Interessantes Phänomen Tenor

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 29.November.2022.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Du kannst Hörner schon mit dem gleichen setup vergleichen. Damit deckst du dann aber auch die unterschiedliche baucharakteristik auf, wie @Dreas richtig beschrieb.

    Danach hast du dann zwei Möglichkeiten
    1. du lässt dich darauf ein, dass das andere horn anders klingt (für dich als Spieler), sich anders verhält und damit andere Ansprüche an das setup stellt, oder
    2. du lehnst die Andersartigkeit ab. Dann versuchst du mit dem horn und DEINEM setup einen Klang zu erzeugen, für den das horn nicht designed ist. Mit allen Problemen, die das mit sich bringt.
    Nur steht eine solche Aussage dann im Widerspruch damit, dass der Einfluss des Instrument angeblich gering ist im Vergleich zum Spieler.

    Btw, wenn der siberbogen genau so eng gekrümmt war wie der originalbogen, wundert es mich nicht, dass er kaum Veränderung gebracht hat. Er hat dann die gleiche innengeometrie und damit für die Wellen das gleiche reflexionsverhalten. So wie ein kleinkammeriges Mundstück nicht zu einem conn passt, passt da auch kein Selmerbogen (oder baugleich) drauf. Du würgst das conn ab. Dein dallhamer dürfte eher eine alt-amerikanische (???) Auslegung haben (schließe mal von mir über gerollte Tonlöcher auf den ursprünglichen Besitzer).
     
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  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das ist ein modernes Taiwanhorn. Warum sollte es nicht für irgendwas designed sein? Amerikanisch glaub ich nicht, die gerollten Tonlöcher sind eine Sonderanfertigung für den betreffenden Kunden, der mir das Horn geschenkt hat. Harald macht im Normalfall keine gerollten Tonlöcher.
    Neusilber. Krümmung siehe Foto.
    Wie gesagt, ich krieg morgen oder übermorgen ein paar Mundstücke. Mal sehen.
    Mir ist wurscht, was die Grundtendenz ist. Ich möchte was rausholen, was für meine Ohren passt. Dann sehe ich, wo ich das Horn brauchen kann. Diese "Stimmigkeit" ist für mich entscheidend. Wenn es physikalisch nicht passt, das merke ich schon. Aber das glaub ich nicht, dass es um das geht.

    Danke für die Hilfe,
    Ton
     
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  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    So,
    bevor ich die Mundstücke am Dallhammer teste noch ein kleiner Hinweis, was ich irritierend finde.
    Lustigerweise hab ich darüber mal zufällig mit einem Saxdoc ein Inderbinen betreffend gesprochen.

    Das Dallhammer spricht extrem leicht an - wobei es so ist, dass sich bis zu einem "Threshold", der SEHR niedrig ist, nichts tut. Dann geht es sofort los. Es ist fast schon schwer, Subtone drauf zu spielen.
    Und ich rede von 7* mit 3er-Blättern, was jetzt nicht extrem soft das Blatt betreffend ist.

    Cheers, Ton
     
  4. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Erinnert mich sehr and die „Kurzgasgriff“-Charakteristik der Super-20.
    Mein Inderbinen verhält sich nicht so ungestüm, aber die scheinen eh ziemlich individuell zu sein.
     
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  5. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Gottsu Doublering 8 (.102), trocken:

     
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Mir fehlt da jegliche Wärme im Ton. Das klingt richtig nach "mit Gewalt jetzt aber". Muss das? Dann Ziel erreicht. Wenn nicht,....
     
  7. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Gusto und Ohrfeigen sind zwei verschiedene Sachen sagt man bei uns.
     
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das war nicht als Ohrfeige gemeint.
    Ich weiß aber von anderen Aufnahmen von dir, dass du anders klingst, mit tonerzeugung keine Probleme hast, mit Dynamik umgehen kannst. Das vermisse ich hier. Das kann gewollt sein, oder das setup liegt dir nicht. Kann und will ich nicht entscheiden. Das musst du wissen.
     
  9. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    In dem Spruch geht es um Geschmack, der halt verschieden ist, ich hab das nicht als Beleidigung aufgefasst.

    Ich hatte das Gottsu so in Erinnerung, dass es im Gegensatz z.B. zum Gaia viel trockener klingt, weil (vielleicht) die Bahnkurve eine ganz andere ist.
    Bei Teilen wie dem Gaia hab ich immer das Gefühl, dass das Blatt zu weich ist, übertrieben gesagt bis zum Punkt, wo außer Rauschen nichts mehr kommt.
    Ich könnte mir vorstellen, dass das für das Dallhammer passen könnte, mal sehen, ich muss noch probieren, die Teile sind ja heute am Nachmittag erst gekommen.
     
