Gibt es "leise" Saxophone?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Saxfreundin, 8.September.2015.

  1. EstherGe

    EstherGe Ist fast schon zuhause hier

    Da ich aus einem eher klassischem Orchester komme, weiß ich nur zu gut, seitenlang mit dem Tenor leise spielen! Es ist megaanstrengend und erst mit gutem Ansatz zu meistern. Ich meine heraus gehört zu haben, dass du noch nicht so lange spielst. Da ist es eher natürlich, dass du lauter spielst.
    Wie die Saxprofis eben schon schrieben ist das natürlich auch eine Sache der Mundstücke und Blattstärken. Ich spiele da eher auf einen 2erBlatt. Tiefe Töne kommen leiser zu anfang auch eher schlecht.

    Üben ist das Zauberwort. Und lange leise spielen am besten mit einem Dirigenten, der einem ständig "anbrüllt" man sei viel zu laut.
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Wie man reinbläst, kommt es raus.
    Wenn man so reinbläst, dass das Saxophon zufrieden ist, kann man sehr leise spielen.
    Will heißen, dass, wenn die Luft passt, das Saxophon auch keinen so hohen Widerstand entgegensetzt.
    Aber damit muss man sich beschäftigen (Mundstückübungen, Obertöne etc..)
    Dafür wird man dann mit Tonkontrolle in jegliche Richtung belohnt. (Intonation, Dynamik)
    Ich habe keine Ahnung wer erfunden hat, dass man den Druck gegen das Blatt unter Kontrolle kriegen muss.
    Für mich ist es so, dass man erfahren muss, wie die Luft für jeden Ton geformt sein muss. Den Widerstand mache ich mir selbst. Insofern ist es auch keine Hornsache, sofern es dicht ist.
    Flüstern auf's Saxophon umsetzen wäre mal eine Übung.

    Cheers, Guenne
     
  3. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Hihi Dabo - es geht u.a. um meinen "Nachbarn" ...

    Um meinen Männe, der nebendran mit seiner Gibson bluest und sich beschwert, dass meine "Dampfer-Tröte" so laut ist, dass er sich selber nimmer hört ;-) ;-)
    .
     
  4. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    Hallo,

    mit den Mundstücken hatte ich schon Überraschungen erlebt. Beim Kauf von Altsaxen war einmal ein silbernes Selmer Jazz E dabei, beim anderen ein sehr kleines, enges Sigurd Rascher.
    Das erste mit 2er Blatt kann sehr laut, das Rascher mit 2,5 oder 3er Blatt sehr leise. Auf dem Keilwerth New King nach GÜ meint man, zwei völlig verschiedene Instrumente zu spielen. Wobei beide Mundstücke auch in die andere Richtung spielen.
    Je nach Stil und Anlass eine willkommene Auswahl.

    Badener
     
  5. last

    last Guest

    Was meinst Du damit? Kannst Du das irgendwie genauer beschreiben? Hört sich spannend an...

    LG
    lastvisitor
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Naja,

    das Grundkonzept halt, dass der äußere Ansatz halt so sein sollte, dass sich die Änderungen daran in möglichst engen Grenzen halten und das meiste im Stimmapparat und im Mund passiert.
    Deshalb übt man ja am Mundstück, bzw. tutet Obertöne und ähnlich schrecklich klingendes Zeug :)

    Eine Übung wäre z.B., extrem leise Töne ohne Zungenartikualtion ganz kurz anzuspielen. Da spürt man sehr gut, dass die Stimme da was machen muss.
    Aber wie gesagt, die Idee von Voicing sollte sich inzwischen zu jedem Lehrer durchgesprochen haben denke ich.

    Grüßle, Guenne
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8.September.2015
    last gefällt das.
  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Er bläst die Backen nur hinten auf, wenn überhaupt. (Er hat ja einen etwas kugeligen Kopf, dadurch der Eindruck.) Vorn, zum Mund hin macht er schön dicht, so dass da auch keine Luft seitlich rauskommen kann.

    LG Helmut
     
  8. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Irgendwie landen wir wieder bei Selmer :)

    Ich hatte das Glück, kürzlich ein Mark VI anspielen zu dürfen.

    Ergebnis: Kann jetzt alle verstehen die sagen, für'n Anfänger muss es nicht so'n Teures sein.
    Sagte doch Männe, dass ich "genau so gut klinge" wie mit dem vorher probierten Buffet 100 :D
    .
     
    Rick gefällt das.
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, wir landen nicht bei Selmer, nur, weil es einer mal erwähnt (-;

    Das Aufblasen der Backen sollte kein Problem sein, wenn man sie denn unter Kontrolle hat. Und das wird Herr Marsalis haben. Vielleicht ist es ja von irgend einem Vorteil, sein Mundvolumen zu vergrößern. Werde ich morgen mal auf dem Tenor ausprobieren.

    Gillespie hat den Ansatz nicht extra so geformt. Er hatte eine Gewebsschwäche (oder Muskelschwäche?) und die trägt sogar einen medizinischen Namen: „Gillespie pouch“.
     
