Intervallic Improvisation - Walt Weiskopf

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Mugger, 22.Oktober.2014.

  1. Mugger

    Mugger Guest

    Moin Gemeinde,

    vielleicht für den einen oder anderen Improvisationswilligen interessant:
    Walt Weiskopf - Intervallic Improvisation

    Eine Art und Weise (nur eine von vielen, zugegeben), Skalen in sinnvolle Zusammenhänge zu bringen, und zwar mit Dreiklängen.
    Ich beschäftige mich grad im Detail damit.

    Beispiel Dm7: Dreiklang F-Dur, G-Dur.
    Beispiel G7: F-Dur, G-Dur oder für Mixo#11 G-Dur, A-Dur, G alt Db-Dur Eb-Dur.

    Das ergibt wiederum eine Fülle von Möglichkeiten mit Approaches, Umspielungen etc.

    Für mich wie gesagt eine sehr interessante Sache, die meine Hörfähigkeit und die Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen erweitert.

    Ich hab mal ein Sample-Solo aus dem Buch gespielt, es klingt in jede Richtung ein bisschen schulmäßig, bitte nicht ganz streng sein.
    Das Stück ist von Clare Fischer und heißt Pensativa:



    Hier das Solo:

    Pensive

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Hi Günne,

    Interessantes Solo. Und das ganze Solo, dass Du gespielt hast, kommt also vom Blatt (Buch)?

    Erklärt der Autor die Herangehensweise auch ausführlich?

    Finde ich seeeehr interessant!

    LG,
    Sara
     
  3. Mugger

    Mugger Guest

    Jo,

    ist eines der Beispielsolos.
    Ja, erklärt wird alles.
    Gibt einige youtube-Videos, z.B.:



    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  4. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Mein letzter Lehrer hat versucht, mich so weiterzubringen, aber meine Hirnkapazität reicht nur für einen Drei- oder Vierklang pro Akkord :-/

    Da hat man halt nicht die "gäälen Döne aus der Apper Straktscher", wie er (Österreicher übrigens) immer gesagt hat.

    Aber wenn ich dazu noch auf den Rhythmus achten soll, reicht die Prozessorkapazität einfach nicht :-(

    Wir sollten mehr Diskussionen über harmonische Konzepte als über Saxophonmarken haben, Danke dafür!
     
  5. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Roman schrieb:

    Wo du recht hast, hast du recht :-D

    antonio

    PS: meine Prozessorkapazität ist auch zu mager.
     
  6. Mugger

    Mugger Guest

    Hey,

    worin liegt das Problem, sich z.B. über II-V in C, also Dm7 G7 zwei Dreiklänge, einen auf F und einen auf G zu merken?
    Das als "Grundkonzept".

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  7. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Mugger, das Problem ist nicht, sich sowas eben mal zu merken.
    ABER das ist ebenso schnell wieder weg.
    Und ableiten kann man sich nichts während des Spielens, weil so ein Akkordwechsel normalerweise gerade mal 1 Sekunde dauert, und dann steht schon wieder ein neuer vor der Tür.
    Mein Lehrer hatte mir das auch mal so nahegebracht, über eine II_-V7-I Verbindung die Dreiklänge über die IV und V zu nutzen, also über D_-G7-C die F-Dur und G-Dur Dreiklänge.
    Aber irgendwie dauert es immer noch viel zu lang, bis ich die Verbindung erkannt und die entsprechenden Dreiklänge abgerufen habe.

    Bei einer II_-V7 muss das ja noch schneller gehen und für mich sind die ohne die auflösende Stufe I noch schwieriger zu erkennen.
    Bis ich da das Tonmaterial zusammen habe, ist James längst bei der Bridge und wahrscheinlich drüber weg auf der anderen Seite...
    Und ich beschäftige mich mit dem Konzept schon seit ein paar Jahren.
    Nicht sehr intensiv, zugegeben, aber immer mal wieder.
    Amateuramöbe eben :-D
     
  8. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde es aber nichtsdestotrotz sehr gut, sich diese Konzepte immer mal wieder verbal und mental vor Augen zu führen.

    Dann probt man sie eher mal wieder und vielleicht liest ja jemand mit, der/die sie sich zu eigen macht.

    Bei iReal sind ja einige schöne Übungssequenzen für solche Sachen unter "Jazz Practice" verfügbar.

    Da geht sie hin, die Entschuldigung :-o
     
  9. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    Das ist sicher richtig, aber mit dieser Lösung macht es eben noch keinen Spaß. Denn die Durparallele von Dm (äolisch gesehen) und den darauffolgenden Dominantseptakkord (ohne die Septime) zu spielen, ist erstmal nur Akkordzerlegung.

    Erst dann, wenn man darüber noch andere Akkorde mit (gewöhnlich) leiterfremden Material legt, wird es interessant. Weil man dann nämlich unter Umständen auch sequenzieren kann und somit eine Logik über die Changes setzt, die tragfähig ist, obwohl sie den harmonischen Kontext verlässt. Dieses Outside-Playing kann man natürlich auch mit den diversen Pentatoniken bewerkstelligen. Aber all dies ist erst einmal ein Konzept - und noch keine Musik.

    Im Übrigen bin ich (kommt hier nicht vor, ich weiß) kein großer Freund des Begriffes upper structures, der eine Räumlichkeit impliziert, die Akkorde nicht haben (können).
    Ich halte es da mehr mit Hindemith, der auch eine None explizit als Sekunde begriffen haben will (Unterweisung im Tonsatz) oder Gillespie, der (sinngemäß, In to be or not to bop)zu #11 und wasweißich Alterationen da oben sagte, dass sie das auch schon gespielt hätten, selber Akkord, bei ihnen hieß er halt noch b5.

    Ob ich den fraglichen Ton in der unteren oder den oberen Oktaven spiele, ist letztlich unwichtig, wenn der Sinn stimmt. Wenn der wiederum nicht stimmt, dann kann ich ihn spielen, wo ich will und er klingt nicht.
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    für mich ist das nur eine Art, Wissen in merkbare Form zu bringen.
    Die Intervalle, die sich aus den Dreiklängen (Dur, Moll, Vermindert, Übermäßig) ergeben, die Sequenzierungen, die Approaches etc. sind ein "Füllhorn" der Inspiration und eine Hilfe für das Hören.

    Cheers,
    Guenne


     
  11. Gast

    Gast Guest

    Danke für den Hinweis auf Weiskopf. Seine Videos finde ich sehr anregend.

    Noch interessanter als das Dreiklangding ist für mich sein Aufbau von Arpeggios.

    Herman

     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Die ganzen Walt Weisskopf Bücher sind spannend aber generell eher ungeeignet für Anfänger und Leute, die sich mit Improvisation bis jetzt wenig auseinandergesetzt haben.

    Das ganze Triadpairs-Thema ist interessant aber es dauert recht lange bis es so ins System gesickert ist, daß man damit auch Musik macht und melodisch zusammenhängende gut klingende Läufe entstehen und es nicht einfach nur künstlich klingt.

    Es gibt so viele Bücher mit interessanten Themen und Informationen....

    Lg Saxhornet


     
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