Gibt es hier Berufsmusiker

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von Dr1986, 26.September.2018.

  1. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ist der "Stabführer" (Tambourmajor, drum major, Dirigent, Fahnenträger) auch ein Musiker?
     
  2. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Es geht nicht um die Begriffsdefinition des Musikers, sondern die des Berufsmusikers.

    Dass ein hauptberuflicher Instrumentallehrer ein Musiker ist, stellt doch keiner in Zweifel.

    Wenn einer ohne musikalische formale Ausbildung, aber dennoch hauptsächlich vom Musizieren lebt, ist er für mich ein Berufsmusiker.
     
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  3. flipbauer

    flipbauer Kann einfach nicht wegbleiben

    Das mit dem Musiklehrer ist nicht uninteressant-sollte man einen Fußballtrainer auch Fußballspieler nennen?
     
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  4. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Für dich und für mich und viele andere hier ist das unzweifelhaft so. Die Diskussion "eskalierte" in dem Moment, als jemand Musiker und Pädagogen auseinanderdividieren wollte.
     
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  5. saxchrisp

    saxchrisp Ist fast schon zuhause hier

    Wenn jemanden die Meinung eines anderen so umschmeißt, sollte man vielleicht ein wenig an seinem Selbstwert/Selbstbewusstsein arbeiten.
    Bin überrascht wie man sich darüber so echauffieren kann.

    Hiermit verabschiede ich mich auch aus der Diskussion.
     
  6. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Wenn du Parallelen zum Musiker ziehen willst, sollte man beide Sportler nennen - Berufssportler.
     
  7. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    naja, wenn wir schon am begrifflichen Haarespalten sind: Ganz so einfach ist das ja wiederum nicht. Ein Physiklehrer ist noch lange kein Physiker, da muss er noch ein paar Semester draufsatteln und umgekehrt ist ein Physiker noch lange kein Physiklehrer, da braucht noch ein paar Semester Pädagogische Ausbildung.... wenn nicht grad brutaler Mangel herrscht. Bei den Musikern scheint das anders zu sein. Warum eigentlich? ich kenne einige Orchestermusiker, alle unterrichten... 1a Musiker, befähigt sie das automatisch als Lehrer? Umgekehrt habe ich schon ein Vorspiel an einer Musikschule einer neuen Lehrerin gehört ( Geigerin). Mir hat es fast die Schuhe ausgezogen, aber gut...Ziel des Studiums war offensichtlich Lehrtätigkeit, in einem Orchester hätte die Dame never ever eine Stelle gekriegt....

    LG
    Thomas
    (btw. wenn ich das so lese war ich früher sogar mal Berufsmusiker nach Euren Definitionen: fast 15 Monate lang 100% meiner Einkünfte (Wehrsold) ausschliesslich durch Musizieren erwirtschaftet ..... :lol: )
     
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  8. ppue

    ppue Mod Experte

    Warum auch nicht? Man kann auch zweierlei sein, Pädagoge und Musiker, Musiker und Soldat.
     
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  9. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    Eigenartig, wohin sich die Diskussion nach der Frage "Wer darf sich Berufsmusiker nennen" hinbewegt.

    In Kenntnis, wie zwei Familienmitglieder (Diplom-Musiker, also Absolventen einer HfM) sich durch den Dschungel des Lebensunterhaltes schlagen, z.Tl. als Instrumentallehrer, aber auch andere Jobs, die so garnichts mit dem Beruf des Musikers zu tun haben (auch die KSK hat da schon mahnende Worte ausgesprochen, weil es schon passierte das prozentual die Jahreseinnahmen arg an den Einnahmen durch alleinige künsterische Tätigkeit vorbeigeschrammt sind) - weiß ich aber eins: sie würden sich immer als Berufsmusiker bezeichnen und von niemandem diese Profession absprechen lassen.
    Musik ist oft auch ein Saisongeschäft , mal mit vielen Muggen; aber es gibt auch die Monate, da bringt die Musik nicht so viel ein, dass die Einnahmen für die monatlichen Ausgaben reichen.

