Instrument selbst beibringen?

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von Sax_Jani, 23.April.2008.

  1. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    1. Kann es vielleicht sein, dass man die permanenten leichten Korrekturen und Hilfen durch einen guten und passenden Lehrer gar nicht so bewusst wahrnimmt, obzwar sie einen tw. sehr großen Effekt haben können?

    2. Bestimmt fällt einem das Erlernen eines 2. Instrumentes grundsätzlich leichter als das Erstinstrument, da bestimmte universelle musikalische Grundlagen (Notensätze lesen, Phrasierung, Timing,....) dann ja schon vorhanden sind.
     
  2. rbur

    rbur Moderator

    zu 1:
    Das ist mit Sicherheit so.
    Mit gutem Lehrer ist immer besser. Aber wenn man eben sich aus Geld- oder Zeitgründen keinen Lehrer leisten kann oder will, dann kann man IMHO trotzdem ein Instrument lernen.
    Man kommt dann vielleicht nicht so schnell vorwärts oder ist nicht so gut wie mit einem Lehrer, aber gehen tuts.
     
  3. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    Hallochen!

    Ich bin ein Kind aus der Mangelgesellschaft... keine Instrumente, keine Pädagogen.... schon gar nicht in ländlicher Region...

    Ich kann leider NIEMANDEM raten, allein das Sax spielen zu lernen! Es dauert ewig und dann muss man sooooo viel ausbügeln!!!
    Meine Tochter z.B. will seit ihrem 6 Lebensjahr Geige spielen... ich habe auch heute hier am A... der Welt so meine Probleme..
    so habe ich erst ein paar Monate Gitarre mit ihr gespielt, danach hat sie mit neut Jahren ein Musikinstrumentenkarussel besucht, zur Orientierung und Richtungsfindung. Jetzt absolviert sie gerade ein Piano-Grundlagen Jahr, zur Grundsatz- Theorievermittlung ung gehörbildung..
    Da sie aber immer noch erzählt, sie möchte Geoge spielen, werde ich mich jetzt ernsthaft nach Pädagogensuche machen... auch eine gutgehende Geige brauche ich noch.

    da ihr Schulwechsel gut geklappt hat, habe ich zugesichert, dass sie nund endlich Geige spielen wird... am September 09 und mit Lehrer!

    gerade zu Anfang macht sich durch Mißerfolg schnell Frust breit... Laura wird das nie erfahren!!

    simply
     
  4. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    "gerade zu Anfang macht sich durch Mißerfolg schnell Frust breit... Laura wird das nie erfahren!!"

    Misserfolge wird deine Laura immer haben, beim Klavier wie bei der Violine, und das ist auch gut so. Jemand, der nie Misserfolge gehabt hat, ist nicht reif. Tut mir leid, wenn ich das sage, aber so ists. Wie soll man denn sonst richtig lernen, dass man was tun muss für seinen Erfolg.

    Oder hab ich was falsch verstanden?

    Ansonsten bin ich Klarinettenschüler und Sax- und Querflöten-Autodidakt. Und ich muss sagen, es läuft gut.

    lG Clownfisch
     
  5. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    hallo clownfisch...

    ganz sicher kann und will ich mein kind nicht ins vakuum packen, jedoch bleiben ihr frustration und mißerfolg in bezug auf eigene fehleinschätzungen ohne fürsorgliche anleitung ersparrt....
    viele talente bleiben unentdeckt, weil sie keine frühförderung erfahren, andere geben vorzeitig auf, weil sie bei lösbaren problemen allein keinen asatz finden.
    .. es sei wie es sei.. hätte ich einen lehrer gehabt, wäre
    ich heute sicher um einiges weiter am sax!
    simply
     
  6. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin simplysax,

    ein Kind (bzw. eine(n) Jugendliche(n)) ohne guten Pädagogen ein Instrument lernen zu lassen wäre in meinen Augen fahrlässig und nicht zu verzeihen.

