Moin, Ich brauche mal Ideen, was ich mit meinem Buescher Aristocrat machen soll. Polster sind fertig, Lack ist mmmhhh, aber alle snap-ins sind, soweit ich sehe, noch alle da. Nun habe ich sowohl ein big B als auch ein TH&C, so dass ich das Aristocrat nicht wirklich brauche. Umgekehrt spielt es mit den ollen Polstern doch noch gut genug, dass es sein Potential erkennen lässt. Gefallen würde mir so eine vintageoptik wie z. B. beim expression x-olds classic, also korpus irgendwie fleckig dunkel und die Klappen neu lackiert. Nur hat das expression einen Bronzekorpus, ob man einen Messingkorpus so finishen lassen kann, weiß ich nicht. Einen entlackten messingkorpus so lassen gefällt mir nicht so. Lasse ich die snap-ons drin oder gehe ich auf normale Polster mit eingenieteten resos? Was würdet ihr machen?
Also als mein Big B vor ein paar Jahren eine GÜ gebraucht hab, hab ich möglichst viel original belassen, also wieder Snap Ons rein (bzw. mehr rein, es haben welche gefehlt). Am Lack hab ich nichts gemacht. Auch nicht entlackt. Ich finde, man man muss den Lack gefälligst selbst runterspielen und nicht nachhelfen! (Okay, da haben ein paar Leute vor mir mitgeholfen, zugegeben). Außerdem werde ich den Verdacht nicht los, dass die ganzen entlackten Instrumente, die seit mindestens 10 Jahre der Hype sind, in 30 Jahren irgendwie doch durch Korrosion Schaden genommen haben. Naja, ist in Wirklichkeit einfach Geschmacksache. Ich bin einfach optisch nicht so ein Fan von künstlicher Alterung wie bei heavy relic Gitarren oder Patina-Beschleunigung durch Entlackung bei Saxophonen. Wie sich das alles spielerisch auswirkt, finde ich schwer zu sagen, weil das Sax nach der GÜ ja eh total verändert / verbessert ist. Wär mein Big B ohne Lack jetzt noch besser? Frei spielt es sich auch so schon, leicht ansprechen tut es auch. Und ein totales Leichtgewicht ist es auch so schon. Noch mehr Substanzverlust, den man beim Entlacken ja auch immer hat, hätte ich nicht gewollt. Vielleicht spielt sich's durch Entlacken noch leichter und offener, aber ob das wirklich den Klang besser macht? Keine Ahnung!
Bei meinen beiden anderen habe ich das auch so gesehen, bei diesm bin ich mir nicht sicher. Als "normales" Aristocrat sehe ich den Wert und die Nachfrage nicht so hoch wie bei den sondermodellen. So wie es im Augenblick aussieht,.... sagen wir mal es klingt deutlich besser als die Optik erwarten lässt. Ich bin unschlüssig, ob man vielleicht doch mal die Optik an den Klang anpassen könnte, so dass ich ein toll klingendes Instrument habe, welches auch optisch gut aussieht. Und ob es sich lohnt die snap ons zu erhalten..... technisch klanglich sehe ich keinen Vorteil zu guten Polster mit flachen Metallresos.
jetzt kapier ich's erst: es sind drei instrumente! Ich dachte, das Big B = das aristocrat. Ob snap ons klanglich besser sind (oder nicht auch einfach wackeliger...) kann ich nicht wirklich beurteilen. war bei mir wirklich ein reines traditionalismus-argument.
Also ich finde, @Frau Buescher hat noch keine GÜ nötig. Vielleicht frühestens in 30 Jahren...... CzG Dreas
@JES Vielleicht gefällt Dir ja wie ToKo vor einiger Zeit mal die Messingoberfläche dieses King behandelt hat? Das Amati für die Auktion neulich war ganz ähnlich, glaube ich. @womenz2 Bin bei Buescher alles andere als sattelfest, meine aber ziemlich sicher, dass das BigB als eine der Serien des Aristocrat gilt.
Genau, so ist es! Daher meine Verwechslung. Gewissermaßen das besonders coole Aristocrat. Aber JES scheint darüber hinaus noch ein nicht ganz so cooles zu haben (was natürlich immer noch cool genug ist gegenüber X und Y und ZENSIERT)
Ok, scheint nicht klar zu sein So wie ich es verstehe gibt es von dem Aristocrat 3 Varianten 1. Das Normale 2. Das big B 3. Da top hat and cane (TH&C) 1 und 2 sehen für mich baugleich aus, bis auf die Gravur, 3. Hat einen deutlich größeren Becher und klingt damit breiter. Ich besitze von jedem Typ ein Exemplar als Alto, wobei 1. noch nicht fertig gemacht wurde, 2 und 3 bei toko vollständig revidiert aber nicht restauriert wurden. Was aus 1 im jetzigen Zustand rauskommt, liegt dicht am big B, was sich durch die bauart erklärt. Subjektiv ist der Gegendruck aber geringer, was eher Richtung th&c geht. All das mit alten polstern und Spiel in der Mechanik. Kann nur besser werden. Das normale Aristocrat ist ein sehr gutes Horn, aber nicht so gefragt wie die Varianten 2 und 3, daher würde ich hier verschmerzen vom Original abzuweichen. Wegen der Nähe zueinander zwischen 1 und 2 sowohl im klang als auch Optik, hätte ich zwei Optionen 1. Ich gebe das Aristocrat weg, weil zwei quasi gleiche brauche ich nicht 2. Da das finish meines Exemplars des Aristocrat ehe.... naja, ev mal optisch was anderes. Den Vorteil der snap-ins erschließt sich mir nicht, so dass ich hier auch ev. eine andere Lösung akzeptieren würde vor dem Hintergrund der alltagstauglichkeit. Nur entlacken finde ich nicht so schön, das sehe ich an meinem bariton. Neu lackieren würde die Gravur verblassen und ev auch Material am korpus abtragen. Fällt weg. Ggf. würde ich die Mechanik lackieren lassen,dem korpus aber dann eine Patina geben wollen wie bei besagten x-old classic. Oder ihr habt eine andere Idee, auf die ich noch nicht gestoßen bin.
Ist das TH&C nicht eher ein 400er ? https://www.saxophone.org/museum/saxophones/manufacturer/16 Das Meinige 400er läuft jedenfalls unter Top Hat and Cane
Die Verwirrung steigt, aber ich meine auch wie @Wuffy, dass es so war: es gab die Baureihe/Modellreihe Aristocrat in mehreren (nach Saxpics 6 plus New Aristocrat) Serien. Eine dieser Serien ist das BigB. Und es gab zumindest zeitweise parallel die Baureihe/Modellreihe 400 in mehreren Serien. Die bekannteste dieser Serien ist das Top Hat and Cane. Das 400er hatte zunächst die Becherklappen zum Spieler, spätere Serien nicht mehr. http://www.saxpics.com/?v=gal&c=1790 Ganz so wie es bei King parallel die verschiedenen Serien der Baureihe Zephyr und Super-20 gab.
Um dem Korpus eine halbwegs gleichmäßige Patina zu geben, sollte er doch ähnlich gründlich vorbereitet werden wie vor einer Neulackierung? Das hieße auch hierbei würde die Gefahr bestehen Material abzutragen, falls man das Entlacken nicht rein chemisch bewerkstelligen kann. Das gleiche gilt auch für ein mögliches Verflachen der Gravur. Dem kann man zur Not durch Nachgravieren entgegenwirken. Dass eine Gravur nicht zwingend bei Neulackierung zulaufen muss, zeigen erstens alle Erstlackierungen und zweitens tausende nicht oder kaum bemerkbare oft Werksnachlackierungen, bei denen man heute darüber streitet, ob das wohl original ist oder nicht. Dort wo Gravuren stark verflacht sind liegt es allerdings eher an mehrfachen Neulackierungen (das wurde wohl jahrzehntelang bei GÜs routinemäßig mit durchgeführt) und/oder grobem mechanischen Vorgehen bei der Lackentfernung und Politur, sowie schlechter Lackierarbeit.