auswirkungen auf die AKV.

    CzG

    Dreas
     
  4. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Also:

    Von Hause aus ist so eine BigBand sicher erst einmla eine

    GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts)

    Geregelt werden sollten z.B.:

    Vermögen
    (Wer bestimmt über Einnahmen/Ausgaben, sprich: Wer verhandelt Gagen und was wird mit dem Geld gemacht)
    Haftung
    Ihr habt nen Gig zugesagt und ihr müsst absagen
    Ggf Gremien
    Trifft einer alleine Entscheidungen oder immer alle (einstimmig?) oder werden 2,4,8? gwählt?
    Steuerliche Aspekte

    etc

    Es gibt Musterverträge, aus denen schon mal ableitbar ist, was so regelnswert ist :)

    Mustervertrag (1 Beispile)

    Sehr Ausführliches von der IHK

    Band-Vertag

    Cheerio
    tmb

     
  5. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem



    Danke Dreas,
    das sind alles Teilelemente auf unterer Ebene des Geschäftsmodells.

    Die Bigband Jazz and Swing gibt es seit vielen Jahren und wird es noch viele weitere Jahre geben. Ggf. unter neume Namen.

    In das Geschäftsmodell muss rein u.a.

    < Zielsetzung
    < Werteangebot
    < Schlüsselaktivitäten (Probenbetrieb, Satzprobe, Werbung, Auftritte, Termingestaltung...)
    < Kundensegmente
    < Kundenbeziehungen / Kundenkontakte (bzgl Auftritten, ...)
    < Schlüsselressourcen (Bandmitglieder, Aushilfen, Ersatz, Stargäste ...)

    < Finanzierungsmodell
    Kostenstruktur (Dirigent, Equipement, Proberaum, Aushilfen, Stargäste, ...)
    Einnahmequellen (Beitrag der Bandmitglieder, Sponsoren, Freunde ... Auftritte)
    Ggf. Auszahlung an die Band (Aufwandsentschädigung, ...)

    < Organisation
    < Organe / Gremien
    etc etc

    Hieraus... abgeleitet geben sich dann konkrete Aufgaben/Tasks und Verantwortlichkeiten also eine AKV in der genau geregelt wird ... wer, was, Entscheidungsbefugnis ....

    Solche Modelle und Business Pläne habe ich schon häufig erstellt bzw. organisiert. Geschäftsmodell, Business plan, AKV .... ist Teil meiner beruflichen Tätigkeit.

    Eigentlich gehört vorab noch die "Geschäfts-Vision", soweit möchte ich aber nicht gehen.

    Ich habe mit Erstaunen festgestellt, dass derartige Geschäftsmodelle und AKV's für Bands, Ensembles .. nicht existieren (habe zumindest in der einschlägigen Literatur nichts gefunden).

    Da unsere Bigband gerade im Umbruch ist werde ich den Prozess professionell treiben, deshalb suche ich nach Ideen und Erfahrungen von Profies und Amateuren.

    Falls es nichts gibt mache es ich mit unserm Team selbst.
    Kann ich dann ja mal im Forum veröffentlichen.

    Ich meine das könnte für einige im Forum von Interesse sein.

    YzG
    Ginos

     
  6. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

     
  7. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Abgesehen davon, was es theoretisch gibt und was man alles formalisieren kann: bist Du überzeugt davon, dass eine Amateur-Bigband kommerziell "darstellbar" ist? D.h. gewinnbringend betrieben werden kann? Ich bezweifle das, ehrlich gesagt.

    Und was nützen Dir die tollsten AKV, wenn die Musiker mal nicht wollen oder können? Amateurband heisst nun mal, dass jeder einen "richtigen" Beruf (und Familie etc.) hat, denen er im Konfliktfall Vorrang geben muss.

    Das ist schon schwer genug bei einem Musikverein, und da gibts musikalisch viel mehr Redundanz bei Ausfällen.
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Ginos

    "Solche Modelle und Business Pläne habe ich schon häufig erstellt bzw. organisiert. Geschäftsmodell, Business plan, AKV .... ist Teil meiner beruflichen Tätigkeit."

    Hallo Oswald,

    sowas gehört auch zu meiner beruflichen Tätigkeit. Insofern kann ich das nur
    auf der Metaebene diskutieren. Detaillierte Erfahrungen zu Bandorganisationen
    habe ich nicht.

