herzinfarktverdächtig = Selmer

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von ToMu, 28.September.2018.

  1. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Bin zwar krank aus meiner Woche Urlaub zurückgekehrt und nach einer Zahnbehandlung noch malader, aber egal: trotz Fieber ließ es mich nicht los. Ich wollte doch auch mein BA mal mit dem Mark 6 vergleichen, das schon im TOTM Oktober mit einem Link Slant zum klingen kam.
    Ich hab also kurz entschlossen das BA aus dem Koffer geholt und mit einem Dukoff Hollywood aus den 40ern losgelegt. Warum das Hollywood? Ein BA verlangt nach meinem Empfinden die größere Kammer aus der Zeit, obwohl ich daraus gewiss keine Religion machen möchte.
    Hier also beide Aufnahmen zum Vergleich:

    Mark 6 mit Florida Slant

    https://hearthis.at/athene-noctua/totm-nearness-1/

    1939 Balanced Action mit Dukoff Hollywood

    https://hearthis.at/athene-noctua/nearness-ba-dukoff/
     
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  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Es sind schon beide Aufnahmen gut, aber da ist was im Ton des BA, was ich bei anderen Saxophonen vermisse.
    Für mich ist halt immer die Frage, was mir wichtiger ist - ein Horn zu spielen, das mich erbaut, oder eines, bei dem ich weiß dass ich schuld bin, wenn ich nicht stimme oder etwas nicht spielen kann :)
    Und deshalb endet es bei der Auswahl zwischen SBA und BA oft beim Yani, wenn ich zu Gigs fahre.
     
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  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Ich mag ja viel lieber die deutschen Flöten, und da du ja auch deutsche Klarinette spielst, vielleicht schaust mal hier vorbei:
    https://www.hammig-boehmfloetenbau.de/index.php/de/

    Meine Holzflöte von Philipp Hammig jedenfalls ist einfach großartig.

    Gruß,
    Otfried
     
  4. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @henblower
    mein Favorit ist eindeutig das Mark VI in dieser Aufnahme. Ich mag den klaren Ton, das BA klingt verwaschen, als wenn das Blatt nicht ganz ok wäre. Kann natürlich auch am Dukoff liegen.

    Gruß,
    Otfried
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @henblower

    Beide Aufnahmen natürlich auf top Niveau.

    Das Mark VI gehört: Oh, was für ein schöner, singender, lyrischer Sound!

    Dann das BA gehört: Wow! DAS ist es! Geht bei mir direkt unter die Haut....schwer zu beschreiben,
    aber packt mich total.....bestätigt nur meine Wahrnehmung, dass ich nicht
    wirklich Mark VI Fan bin.

    CzG

    Dreas
     
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  6. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Sehr nachvollziehbarer Schluss. Ich denke, ich würde zu Gigs auch eher das Inderbinen oder das Mark 6 als das BA mitnehmen. Schon zuhause ergeht es mir oft so, dass ich eigentlich Horn A aus dem Koffer nehmen möchte, dann aber bei Horn B lande.
    Auch ich erlebe es so, dass etwas sehr Spezielles und Eigenes im Ton des BA liegt, ähnlich wie beim Conn Transitional.

    Nein, es liegt an mir: zwei Wochen so gut wie gar nicht gespielt plus Fieber. Da ist der Ansatz noch viel grottiger als ohnehin. Wenn ich wieder fit bin, schicke ich dir einen persönlichen Beweis, dass das Material nicht die Schuld trägt.

    Das geht mir beim Spielen mit dem BA regelmäßig exakt so. Es ist wirklich so, wie es Ton Scott oben schildert.
     
  7. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Gerne, vielleicht höre ja dann auch ich endlich mal das Besondere im Klang des BA :)

    Gruß,
    Otfried
     
  8. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Das klingt so viel offener und vor allem direkter als die Aufnahme mit dem Mark VI, dass ich fast vermute, dass die Mikroposition deutlich anders ist.
     
