Gitarre geht voran

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von abraxasbabu, 19.September.2019.

  1. kalleguzzi

    kalleguzzi Ist fast schon zuhause hier

    Da hatte ich doch gedacht, dass abraxasbabu hier weiterhin von seinen Erfolgen berichtet.

     
  2. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Vielleicht gibt es ja sowas wie „Musiktheorie für Aussteiger“ als Buch. Würde ich dann unbedingt mit Lehrer angehen, weil man da soviel falsch machen kann. :D
     
    slowjoe gefällt das.
  3. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Passt doch.

    Ich ziehe nicht den Duden o.Ä. von 1950 heran, wenn ich nach aktuellen Definitionen suche.
     
  4. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Man kann ja neue Sachen - seien es Kompositionen, Improvisation, Solo oder auch mit anderen - zur Abwechslung auch komplett nach Gehör und ganz ohne Notizen erschließen und sich bei Impros rein von Klangvorstellungen statt theoretischer Überlegungen leiten lassen. Wäre ein Weg, sich diesen ohne Noten zu nähern.

    Wobei man die Erkennung und das Merken vertrauter Strukturen wohl nicht abschalten kann, wenn man das gewohnt ist. Evtl. hilft ähnlich wie bei einem neuen Instrument die Beschäftigung mit nicht vertrauten Musikstilen (z. B. orientalisch, indisch oder Flamenco, sofern man da nicht schon über Erfahrungen verfügt).
     
  5. Conndomat

    Conndomat Ist fast schon zuhause hier

    hmm, kollidiert halt etwas mit dieser Feststellung...
    ...aber man/frau hat ja das Recht auf Meinungsänderung.;-)

    Andreas
     
  6. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Verstehe ich nicht. Wenn ich improvisiere, nutze ich selbstverständlich Musiktheorie, aber ich denke darüber nicht nach, das ist verinnerlicht.

    Grüße
    Roland
     
    ehopper1 und Viper gefällt das.
  7. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    @Roland, sei froh, dass das bei dir so klappt. Ich kenne genügend Musiker ( mehr von der Gitarre) die ohne Noten gar nicht spielen können. Improvisation gleich null. Klar, dass kann man auch mehr oder weniger lernen und sollte man auch tun,
    Aber das Theorie und Praxis bzw. Impro /freies Spiel so Hand in Hand miteinander funktionieren, ist nicht jedem gegeben. Trifft ja auch auf mich selbst zu und ich schaue mir das manchmal etwas belustigt an, wie unterschiedlich für mich Gitarre, Querflöte und Sax ist., also bzgl. Theorie/Praxis/Impro.......
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.September.2019
  8. monaco

    monaco Ist fast schon zuhause hier

    Tabulatur hat bei der Gitarre darüber hinaus den Vorteil, dass dieselbe Note an verschiedenen Stellen auf dem Griffbrett anders klingt, zB das e am 0., 5., 9., 14. Bund. Vom Notenblatt kann man das nicht ablesen, bei Tabs aber gut darstellen. Beim Saxophon sollte das eher die Ausnahme sein, z.B. Hoch-F (Seit- oder Front), jedenfalls nach meiner bisherigen Erfahrung.
     
  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, solche Musiker kenne ich. :)

    Neugier, Experimentierfreude, mit der Musik spielen, hören, wie die Musik 'funktioniert', Strukturen suchen und finden ... das war halt für mich immer natürlich. Mit gefunden Strukturen habe ich dann solange herumgespielt, geschaut, wie ich sie ge- und misbrauchen kann, dass es in Fleisch und Blut übergegangen ist.

    Ich war halt immer daran interessiert, explizites Wissen zu haben und das dann zu internalisiern, abstrakt gesprochen. Über ien Durtonleiter denkt man normalerweise ja auch nicht nach. Man hat sie aber auch nicht geerbt. Sondern man hat sie internalisiert. Für Durakkorde ebenfalls.

    Und irgendwann denkt man darüber nicht mehr nach. Aber der Prozess kommt zu keinem echten Ende, man findet immer wieder neue Klänge, Wendungen, Voicings, .... Musik ist ein weites Feld.

    Grüße
    Roland
     
  10. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Die Kunst besteht ganz einfach darin, sich strikt an Noten zu halten, wenn es erforderlich ist oder sich von den Noten zu lösen, - wenn es geboten ist.

    Wenn man z.B. im Bläsersatz Backings spielt, dann sollte das schon einheitlich sein. ;-)
    Wenn man dann ein Solo spielt, dann darf improvisiert werden, es sei denn, man will unbedingt ein auskomponiertes Solo spielen.

    Aber auch das ist erlernbar. In dem Jazzbandunterricht, zu dem ich 1 Mal pro Woche hingehe, lernt man genau das.
     
