Intonationsprobleme? Yanagisawa A-W01

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Stephan!, 15.Mai.2017.

  1. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Wie schon vielfach geschrieben: Das offene (mittlere) Cis ist problematisch. Sogar bei meinem Alt Selmer Reference ist es zu tief (seufz) und ich muss da ziemlich ausgleichen, bei langen Tönen nutze ich auch mal den Hilfsgriff. Seltsamerweise ist bei meinen alten "Kannen" aus den 20er Jahren alles gut.
     
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  2. Stephan!

    Stephan! Schaut öfter mal vorbei

    Danke für den Zuspruch. Ich fühle mich beruhigt. Und: mit Original Yanagisawa-Mundstück (welches auch weiter auf den Kork geht als das schöne Meyer, das ich noch hatte) ist das cis schon gar nicht mehr so schlimm....
     
  3. Timo S.

    Timo S. Schaut nur mal vorbei

    Ich hab das Yanagisawa A-901 also den Vorgänger vom A-W01, somit aus Erfahrung: Glückwunsch zum guten Kauf.
    Prinzipiell hat Yanagisawa eine sehr sehr gute Intonation (wir 2 Yana Spieler waren im Ensemble und als Duett immer super in Stimmung)
    Ich würde einfach mal drauf tippen, dass du dich noch nicht ganz an das Instrument gewöhnt hast. Ein neues Instrument ist wie eine neue Beziehung, man muss sich einleben oder man versteht sich von Anfang an prächtig. Aber oft braucht man einfach etwas, bis man sich blind versteht.
    Zum Mundstück: das mitgelieferte Ebonite ist (meiner Meinung nach) schrecklich, ich bin damals dann auf ein Yamaha 4C, nun nach Equipment Upgrade auf ein Selmer S90 umgestiegen. Ist oft auch sehr lohnenswert, v.a. beim mitgelieferten Mundstück.
    Generell zum Ton: dadurch, dass du nichts greifst ("normales" C#) und das Instrument sehr offen ist, wird sehr wenig zum Schwingen gebracht. Deshalb ist der Ton sehr instabil, gerade über den "Break", also von C# auf D, vom offenen zum geschlossenen Instrument ist da oft Eigeninitiative gefragt.
    Spiel am besten mit deinem neuen Sax, dann gibt sich das und du wirst den Ton irgendwann automatisch anpassen. Ansonsten kannst du ja immer noch mit Griffen nachhelfen.
     
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  4. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    da ist nix Seltsames dran,
    ist einfach ein Kompromiss...Bauart-bedingt geht die 1. oder die 2. Oktave sauber... die andere bleibt immer bisi auf der Strecke...
    mein altes Conn ist auch in der 1. Oktave super. dafür ist C#2 & D2 & D#2 zu hoch, detto C#3...
    oder aber die 2. Oktave stimmt, dann ist immer die erste alles bisi zu tief...Amerikaner und Franzosen hatten ja immer schon etwas andere Sichtweisen der Dinge...
    oder wie @ArminWeis schrieb - ein Kompromiss - oben [C#3] leicht zu hoch und unten C# leicht zu tief...naja...
    das Pferd reitet auch ned jeden Tag gleich...[dabei versteh ich ja mal gar nix von Pferden....]
    cheers
    Paco
     
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  5. Stephan!

    Stephan! Schaut öfter mal vorbei

    Dabei sind die Dinger gar nicht billig, v.a. im Vergleich zum 4c. Bei meinem W01 war erstaunlicherweise ein 5* mpc dabei (ich dachte, gelesen zu haben, dass es standardmäßig ein 4 ist). Es klingt recht schön, sehr klassisch, schlank und warm und ich habe insgesamt eine gute Kontrolle über die 2 1/2 Standardoktaven.
    Im Vergleich zum Meyer geht es auch wesentlich weiter auf den Kork, morgen besorg ich mir mal etwas Korkfett, dann sehen wir weiter.

    Viele Grüße und danke für die konstruktiven Rückmeldungen.
    Stephan
     
  6. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Vielleicht hast ausgerechnet du ein schlecht verarbeitetes Modell erwischt.
    Bei mir sind Alt, Tenor und Bariton von Yanagisawa , da war auch immer ein Yani-Mundstück dabei und jedes sprach super an und war auch mit allen möglichen Blättern bespielbar.
     
  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Kann ich so für mich (und Erfahrungen mit Yanagisawa Alt-, Tenor- und Barimundstücken) bestätigen.

    Habe auch mal ein zuvor über Jahre professionell genutztes Silversonic Alto gehabt- das wurde scheinbar nie mit einem anderen als dem entsprechend aussehenden Originalmundstück gespielt.
    Auch ein ehemaliger Lehrer von mir spielte auf seinem A-991 ausschließlich das mitgelieferte MP.
     
  8. ppue

    ppue Experte

    Klar, das erklärt alles (-;

    Brauche wohl noch etwas Geduld, bis mir das einer erklärt.
     
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  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Du hast ja selbst mal das berühmte Püton kreiert. Bauartbedingt überbläst das nicht in die Oktave, sondern in die None, da das Verhältnis von Enddurchmesser zu Anfangsdurchmesser des abgeschnittenen Konus zu klein ist.

    Das kurze C# liegt nun leider Gottes schon in dem Bereich der Röhre, überbläst etwas höher als die Oktave. Wie übrigens auch alle Palmkeys, bei denen das nur nicht wichtig ist, da sie nur überblasen genutzt werden.

