Gibt es Richtwerte für Klappenaufgänge ?

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Wuffy, 9.Januar.2010.

  1. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Hallo Freunde der Zunft,

    meine alten Keilis haben bezügl. der Intonation im Laufe der Jahre spürbar nachgelassen.

    Liegt vermutlich aber auch an meinem nur ab und zu sporadischem Spiel nur alle paar Wochen mit entsprechend schlapprigem Ansatz.

    Nachdem die alten Kannen aber seit Ende der 60er Jahre mehrfach teilsaniert und repariert wurden. (noch nie 'ne richtige GÜ) stimmen vermutl. die Klappenaufgänge des Ursprungszustands nicht mehr.

    Gibt's da vll. irgendwelche gängigen Richtwerte oder gar fachliche Literatur mit ca.mm-Angaben für die jeweiligen Klappen ? (Getrennt für Sopran-Alt-Tenor)

    Sicherlich sind die Klappenaufgänge von Fabrikat zu Fabrikat und von Modell zu Modell verschieden, aber irgendwelche Grundsätze müßte es doch zu diesem Thema wohl geben.

    Vielleicht liest ein netter Holzblasinstrumentenbauer oder Saxdoc mit und plaudert ein wenig aus seinem Nähkästchen.

    Wir würden uns sicher über ein bisschen Nachhilfe freuen.

    Liebe Grüße vom Schwarzwald

    Wuffy
     
  2. Gelöschtes Mitglied 3367

    Gelöschtes Mitglied 3367 Guest

    Ich würde einfach mal mit dem Sax zum Doc gehn. Wenn man dir hier irgendwelche Angaben gibt, kommst du nur in Versuchung etwas selbst zu machen, was nicht immer gut ausgeht (man sollte nur das machen, was man selber problemlos auch beheben kann)
    Wenn dein Sax eh noch keine echte GÜ hatte, dann ist es wohl langsam eh an der Zeit. Schaden wirds ihm bestimmt nicht.

    Liebe Grüße
    saxandme
     
  3. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin Wuffy,

    falls ich es richtig verstanden habe, spielen die Aufgänge bei den Vintagehörnern eine entscheidende Rolle - bei modernen Teilen ist das wohl weniger wichtig. Feststehende Werte dürfte es allerdings kaum geben.


    Hmm, also entweder beim Spielen ausgleichen (sprich üben) oder Saxdoc.


    keep swingin´


    Saxax
     
  4. Mario

    Mario Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    na ja...grundsätzlich...über ein drittel des Tonlochdurchmessers als Aufgang zeigt keine Wirkung mehr. Wichtig...der Aufgang nimmt mit dem Durchmesser des Konus zu. Die Klappen sind in einer Linie..was soll ich sagen..fang mal oben mit an und bei 4-5mm an und geh bis ungefähr 8,5 bis 9,5mm beim tief C...nur als Anhaltspunkt.
    Will jetzt keine große Diskussion anfangen..ich habe schon hunderte von unterschiedlichen Saxophonen überholt und mache es eigentlich aus dem Gefühl bzw. aus meiner Erfahrung.

    Das ist KEINE Anleitung!

    Gruß
    Mario
     
  5. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Gäbe es Richtwerte, dann gäbe es keine schlecht intonierende Hörner! :) Thommy Inderbinen beschrieb mir mal, wie er mein Soprano Mark VI einstellte und so im Vergleich zu vorher eine sehr gute Intonation erreichte. Bei Klappen, die wegen der Intonation zu fest hätten geschlossen werden müssen und daher dumpf geklungen hätten, lötete er Ringe in das Tonloch, um den Durchmesser zu verkleinern. Mir erschien das Ganze in etwa so, wie man auf einem Bein auf einer Kugel balancieren möchte.

    ...aber der Besuch beim Saxdoc wird dich nicht von der latenten Aufgabe des intonierens (ausgleichens) befreien! Hier ist ja bereits im Post "Wie spielt man diese Note?" eine angeregte Diskussion im Gange. Und selbst ein anderes Mundstück wird einem Horn eine andere Grundintonation aufdrücken.
     
  6. Mario

    Mario Ist fast schon zuhause hier

    Richtig...was ich oben schrieb bezieht sich übrigens auf ein Tenorsax und ist auch nur ein Anhaltswert.

    Gruß
    Mario
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    nee, das glaube ich nicht, bspw. sind durch die EU-Normierung der Apfelgröße diese bei weitem nicht besser, sondern ganz im Gegenteil fader geworden ;-)

    Meine Meinung dazu ist, dass im Großen und Ganzen die Klappenaufgänge im Rahmenn des mechanisch eh nur möglichen für die Intonation gar nicht so wichtig sind.

    Entscheidender sind da tatsächlich, wie bei Peters Mark VI ja angedeutet die Tonlochgrößen und -positionen.

    Die Klappenaufgänge können aber für die gesamte Klang- und Ansprachecharakteristik wichtig sein.

    Ich habe früher mein Buffet mit tendentiell niedrigem Klappenaufgang gepolstert, die Fa. Müller in Bremen hat die Aufgänge durchgängig etwas (viel ist das ja nicht) weiter offen eingestellt.

    Das Instrument intoniert genau so gut (oder schlecht ?, nee, gut :)) wie vorher, aber der Klang ist deutlich präsenter geworden, und die Ansprache bestimmter Töne tatsächlich besser.

    Es gibt aber auch Klappen, bei denen die Intonation deutlich beeinflusst wird wenn der Aufgang nicht richtig ist. Bspw. bei den Palmkeys passiert das bei den Saxophonen, die akustisch etwas zu kleine, und dafür höher positionierte Palmkey Tonlöcher haben (alte Selmer bspw.).

    Das richtige Maß für das jeweilige Saxophon, den Spieler, das Mundstück zu finden ist tatsächlich neben der reinen handwerklichen Fertigkeit auch eine Frage der Intuition und eine hohe Kunst.

    Gruß,
    xcielo
     
  8. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    ... habe da letztens bei keilwerth dem meister über sie schulter gesehen... die haben sich da holzkeilchen für jeden ton gemacht... funktioniert aber such nur für die jeweilige serie.. die alten hörner sind da so was von variabel...

    ich analysiere zwar bei anderen leuten den klappenstand, aber daran rumbiegen würde ich nicht... für so was habe ich meine leute und gebe lieber mal nen hunni aus, habe aber danach auch bei ner alten kanne schöne töne...

    wenn du mit übereifer bei gehst, wirds am ende doppelt teuer!!

    simply
     
  9. wollex

    wollex Schaut öfter mal vorbei

    Hallo ich sehe das auch so wie simplysax ,jedes Instrument ist anderst und man sollte die Klappenaufgänge genau dafür einstellen und um ein sehr gutes Ergebnis zu bekommen Warum nicht zu einem guten Holzblasinstrumentenmacher gehen einstellen lassen und die Ausgabe von einigen Euro´s nicht scheuen.
     
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