    Mal allgemein gesprochen, das eigentliche Dilemma ist zunehmend, dass der BERUF des Musikers in der Gesellschaft dem nachgehen eines Hobbys gleichgeschaltet ist
    und die Anerkenntnis von einem „echten“ Beruf im Bewußtsein oft fehlt.

    PS: Wir hatten diese Art der Diskussion in den letzten Jahren schon öfter hier im Forum "Wer darf sich Berufsmusiker nennen?" - auch wenn die Ausgangsfrage des Threaderstellers immer eine andere war.
    Habe aber jetzt keine Zeit die entsprechenden Threds zu suchen....
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.September.2018
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  10. Rick

    Rick Experte

    Leider oft ganz im Gegenteil: Ich kenne einige hervorragende Virtuosen, die seit ihrer Jugend leidenschaftlich geübt haben, von Musik völlig besessen waren und es teilweise bis heute noch sind. Ihnen fehlt deshalb aber meistens die Fähigkeit, sich in einen mäßig begeisterten Schüler hineinzuversetzen, der eben nicht vor hat, Musik später zu seinem hauptsächlichen "Lebensstil" (wie @Pil schön anmerkte) zu machen.
    Da sind ständige Konflikte im Unterricht vorprogrammiert; an einer Musikschule, wo ich auch jahrelang tätig war, wurde ein großartiger Musiker entlassen, der seine Anfängerschüler erst mal wochenlang mit Atemübungen "quälte" - sicherlich irgendwie sehr sinnvoll, aber die Kids wollten SPIELEN und SPASS haben im Unterricht, dafür hatte er (damals) überhaupt kein Verständnis.

    Das ist natürlich auch nicht der Sinn der Sache, denn ein Lehrer sollte durchaus als musikalisches Vorbild taugen.
    Wenn einer noch nicht mal weiß, wie er selbst gut zu spielen lernt, wie soll er denn das seinen Schülern beibringen? :-?

    Vor Jahrzehnten ist auf der Heidelberger Jazz-Szene ein Schlagzeuger aufgetaucht mit (damals noch seltenem) Hochschul-Diplom, der damit auch sofort eine gutbezahlte Festanstellung an einer Musikschule bekam. Allerdings hatte er ein dermaßen schlechtes Timing, dass keiner ihn für seine Band wollte. Mit leichtem Grusel haben wir uns gefragt, wer denn wohl so einen als Lehrer haben will oder brauchen kann?

    Am besten hat man einen guten Musiker (muss kein Überflieger sein, aber auch kein Totalversager), der als Lehrer auch für weniger talentierte oder leidenschaftliche Schüler Verständnis aufbringen kann. :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.September.2018
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  11. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Endlich mal jemand, der „Mugge“ richtig schreibt! :top:
     
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  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @sachsin

    Die Ausgangsfrage war eh eine ganz andere:


    Und zumindest der zweite Teil wurde so gut wie gar nicht beantwortet.

    CzG

    Dreas
     
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  13. SaxFlute

    SaxFlute Ist fast schon zuhause hier

    Im Sauerland heißt das "Mucke". :topic:
     
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  14. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das scheint Sachsen und Schwaben zu vereinen. Im Norden heißt es Mucke und Mucker (wie Bäcker, Acker, Zocker, Macker...). Bei euch gab es eine Lautverschiebung zuviel...
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Dann will ich mich mal an die Antwort zur Frage, wie ich Berufsmusiker wurde, machen: Ich bin quasi "reingerutscht".

    Natürlich war ich als Jugendlicher voller Leidenschaft für die Musik (in dem Fall = Jazz, vorwiegend Swing), habe geübt wie ein Verrückter, in dutzenden Bands gespielt und konnte mir nichts anderes als Musik vorstellen, Jazz war mein "Lebensstil". Mein Vater verlangte daraufhin von mir, mich um Ausbildungsmöglichkeiten zu kümmern, er wollte mich unterstützen, aber nur, wenn ich das alles seriös betreibe.
    Ich wollte eigentlich auch studieren, doch Jazz-Studiengänge gab es 1983 nur an zwei (west-)deutschen Hochschulen, außerdem in den Niederlanden sowie der Schweiz. UND ich war im Jazz und am Sax Autodidakt, bräuchte als Studienvorbereitung auf jeden Fall erstmal kompetenten Jazz- sowie Sax-Unterricht, sonst hatte ich keine Chance auf das Bestehen der Aufnahmeprüfung, allerdings war dieser zu der Zeit in Marburg, meiner Heimatstadt, nicht verfügbar.