  10. Säger

    Säger Schaut nur mal vorbei

    Ist zwar nicht Sax sondern Bassklarinette:

    Jean Marc Volta schreibt, "The cheeks, as an extention of the air column, permit you to embellsih the sound´s richness. and erase the imperfections of acoustical balance inherent in the instrument."

    "...ability to round, loosen, enlarge or contract the sound..."
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Es heißt ja immer und auch ich bin der Überzeugung, dass der Mund- und Rachenraum das äquivalente Gegenstück des Instrumentes ist. Das merkt man bei den Toptones, wo es extrem wichtig ist, die Töne im Mund vorzuformen. Andererseits glaube ich nicht, dass man das Volumen der tieferen Töne bei Alt, Tenor oder schon gar nicht beim Baritonsax adäquat im Körper nachbilden kann.
    Dennoch deutet die Aussage von Jean Marc Volta doch an, dass hier noch was geht. Weiß aber nicht, was er mit der unperfekten inhärenten akustischen Balance des Instruments meint. Das Instrument ist ja so gesehen perfekt auf die Töne abgestimmt, nur eben unserer Körper nicht.

    Na, hilft nur ausprobieren.
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das war nur für Ppue gedacht, weil er sich anscheinend nicht sicher war, ob das beides mit einem Mark VI geht. :D

    Du kannst aber leise und laut mit jedem gut deckendem Horn mit einer guten Blatt-Mundstück-Kombi spielen (wenn Du als Spieler soweit bist). Ich kann genauso flüstern und brüllen mit meinen Yamaha- und Yanagisawasaxen, das hat mit Selmer nichts zu tun. Schwierig wird es nur wenn das Horn nicht richtig deckt und dann ist die Firma und das Modell egal oder Du als Spieler es von der Luftführung/Kontrolle noch nicht hinbekommst oder die Kombi von Mundstück und Blatt es nicht zulässt (z.B. zu hartes Blatt).

    LG Saxhornet
     
    Zuletzt bearbeitet: 9.September.2015
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    Meiner Meinung nach macht er mehr und bläst zwischendurch in unterschiedliche Bereiche der Backen,speziell vorne unterhalb der Seiten (wenn man mal das Video komplett schaut). Das muss man dann schon sehr gut kontrollieren können wenn man nicht will daß Luft entweicht über die Mundränder. Definitv nichts für Anfänger.

    LG Saxhornet
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich konnte auf einem Konzert von Archie Shepp sehen wie er die Backen aufgeblasen hat aber der wäre für mich eh als Ansatzvorbild nicht empfehlenswert. Du verlierst halt beim Backenaufblasen schnell die Kontrolle darüber was Du mit den Lippen machst und die Dichtigkeit kann darunter auch leiden. Es gibt Lippenformen da geht das eher, generell würde ich aber jedem Anfänger davon abraten sich damit auseinanderzusetzen bis er wirklich einen gefestigten Ansatz hat, den er dann flexibel ausformen, zu dem er aber immer wieder auch sicher und schnell zurückkehren kann.

    LG Saxhornet
     
  15. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Irgendwann relativiert sich das auch wieder mit dem Wangenaufgeblase. Anfängern würde ich das auch nicht raten. Schaut Euch Videos von Ernesto Aurignac auf YouTube an. Ich mache das seit kurzem auch vermehrt bei den tiefen Tönen auf dem Tenor. Es entlastet mich. Da läuft die Luft nicht vorbei. Ich kann auch unendlich leise spielen. Hat nichts mit dem Sax oder so zu tun. Ich habe so früher immer sonntags zu hause geübt, während alle anderen schliefen.:p
     
  16. Saxophonia

    Saxophonia Ist fast schon zuhause hier

    Ich kenne einen sehr talentierten Saxophonspieler, der sich aber wohl nie richtig um seinen Ansatz gekümmert hat (und wahrscheinlich auch nicht konsequent geübt hat - das passt schon fast in den "Talent"-Thread :) ). Jedenfalls habe ich den kürzlich wieder gehört und war ganz erschrocken, wie der spielt. Null Entwicklung, und man merkt, mit den aufgeblasenen Backen kommt der echt an seine Grenzen - keine Kontrolle über den Ton.
    Also, es lohnt sich echt, sich anfangs akribisch um einen kontrollierten Ansatz zu bemühen, auch wenn der Weg manchmal steinig ist.
     
  17. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    Backen aufblasen kann, muss aber nicht ein Zeichen für eine falsche (kann ja auch gewollt sein) Zungenposition sein.
    Branford M. hat schon ein wenig Tonkontrolle und weiß was er tut, scheint mir.

    Genauso wenig wie der Zuruf "Beiß nicht soviel" hilfreich ist, ist es "Blas die Backen nicht auf".

    Cheers, Guenne
     
  18. noodles

    noodles Ist fast schon zuhause hier

    Hmmm...

    Ich möchte anmerken, dass ich mal laut und mal leise spielen will, wenn ich spüre, dass die Musik oder die Melodie nach dem einen oder anderen verlangt.
     
  19. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Welches Sax-Modell spielt Ernesto denn in diesem Video:



    ??
     
  20. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    ==> Üben
     
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