    Ganz anders stellt sich die Frage bei Erwachsenen. Ein Erwachsener ist u.U. (nicht immer, wie ich leidvoll erfahren musste, als ich Erwachsenen Unterricht gegeben habe) durchaus in der Lage, sich selbst Orientierung zu verschaffen, und auch mit dem eigenen Lernfrust umzugehen.

    Von daher kann ein Erwachsener u.U. durchaus in Eigenverantwortung lernen, bzw. ist nicht auf einen pädagogisch geschulten Lehrer angewiesen.

    Ich habe es irgendwann in diesem Forum schon mal gesagt. Wenn ich, als ich anfings Saxophon zu spielen, einen guten Lehrer gehabt hätte, hätte ich viele Fehler nicht gemacht, hätte sicher manchen Frust nicht bekommen, hätte aber sicher auch weniger Spaß am Entdecken des Instrumentes gehabt. Besser als heute wäre ich mit großer Sicherheit nicht. Meine Limitierung liegt an meiner Zeit, nicht an einem Lehrer.

    Interessant finde ich aber, dass ich saxophontechnisch weniger von den Lehrern lernte, die ich immer wieder mal hatte (auf Workshops bspw.) als von Kollegen. Musikalisch dagegen lernte ich auch von den Lehrern immer eine ganze Menge, am meisten jedoch durch Spielen in Bands.

    Gruß,
    xcielo
     
  7. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    hallo xcielo

    .. sicher kann man sich ein instrument allein bei bringen.. ich bin der lebende beweis..

    aber ich der lebende beweis, weiß, dass ich es nur aus der not heraus gemacht habe und sicher heute viel weiter am sax wäre...

    übrigens habe ich mit 13 angefangen.. also als kind... und gerade, weil ich mich in der anfangszeit gegen so viele dinge behaupten mußte, kann ich es nicht gut heißen!!

    es gibt einige wenige, die sich durchbeißen, aber ich denke gut 80 % werden daran scheitern, dass sie nicht weiter kommen.. ist doch schade, das diese uns als kollegen verloren gehen!

    simply
    simply
     
  8. ibi88

    ibi88 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Halli, Hallo, Hallöl!

    Also ich hab mir das Sax spielen auch sleber beigebracht.
    GUt, ich habe davor 6 Jahre Querflöte gespielt (gleiche Griffe, aber total anderer Ansatz), habe mir dann ein Tenor-Sax von einem Kumpel ausgeliehen. War gar nicht mal so schwer! Auch der Ansatz war ganz gut... Hab auch kräftig geübt. Musste das Tenor-Sax dann leider wieder zurück geben und bin auf's Alt-Sax umgestiegen (vom MV ausgeliehen), dass fiel mir dann schon schwerer mit dem Ansatz, aber wieder mit viel Übung ging es dann und jetzt das Bariton Sax (auch geliehen ;-), werde mit aber ein eigenes zulegen, einfach nur geil) und natürlich auch wieder viel geübt und selbst beigebracht. Obwohl es ja immer die gleichen Griffe sind, aber den Ansatz muss man auch sehr gut üben!

    Was ich eigentlich damit sagen möchte ist dass man mit genug Übung und wille eigentlich alles hinbekommt. Ich weiß es nicht wie es ist wenn man davor noch keines gespielt hat. Aber wenn man die richtigen SChulen hat dann geht das auch. Man braucht nur Ausdauer, Gedult und viel Wille!!!

    MfG
     
  9. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    .....und- entscheidend für Autodidakten: die Fähigkeit zur Selbstkritik!!!!!!
     
  10. Rick

    Rick Experte

    An dem Punkt waren wir schon mal angelangt, doch ich werde es gerne immer wiederholen:
    Jeder Mensch ist anders, lernt anders, hat seine eigenen Stärken und Schwächen.

    Es gibt Menschen, die lernen am besten selbstständig, benötigen vielleicht hin und wieder ein paar Tipps oder Anregungen, doch im Wesentlichen kommen sie alleine zurecht.
    Andere wiederum möchten am liebsten alles gezeigt bekommen, haben tausend Fragen, wollen alles abklären und sich immer wieder rückversichern, ob sie auch wirklich alles richtig machen.
    Und dann gibt es noch die unzähligen Nuancen dazwischen.

    Manche brauchen also UNBEDINGT einen Lehrer, andere wollen auf gar keinen Fall einen, wieder andere benötigen nur ab und zu etwas Kontrolle und Rückmeldung.

    Deshalb lässt sich die Frage, ob man ein Instrument autodidaktisch lernen kann, nur so beantworten, dass es auf den Typ ankommt - ist man ausdauernd und selbstkritisch genug oder nicht.
    Es gibt aber auch schlechte Lehrer, die einem nur Unsinn beibringen, einen demotivieren oder einen de facto behindern - das spricht für mich dagegen, UNBEDINGT Unterricht zu empfehlen.
    Und zu guter letzt gibt es natürlich auch Menschen, die sowieso nicht genug Power aufbringen, um sich durchzubeißen, um sich immer wieder zum Üben zu überwinden, die also mit wie ohne Lehrer nicht weiter kommen... :roll:


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  11. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    hi rick..

    für euch wäre es auch echt schlecht, wenn sich jeder durchbeißen möchte... da wäre die konkurrenz auf dem musikmarkt unermeßlich..

    .. ja.. ich weiß heute auch gar nicht, ob für mich ein lehrer gebacken wurde, denn ich habe während meiner späteren laufbahn auch saxolehrer kennen gelernt... leider war keiner dabei der mich für sich begeistern konnte...

    !simply
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Hi Simply,

    die Konkurrenz IST schier unermeßlich, es gibt gerade auf dem Sax in Deutschland unglaublich viele ziemlich gute Musiker.
    Du musst ja auch gar nicht mal so viel können, um mit Sax Geld zu verdienen - ich habe immer die Erfahrung gemacht, dass es bei den Leuten besser ankommt, wenn man WENIGER virtuos, geläufig und technisch brillant ist, denn so etwas wissen höchstens spezielle Fans zu schätzen, und die machen weniger als 5 % der Musikkonsumenten aus. :roll:

    Glücklicherweise wollen aber nicht alle, die für den allgemeinen Publikumsgeschmack ausreichend gut spielen, davon leben, sodass noch genug Markt für uns Verrückte übrig bleibt, die wir "unser Hobby zum Beruf gemacht haben", wie man es mindestens einmal täglich von irgendwelchen Leuten zu hören bekommt. :evil:

    Im Endeffekt zählen sowieso die außermusikalischen Gesichtspunkte am meisten:
    Selbstvermarktung, Zuverlässigkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit, persönliches Auftreten.

    Es gibt geniale Musiker, die fast keine Gigs bekommen, weil sie als menschlich schwierig gelten, und sympathische Dilettanten, die sich kaum vor Nachfrage retten können.
    Was nützt einem ein fantastischer Musiker, wenn er viel zu spät, noch dazu besoffen oder bekifft, zum Auftritt kommt, nebenbei den Veranstalter anpöbelt und die Sängerin sexuell belästigt? ;-)

    So etwas kommt vielleicht im Film oder Roman cool, doch in der Realität darf so jemand ganz schnell ganz viel Zeit abseits der Bühne verbringen - wo dann nur der zweit- oder drittbeste steht, der jedoch wenigstens eine professionelle Haltung an den Tag legt.

    Okay, genug off-topic, muss jetzt auch los,
    alles Gute,
    Rick
     
  13. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    naja.... rick...

    dem kann ich mich wohl gnadenlos anschließen!

    swing on simply
     
  14. Thinc

    Thinc Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    ich habe vor ca. zwei Monaten angefangen, mir das Querflötenspielen selber beizubringen. Mein Glück war, dass meine Schwester Querflöte spielt und mir deshalb einige Hefte geben konnte, die mir vorallem bei anfänlichen Ansatzproblemen und Griffen behilflich waren.
    Ich denke schon, dass es möglich ist, sich ein Instrument selbst beizubringen, solange man der Gefahr widerstehen kann, einfach nach Gefühl zu spielen und sich nicht mehr an Angaben in Büchern hält.
     