    Ich musste also in eine Gegend, wo es eine rege Jazz-Szene und vor allem gute Lehrer gab, meine Wahl fiel auf Heidelberg: ähnliche Stadt wie Marburg, gutes Klima, haufenweise Amerikaner, darunter auch zahlreiche Jazzer. Deshalb schrieb ich mich an der dortigen Uni übergangsweise für Musikwissenschaft ein, belegte nebenbei aus Interesse noch Soziologie und Wirtschaftswissenschaften, studierte und übte, machte Straßenmusik, bekam dadurch Schüler und Engagements, erlangte Zugang zur Jazz-Szene, spielte mit zahlreichen tollen Musikern zusammen, von denen ich unheimlich viel lernte, hatte immer mehr Schüler und Auftritte - und schließlich war ich mit der Musikausübung so beschäftigt, dass ich keine Zeit mehr für mein Studium hatte. :roll:
    Ach ja, und aus dem Unterricht wurde leider auch nichts, deshalb auch kein Hochschulstudium; der einzige Saxofonist mit Jazz-Diplom, denn ich damals kannte und von dem ich wirklich Unterricht haben wollte, wies mich mit den Worten ab: "Was soll ich dir denn noch beibringen? Du bist doch schon klasse und kannst alles, was man können muss." :cool2:

    Tja, so bin ich eben in den Beruf gerutscht. Dass ich keinen Hochschulabschluss habe, war nie ein Problem bei dem, was ich machen wollte, nämlich selbstständiger Freelancer und Privatmusiklehrer. Für eine Festanstellung an einer öffentlichen Musikschule hätte ich vielleicht ein Diplom gebraucht, doch als Honorar-Lehrkraft war ich an mehreren tätig und habe mir meine geliebte Unabhängigkeit bewahrt. Bin irgendwie einfach nicht der Angestellten-Typus, sondern sehr freiheitsliebend.
    Die finanzielle Unsicherheit habe ich durch diverse Versicherungen (u. a. private Rente) ausgeglichen und meine Frau verdient ja ebenfalls Geld (als selbstständige Musikerin genau wie ich). Dafür haben wir auch kein Eigenheim und nur ein Kind. :-D
     
    Zuletzt bearbeitet: 28.September.2018
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  16. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Falsch.
    Das Wort kommt aus den neuen Bundesländern und bedeutet:
    Musikalisches Gelegenheitsgeschäft.

    Unser Keyboarder, ein Betufsmusiket, der 1989 „rübergemacht“ hat, hat es uns so erklärt.

    Aus der Mugge wurde allmählich eine Mucke.
    Aber wir sollten aus der Mucke jetzt nicht auch noch einen Elefanten machen.
     
  17. Rick

    Rick Experte

    Ich kenne das als: Musik gegen Geld = MugGe
     
  18. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Mal ne andere Frage: kennt jemand eine gute Berufsunfähigkeitsversicherung? Oder wie sichert Ihr Berufsmugger Euch ab?
     
  19. sachsin

    sachsin Strebt nach Höherem

    ... wir hatten hier auch schon mal ein Forumsmitglied namens "Mugger" :D

    PS: Aber vielleicht hatte die Namensgebung auch garnichts mit der Mugge zu tun?
    ;)
     
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  20. Rick

    Rick Experte

    Nee, davon halte ich nicht viel, denn die sind bei solchen selbstständigen Berufen nach meiner Ansicht zu teuer. Wenn ich das Geld stattdessen spare, evtl. noch lukrativ investiere, habe ich davon grundsätzlich mehr.

    Sparen, Geldanlagen, und soziale Absicherung (Ehefrau, Familie, Freunde).
     
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