Individuelle Wahrnehmung des Saxes DAVOR

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gast, 13.April.2014.

  1. Gast

    Gast Guest

    Tach die Herrschaften !

    Es gibt ja hier den schönen Thread über die individuelle Wahrnehmung des Saxophons.

    Ich möchte die gleiche Frage mal stellen in Bezug auf den Zeitpunkt
    BEVOR Ihr selbst das Saxen angefangen habt.

    Kurz : WIE habt Ihr das Saxophon empfunden und wahrgenommen, bevor Ihr damit direkten Kontakt hattet ???

    Vielleicht verdeutlicht meine eigene Geschichte ein wenig die Fragestellung :
    Ich selbst habe mich für das Sax im Speziellen überhaupt nicht interessiert .... es in der Musik auch nicht gesondert wahrgenommen - und wenn überhaupt dann mal über das Fernsehen in irgendwelchen Rock-Pop-Hitparaden überhaupt mitbekommen, dass da so eine gebogene Röhre ist, die ganz schön WUMMS macht.

    Als Blag ( Kind )war ich viel mit Oldtime-Jazz konfrontiert - wo die Klari die meisten Leadparts übernimmt...und ein Sax, wenn überhaupt dann in der Bass-Liga existierte.

    Dann kamen noch die Kindheitsklassiker wie der Pink Panther dazu...den meine Generation jeden Donnerstag im Fernsehen bewundern durfte - und gerade die Grundmelodie des P.P. ist ja eher tief und Subtoneig / brummelig....

    Alles zusammengefasst und in Kurz: Sofern ich überhaupt ne Vorstellung von nem Saxophon hatte, war es ein ( gefühlt) tiefes, sonores und brummiges Instrument.

    Um so grösser könnt Ihr Euch den ersten Schock vorstellen, als mein erstes Altsax in der Oktave anfing gaaanz dünn und fein zu klingen....ich bin sofort zu meinem Musiklehrer gerannt....also dem an der Schule...der spielte Klari und Sax.. und habe ihn gefragt, was ich falsch mache !!

    Na ja - er meinte, dass ich Überhaupt nix falsch mache - und das alles völlig korrekt so sei.

    Mein Individuelles Weltbild, meine Wahrnehmung und mein Verständnis des Saxes musste ich also quasi völlig neu konfigurieren. Nicht umsonst bin ich schnell beim Tenor gelandet ------ und so viel und gerne und intensiv ich auch das Sopran gespielt habe, habe ich es irgendwie doch NIE als SAX empfunden....das war ne eigene Welt....denn ein Sax muss BRUMMELN können....überhaupt...wie kann eine Klari oder sogar ne Flöte so einen sonor - tief - klingenden Ton machen-----und dieses "fette" Saxophon nicht ?? ( Unterschiedliche Bohrungen..ist ja klar....aber davon WEISS der junge Gelegenheitskonsument ja nix )

    Vielleicht liebe ich ja auch DESWEGEN die tief A Baris und Altos.....selbst Soprane gibt s ja damit.....einfach für den Placeboeffekt der TIEFE.

    HEUTE jedoch bauen viele Saxhersteller sogar eine Hoch G Taste an die Hupen..bald folgt das Hohe Gis oder ne dritte Oktavklappe....also der Trend beim Sax geht ja doch eher nach OBEN....da sieht man, wie unterschiedlich eben die individuelle Wahrnehmung sein kann...vor allem wenn sie durch unbewusste Vorwegerlebnisse geprägt ist.

    Klang nicht der Altsaxer in der Muppetshow auch wie ein Bari ??

    >>>>>Wie sind da so Eure individuellen Einschätzungen ? >>> Warum mögt Ihr ausgerechnet diesen oder jenen Sound ?...hat das - so wie bei mir - NACHVOLLZIEHBARE Vorprägungen ??

    Das würde mich mal interessieren...


    LG

    CBP
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Hi CBP,

    schöne Fragestellung! Da mach ich doch gleich mal mit :)

    Ich bin mit Jazz, Blues, Rock und Klassik aufgewachsen. Als Jugendliche habe ich dann zusätzlich viel Hip Hop, R´n´B, Metal und Pop gehört.
    Das Saxophon hat mich schon immer fasziniert - mit 15 wollte ich mir das erste mal eines kaufen, aber die Preise haben mich abgeschreckt.

    Immer wenn ein Saxophon vorkam, fand ich das Lied immer sehr toll. Und nein, ich konnte nicht zwischen ein Jubel-Saxophon und einem Sonny Rollins-Saxophon unterscheiden. Für mich war das alles dieselbe Qualität. Heute sehe ich das anders, ich bin sehr wählerisch geworden und finde nicht mehr alle mit Saxophon toll. Seit ich Musik mache, bin ich generell wählerischer geworden.
    Wenn ich heute Lieder wiederfinde (die ich seit ewigkeiten nicht mehr gehört habe), verstehe ich dass fast alle meine Lieblingslieder mit Saxophon Soli waren oder Horn Section (auch die synthetischen in Hip Hop Songs) - und nein, damals ist mir das nicht aufgefallen, dass da ein Saxophon/Blasinstrument spielt.

    Wegen Sound: Ich denke einfach, dass ich den Sound von meiner Kindheit sehr gut kenne und den Saxophonsound als sehr sinnlich und emotional empfinde.
     
  3. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Das ist eine gute Frage, und so

    würde ich es auch zusammenfassen. Zumindest kann ich mich nicht mehr an weiteres erinnern. Meine ersten Schallplatten mit Saxophone waren King Curtis, Gato Barbieri und Gerry Mulligan - das fand ich toll und das hat sicher meine Klangvorstellung stark geprägt. Da ich am Anfang nur wenig Platten hatte, liefen die wenigen ständig. Mit Sopran kann man mich heute noch jagen. Charlie Parkers hektisches Gedudel macht mich auch heute noch nicht an.

    Eigentlich wollte ich Posaune lernen, die klingt auch schön tief und sonor, aber ich hatte Sorge, dass das zu schwer ist. Das Argument war damals: Saxophone greift sich im Prinzip wie 'ne Blockflöte.

    Angefangen habe ich mit Tenor, weil ein bezahlbares Bariton nicht aufzutreiben war, erst nach ein paar Jahren in Form eines Weltklangs. Letztlich bin ich dabei geblieben.

    Gruß
    Saxfax
     
  4. Gast

    Gast Guest

    @Gallitz

    Das ist ein seeehr interessantes Statement für mich....

    Du hast also im NACHHINNEIN festgestellt, dass Du unbewusst immer auf Gebläse abgefahren bist....ob synthetisch oder nicht...aber eben auf die VIBES der Püsteriche....

    DAS geht mir, glaube ich, ganz genauso.

    Man weiss oft garnicht, was einen fi*** ...aber etliche Jahre später tritt es dann zum Vorschein.

    Ich habe...als ich mich dann mal in die Materie vertieft habe, sogar angefangen, auf dem Sax ganze Bläser-SÄTZE intonieren zu wollen, bis ich kapiert hatte, das das Akkorde sind...und nicht aus meiner Hupe alleine herauszuholen...

    Die Wirrungen des Autodidakten sind endlos...aber auch ungemein lehrreich ! ;-) >>>>> DENN heute habe ich GENAU diesen sonoren und fast schon Bläsersatzmässigen Ton durchaus drauf ;-) ;-) ;-)
     
  5. Gast

    Gast Guest

    @ Saxfax

    Nun jaaaa...zu Deiner Entwicklung zum BRUMMLER kann ich nix sagen....ich kenne Dich ja garnicht anders....und Du bist ein GUTER Brummler...also Du hast Dein Genre schon erkannt.

    ABER...wennste als dummes Kind den Muppetshowsaxer auf nem Alto BARI spielen hörst.....dann kaufste Dir doch auch so ein Alto und wunderst Dich weshalb das so anders kling...oder ??

    Mal symbolisch und ein wenig ironisch geschnackt ;-)


    CBP
     
  6. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    0-10 Jahre:
    James-Last-LPs meiner Eltern (zwangsweises Hören)
    Max Greger (Samstagabend-Shows im Fernsehen; toll, weil man aufbleiben durfte)

    11-15 Jahre:
    Glam- und Progressive Rock (keine Saxophone angesagt!)

    16 Jahre:
    Inkubationszeit; erste Bandtätigkeit als Keyboarder – auf Dauer gesehen langweilig

    17 Jahre:
    erstes, rostig aussehendes Alto für 400 DM gekauft und sowohl dabei als auch nachfolgend alle Fehler begangen, die man laut saxhornet nur begehen kann :)
     
  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Naja, wenn man weiss, das das Fernsehen nicht die Realität ist, könnte man ja auch die Idee kommen, sich so ein Instrument
    - vom Verkäufer vorspielen zu lassen
    - jemanden fragen, der so eine Ding bedienen kann
    - mal vorher in Konzert gehen, wo so ein Ding gespielt wird

    Kann man machen, muss man aber nicht. :)

    Grüße
    Roland

    PS:
    Das erste Sax, was mir einer persönlich in seiner Bude gezeigt hat, war ein Sopran. Seit knapp 10 Jahren spiele ich eins und hab' Spass daran. Hat sich prima neben mein Bari dazugesellt.
     
  8. Gast

    Gast Guest

    @Roland

    Zitat:


    Naja, wenn man weiss, das das Fernsehen nicht die Realität ist, könnte man ja auch die Idee kommen, sich so ein Instrument
    - vom Verkäufer vorspielen zu lassen
    - jemanden fragen, der so eine Ding bedienen kann
    - mal vorher in Konzert gehen, wo so ein Ding gespielt wird

    Kann man machen, muss man aber nicht. """""



    KLAR..... wenn masn WEISS das das Sax im Fernssehen nur gedoubelt ist...

    Wenn man WEISS das Das Sax keine Trompete ist...oder aber eben kein BASS instrument...oder mit dem Wumms einer Posaune....DANN kann man es sich auch mal vorführen lassen :)


    >>>> ( Wobei ich mich gerade frage, in WELCHEN Musikladen man wohl hinneinspazieren könnte und sagen :
    "Also werter Herr Verkaüfer...meine eigene Person ist etwas verwirrt...wäre es Ihnen daher möglich ALLE Instrumente mal anzuspielen auf dass ich die benötigte Erleuchtung empfange und Ihnen dann eines davon abkaufe ?? ...ich hätte nebenbei gerne ein Sopi mit Bari-Sound !!

    LG

    CBP


    PS....ich darf garnicht genauer drüber nachdenken....sonst krieg ich nen Lachkrampf !!!
     
  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    @CBP

    Ja, mit den Läden ist das so 'ne Sache. In der Theorie sollte ein Laden jmd. angestellt haben, der - auch interessierten Eltern - mal ein Instrument vorspielen kann.

    Aber der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in Praxis größer als in der Theorie ... in Aaachen hatten sie nicht mal ein Bari zun anspielen. Bin extra nach M'gladbach, um dort vor Ort ein Bari anzuspielen. Das habe ich dann auch mit nachhause genommen. :)

    Heute, ja heute gibt's das leckere Internet, da kann man stundenlang sich durch Klangvariationen diverser Instrumente klicken. Bequem, vom Sessel aus.

    Hach, wie leben in interessanten Zeiten!

    Grüße
    Roland
     
  10. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Also, das erste Instrument, das mich fasziniert hat, war die Klarinette.

    Damals liefen im Fernsehen am Samstag Nachmittag noch alte Musikfilme, und im österreichischen Radio (Ö3) gab es viel Dixieland, Swing und Evergreens.

    Besonders cool fand ich die Big Bands mit ihren perfekten Choreographien. Die Glenn Miller Story. Und als Solist Benny Goodman.

    Es gab auch viele Bälle mit richtigen Tanzorchestern. Die berühmten am Samstagabend auch im Fernsehen. Hugo Strasser, Max Greger. In Wien Fatty George.

    Ich begann, Klarinette zu lernen, und spielte auch bald Tanzmusik. Da merkte ich, dass oben im grossen Saal immer die grossen Orchester spielten, und unten an der Bar eine kleine Combo. Nix Klarinette. Keyboard, Schlagzeug und ... Tenorsaxophon. Den Tenoristen kannte ich bald, der bei uns immer die Bälle spielte. Fand ich auch sehr cool, wie er um 3 Uhr früh die Balladen spielte. Die Schnapsflasche stand unten am Notenpult, die Zigarette glimmte während des Spielens weiter (ja, junge Freunde, damals haben die Leute noch in geschlossenen Räumen geraucht. Heute ist nur mehr Helmut Schmidt als Relikt übrig ...)

    Das war und ist für mich der Saxophonsound. Mit Altsax kann ich nichts anfangen. Entweder zu schnulzig oder zu hektisch krächzend. Sopransax wohl, schon früh vorgeprägt durch Sidney Bechet.

    Ich kann mich auch noch gut erinnern, wie ich zum ersten Mal ein Konzert mit klassischem Saxophon gehört habe. Ich war ganz perplex. Was macht der da? Das soll ein Saxophon sein??
     
  11. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Lieber CBP, ich stamme aus Vor-Muppetshow-Zeiten ;-)
    Meine Eltern hatten eine Schallplatte "Die Instrumente des Orchesters". Das war meine Quelle. Natürlich war da kein Saxophon dabei.

    Und als ich die erste Sax-Stunde hatte, zusammen mit zwei anderen, die Alt spielten, war ich schwer entsetzt, was für ein Geblöke das war. Von daher gehen mir Deinen warmen Worte so runter :), danke.

    Gruß
    Saxfax
     
  12. Gast

    Gast Guest

    @Saxfax

    Ja, als ich auf diese Welt gepurzelt bin, gab es die Muppetshow auch noch nicht - in Deutschland kam da gerade mal die Sesamstrasse in s Fernsehen.

    Aber das Altsax in der Muppetshow, welches wie ein Bari klingt, nehme ich immer gerne als Beispiel, weil es einfach FAST jeder kennt.

    Die Schallplatte "Instrumente des Orchesters" kenne ich übrigens auch noch - oder zumindest eine solche, die das gleiche Thema behandelte.
    Wir bekamen die in den USA in der Schule vorgespielt und sollten dann später im Test die Instrumente durch alleiniges HÖREN bestimmen.
    Bis HEUTE habe ich noch sehr gut die herrlich gezogene Melodie der Posaune im Kopf und das Ochsenfrosch-ähnliche Gequake des Fagotts....aber ein Sax war nicht dabei. Ich weiss auch noch sehr gut, dass ich damals anstatt "BASSOON" - also englisch für Fagott - "Baboon" schrieb .... also PAVIAN. Das Wort "Baboon" kannte ich damals noch garnicht...ich war ja erst 7 - 8 Jahre alt und hatte gerade erst Englisch gelernt....aber mein Musiklehrer hat sich über diesen Schreibfehler schier kaputtgelacht....und ich habe erst garnicht verstanden, was ich da angestellt hatte

    Ich finde es oft erstaunlich, an was man sich so erinnern kann...das ist ja man bald fast 40 Jahre her ...und was einen von diesen Erinnerungen oder Erlebnissen dann doch tiefer beeinflusst hat als man evtl dachte.

    Die Geschichte von Gallitz finde ich da auch sehr passend....mir erging das da ähnlich....ich bin schon immer auf Gebläse abgefahren, OHNE es zu wissen...das kam erst später raus.

    Ich erinnere mich noch gut an eine Verfilmung der "Schatzinsel" .... und jedesmal wenn die Esmeralda ( das Segelschiff) in s Bild kam, wurde das mit brachialem GEBLÄSE der Hornsection des Orchesters untermalt. Die Melodie davon blieb mir im Ohr kleben und ich sang sie ständig nach....bambam baaam bamm baaam...-während ich das Schiff mit meinen Legosteinen nachbastelte.... und so entstand anstelle des Wortes "Segelschiff" in meinem Kopf - analog zu der gehörten Musik dazu - das BAMBAMSCHIFF...und dieses Wort existiert als Scherz in unserer Familie bis heute noch weiter.
    Frühe Assoziationen - gerade auch in Verbindung mit Musik, können ancheindend eine tiefgehende Prägung hinterlassen.
    Gerade vor einigen Tagen noch hat mich ja ein Ohrwurm gequält ... den wurde ich einfach nicht los...( siehe Ohrwurmthread)...und bis ich die klebende Psychoverbindung von "Segelschiff" und auch "Afrika" da herausklamüsern konnte, hat s ne Weile gebraucht...obwohl sie ja EIGENTLICH auf der Hand liegt....denn ( siehe "Bambam-Schiff") hat mich sowas ja schon immer berührt.
    Mit den Saxen ist es ähnlich.....auch wenn man heute ja WEISS, wie sie klingen und weshalb, werde ich die früheren Assoziationen von TIEF und BRUMMELIG nicht los.... ein Grund für mich, kein Alt mehr zu spielen...so gerne ich das aus praktischen Gründen auch täte.


    LG

    CBP


     
  13. Gast

    Gast Guest

    @Florentin

    Zitat:

    ""
    Ich begann, Klarinette zu lernen, und spielte auch bald Tanzmusik. Da merkte ich, dass oben im grossen Saal immer die grossen Orchester spielten, und unten an der Bar eine kleine Combo. Nix Klarinette. Keyboard, Schlagzeug und ... Tenorsaxophon. Den Tenoristen kannte ich bald, der bei uns immer die Bälle spielte. Fand ich auch sehr cool, wie er um 3 Uhr früh die Balladen spielte. Die Schnapsflasche stand unten am Notenpult, die Zigarette glimmte während des Spielens weiter (ja, junge Freunde, damals haben die Leute noch in geschlossenen Räumen geraucht. Heute ist nur mehr Helmut Schmidt als Relikt übrig ...)""

    Jep !!
    Die Klari hat mich auch sehr interessiert....erstens mal vom Oldtime-Jazz her ( mehr als die Trompete ) - aber auch durch die wenigen Male wo sie in Rock oder Pop auftaucht. Die Klarinette von Supertramps "Breakfast in America" macht mir HEUTE noch ne Gänsehaut...dass der Mann jedoch auch geniale Saxsoli spielt...und das VORWIEGEND...das hat mich erst später interessiert.
    Ich war auch tatsächlich kurz davor, mir eine Klari zu kaufen....bin dann aber durch einen ""dummen Zufall" über s Sax gestolpert ... und habe DA eben erst lernen müssen, dass meine bisherigen Vorstellungen von diesem Instrument nicht immer ganz richtig waren.
    Die Zigarette und die Schnapsflasche....jaaa...DAS passt jedoch...so habe ich das bei meinen ersten Besuchen in diversen Jazzclubs auch erlebt....das Sax gehörte eher in düstere Kaschemmen...zu Schnapsflaschen und Kippen...als in den feinen Konzertsaal. DAS hat mir ja schon gefallen :) :)

    LG

    CBP
     
  14. Gast

    Gast Guest

    @Trötomanski

    Zitat: ""17 Jahre:
    erstes, rostig aussehendes Alto für 400 DM gekauft und sowohl dabei als auch nachfolgend alle Fehler begangen, die man laut saxhornet nur begehen kann"

    GENIAAL !!
    >>>> Denn trotz allem ist ja doch ein recht guter Tröterich aus Dir geworden !

    Dazu muss ich ( offtopic) aber auch sagen, dass vieles, was von dem einen als FEHLER angesehen wird, für den anderen gerade RICHTIG ist.
    Ich habe mir auch einige "Fehler" antrainiert, über die ich im Nachhinnein jedoch sehr froh bin...da sie für MICH persönlich eben die beste Technik darstellen.
    Um ein Beispiel zu nennen : Ich bringe es durchaus fertig, bei entsprechender Melodieführung, Töne wie das Gis oder auch das mittlere Hb mit der RECHTEN Hand zu trillern indem in einfach auf die Gis-Klappe direkt greife ( also mit dem rechten Zeigefinger) und nicht den kleinen linken Finger mit nem Triller zu quälen. Letzteres kann ich zwar AUCH...aber "Falsch" gehts manchmal eben besser.

    Ich denke, jeder Saxlehrer würde einem dafür das Instrument um den Hals knoten.....aber ich bin ganz froh darum, solche Scherze zu können.

    LG

    CBP
     
  15. RogerF

    RogerF Schaut öfter mal vorbei

    Hailo, CBP,
    gute Frage und auch gute Antworten......
    Bei mir war es der Smooth Operator. Sade fand und finde ich grandios.
    Dann kam vor knapp 18 Jahren der Wunsch auf, auch so zu spielen.
    Tja der Wunsch blieb dann bis vor 3 jahren ein Wunsch. Dann hat meine Frau mir Probestunden zu Weihnachten geschenkt und ich hatte keine Ausreden mehr. Nach der kurzen Phase Alt, hab ich ein Tenor probiert und meine Begeisterung hat bis jetzt nicht nachgelassen.
    Auslöser war und ist aber immer der Smooth und auch Smooth Operator. In meiner Jugend war Queen und AC/DC die Musik der Wahl. Nur Sade konnte mich da rausholen (wobei ich immer noch Queen und AC/DC mag und höre).
    Richtig wahrgenommen habe ich das Sax als Instrument erst viel später. Mittlerweile höre ich mehr Instrumental- bzw Smooth Jazz, echten jazz kann ich ,und werde ich wohl auch in Zukunft, immer noch nicht hören.


    Grüße
    Roger
     
  16. Gast

    Gast Guest

    @RogerF

    Witzig !
    > JETZT, wo Du es erwähnst ....
    Der "Smooth Operator" war gerade recht "IN" als ich zu saxen anfing und gehörte daher auch mit zu den ersten Somgs, wo ich das Sax mal explizit rausgehört habe....eben mal wieder den fetten Tenorsound....und der "Smooth Operator" gehörte auch zu den wenigen Coverstücken, die ich jemals live gespielt habe - leider eben nicht mit Sade am Gesang - dafür aber ne Zuckersüsse Französin, die es fast ebensogut konnte.
    ;-) ;-) ;-)

    Wo ich gerade eh am Tippern bin, kann ich zu meinen verschrobenen Sax-Vorstellungen von Anno-Dazumal auch noch berichten, dass ich z.B. erstmal nen Schreikrampf bekommen habe, als ich "Take Five" zum ersten Male im Original von dem Brubek-Quartett gehört habe.
    Ich kannte das Stück bereits von nem Afrojazz-Auftritt einer Projektband........gespielt von nem Tenor und nem Bari, mit vielen Percussioneinlagen und Soli....
    Tja....und DANN kam Paul Desmond mit seinem Altsax daher.... und ich dachte mir nur : Herrjeh...das darf nicht WAHR sein !!......bis ich dann klein bei klein die Genialität des Ganzen wiederentdeckte.

    Aber Soundmässig hat mich Desmond ERSTMAL abgeschreckt....weil ich gewohnheitsmässig anders gepolt war. ;-)

    LG

    CBP
     
  17. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Deswegen kam ja Gerry Mulligan :)

    Wenn wir schon bei den 80ern sind: Prägend fand ich das Bari von Ronnie Ross bei Matt Bianco.

    Gruß
    Saxfax
     
  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    mit Saxophon hatte ich eigentlich die ersten 20 Jahre meines Lebens Nichts am Hut, nicht weil ich es nicht gemocht hätte, es war einfach nicht Bestandteil meiner Hörerfahrung, jedenfalls lange Zeit nicht. Dabei wäre es schon in meiner Frühzeit das ideale Instrument für mich gewesen, denn ich konnte schon mit 7 Jahren recht gut Blockflöte spielen, aber aus irgendeinem dämlichen Grunde wurde ich zur Violine überredet, was sich als absolute Fehlentscheidung entpuppte.

    Erst durch meine Hinwendung zum Jazz bekam ich ersten ernsthaften Hörkontakt, und da einmal durch Klaus Doldinger und dann durch Paul Desmond. Allerdings war ich da erst mal mehr auf Piano, akustische Gitarre und sogar Vibraphon ausgerichtet, als auf das Saxophon.

    Das fing ich erst mehr an zu mögen durch die furiosen Auftritte von Willem Breuker und seinem Kollektief, denen ich zunächst mehr zufällig, dann absichtlich herbeigeführt beiwohnen konnte.

    Da lernte ich auch die Bassklarinette kennen, die mich bis heute besonders fasziniert.

    Schließlich wollte ich selbst wieder Musik machen, und fing erst mal mit der Flöte an, das war für mich das nächst liegende, und von meiner Schwester konnte ich mir so ein Teil erst mal leihen. Schnell wurde die erste gekauft und nicht all zu lange danach die zweite bessere.

    Mittlerweile hatte ich Eric Dolphy kennen und schätzen gelernt und so ergab sich meine weitere Instrumentierung fast von selbst. Zur Flöte kam erst das Altsaxophon und dann die Bassklarinette.

    Irgendwann musste es dann natürlich auch noch ein Tenor sein, und letztendlich auch noch ein Sopran. Das Sopran setze ich ganz gerne mal aus klanglichen Gründen ein, wenn es denn passt. Im Allgemeinen mag ich aber seine tendentielle Penetranz nicht so gerne, auch im Quartett würde ich zwei Alt bevorzugen.

    Das Tenor ist überhaupt nicht mein Fall, wann immer ich es mal probiere (zuletzt am Wochenende) es will nicht mit mir, und ich nicht mit ihm. Nicht, dass ich es nicht mögen würde, aber ich habe mich ansatz- und spieltechnisch einfach zu sehr auf das Altsaxophon eingeschossen, da hat das Tenor keine Chance.

    Gruß,
    Otfried

     
  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Nicht zu vergessen: Das Saxsolo von 'Walk on the Wild Side'. Mein erstes Sax damals 1990 war ein Tenor. Ich versuchte immer diesen genialen Klang hinzubekommen.

    Achja: Sein nicht ganz unbekannter SChüler hat's vermittelt:
    http://www.contactmusic.com/news-article/sax-player-gets-payback-from-bowie
    http://www.bowiewonderworld.com/faq.htm#m02


    Seit ich Internet habe, weiss ich dann, dass das Solo auf einem Bari gespielt wurde. :)


    Grüße
    Roland
     
  20. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Bei mir war der Weg zum Sax eigentlich vorgezeichnet, nachdem ich ab meinem 9. Lebensjahr angefangen hatte Klarinette zu lernen.

    Zu meinem 12.Geburtstag habe ich dann meine erste Jazzplatte geschenkt bekommen, ein Sampler mit allen möglichen Stücken von den 20iger Jahren bis zum Anfang des BeBop 1945.

    Prägend in Bezug aufs Tenorsax war eine Aufnahme (erstes Stück auf der 2. Seite) Lionel Hampton mit Coleman Hawkins: Dinah.
    Das rauhe Tenorsax von Hawkins hatte es mir angetan, diese heißen Melodielinien mit dem rotzigen Geknurre, das war Cool, das wollte ich auch so ausdrücken können.

    Hier eine Aufnahme von Youtube. Ist nicht die exakt gleiche von der Platte, aber muss wohl bei der gleichen Aufnahmesession gewesen sein.

    Eine Weile später - so mit 15 - durfte ich dann Ferienjobben und kaufte mein erstes Weltklang Tenorsax.
     
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