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wie gesagt, es ist immer Geschmackssache.
    Ich höre da nicht, dass "jegliche Wärme" fehlt. Das Gottsu macht eine bisschen "Kante", ohne für meine Ohren unangenehm zu klingen. Vor allem macht es nicht diesen "Umpf" bei den mittel-tiefen Frequenzanteilen, was - wie ich finde - gut zum Dallhammer passt, weil es das Ganze ein bisschen lebendiger macht.
    Das MPC ist ein 8, .102, nach Link eher ein 7, aber es dürfte wie gesagt die Bahnkurve anders sein, und für mich funktioniert das sehr gut. Ich hätte mir vielleicht sogar ein 7* nach Gottsu genommen, am Yani ginge sich das eher nicht aus für mich, das verändert sich aber auch noch im Lauf der Zeit, sollte ich das MPC kaufen.
    Hier mal ein Beispiel, über die Time-Spielerei am Anfang kann man natürlich unterschiedlicher Auffassung sein :) :

    Blues Gottsu Doublering 8
     
  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Nicht so leicht zu spielen, aber irgendwie auch originell, wahrscheinlich eher in Richtung ein wenig moderner (wenn man es im Griff hat):

    Someday JJ DV Chicago 7* (.108)
     
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  12. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Mir gefallen beide Aufnahmen/Mundstücke.
     
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  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Danke.
    Drei werde ich auf jeden Fall zurückgeben. Das Gottsu würde mir gefallen, die Info auf der Schagerl-Website 8 wäre .102 ist glaub ich Blödsinn.
    Gottsu verwendet für verschiedene "Links" unterschiedliche Größenbezeichnungen.
    Ich glaub meines ist ein .110 - 8 nach Link. Kein Wunder, dass ich mich mit den 3er-Blättern plage.

    https://www.gottsu-japan.com/home-english/gottsu-online-shop/gottsu-online-shop-tenor-double-ring/

    Das Drake NY ist jetzt für mich nicht so der Burner, das JJ DV Chi ist mir irgendwie mit dem durchbrochenen Tisch unheimlich, auch die Kammerform.

    Morgen probiere ich noch aus Interesse das Ted Klum Florida Ebonit, aber eher nicht für das Dallhammer, das passt glaube ich nicht.

    Mit der Beschäftigung mit dem Dallhammer kann ich es glaub ich auch besser spielen. Das Gottsu würde glaub ich ganz gut passen, aber 7* ist bei uns nicht verfügbar.

    Danke jedenfalls für das Feedback!
     
  14. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das Sax hat natürlich auch immer einen starken Einfluss, ob du damit deinen Sound realisiert bekommst oder was klanglich möglich ist (beim individuellen Spieler). Leider ist das gleiche Set Up bei einem anderen Horn oft auch nicht zielführend.
     
  15. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ganz falsch ist es nicht und trotzdem hast auch du recht. Wie die Hörner sich unterscheiden (beim gleichen Mundstück und Blatt) bekomme ich nur beim gleichen Set Up raus. Aber beide werden mit gleichem Set up nicht immer gleich gut klingen oder das volle Potential des Horns zeigen. Das kann wie du schon sagst dazu führen, daß das falsche Mundstück ein Sax fast unspielbar macht, weil z.B. die Intonation nicht in den Griff zu bekommen ist. Will ich aber zum Vergleich unterschiedliche Set ups nutzen, muss ich schon sehr viel Material zum Testen mitbringen, um zu sehen was passen könnte. Mein Selmer Tenor gefällt mir mit einem anderen Mundstück als beim Yanagisawa Tenor, mit den richtigen Mundstücken gefallen mir beide sehr gut.
    Es bleibt schwierig.
     
  16. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin,
    das mit dem "optimalen" Mundstück mag vielleicht für Vintage-Dinger gelten.
    Das Dallhammer und das Yanagisawa sind beides moderen Hörner, und "optimales" Mundstück gilt IMHO nur im Sinn von "welchen Sound will ich hören".

    Man muss sich halt (viel) Zeit nehmen, um herauszufinden, wie man reinblasen muss damit das rauskommt, was man hören will.
    Das gilt für Selmer vs Yani und auch für Yani vs Dallhammer, und natürlich auch für jedes Mundstück.
     
  17. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ich habe das Gefühl auch bei modernen Kannen mag nicht jedes Sax jedes Mundstück. Da geht es dann nicht unbedingt um Intonation aber gerade klanglich um was ähnliches zu produzieren und ein ähnliches Spielgefühl zu haben, passen manchmal unterschiedliche Mundstücke an unterschiedlichen Saxophonen besser, so mein Eindruck (nach vielem probieren).
     
  18. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Für die „Vintage-Dinger“ gilt es genausowenig pauschal, wie es für die vermeintlich modernen Hörner pauschal nicht gilt.
    Meiner unbescheidenen, durch eigene Inselerfahrung gestützten Meinung nach.