    Da Du das selber abdeckst, halte ich mich im weiteren zurück.

    Spannendes Thema!

    CzG

    Dreas
     
  9. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    ... und ich brauch Dir bei dem background auch nichts im Stile "GbR für Anfänger" zu posten :)

    Cheerio
    tmb
     
  10. rbur

    rbur Mod

    Macht es nicht zu kompliziert. Das Konzept des Musikvereins hat sich seit über hundert Jahren bewährt.
    Wenn ihr nicht kommerziell werden und Geld verdienen wollt, dann ist eine Amateurbigband auch nur eine Blaskapelle mit anderer Besetzung.

    So eine Organisation besteht immer aus Leuten, die den Laden am Laufen halten und welchen, die nur mitschwimmen. Um die herum musst du deine Organisation aufbauen. Wenn du niemanden hast, der einen Posten besetzen will, dann nützt dir das schönste Modell nichts.
     
  11. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Ich sehe das ganz genauso wie rbur und Florentin. Solange es eine Amateurband ist steht der Spass am Musizieren im Vordergrund und nur wenige werden Lust haben, sich in ihrer Freizeit in ähnlich zwanghaften Strukturen zu bewegen wie auf Arbeit. Wenn es jemanden in der Big Band mit der Kompetenz gibt Gigs an Land zu ziehen, dann wird der das auch ohne den zugeteilten Posten machen. Für mich wäre das als Neuling abschreckend in so eine straff durchorganisierte Band einzusteigen.
     
  12. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @mato
    Das geht nicht nur Neulingen so. Ich bin auch schon aus einer solchen Band wieder ausgestiegen. Der Schlafzeuger wollte - nach 20 Jahren musikalischer Abstinenz - quasi von Null auf Hundert durchstarten. In jeder Probe schwafelte er vom Gas geben müssen, Gigs an Land ziehen, Geld verdienen usw. Mit Jazz in der Provinz war und ist da nun mal wenig zu holen. Die Band gibt es inzwischen nicht mehr.

    In unserer Bigband haben wir die Strukturen von denen rbur gesprochen hat.
    Ein paar wenige halten den Laden zusammen und am Laufen, die anderen gehen mit, so lange sie Lust haben. Diese Mitschwimmer nerven zwar, und das sehr häufig, aber damit muss man leben. Außerdem sind sie dann irgendwann wieder weg. Und dann machen sie Platz für die nächsten Mitschwimmer. ;-)

    Wenn man mal ein paar Jahre musikalisch unterwegs ist, sieht man das vielleicht etwas entspannter.

    Lg
    Mike
     
  13. rbur

    rbur Mod

    Andersrum ebenso: wenn es diesen Jemand nicht gibt, dann gibt es keine Gigs, egal, ob der Posten festgeschrieben ist oder nicht.
    Das ist den Mitschwimmern aber nicht immer klar. Das mit der Freizeitgestaltung wird leider zu oft als Ausrede gebraucht, um um die Arbeitseinsätze und um die musikalische Qualität einen Bogen machen zu können.

    Würde ich nicht unbedingt sagen. Wenn auf jedem Posten einer ist, der seinen Job gerne und gut macht, dann ist das eigentlich die ideale Situation.

    In den meisten Gruppierungen dürfte es aber so sein, dass irgendjemand die Arbeit von einem anderen mitmacht, obwohl er eigntlich gar nicht zuständig ist. Einfach weil er will, dass der Laden läuft.
    Und irgendwann wundern sich dann alle, dass der Vorstand nach 10 Jahren plötzlich keinen Bock mehr hat.


    Um es ganz deutlich zu sagen:
    Ich würde mich wirklich sehr freuen ein Orchester zu sehen, in dem das angestrebte Konzept funktioniert.
     
  14. rbur

    rbur Mod

    (meine Erfahrung bezieht sich hauptsächlich auf Vereine, das lässt sich aber auch auf andere Rechtsformen übertragen)

    Eine Aufgabensammlung wie im Beitrag #5 skizziert ist auf jeden Fall eine sinnvolle Sache, das kann mit Sicherheit keinem schaden.