  15. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    ...die grundsätzliche Fragestellung wäre doch, möchte ich wirklich das Optimum aus meinem "Talent" bzw. Übeeinsatz herausholen oder reicht es mir, aus Spaß etwas "vor mich hin zu tröten"?
    Ohne Supervision ist ersteres nicht wirklich machbar, als Parallele gebe ich zu bedenken: warum hat jeder Spitzensportler mindestens einen Trainer?
    Schließlich kann man gar nicht alle seine "Fehler" bemerken bzw. erreicht seine Ziele wesentlich effektiver, wenn man nicht als Einzelkämpfer unterwegs ist.
     
  16. Rick

    Rick Experte

    Auf die Gefahr hin, dass wir uns allmählich bei diesem Thread im Kreis bewegen:

    Ein Lehrer kann einen allerdings auch einengen, einen in die Richtung SEINER Ziele lenken, die nicht unbedingt die des Schülers sein müssen, besonders in puncto Sound und Stilistik.

    Da habe ich schon Sachen mitbekommen, wo Lehrer im Brustton der Überzeugung teilweise größten Unsinn behauptet haben, ihren persönlichen Geschmack als "letzte Wahrheit" vertraten und damit ihre Schüler verunsicherten... :evil:

    Dass ich als Anfänger keinen Lehrer hatte, lag unter anderem daran, dass der einzige in Frage kommende Saxofonist ein sturer Dixieland-Heimer war, der im "Vorstellungsgespräch" lospolterte, ab ca. 1940 sei der Jazz beendet gewesen, was später kam, war alles Mist. :-o
    Obwohl ich schon immer eine große Affinität zum traditionellen Jazz besaß, war mir diese Ansicht dann doch viel zu eng. Er spielte zwar mit einem schönen, warmen Swing-Sound, doch den konnte ich später auch selbst entwickeln - und dazu mir noch alle "kratzigen" Spielarten aneignen, von denen er mich höchstwahrscheinlich ferngehalten hätte... :roll:

    Also:
    Auch Lehrer sind nicht immer das optimale Mittel der Wahl, in manchen Fällen kommt man vielleicht alleine besser zurecht (besonders, wenn man ein eigensinniger Sturkopp ist wie ich). ;-)


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  17. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Wir reden ja auch wohl von "guten" Lehrern, gelle ;-)
    und solche sollten natürlich auch offen für diverse Musikstile sein, bzw. auch selber noch das Bedürfnis haben, sich weiter zu entwickeln...letztendlich hört man selber sich natürlich die meiste Zeit beim Spielen zu und der Lehrer sollte nicht einengend, sondern stimulierend wirken.
     
  18. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    selbst beibringen? aber ja doch. obwohl ich auf dem saxophon blutiger laie bin und gar nichts kann, macht es mir super tollen spaß, wenn ich, mit eurer hilfe, ein mir gestecktes ziel erreicht habe.

    ich denke mal, das ist es doch worauf es ankommt, oder?

    gruß
    hanjo
     
  19. Gast

    Gast Guest

    Na ja,ich spiele jetzt auch ein halbes Jahr und auch ohne Lehrer,also autodidaktisch aber so langsam fehlt mir da was!
    Ich kann mich ja nicht selbst korrigieren oder erkenne meine Fehler selbst.Ich hab mich jetzt erstmal einem Musikzug angeschlossen,da gehts ganz gut ab und da bekomme ich ab Ende April dann auch endlich Unterricht!

    Übrigens von einer Frau,ja,ja,ja!!! ;-)
     
  20. paranoia

    paranoia Ist fast schon zuhause hier

    Auch wenn ich diesen Thread nicht mal ganz gelesen habe, - es gab inzwischen für mich schon zu viele posts zu diesem Thema!

    Können wir uns in diesem Forum nicht darauf verständigen, dass die Frage, ob man sich Saxophon selbst beibringen kann oder sollte, nicht pauschal beantwortet werten kann, und dass es zu jeder Pro-Meinung auch eine Contra-Meinung gibt!

    Gruß - Rolf
     
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