    Auf dem 10M kann ich problemlos ein Guardala New Crescent spielen.
    Da kommt zwar der Putz von der Wand aber die Intonation ist genauso beherrschbar wie auf einem Mark 6.
    Andersrum bin ich z.B. mit Morgan Fry Mundstücken nur auf dem Mark 6 halbwegs warm geworden - auf allen anderen fand ich die nicht so prall (allerdings schreibt/schrieb Mr. Fry auf seiner Website, er hätte sein Design Selmer-spezifisch entwickelt - was immer das heißt).

    Bei modernen Hörnern war das YTS-62 - so gut und im besten Sinne neutral es ist - am wenigsten mit meinem Mundstückzoo verträglich während ein aktuelles Yani, das ich gerade teste, sehr, sehr universell mit allem gut zurecht kommt, was ich draufstopfe.
    Es reagiert ziemlich unmittelbar und damit sofort nachvollziehbar auf jede Änderung ohne auszureißen (nicht nur bei Mundstücken…) - bei einigen Taiwan-Hörnern mit verschiedensten schillernden Namen dreht es schneller in den für mich „roten Bereich“.

    Die Liste ließe sich fortsetzen mit einem Ralph Morgan Mundstück, das auf dem 10M super funktioniert, auf modernen Designs aber topfig und hohl klingt.

    Insofern ist an dem „optimalen Setup“ schon was dran. Was aber nicht heißt, dass man Hörner nur vergleichen kann, wenn man (in stundenlanger Fleißarbeit) zuerst dieses jeweilige und vor allem vermeintliche Optimum ermittelt hat.

    Ich sehe es also eher so herum:
    Wenn ein zu checkendes Horn mit meinem sonst bevorzugten Setup aus Blatt-Schraube-Mundstück gut funktioniert, lohnt es sich, weiter zu machen und an den Stellschrauben zu drehen, ob und was sich verändert. Wenn’s nicht pläsiert, hat das meist einen Grund und keine Stellschraube führt zum Erfolg.

    Es sei denn, man will bewusst etwas ganz anderes - was aber ganz schnell ganz fundamental werden könnte.
     
  19. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Genau das hab ich ja versucht zu sagen.
     
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  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hast du das vermessen? Sonst ist das eine Annahme. Nur weil beide neu sind, muss das dallhammer nicht modern sein.
    Einige Hersteller, die überwiegend in Asien neue Hörner bauen, haben Produktlinien, die bewusst KEIN Selmer als vorbild nehmen, sondern eher die big-bore saxophone aus den USA. Green Hill (und cannonball?) kommt mir da in Erinnerung, die damit in der Vergangenheit konkret geworben haben. Keilwerth, vor allem vor Übernahme durch bc, hat eher big-bore gebaut, und die klingen und verhalten sich anders als ein schlankes yanagisawa (komm vorbei, versuch es selbst). Und etwas flapsig: wenn einer mich spielen hörte und meinte, "dein keilwerth hat wumms" , wenn ich dann ein Conn nehme, egal ob nw1 oder 2, werden die Augen noch größer.
    Je nachdem wie weit da kopiert wurde, übertragen sich dann aber auch Eigenschaften der historischen big-bore auf das neue horn. Fehlendes Mundstückvolumen (heutige mpc sind da ein Witz) lässt sich durch S-Bogen Modifikation kompensieren. Teilweise.
    Nun ist big-bore nicht nur im Durchmesser größer bzw. im konuswinkel weiter, sondern auch in der Faltung, logisch. Knie und S-Bogen sind weiter.
    Ich kenne jetzt dein sax nicht. Ich kann also nur vermuten, dass jemand, der zu dallhammer geht, sich ein Saxophon zusammenstellt, auf gebördelte Tonlöcher besteht, dann auch in anderer Beziehung vintage will (würde ich jedenfalls. Einen Conn-NW2-Korpus mit einer für mich ergonomischen Mechanik). Big-bore (ich, ja)? Falls das so ist (dallhammer weiß das, wenn du ihn anrufst und die seriennummer durchgibst), und da ist ein "französischer" Bogen drauf, passt das akustisch nicht. Wie bei einem großvolumigen Motor mit zu kleinem Vergaser. Da kannst du Düsen wechseln bis zum schwarz werden, der Motor läuft nicht mit vollem Potential.
    Ich kenne Herrn dallhammer nicht, nur, wenn der so ist, wie ich vermute (wer ein eigenes sax auf den markt bringt...) wird es ihm keine Ruhe lassen, dass du unzufrieden bist. Entweder wird er dir anbieten, dass du mit dem Instrument zu ihm kommst, du ihm das Instrument schickst, oder er dir zur Probe ein paar Bögen leiht... Versuch macht kluch. Dann WEISST du, was abgeht, und musst nicht vermuten oder glauben. Ich bin Atheist.... Glaube ist nicht so meins. Nur, ein zweites yanagisawa wird aus deinem dallhammer nie. Wenn das deine Erwartung sein sollte, verkauf es und kauf dir ein zweites yanagisawa.
     
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