Grassi-Herausforderung für Bastler (und Suchtfragen…)

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Bleedin‘ gums Murphy, 25.April.2022.

  1. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Warst Du schon einmal süchtig? Also richtig abhängig von irgendeiner Droge?
     
    RuhrpottSaxer und giuseppe gefällt das.
  2. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich wette jeder von uns hat Eigenschaften, über die andere nur den Kopf schütteln können. Oder? Und bestimmt hat jeder genauso positive Seiten.
    Und Geld ist ziemlich wertlos ohne Perspektive, kann man jeden Tag sehen…
    Genau so ist es. Vernunft ist dadurch schnell ausgeschaltet. Ist ein harter Gegner, da muss man anders ran.
    Wahrscheinlich hättest du das schlimmste Verlangen da bald hinter dir gehabt. Schade dass sie dich nicht länger eingeknastet hatten.

    Rede mal mit den Leuten an der Diamorphinausgabe, ob es nicht einen Suchtberater oder Arzt gibt, der dich bei einem ernsthaften Versuch unterstützen könnte.
    Du brauchst natürlich eine ernsthafte Motivation. Aber in 10 Jahren noch in der Lage zu sein, Sax zu spielen könnte schon als ehrlich Motivation dienen. Stell dir nur vor das ginge nicht mehr!!!
    Dir hilft meines Erachtens bei so einer starken Sucht bevor es losgeht ein Konzept mit Rückfallebenen und Substitution, sowohl für den Stoff als auch für das Ritual.
    Für den Stoff gibt es Nikotinpflaster und Kaugummis.
    Fürs Ritual musst du dir was überlegen. Atemübungen - Pranayama, Spazierengehen - manche sagen ihnen hilft es, sinnvolles und gutes zu tun - arbeiten in deiner Kirchengemeinde, früh auf der Matte stehen und dem Hausmeister helfen. Einem von den Sauerstoffflaschenträgern Einkäufe erledigen, zuhören wie sie es gemacht haben. Mittagskonzert für Leute, die sowas nie kriegen, im Altenheim, etc.

    Trau dich ruhig mal drüber nachzudenken, wie das klappen könnte.
    Und du könntest, angeregt durch @Dreas Rechnung z.B. die Hälfte vom Zigarettengeld täglich in ein Sparschwein mit der Aufschrift SBA stecken.
     
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  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    @Bleedin‘ gums Murphy ist kein Engel und er hat hier auch schon ein paar mal derb gepöbelt und sich sein Feedback dafür abgeholt. Ich würde es bei paar herzensguten Foristen sehr gut verstehen können, wenn sie es ihm nachtragen und weiß auch nicht, ob eine angemessene Entschuldigung erfolgt ist.

    Was du aber schreibst
    ist meines Erachtens aus dem Thread einfach nicht objektiv nachvollziehbar und zeigt, dass er aufgrund seiner offengelegten Junkie-Karriere für dich und ein paar andere hier vor allem als Projektionsfläche dient.
     
  4. Matthias Wendt

    Matthias Wendt Ist fast schon zuhause hier

    Das ist eigentlich ganz normal. So viel hab ich seinerzeit auch geraucht. Ich hatte das Glück, keinerlei körperliche Abhängigkeit entwickelt zu haben und konnte so von einem Tag auf den anderen ohne irgendwelche Pflästerchen oder Pillen aufhören. Das war eine reine Willenssache. Und der Wille hat die paar Male, wo ich schon mal probiert hatte aufzuhören, einfach nicht gereicht. Irgendwann habe ich immer wieder nochmal angefangen zu rauchen.
    Das schlimme für mich war die psychische Gewöhnung, bei Dutzenden Momenten am Tag automatisch zur Zigarette greifen zu wollen. Ist interessant, sich einmal dabei selbst zu beobachten.
    Ich hab mir damals zur Belohnung, gleich ein oder zwei Tage nachdem der Entschluss wirklich stand, vom künftig gesparten Geld den größten und teuersten Sonyfernseher bei Saturn gekauft. Als Belohnung, muss sein.
     
  5. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    So kenne ich das auch. Vorgestern vor 8 Jahren habe ich meine letzte Zigarette geraucht. Mir hat der Tipp eines Bekannten geholfen, in die Identifikation „Nichtraucher“ zu wechseln. Und jedes Mal, wenn der Impuls kommt, zu einer Zigarette greifen zu wollen, mit voller Überzeugung „nein, danke, ich bin Nichtraucher“ zu denken.
    Das war es letztlich, was mich vom Nikotin weg gebracht hat. Alle vorigen Versuche waren m.E. von vornherein zum scheitern verurteilt, da es ja lediglich Versuche waren. Erst die definitive Entscheidung und der Wechsel der Identifikation waren erfolgreich.

    Mein großer Vorteil gegenüber anderen süchtigen war, dass ich „nur“ von der Gewohnheit abhängig war. Nicht körperlich.
     
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  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Genau wie bei meinem Vater. Bei ihm kam allerdings ein Warnschuss vom Arzt. Konsequenz: absoluter Nichtraucher von einem Tag auf den anderen, im ersten Anlauf, 30+ Jahre (bis zu seinem Tod) keinen Rückfall. Ohne Pillen oder Pflaster oder...
    Wenn du in deinem Leben einen Wert siehst, dann gibt es Ziele und Motivationen für eine Verhaltensänderung. Der Wert kann auch für andere bestehen, wenn schon nicht für sich selbst (auch das muss man sich bewusst machen). Wenn nicht, brauchst du auch kein SBA/MK6/M10...mehr.
     
  7. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Danke für das ernsthafte Interesse, was ich hier bemerke, nicht nur als Stereotyp und Projektionsfläche als psychisch Kranker, Drogenabhängiger und Grab für das Geld von Steuerzahlern!
    Ich finde das wirklich gut. Aus der Kirchengemeinde trete ich gerade wieder aus, hätte ich mich rechtzeitig über die Rolle und den Platz in der Welt informiert, die diese freie charismatische evangelikale Gemeinde in der Welt einnimmt ( so sehr sie auch das frei betonen), wäre ich niemals eingetreten. Ich habe mich zu sehr von meinem Freund, dem Schlagzeuger bequatschen lassen, der schafft sich das ganze schönzureden, wohl, weil er keine andere Wahl hat, ist seine Frau doch eine von zwei super überzeugten, super fanatischen, extremen Mitgliedern dort. Die Pastorin ist AFD Wählerin, ihr Mann, Amerikaner, glühender Trump Anhänger-für ihn kein Problem, denn "gläubige Christen sind halt oft politische Idioten" und damit ist das Thema für ihn erledigt. Für mich aber nicht. Deshalb habe ich gerade vor ein paar Tagen, ein Austrittsschreiben verfasst! Ich stehe früh auf, mein Wecker steht auf 6 Uhr, um 7:22 fahre ich unter der Woche nach Frankfurt, um kurz nach 8 bin ich zum ersten Mal in der Diamorphinvergabe, um 12:30 das zweite, um 15:45 das dritte mal. Dazwischen spiele ich Saxophon, auf der Zeil, an verschiedenen B-Ebenen, vor dem Hauptbahnhof, je nach Wetterlage, Lust und Laune. Dabei verdiene ich mir u.a das Geld für die Zigaretten, für Essen beim Asia-Imbiss und anderen sowie für sonstiges, außerdem gehe ich immer mal wieder in einem Café an der Konstablerwache vorbei, und trinke dort einen Kaffee.. so wie jetzt gerade. Zeit für beschriebene soziale Aktivitäten bleibt da nicht. Manchmal gehe ich auch meinen Freund besuchen, und warte dort besonders unangenehmes Wetter ab. Ist die Zugverbindung Richtung Limburg mal wieder schwer gestört, übernachte ich auch dort, bei ihm und seiner Frau. Nach der dritten Diamorphinvergabe, gegen 17Uhr, fahre ich zurück nach Idstein, in meine Wohnung ( in der ich dank meinem neusten Nachbarn nicht mehr Saxophon üben darf), und sehe noch ein bißchen fern, oder höre Musik, bevor ich gegen 10 Uhr schlafen gehe, damit ich den nächsten Tag schaffe. Dieser Tagesablauf gilt auch für Samstag, Sonntag, Feiertags, Weihnachten, Sylvester, immer.
    Welche meiner Äußerungen fielen unter Pöbeleien mit Entschuldigungsbedarf, würde ich gerne wissen, und ich meine das nicht provokativ, sondern ich weiß es gerade wirklich nicht, oder erinnere mich nicht. Ernsthaft. Opferrolle... ich meine mal erklärt zu haben, daß ich kein Mitleid erwarte und auch nicht will, und die Diskussion, in wieweit man sich sein Schicksal aussucht, und dann trotzdem für sein Leben Verantwortung trägt, und vor allem ob das fair ist, möchte ich mir und uns allen ersparen...denn die führt von der genetischen Disposition über einfach Pech bis in den metaphysischen Bereich!
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.Januar.2023
  8. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Ob ich im Leben ohne Zigaretten einen Wert sehe, das ist die alles entscheidende Frage für mich!
    Die kann ich nämlich nicht beantworten!
    Thank you for trying.
     
    Matthias Wendt gefällt das.
  9. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich habe mal geraucht.
    Selten mehr als 20 am Tag - dafür habe ich recht früh angefangen (Gruppendynamik :depressed:) und erst mit 50 wieder aufgehört. Es ging so mit der Sucht - ich hab es auch mal eine Weile ohne ausgehalten, bin dann aber wie behämmert nach dem Langstreckenflug durch den halben Flughafen gerannt um endlich vor der Tür doch nicht rauchen zu dürfen: Die Raucherzone ist „over there, Mister“ - 500m weiter ohne Dach. Trotzdem eine angezündet und dann wie besoffen zum Mietwagenschalter zurück getorkelt. Völlig idiotisch!

    Neben der rationalen Betrachtung der gesundheitlichen Schäden, die durch das Rauchen entstehen, habe ich letztlich damit aufgehört, als ich mir vor Augen geführt habe, was ich alles wegen der Raucherei NICHT machen bzw. haben konnte. (Z.B. ein bestimmtes Mädchen küssen, die aber keinen Bock hatte, einen Aschenbecher auszulecken. Habe ich nicht verstanden und war sehr unglücklich.)
    Dazu ein Bild von mir fröstelnd im Regen mit der Kippe im Hals und danach entsetzlich stinkend zurück ins Büro, was ich immer mehr als unwürdig empfand. „Unterschichtenverhalten“.

    Ansonsten habe ich meiner Mutter über sechs Jahre beim langsamen und gleichmäßigen Ersticken zugesehen. Das ist für COPD ab dem Zeitpunkt der Sauerstoffverordnung verdammt lang. Von ein bisschen Sprays über 2 Stunden O2 am Tag bis 24 Stunden mit Maximaldosis O2; von knapp 80kg bei 175cm bis 32kg, als sie starb. Dazwischen lagen schwere Lungenentzündungen, erst einmal in Jahr, zuletzt im zwei-Monats-Takt - und da zähle ich nur die mit Krankenhauseinweisung.

    Inzwischen ertappe ich mich dabei, ein besonders intoleranter Nicht-mehr-Raucher zu sein und frage mich, wie ich es so lange so widerwärtig stinkend mit mir selber ausgehalten habe. Die größten Kritiker der Elche - waren früher selber welche…

    Angenehme Nebeneffekte des Nichtrauchens: Viel mehr Luft am Sax, viel besserer Geruchs- und Geschmackssinn, viel mehr Spielgeld in der Tasche.
    Also ich fange wohl nicht wieder damit an…
     
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Aber ohne Luft? Den Erstickungstod fürchtend? Ohne Sax?
    (dann auch kein Geld mehr für's Cafe und Essen)

    Da ist Rauchen für Dich wichtiger?

    Glaube ich nicht….Du hast Dich ja auch nicht zu Tode gespritzt.

    CzG

    Dreas
     
    giuseppe gefällt das.
  11. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    @Silver: ich habe mit 12 Jahren meiner Oma beim Ersticken in Folge von Lungenkrebs zugehört. Ich kann die Darth Vader ähnlichen Atemzüge aus dieser Nacht noch heute hören, wenn ich die Augen schließe-es hat nichts gebracht!
    Das Mädchen ( sie ist 30, besteht aber drauf, ein Mädchen zu sein), das mich nicht küssen will, raucht selbst...
     
  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ach … nur eine Nacht? Wie gnädig vom Schicksal.
    Meine Mutter hat fast vier Jahre geröchelt - 24 Stunden am Tag.

    Ist aber Dein Leben, Deine Sucht und Deine Entscheidung.
    Das kann Dir niemand abnehmen, erst recht niemand hier aus dem Forum.
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Stimmt!

    @Bleedin‘ gums Murphy

    Spannend wird es, wenn Du kein Sax mehr spielen kannst, dann hast Du auch kein Geld mehr für die Zigaretten.

    CzG

    Dreas
     
  14. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Ihr habt ja alle recht, nochmal danke für eure ernsthaften Bemühungen, ich bin ja fast zu Tränen gerührt- nicht nur aus Selbstmitleid- ne echt... da können sich die soo "heiligen" Christen eine Scheibe abschneiden!
    Ihr habt mich auf jeden Fall zum nachdenken gebracht! Mehr geht nicht in so einem Forum und überhaupt!
     
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  15. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @RauchenNichtrauchen
    Ich wollte mich eigentlich "der Stimme enthalten".
    Ist doch sehr persönlich geworden in dem Tread.

    Aber gut, hier meine Erfahrung.
    Vlt. hilft's.

    Meine letzte Zigarre:
    Hab' ich mir Nachts um 24.00 Uhr angesteckt.
    Vor fast zehn Jahren.

    Weil, ich musste mich planmäßig acht Stunden später auf'm OP-Tisch legen.

    Mein Operateur meinte Tage vorher zu mir:
    "Hören sie auf mit dem Rauchen, dann heilt die Wunde besser"

    Das war der entscheidene Satz.
    Hat funktioniert.
    Dauerte aber ein halbes Jahr.

    Ohne Nikotinersatz, dafür ....

    Mit -Lolli Lutscher- als Ersatz .... für "was in den Mund stecken"
    Mit Thermoskanne voll Kaffee .... immer am Mann.

    Denn Rauchen hatte mir u.a. immer geholfen als kurze Entspannung
    und gegen Müdigkeit auf Arbeit.

    Meine Erfahrung also:
    Es ist erster Linie eine Kopfsache,
    die Sache mit dem Rauchen oder Nichtrauchen.

    Man muss sich entscheiden.
    Was will ich, was ist einem wichtiger !

    In meinem Fall:
    Eine schnell und gut heilende Wunde am Bauch
    oder der tägliche Genuss der Zigarre.

    Psychologisch gesehen hilft ungemein:
    Man muss die ganze Quälerei mit dem Aufhören als Gewinn für sich sehen.
    Nicht als Verlust.

    Und ein Gewinn ist das Nichtraucher-Dasein im Endeffekt zu 100%.

    Ich hau' noch abschließend zwei Stichworte zum Thema raus.

    #1 Rauchen ist zum Großteil Ersatz für mangelnde, verbale Kommunikation.

    #2 Jeder ist aus eigenem Willem zum Raucher geworden.
    Also kann auch jeder aus eigenem Willen wieder
    zurück zum Nichtraucher werden.

    Ich drücke allen, die in 2023 ehemalige Raucher werden wollen,
    die Daumen !

    VG
     
  16. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Mach doch eine stationäre REHA, dort werden Suchtkrankheiten behandelt und man lernt das eine schädliche Suchtverhalten durch ein unschädliches Verhaten z.B. Saxophonspielen etc. zu ersetzen.
     
    JES und Gelöschtes Mitglied 1142 gefällt das.
  17. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Zu #1: Hmm, glaube ich weniger. Ich bin Raucher und kommuniziere extrem gerne und auch gerne viel.
    Zu #2: Zu 100 Prozent korrekt. Leider

    @Bleedin‘ gums Murphy : Was bei mir mal zumindest eine Zeitlang funktioniert hat, waren die Verdampfer. Ist zwar auch nicht wirklich unschädlich, aber möglicherweise weniger schlimm als Zigaretten. Und hat den Vorteil, dass das Handling ähnlich ist wie beim Rauchen. Immerhin bleibt einem das Kondensat erspart, während man immer noch Nikotin bekommt.
     
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  18. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @bluemike
    Jetzt hast'e mich enttäuscht !
    Hätte nicht gedacht, das du rauchst.:(

    Und das mit den Zusammenhang:
    Rauchen u.a. wegen (unbewusst) mangelhaften Möglichkeiten
    sich über sich selbst zu Äußern ....

    Das hatte ich mal irgendwo gelesen, glaube bei Psychologen ?!

    VG
     
  19. Bleedin‘ gums Murphy

    Bleedin‘ gums Murphy Ist fast schon zuhause hier

    Als ich mit 14 angefangen habe zu rauchen, habe ich das der Klassensprecherin nachgemacht, in die ich heimlich ( und unheimlich) verknallt war. Die hat mir vorgeschwärmt, wie sie allein auf einer Waldlichtung sitzt und im Sonnenuntergang genüßlich eine Zigarette raucht, und so.., dadurch hat sich eine ganz miese, hartnäckige romantisierung des Rauchens bei mir im Kopf installiert... obwohl die Realität, wie ich genau weiß, nichts damit zu tun hat (Aschenbecher auslecken, Raucherhusten, Sauerstoffgerät, Unterschichtsverhalten- ist mir eh egal, bin vom Gymnasiasten über Jahre hinweg in die Unterschicht abgestiegen- sehe mich als Mitglied der Unterschicht, Sauerstoffgerät). Hat sich aber fest im Unterbewusstsein verankert.
    Mit meiner Opiatabhängigkeit ist das so eine Sache, die ist ja nicht nur einseitig negativ! Das habe ich ja sogar schriftlich von nem Psychiater, der mich 15 Jahre lang behandelt hat. Als ich damals vor 12 Jahren in die Diamorphinvergabe gekommen bin, hatte er mir ein einmaliges Schreiben mitgegeben! Das er beobachtet hätte, wie der Heroinkonsum mein psychisches Befinden krass zum Besseren! verändert hat, ich müßte z.B. nicht mehr alle Nase lang in stationäre Behandlung, sprich Klapse, und das es ein Glücksfall wäre, das es das Zeug in der Vergabe legal und unter ärztlicher Aufsicht gäbe... so ein Schreiben hat sonst Niemand, für die meisten Anderen ist es eher die Endstation!
    Ich hatte ganz spät, mit 34 mit Heroin angefangen, weil ich sowieso nicht älter als 35 werden wollte (wegen dem ständigen rein-raus Klapsmühle in meinen 20ern.. also dachte ich mir. Wenn du nur noch ein Jahr hast ( ich wollte dann Schluß machen, daß hatte ich mir schon Jahre vorher fest vorgenommen) dann kannst du ja.. und dann plötzlich habe ich gemerkt, das ich DAS Wundermittel gegen sämtliche meiner Borderline Symptome gefunden hatte ( war natürlich nur Symptomverschiebung, aber immerhin, ich war seitdem nicht mehr in der Klapsmühle, hatte keine stimmungsschwankungen, Depressionen, Selbstverletzungen mehr..) natürlich: ich bin fest an die Vergabe gefesselt, habe seit 12 Jahren nicht mehr ausschlafen können...
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.Januar.2023
  20. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Für die Enttäuschung tut es mir leid. Aber damit werde ich leben müssen :-( Im Übrigen habe ich bei keinen Berufsgruppen mehr Raucher gesehen als bei Musikern, Journalisten und Ärzten.
    Allerdings sehe ich keinen tieferen Sinn in diversen Erklärungen. Es ist einfach nur eine dämliche Angewohnheit mit potenziell üblen Folgen. Aber im Bedarfsfall kann ich mich durchaus zügeln :D
     
    bthebob und giuseppe gefällt das.
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