    Auch sollte man die natürlich grundsätzlich auf diverse Posten verteilen. Ich würde aber nicht zu starr daran festhalten. da liegt zu viel in den persönlichen Präferenzen und Fähigkeiten des jeweiligen Amtsinahabers. Wichtig ist natürlich, dass jeder weiß, was er zu tun hat und das dann auch tut. Und dass nicht einer plötzlich die ganze Arbeit hat.

    Unser Verein hat die klassische Struktur: 1. und 2. Vorstand, Schriftführer, Rechner, diverse Beisitzer
    Es gibt auch Vereine, die den Rechner mittlerweile "Vorstand Finanzen" nennen. Ob das viel bringt, kann ich nicht sagen.
    Vereinsrechtlich braucht man eben jemanden, der ins Register eingetragen wird und rechtlicher Ansprechpartner ist (in der Regel 1. und 2. Vorstand).

    Die tatsächliche Zuteilung der Aufgaben kann aber abweichen. Der Kollege, der bei uns die Feste organisiert war früher Rechner, dann 1. Vorstand. Jetzt hat er keinen in der Satzung verankerten Posten mehr und macht es immer noch. Ich mache die Pressearbeit, auch wenn ich nicht der Schriftführer bin. Etc.etc.

    Beim Personalwechesel muss man aufpassen, dass die ganze Arbeit weiter abgedeckt wird. Deshalb ist so ein Geschäftsmodell auch nicht schlecht. Es sollte aber nicht zu starr sein.
     
  15. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Hi
    Zunächst einmal besten Dank an alle für die Rückmeldungen.

    @Dreas.. ..spannendes Thema
    Ja, wirklich spannend, das zeigen auch die unterschiedlichen Kommentare und Anregungen.
    @47tmb... und ich brauch Dir bei dem background auch nichts im Stile "GbR für Anfänger" zu posten..
    Danke, es war schon was Wichtiges dabei für mich das ich aufgreifen werde.

    @Florentin ... Abgesehen davon, was es theoretisch gibt und was man alles formalisieren kann: bist Du überzeugt davon, dass eine Amateur-Bigband kommerziell "darstellbar" ist? D.h. gewinnbringend betrieben werden kann? Ich bezweifle das, ehrlich gesagt. Und was nützen Dir die tollsten AKV, wenn die Musiker mal nicht wollen oder können? ...

    Da gebe ich dir durchaus recht, es muss/sollte aber eine Regelung da sein. Rudimentär, nicht überorganisiert und nicht zu formal. Auch als Amateur-Band kann man professionell aufgestellt sein und kann professionell wirken. Selbst wenn wenig Geld fließt hört oftmals auch die Freundschaft auf... „Weshalb bekommt x eine kleine Aufwandentschädigung und y nicht? Ahh, weil er der Sohn des Dirigenten ist“.

    @rbur ... Macht es nicht zu kompliziert. Das Konzept des Musikvereins hat sich seit über hundert Jahren bewährt.
    Wenn ihr nicht kommerziell werden und Geld verdienen wollt, dann ist eine Amateurbigband auch nur eine Blaskapelle mit anderer Besetzung.

    Vereine leben nicht im rechtlosen Raum. Vereine MÜSSEN Organe und Gremien haben (Vorstand, Schatzmeister, Ausschüsse,....Hauptversammlung) und MÜSSEN eine Satzung haben und befolgen, das ist im Vereinsrecht exakt geregelt. Vereinsregister, Amtsgericht ...
    „Geschäftsmodell“ ist nicht genormt, im Endeffekt sind Satzung, Organe eines Vereins „nichts viel anderes“ als ein Geschäftsmodell mit AKV.

    So eine Organisation besteht immer aus Leuten, die den Laden am Laufen halten und welchen, die nur mitschwimmen. Um die herum musst du deine Organisation aufbauen. Wenn du niemanden hast, der einen Posten besetzen will, dann nützt dir das schönste Modell nichts.

    Stimmt, so wurden hier schon mehrere Musikvereine aufgelöst oder übernommen, weil niemand mehr „schaffe“ will... und die wenigen engagierten geben irgendwann mal frustriert auf.

    @mato ... Ich sehe das ganz genauso wie rbur und Florentin. .... Für mich wäre das als Neuling abschreckend in so eine straff durchorganisierte Band einzusteigen.

    Hmm, wir haben eher das Problem, dass wir an einem Musikverein angegliedert sind/vermutlich bald waren, und Neulinge für E-Bass und E-Gitarre, die wir suchen, durch den Vereinsstatus und die damit verbundene Mitgliedschaft sogar abgeschreckt werden.

    @ ehoppert1... Das geht nicht nur Neulingen so. Ich bin auch schon aus einer solchen Band wieder ausgestiegen. Der Schlafzeuger wollte - nach 20 Jahren musikalischer Abstinenz - quasi von Null auf Hundert durchstarten. In jeder Probe schwafelte er vom Gas geben müssen, Gigs an Land ziehen, Geld verdienen usw....

    Es geht nicht ums Geld verdienen ... und wir haben auch so einen Schlafzeuger, er ist aber eher passiv.

    Ein paar wenige halten den Laden zusammen und am Laufen, die anderen gehen mit, so lange sie Lust haben. Diese Mitschwimmer nerven zwar, und das sehr häufig, aber damit muss man leben. ..

    Genau so ist das Leben. So ticken viele Vereine. So kenne ich das seit über 40 Jahren... aber nur so wird es wohl im Endeffekt wohl funktionieren. Leider...

    Dennoch bin ich überzeugt davon, dass für eine Gruppe, wie im Vereinsrecht auch, Regeln etc. existieren müssen. Ob schriftlich fixiert notwendig sei dahin gestellt.
    Deshalb versuche ich den Weg mit Geschäftsmodell und AKV zu beschreiten.
    Nicht als Diktat, sondern gemeinsam erarbeiten und darüber diskutieren um so eine gemeinsame Plattform zu schaffen/haben. Die Gefahr, dass so weiter „gewurstelt“ wird wie bisher ist und bleibt natürlich bestehen. Dann war mein Aufwand aber sicherlich (hoffentlich) auch nicht unnötig ...

    Sax zum Gruß
    Ginos
     
  16. rbur

    rbur Mod

    unsere Beiträge haben sich etwas überschnitten, einiges habe ich schon gesagt

    Völlig korrekt. Aber wirst du dieses Problem durch genaueres Festschreiben der Aufgaben lösen?

    Werden die vom Status abgeschreckt oder vom mit den Verein verbundenen Arbeitseinsätzen? Die gibt es nämlich hinterher immer noch.

    Da du so realistisch bist, liegen wir ziemlich genau auf der gleichen Linie. Und etwas mehr Professionalität hat noch keinem geschadet.

    Mir ging es hauptsächlich darum, dass du dir von der Professionalisierung eventuell zu viel versprichst und hinterher enttäuscht wirst. Aber das scheint ja nicht der Fall zu sein.

    Der Rest meiner persönlichen Erfahrungen sind nicht unbedingt was für ein öffentliches Forum geeignet. Aber ich bin auf jeden Fall am Ergebnis deiner Arbeit interessiert.
     
  17. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem



    Hi rbur

    Ja das hat sich wohl überschnitten.

    Interessant, war aber auch zu erwarten, ist, dass viele von uns bereits ähnliche Erfahrungen gemacht haben ... und unter dem Eisberg schlummert sicher noch so einiges.

    Mal sehen was ich mit einigen guten Leuten zusammen entwickeln kann oder ob wir nicht auch vorher gefrustet aufgeben und im alten Trott weiter werkeln.

    Gruß
    Ginos

     
  18. saxhornet

    saxhornet Experte

    Und in der Big Bossvariante muss der Big Boss trotzdem alle Umsätze erstmal auf seine Kappe nehmen, wodurch er dann schnell umsatzsteuerpflichtig wird, unter Umständen für alle seine selbstständigen Tätigkeiten.
    Dann muss er noch für jede Rechnung die er von den Musikern bekommt die Ksa an die KSK abführen. Lässt man das unter den Tisch fallen, kann das auch rückwirkend erhoben werden (Rechtsfall dazu gab es schon).
    Als GbR mit allen Musikern haftest Du dann andererseits wieder mit deinem Privatvermögen für den Murks den ein Kollege baut und musst auch noch festlegen wer wirklich finanziell relevante Entscheidungen fällen darf (was Dich trotzdem nicht schützt), von dem Spaß mit der Steuererklärung mal abgesehen.