  10. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das hat alles hohes Niveau, aber mir stellt sich doch die Frage, wie ich sinnvoll den Klang verschiedener Hörner vergleichen kann, die mit unterschiedlichen Mundstücken (und Blättern) gespielt werden?

    Woher weiß ich, welchen Anteil welche Komponente an den Soundunterschieden hat?

    @henblower

    Ich würde Dir auf jeder der Kombis gerne zuhören!
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Claus

    Habe mich das auch immer wieder gefragt, bin aber zu folgendem Schluß gekommen:

    Es macht nur Sinn die für einen optimalen Kombinationen zu vergleichen, um das Beste aus den Hörnern rauszuholen.

    Nehme ich jetzt ein identisches Mundstück und will damit über die Hörner eine Aussage treffen, kann das fürchterlich in die Irre leiten.

    Das Mundstück muß zum Horn (und Spieler!) passen und darauf optimiert werden.

    Es gibt zum Beispiel Mundstücke, die wunderbar zu einem Yamaha 82 Z passen, aber auf meinem Conn komplett versagen würden.

    CzG

    Dreas
     
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  12. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Nein, lieber Otfried, identische Position.

    Hallo Claus, danke für das Kompliment und auch die Kritik: @Dreas hat es genau gesagt, wie ich es empfinde. Ich weiß, wie verschieden Hörner auf Mundstücke reagieren, deshalb versuche ich, jeweils ein in meinen Augen geeignetes Mundstück zu verwenden.

    Kleines Schmankerl am Rande: wenn ich meine Hörner über längere Zeit nicht spiele bekommen sie ein dünnes Stück Pappe oder Scheckkarte unter die C#-Klappe, die ja mit der G#-Klappe gekoppelt ist. So kleben die Polster nicht.
    Als ich die Aufnahme eben gemacht habe, war dieses Stück Pappe unter der Klappe verblieben, das Horn war nicht dicht, und ich war genauso wenig dicht, es nicht zu bemerken. Ich hatte mich schon gewundert dass das A in der unteren Oktave und in einer Phrase anschließend auch tiefer runter, ich glaube bis zum E, die Ansprache doch sehr rauchig und luftig war, jetzt weiß ich, warum....
     
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  13. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    @henblower Wundervolle Aufnahmen - alle drei!! Auch ich finde, wie @xcielo, die Aufnahme des M VI am schönsten. Dieser alles überstrahlende Klang bei klarem Ton! Annähernd kommt das Inderbinen da ran, aber erreicht die Brillanz nicht ganz. Das BA kann im direkten Vergleich nicht so mithalten. Die Töne sind nicht so klar und strahlend. Wenn man mich fragen würde (jetzt unabhängig von Deinem Spiel), welches der drei Instrumente ich geschenkt bekommen wollte, würde ich sicher sagen, das BA, da ich eher den warmen, erdigen Sound mag, und ihn im BA am ehesten vermuten würde. Ich würde auch lieber ein Reference 36 als ein 54 kaufen wollen, aus gleichem Grund. Aber Deine Klangbeispiele sprechen hier für mich eindeutig für ein M VI. Gut dass sich bei mir die Frage nach einem anderen Sax nicht stellt. Bei mir muss das S III lernen, so zu klingen, wie Dein M VI:). Freundliche Grüße von Hewe
     
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  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Lieber Heiner, ich will natürlich nicht Dinge behaupten, die du zwangsläufig besser wissen musst.
    Dir ist aber schon bewusst, dass nur wenige Grad veränderte Position des Instrumentes trotz gleichem Abstand, oder auch nur ein anderes Abstrahlverhalten für einen solchen Effekt sorgen können.
    @Ton Scott hat da glaube ich auch einige Erfahrungen hinter sich.