  11. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Vielleicht hast du schon zu „viel gelernt“ und das Gehör zu sehr trainiert für meinen beschriebenen Ansatz, was natürlich abseits davon immer von Vorteil ist. (Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die von anderen genannte Alternative, ein neues Instrument intuitiv und ohne Lehrer zu erlernen bei dir nicht funktioniert, weil du vermutlich auch da schnell genau weißt, was du genau tust.)

    Bei mir und ich denke bei vielen anderen Amateuren hier ist es jedoch anderes. Beispiel zu meiner Idee: man nehme ein unbekanntes Stück der Komplexität von Soul Eyes, höre sich das Thema einmal an. Die meisten werden dabei die genauen Harmonien nicht erkennen und merken können. Wenn man danach zu einem Playalong ein Solo singen würde und sich möglichst ausschließlich von musikalischen Einfällen leiten lässt, denkt man dabei wohl nicht an die Harmonien und Skalen. Auf diese Weise kann man das auch instrumental angehen. Es wäre zumindest ein andere Ansatz als der, beim Solo am Leadsheet zu „kleben“. Das funktioniert wie gesagt nicht, wenn man die Harmonien adhoc erkennt, analysiert und sich das Ganze sofort merken kann, weil man dann die Infos des Leadsheets bereits zur Verfügung hat, es sei denn man kann das gedanklich ausblenden.


    Gruß
    aS
     
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Nein, so funktioniert es letztendlich nicht. Es macht wenig Sinn, das in verschiedene Methoden trennen. Natürlich kann ich ad hoc da mitsingen. Kenne ich die Akkorde nicht, kann ich sie nicht vorhören und muss bestenfalls, Trick 1, einen falschen Ton retten oder, 2. Trick, die Eins auslassen, um zu hören, wo die Reise hingeht.
    Habe ich mir ein Stück ordentlich erarbeitet, höre ich die Akkorde vor. Ich brauche sie gar nicht analysieren, um die richtigen Töne dazu zu spielen, weil ich die dann höre. Es bleibt also eine Improvisation, die "ausschließlich von musikalischen Einfällen" geleitet ist (-; sprich, aus dem Bauch oder dem inneren Ohr heraus gespielt ist.
    Nun kann man weiter gehen und sich besondere Sachen über die Akkorde ausdenken. Das ist dann vielleicht eher eine vom Kopf geprägte Angelegenheit.

    Letztendlich spielen aber all diese Methoden ineinander. Es ist ein Irrglaube, dass man mit musiktheoretischen Erkenntnissen nicht Soli aus dem Bauch spielt. Man spielt sie mit den Erkenntnissen aber besser, weil an weiß, wo der Lauf, die Phrase ihren Abschluss oder die harmonische Wendung nehmen muss.

    Dabei ist Musiktheorie in erster Linie Gehörbildung, denn wenn man die Akkorde nicht im inneren Ohr hört, nutzen einem die Akkordsymbole auch wenig.
     
  13. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Da kann ich nicht genug zustimmen. :)

    Immer daran denken: Auch die Durtonleiter hat man erworben, die ist nicht in der DNA verankert.

    Grüße
    Roland
     
    ppue gefällt das.
  14. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Ich glaube wir reden etwas aneinander vorbei. Du bist doch Profi, oder? Dann ist das anders als bei mir: als ich Soul Eyes begann zu üben, hatte ich die Harmonien klanglich im Gedächtnis, hätte die Akkordfolge aber nicht aufschreiben können. Das reichte jedoch für mich, um Melodien dazu zu improvisieren. Es reichte aber nicht dazu, z. B. auf der eins eines Taktes bewusst mit einem bestimmten Akkordton, z. B. der Terz, beginnen zu können. Darum ist es bei mir ein Unterschied, ob ich Harmonien bereits auswendig weiß oder nur aufgrund vom Hören im akustischen Gedächtnis habe.

    Aber gut, sollte mein Gedanke falsch sein, dann stelle ich die These auf, dass auch Musiker, die keine Noten können, nicht automatisch intuitiver spielen als andere, weil auch sie bestimmte Muster verwenden oder Melodien nachspielen, auch wenn sie diese nicht nach Notennamen für Dauer und Tonhöhe, Akkordnamen oder Voicings benennen. Und dann würde sich der von mir beschriebene Ansatz erübrigen, ein zweites Instrument jedoch auch.
     
  15. ppue

    ppue Mod Experte

    Das hatte ich z.B. nicht. Musste ich mir erst erarbeiten.

    Das sind doch nur graduelle Unterschiede. Wenn du sie im akustischen Gedächtnis hast, wirst du sie auch irgend wann nachspielen können und vorhören können, mit welchem Ton du auf der Eins landen willst.

    Ein zweites Instrument, gerade ein Harmonieinstrument, beleuchtet die akustische, theoretische und manuelle Seite nochmal ganz neu, verdichtet und verdrahtet musikalisches Geschehen auf noch andere Weise im Gehirn.
     
    altoSaxo gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden