Instrument selbst beibringen?

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von Sax_Jani, 23.April.2008.

  1. Gast

    Gast Guest

    Versteh ich ja, dass man auch gern auftritt. Wenn man aber, wie ich, so spät angefangen hat, dann bleibt man, wenn man sich selbst auch ein bisschen kennt, realistisch. Und deshalb ist das Sax für mich eine schöne Sache, ohne dass ich noch die Bühnen dieser Welt erobern möchte (weil ich es nicht kann). Nebenbei: ich übe täglich ungefähr eine Stunde und gehe einmal die Woche zum Lehrer. Ohne den wär ich an der Rhytmik total gescheitert.
     
  2. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Also bei mir gehts sicher nicht um die Bühnen der Welt. Aber es gibt doch genug Möglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung (Stadtfeste / Weinfeste usw). Und es finden sich immer Leute, die dankbar sind für Live-Musik, egal welchen Niveaus.

    Als Beispiel: Unsere Big Band ist schon ein bisschen anspruchsvoller und ehrgeiziger, aber daneben spiele ich noch in einer Bläsergruppe, von denen alle erst im Erwachsenenalter begonnen haben (z.T. mit 50). Die besseren ziehen die anderen mit. Viele Stimmen sind doppelt besetzt. Wenns jemandem unheimlich wird, setzt er einfach mal ein paar Takte aus. Der Schwierigkeitsgrad ist gering (Tendenz steigend), aber alle freuen sich wie die Schneekönige, wenn wir ein neues Stück draufhaben. Wir haben einen sehr einfühlsamen Dirigenten (Profi), der zur Not auch mal jede Stimme selbst mitspielt und der noch nie jemanden blossgestellt hat.

    Unser Repertoire (Evergreens) wird hier auch nicht soo oft gespielt, das nehmen die Zuhörer gern auf (ja, sind hauptsächlich ältere Herrschaften, aber sie haben Spass dran). Erst waren es nur die Angehörigen, dann kamen freiwillig schon Wildfremde, und zuletzt zahlten die sogar noch dafür ...
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Das sehe ich auch so, nach einem Jahr angeleitetem Unterricht ist jeder in der Lage irgendwo mitzuspielen. Es gibt genug Hobbyblasorchester die auch ab und zu live spielen.

    Niemand verlangt von einem Anfänger ein Jazzkonzert mit seinem Quartett zu geben.
     
  4. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Wir sind hier wieder mal an einer Grundsatzfrage, wo es nicht im Entferntesten möglich ist, eine allgemein gültige Antwort zu geben. Mein Ziel beim Unterrichten ist immer das Produkt *Musik*. Wo und wie diese zelebriert wird, ist zweit- oder noch-später-rangig.
    Fakt ist: Es muss für die spielende Person einfach stimmen. Ein guter Lehrer merkt sehr schnell, inwieweit die Schülerperson für gemeinsames und/oder öffentliches Spielen geeignet ist. Ich hatte schon Schüler, die mir gekündigt hätten, wenn ich mit dem Vorschlag in einer Band mitzuspielen aufgewartet hätte. Bei Zweifelsfällen mit Tendenz zu "nicht introvertiert - eher neutral oder ein Bisschen extrovertiert" gebe ich dann einen motivierenden Schubs oder versuche, die Leute irgendwo in einem Ensemble oder woauchimmer zum Schnuppern unterzubringen. Der Rest ergibt sich dann von selbst.
     
  5. Assitante

    Assitante Schaut nur mal vorbei

    Heyhey,
    also ich bin jetzt von Klarinette auf Sax umgestiegen und gehe alle 2 wochen in die Registerprobe unserer Vereinsjugend.. das klappt recht gut..
    gruß Assitante
     
  6. Elana

    Elana Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo,

    ja, es gibt viele Meinungen dazu, ein Instrument autodidaktisch zu lernen.

    Ich denke, es gibt Menschen, die das super geschafft haben und denen das viel gibt. Und es gibt Leute, die tun sich eben schwer damit und erreichen auf anderem Wege mehr, mit Lehrer oder in der Gruppe mit Leuten, die schon weiter sind.

    Für mich ist eine Mischung aus beidem sinnvoll.
    Ich hatte einige Jahre Querflötenunterricht und der war sehr wertvoll für mich. Die Haltung der Flöte ist ungewohnt, sie ist eben quer ;) Da gibt es einfach Wege, wie es am leichtesten geht. Man kann sich angewöhnen grade zum Blatt zu spielen und damit klarkommen. Man kann aber auch bei einem Lehrer die ergonomischste und effektivste Haltung lernen.
    Wenn man umlernen muss, kann plötzlich beides unangenehm sein.

    Ich denke, wer mit dem was er sich selbst beigebracht hat gut klarkommt und zufrieden mit dem Spiel und den Ergebnissen ist, der hat keinen Grund was zu ändern. Es sei denn, er will mehr als alleine geht.

    Ich selbst habe es, wie gesagt, gemischt. Anfangs Unterricht und die Grundlagen waren da.
    Dann habe ich alleine weitergespielt und tue es noch.

    Ich habe mich seit der Unterricht vorbei ist noch enorm weiterentwickelt, alleine.

    Was das Saxophon angeht, werde ich auch mit einem Lehrer beginnen. Bei einem guten Lehrer muss man nicht nach seiner Pfeife tanzen und seine Individualität aufgeben. Mit einem guten Lehrer geht man den Weg gemeinsam.

    Ich hatte z.B. mal eine sehr unangenehme Lehrerin. Meine Technik wurde besser, aber der Spaß und die Freude wurden werniger. Dementsprechend langweilig klang auch das, was aus meiner Tröte rauskam.

    Also Leute, macht es doch genau SO wie ihr merkt, dass es für euch am schönsten ist :-D

    Grüßle,
    Elana

    P.S. Bei Fragen zur Querflöte bin ich gern behilflich, sofern ich es kann :)
     
  7. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Genau. Und wenn man eine musikalische Vorbildung besitzt und dazu eine gute Portion Selbstkritik und Analysevermögen, braucht man nicht unbedingt sofort einen Lehrer.......
     
  8. Elana

    Elana Nicht zu schüchtern zum Reden

    Zustimmendes Nicken :)
    Je nachdem, was für ein Typ man ist. Wer eher unsicher ist, dem tut ein Lehrer für den Anfang auch gut.
     
  9. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde, dass jemand der schon ein Instrument spielt und Erfahrung mit dem Erlernen eines Instruments hat nicht unbedingt nen Lehrer braucht wenn er Saxen lernen will. Ich hab auch ohne angefangen und bin damit gut gefahren. Mein Lehrer hat mich hauptsächlich dazu gebracht Tonleitern zu üben, damit ich das Improvisieren lerne und mir ein bisschen Theorie beigebracht von der ich keine Ahnung hatte weil es mein erstes Instrument ist. Ansatz und Atmung kann man sich auch selber beibringen, das ist für mich eher Feelingsache und stark von Blatt und Mundstück abhängig. Ich rede aber auch nicht davon Profi zu werden und habe mal Trompete versucht zu lernen und echt üble Erfahrungen mit sehr schlechten Lehrern gemacht. Vor allem bei der Pädagogik sind die oft ne Katastrophe.
     
  10. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Hmmmm, hmmmmmm. Das mit der Vokabel "Feeling" ist so 'ne Sache. Intonation z.B. hat nichts mit "Feeling" zu tun, meine ich. Man kann sich einen falschen Ton nicht hinfühlen.... Das hat was mit Gehörschulung, Vorstellungsvermögen, etc. zu tun.

    Grüße Brille :)
     
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich bin oder wäre mit einer allgemeinen Aussage "na wenn Du schon musikalische Vorbildung hats, dann brauchst Du keinen Lehre für das Sax" etwas vorsichtig.
    Klar, man bekommt Töne aus dem Teil, man kann auch Stücke spielen, aber was dann doch fehlt sind so die Feinheiten, die unbequem zu lernen sind und daher gerne übergangen werden. Und so ein Schuß Kritik eines Außenstehenden (man, Dein Ton wackelt. Du solltest mal wieder ein paar Longtones in das Aufwärmprogramm einbinden) ist auch nicht das Schlechteste.
    Wenn man sich auf dem Instrument sicher fühlt, muß es ja kein regelmäßiger Unterricht sein, aber so ein Austausch mit einem Musiklehrer (nicht unbedingt Sax) ist m.E.schon wichtig.
    JEs
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Na gut, jetzt hat's mich doch gejuckt, hier meinen Senf dazu zu geben:

    Wie vielleicht der eine oder andere weiß, bin ich selbst Autodidakt auf dem Sax, hatte nie auch nur eine Minute Unterricht.
    ABER ich hatte schon vorher (und während der Anfangsphase) sehr kompetenten klassischen Klavierunterricht, daher kannte ich beispielsweise Übungsdisziplin, Notwendigkeit von Etüden etc.
    Auch spielte ich da bereits als Pianist in einer Jazz-Band, wo es auch Bläser gab, die mir Tipps geben konnten.

    Überhaupt war es sehr wichtig für mich, mich immer wieder zu informieren, Feedback zu sammeln, später von Sax-Kollegen wertvolle Kritik zu erhalten.

    Ganz allgemein scheine ich sowieso eher der selbstständige Typ zu sein, der am besten alleine lernt und wenig Input von außen benötigt (habe mir u. a. auch zwei Fremdsprachen mehr oder weniger selbst beigebracht) - andere Leute sind da teilweise ganz anders, das habe ich schon mitbekommen, nicht zuletzt bei meinen eigenen Schülern. ;-)

    Fazit:
    Menschen unterscheiden sich, auch in ihrer Art zu lernen, daher muss jeder selbst sehen, ob er besser mit regelmäßigem oder gelegentlichem Unterricht klar kommt (und mit welchem Lehrstil...).
    Rückmeldungen von außen sind aber auf jeden Fall unverzichtbar, da gebe ich JEs völlig Recht.


    Grüße,
    Rick
     
  13. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hi,

    bin auch Autodidakt und sehe die Sache so wie Rick, jeder Mensch is(s)t und lernt anders. Manche Menschen befürchten ja katastrophale Folgen, wenn ohne Lehrer ein Instrument gelernt wird. Das mag manchmal stimmen, aber andere kommen auch mit Lehrer nicht wirklich weiter und sollten es mit einem anderen Instrument/Lehrer versuchen.
    Ich fage mich immer wo haben denn die Lehrer gelernt....ok, und die Lehrer der Lehrer?
    Also wenn es jemand selbst versuchen will, klar, natürlich. Autodidaktismus bedeutet NICHT, dass auf jede Form der Unterstützung verzichtet wird.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  14. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Lieber JES, bitte auf das beziehen, was in den Postings auch tatsächlich geschrieben wird. Danke!

    Denn meine Meinung war diese:
    Und keiner, aber auch absolut keiner hat darüber hinaus behauptet, dass es ohne Üben oder Außenkontrolle sowie Tipps geht. Zumindest bringt einen das dann kaum voran.....

    Ich denke, wir sind uns in weiten Bereichen einig....


    Liebe Grüße Brille :)
     
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Moin Brille,
    die gleiche Anmerkung an Dich zurück: ich habe Nicht gesagt, daß Deine Behauptung falsch sei sondern daß ich sie nicht so einfach Kommentarlos stehen lassen kann.

    Und wenn ich von mir auf andere schließe, dann ist das mit der Selbstkritik unde Analsysevermögen bei einem selbst so eine Sache.
    1. man kritisiert sich nicht gerne selbst und gesteht sich ein etwas falsch zu spielen.
    2. man kann sich selbst auch nur schlecht analysieren, da man sich selbst nicht so hört wie ein Zuhörer. Dazu müßte man dann sein Spiel regelmäßig aufnehmen und sich die Aufnahme anhören und mit einem original vergleichen.
    3. selbst wenn ich merke, eh Alter, da ist was faul, weiß ich als Autodidatkt u.U. nicht, was genau ich falsch gemacht habe und wie ich das dann korrigieren muß. Hier beginnt dann entweder Literatursuche oder try-and-error.

    Ich lerne seit 2 Jahren Saxophon auch mehr oder weniger autodidaktisch, da ich mit meinem Lehrer den systematischen Unterricht schlicht aufgegegeben habe. Stumpf durch ein lehrbuch stapfen ohne links und rechts zu schauen ist nicht mein Ding. Trotzdem bereite ich alle 2 Wochen eine Übestunde vor indem ich gezielt Stücke sammle, mit denen ich meine Schwierigkeiten habe, mich usicher fühle oder einfach auch mal grifftechnisch einen Tip brauche (welchen Griff für fis/Bb ist besser und warum - gibt es vielleicht einen, der nicht in der Grifftabelle steht; so was in der Art). Ob ich dafür einen Saxlehrer, nur einen Musiklehrer oder auch nur einen Musikerkollegen brauche muß ich noch herausfinden. Aber zumindet profitiere ich von der Beurteilung von außen und halte diese auch für extrem wichtig.
    JEs
     
  16. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    @Brille: "Man kann sich einen falschen Ton nicht hinfühlen.... Das hat was mit Gehörschulung, Vorstellungsvermögen"

    Genau das meine ich mit Feeling, wenn ich ne falsche Vorstellung habe von einem Ton, kann ich den nur "hinfühlen" beim Sax, weil das sehr unbewusst stattfindet. Da komme ich mit einer Technikerklärung nicht weiter. Wie ich zu dem "Feeling" komme hast du ja am Ende selber beschrieben und dazu brauche ich nicht unbedingt nen Lehrer. Jemand der schon z.B. Klavier spielen kann hat ja ein Instrument gelernt, das wenn es richtig gestimmt ist immer den richtigen Ton abliefert. So jemand hat dann ja ne gute Gehörbildung gehabt und muss durch fühlen zu den richtigen Ton kommen. Ob ich hohe Töne besser intoniere wenn ich mehr Druck gebe muss einem nicht unbedingt jemand sagen, das kann man auch selber merken, wenn man aufmerksam ist beim Üben.
     
  17. clarinetist_for_life

    clarinetist_for_life Ist fast schon zuhause hier

    hi habe auch 5 jahre lang klavier gelernt.
    habe nun vor einem jahr klarinette spielen begonnen, die ersten 2 monate alleine, dann mit lehrer. mein lehrer hatte (und hat) allerdings großteils die aufgabe zuzuhören und sollte mal etwas nicht stimmen, zu verbessern (was meist nicht nötig ist, da ich selbst drauf komme) habe innerhalb von 6 monaten ca. den stand von klavier nach 5 jahren erreicht. und es geht immer weiter bergauf.
    natürlich kommt es auf die verschiedenen persönlichkeiten an. sehr musikalische, ehrgeizige und perfektionistische menschen, werden es nicht recht schwer haben, ein instrument selbst zu erlernen.
    weiters liegt es sicher auch am instrument, welches zu erlernen ist.
    ich habe auch gitarre und mandoline versucht, ich kann auch nicht schlecht spielen, aber der stand ist bei weitem nicht der, wie der auf der klarinette.
    ich hatte für diese beiden instrumente einfach nicht wirklich motivation.
    die klarinette übt eine ganz andere motivation auf mich aus. sie ist viel "selbstständiger" und "eigenwilliger" als saiten oder tasteninstrumente. bei z.b. einem klavier bekommt jeder einen ton heraus. man muss diese dann nur noch richtig kombinieren. außerdem wird ein klavier nie weil man zu fest anschlägt quitschen. die klarinette ist vielseitiger. blase ich zu fest hinein, beginnt sie zu quietschen oder zu überblasen. blase ich nicht fest genung hinein, kommt halt einmal nur luft heraus.
    es kommt sicher darauf an, dass man das richtige instrument für sich entdeckt und akzeptiert.
    glg
     
  18. michale

    michale Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxjani,

    ich lerne zur Zeit autodidaktisch Querflöte, bin zwar noch nicht sehr weit gekommen (habe auch erst vor 2 Monaten angefangen) aber der Anfang war schwer...

    Wenn man aber mal die ersten "richtigen" Töne gespielt hat will doch der eigene Ehrgeiz mehr?!? Ich denke die eigene Motivation und die Freude am Spiel sind immer noch die besten Antriebskräfte....

    Viele Grüße
    Michale
     
  19. Klangperle

    Klangperle Schaut nur mal vorbei

    Ich habe mir Querflöte und Saxofon selber beigebracht, nachdem ich vorher ewige Jahre Klarinettenunterricht bei wohl nicht besonders geeigneten Lehrern hatte.
    Bei beiden Instrumenten habe ich mir dann mal eine Woche lang Tipps und Verbesserungsvorschläge von Profis geholt, und das ist alles. Letztendlich hilft dann doch nur das Üben und die Praxis.
     
  20. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Sehe ich genau so. Viele Leute haben Unterricht und nehmen dann anschließend das Instrument nur noch zur wöchentlichen Probe aus dem Koffer. Da ist Autodidakt plus regelmäßiges Üben wahrscheinlich im Endergebnis erfolgversprechender.

    Und ab und zu ein Workshop bringt mich dann auch wieder in die richtige Spur.
     
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