    Da ist es schon besser wenn einer der Ust. eh nimmt die Summe kassiert und die KSA einzeln abführt, was aber wieder kein kleiner Arbeitsaufwand ist.

    Big Bands sind in der Organisation ein Albtraum. Je mehr in der Oragnisation mitmischen wollen desto mehr Chaos gibt es. Arbeit verteilen geht noch aber wenn alle organisieren wollen endet das meist mit Bandauflösung. Ich persönlich würde niemals mit zu vielen Leuten in eine GbR gehen.

    Es lohnt sich meist erstmal zu hinterfragen wer wo Erfahrungen hat. Was kann wer, weil er es schonmal gemacht hat. z.B. wer kennt sich mit Homepageprogrammierung aus oder Werbedesign oder hat Erfahrung mit Booking oder Buchhaltung etc.

    Ansonsten ist der beste Tip: Hol Dir jedes Buch national und international das du in die Hände bekommen kannst zum Thema Musikmarketing, Bandorganisation, Marketing allgemein etc. etc.
    Das kostet zwar erstmal (weil es da sehr viel gibt) hilft aber deutlich, Einiges besser zu verstehen. Meist steht auch in dem einem Buch was in einem anderen fehlt.
    Ansonsten ist das Thema so komplex und umfangreich, daß es hier in seiner vollen Form gar nicht behandelt werden kann.

    Lg Saxhornet
     
  19. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    Hi Ginos,
    ich will dich nicht entmutigen, aber ein auf unterschiedlichste Bands passendes Konzept zu finden halte ich für sehr schwierig.

    Das Regeln und verteilen von Zuständigkeiten für Proben (Termin, Ablauf und Moderation), Auswahl des Repertoires, Aufbau und Pflege der Technik etc. ist bei motivierten und kompetenten Mitstreitern meist in den Griff zu bekommen und eventuell auch demokratisch zu lösen.

    Schwieriger sehe ich Themen wie

    - Marketing (Gestalten von Flyer, Poster, Anzeigen, Internetauftritt, Pressearbeit, Demos, Videos, Pflege von Social Media wie Facebook und Co.)

    - Vertrieb (Erfahrung in Kaltakquise, Verhandlungsgeschick, Networking)

    Prinzipiell können diese Aufgaben auch fremd vergeben werden an jemanden der nicht in der Band spielt aber besser und günstiger ist es natürlich wenn Ihr kompetente Leute in der Band habt.

    Bei beiden dieser Themen stellt sich natürlich die Frage ob es einen Chef gibt der die Vorgaben macht und Marketing und Termine „abnickt“ oder ob dies per Abstimmung laufen soll. Macht ein Chef die Vorgaben und muss „abnicken“, kann sich beim Marketing-Verantwortlichen schnell Frustration einstellen… Dasselbe gilt für den Vertriebler(in). Muss alles immer von allen abgestimmt werden stellt sich die Frage (wurde schon geschrieben) ob dies wirklich alle Bandmitglieder tun sollen oder ein gewähltes Kremium.

    Jede Band ist anders – manche haben einen „allein regierenden, alles wissenden, evtl. sogar selbstherrlichen Chef“, manche haben zwar einen Chef der aber Verantwortung delegieren kann – andere leben komplett eigendynamisch.
    Oft gibt es in der Band auch keine Erfahrung bzgl. Marketing und Vertrieb.

    Bin ja mal gespannt, ob dieser Thread mich eines Besseren belehrt… (ich kenn mich mit „Band Management“ bislang auch nicht aus).

    Das Beste ist, ihr habt einen Bandleader der alle Mitglieder hinter sich hat, Führungsqualität mitbringt und die Aufgaben UND Verantwortung delegieren kann.
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Zum Thema GbR.

    Es gäbe noch die Alternative der UG (Unternehmer Gesellschaft oder
    kleine GmbH bzw. deutsches Pendant zur Ltd. )

    Die benötigt nur 100,-€ Stammkapital und die Gründungskosten sind mit
    rund 300,-€ überschaubar (Notar und HR Eintragung).

    Vorteil: Keiner der Gesellschafter haftet persönlich.
    Nachteil: Die UG ist immer MwSt. pflichtig

    CzG

    Dreas
     
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