    Gruß,
    Otfried
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,

    der Reiz des BA liegt für mich auch in der Unvollkommenheit, der Unausgeglichenheit.
    Egal ob @henblower spielt oder ich selbst, ich muss zuhören, weil ich überrascht bin, welche Klangfarbe sich an welcher Stelle ergibt.
    Dagegen klingt das andere Zeug langweilig, weil es immer gleich gut (in dem Fall) oder halt nicht gut klingt.
    Aber das passt natürlich nicht immer, zugegeben.
    Obwohl ich da recht gut bin - es wäre nicht das Horn, wo ich kompliziert zu hörende Sätze aufnehmen wollte.

    Cheers, Ton
     
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  16. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Ich glaube, dass ich es recht beurteilen kann: meine beiden Microtech UM 70 sind ja sozusagen seit Jahren fest installiert mit x/y-Anordnung, also die Kapseln um jeweils 45 Grad verschränkt. Wenn ich davor stehe, blase ich stets in die 45 Grad Achse, um beide Kapseln gleich zu bedienen. Ich fiebere zwar etwas derzeit, kann aber wirklich die Position genau kontrollieren. Wäre es nur ein Mikrofon, wäre das ungleich schwerer.

    Das ist exakt das, was mich am BA reizt. Die "Fehlfarben" sind so etwas wie Insekteneinschlüsse in Bernstein, die Funde noch wertvoller machen.

    Danke für das nette Kompliment. Das Mark 6, das ich ja von Paul Heller von der WDR Bigband kaufen konnte, ist in meinem Arsenal tatsächlich Jupiter, der größte der Planeten, der mit den Kollegen um die Sonne, sprich Musik, kreist. Es ist definitiv das Horn, das ich mein Leben lang behalten werden bzw. als letztes verkaufe, wenn ich dereinst nicht mehr spielen kann. Es strahlt wirklich am hellsten und klarsten, und ich komme nach allen Ausflügen stets zu ihm zurück.
     
  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    ich glaube dir das natürlich, mir kommt es nur so vor, als wenn bei der Mark VI Aufnahme viel mehr Dämpfung dabei ist, wo immer sie herkommt. Aber wenn es denn die Hörner/Mundstücke sind: faszinierend
     
  18. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Eben schrieb ich noch einem Freund, dass jetzt Schluss sei mit dem Materialvergleich. Dann machte ich den Fehler, das SBA auszupacken und habe meine eigenen Vorsätze über den Haufen geworfen. Damit sind jetzt die drei Selmer-Generationen und der Enkel (Inderbinen) unter Dach und Fach.
    Das SBA habe ich wie das Mark 6 mit dem Link Slant 8 gespielt, übrigens das gleiche Blatt wie bisher.
    Mein eigenes Fazit, bevor ich mich für diesen Monat von "Nearness" verabschiede, um es nicht leid zu werden: Player 98%, Material 2%. Meine "Spielseele", wenn es sowas gibt, finde ich auf allen Aufnahmen wieder und würde mich wahrscheinlich jederzeit aus einem Pool von Aufnahmen dieses Stücks mit Playalong heraushören, wenn ich z.B. in einem Jahr damit konfrontiert würde.

    Also, Selmer SBA (1949) entlackt , Otto Link Florida Slant 8, Woodstone 3 Blatt, Silverstein TLE Ligatur

    https://hearthis.at/athene-noctua/nearness-sba-slant/
     
  19. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Auch schön gespielt, aber das M VI bleibt für mich vorne. Bestätigt sich der Mythos des M VI? Schade, interessant wäre nun, wie die modernen Selmer S III oder Reference dagegen bestehen würden. Hast Du nicht jemanden in der Nähe, der Dir diese Instrumente für eine Aufnahme zur Verfügung stellen könnte? Du merkst, ich werde nicht müde, Dir zuzuhören. Freundliche Grüße von Hewe
     
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  20. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Ja, @Hewe, ich danke für's Lauschen und Kommentieren. Besagte Hörner stehen leider nicht zur Verfügung, wäre aber durchaus interessant.
     
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