    Bleibt also, ohne Korrektur immer nur der Kompromiss von oben zu hoch oder unten zu tief, oder beides. Manchmal, bauart, setup und Spielerabhängig gelingt der Kompromiss besser, manchmal weniger gut.

    Gruß,
    Otfried
     
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Wenn man die Eigenheiten als Teil des normalen Verhaltens des Saxophons akzeptiert, ist das alles gar kein Problem mehr.
    Die untere Oktave ist einfach ganz anders zu spielen als der mittlere Bereich von D bis A, und dann wird es wieder anders :)
    Das muss man halt auf verschiedene Arten durch Üben (Obertöne, Voicing-Übungen, Gesangsübungen) in den Griff kriegen.
    Das Saxophon liegt halt nah am tatsächlichen Singen, und die Prozesse, die dabei ablaufen sind recht ähnlich (wenn auch nicht immer in die gleiche Richtung), soweit ich das beurteilen kann.

    Grüßle, T.S.
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    @Ton Scott
    Ich meinte schon bewusst in Ergänzung zum Spieler auch die Bauart und das Setup zu erwähnen. Zwar ist die Strategie nicht verkehrt, die grundlegenden Verhältnisse als gegeben anzusehen, was ja auch bei eigentlich allen anderen (Blas-)Instrumenten gilt.
    Trotzdem gibt es schon Bauweisen, bzw. Setups, die einem das Leben durchaus leichter machen.
     
  12. ppue

    ppue Experte

    Danke dir für seine Bemühungen, aber lass Gott mal aus dem Spiel (-;

    Warum arbeitet man den "Bereich der Röhre" nicht anders?

    Die kurzen Töne sind sehr viel empfindlicher in der Intonation. Warum ist die Röhre für diese Töne nicht optimiert? Oder: welche Schwierigkeit bekommt man wo, wenn man z.B. die kurzen Cisse stimmig macht?
     
  13. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich behaupte mal, dass das bei einem neuen Yani - mit dem Yani Mundstück - kein Thema ist.
    Ich hab da aber auch bei meinem Super 20, das da sicher kritischer ist, keine großen Probleme.
    Von schlechten Saxophonen oder extremen Mundstücken halte ich mich fern :)

    Aber Du hast sicher Recht, ich hatte heute grade den Fall eines jungen Schülers (10 Jahre), der im ersten Lernjahr ist.
    Der ist ein Riesentalent, sowas findet man alle 20 Jahre mal. Jedenfalls hat er von seinem Vater so ein neues Conn geerbt (so eines, wie schon öfters Thema hier war). Er klingt mit einem 4C wirklich super, stimmt aber in der zweiten Oktave nicht gut. Er hatte heute Stunde, und wir haben dann zusammen mit seinem Vater (AW01) Trios gespielt. Da ich Tenor spielte, konnte ich dem Vater mein Selmer borgen, der Bub bekam Vater's Yanagisawa und stimmte plötzlich viel, viel besser. (Auch der Vater klang mit meinem Horn besser......)
    Ich wage aber mal zu behaupten, dass ich selbst auch das Conn hätte zähmen können.

    Grüßle, T.S.
     
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  14. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Für irgendwas muss der doch nützlich sein ;-)

    Ich weiß nicht, was mit dem Horn passiert, wenn man den geraden Konus so weit macht, dass das kurze C# stimmt. Vielleicht geht dann unten nix mehr, vielleicht klingt es Sch....

    Alternative wäre tatsächlich ein nicht gerader, vielleicht parabolischer Korpus. Das würde mich interessieren, wenn ich einen solchen bauen könnte.

    Das Grundproblem beim C# ist aber auch, dass das Tonloch einfach fehlplaziert ist. Dadurch, dass das C-Tonloch so überdimensioniert ist (zweifache Verletzung des Böhmschen Prinzips) muss das C#-Tonloch so klein und so hoch angeordnet sein.
    Hätte der gute alte Sax dem Daumen eine Klappe wie bei der Klarinette spendiert, hätte man es in dieser Hinsicht leichter.
    Nur ist dazu auch anzumerken, dass man durchaus mit dem bestehenden Zustand leben kann. Nicht bei jeder Saxophon - Setup - Kombination vielleicht und der Spieler muss halt auch ein bisschen dazu beitragen (können) ;-)
     
  15. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    na, das wolln mer doch mal schwer hoffen ;-)
    aber Scherzal bei Seite - wennst im Orchester mit der Nette spielst, da musst auch dem Orchesterklang folgen...
    und wennst dann Beethoven 9., 2. Satz spielst, mit endlos langen Tönen - da wanderst der Gesamtklang eh weg.
    Oder Stranwinky oder Mahler...das musst dann eh mit Flexiblen Ansatz ausgleichen, da kannst ja nicht die Birne mal schnell bisi rausziehen...
    detto saufts dann irgend wann wieder ab...anyway, flexible bleiben
    Cheers Paco
    ps. damit ist dann auch das C#-D-Eb kein Ding mehr...
    pps. aber ich bin auch gern tendenziell bisi zu hoch, grad am Sopran, oben raus geht mir das gern mal weg ;-(
    detto das Flöterl...
     
  16. Timo S.

    Timo S. Schaut nur mal vorbei

    Ja, bei Thomann kosten die ca 160€ soweit ich weiß. UVP 202€. Das 4C war aber auch nur zum Einstieg, das S90 hat auch ca 125€ gekostet.

    Das kann wohl sein. Allerdings war bei meinem Duett/Ensemble Partner auch das selbe Problem. Aber wichtig ist ja, dass am Ende jeder mit dem eigenen Setup zufrieden ist.
     
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