Ist kommerzielle Musik = schlechte Musik?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 21.Juni.2013.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    So Leut's, es ist Freitag und das WE steht vor der Tür!

    Let's Party!!!!!

    Ich greife die Anregung von Joe60 auf, weil ich das bei aller Frotzelei auch
    spannend finde.

    Stimmt die Eingangsfrage, oder ist das Genteil der Fall...oder was sonst?

    Bitte fundierte Beiträge, wenn möglich mit konkreten Beispielen und subjektiven
    Begründungen!

    Manage frei....Popcorn gibt's im Foyer....

    Mein Conn grüßt,

    Dreas

    P. S. Ich oute mich schon mal. Ich mag auch Stücke von Kenny G. Ist für
    MICH auch gute Musik...
     
  2. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    Hi Dreas,

    mir ist nicht klar, was Du Dir erhoffst von der Diskussion der Frage. Meine Antwort ist, wenn sie allgemein gemeint ist: NEIN! Aber es bedeutet natürlich nicht, dass die Umkehrung dann gilt. Ich kenne reichlich kommerzielle Musik, die mir nicht gefällt und die ich manchmal auch für schlecht halte, aber ebenso gibt es viele Stücke, diemir gut gefallen und genial Ideen enthalten, die ich also auch so als gut bezeichnen würde, aber ich denke diese Art von Verallgemeinerungen greift irgendwie nicht.
    Zudem dürften die professionellen und guten Musiker eine andere Einschätzung haben. Ich hoffe nur nicht, dass dann schlussendlich über Geschmack gestritten wird.

    Bin gespannt, was das wird, aber meine Frage ist es eher nicht,
    noch ein schönes Wochenende,

    gerhard
     
  3. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Jede Musik, die gegen Gage aufgeführt wird, oder auf Tonträger etc. verkauft wird ist kommerziell. Jeder Musiker, der mit Musik seinen Lebensunterhalt verdient ist kommerziell. Von daher ist die Frage zu einfach gestellt!
     
  4. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    Hi Dreas,

    zur Ausgangsfrage: Eindeutig, NEIN!

    Differenziert gesehen, würde ich sagen.
    Nur weil es jemandem nicht gefällt, ist es nicht "schlecht".

    Wenn jemand eine Meinung zu etwas hat, darf er/sie das ruhig haben, darum muss man(n) diese nicht teilen.

    Meine Tochter mag keine Bohnen *würg*,
    die 2. mag keine Pilze *Igitt*
    Meine Frau mag keinen Jazz ( egal welchen Stil )
    Zitat: " Mach doch mal vernünftige Musik an..."

    Das Problem sind dann eher solche Kraftausdrücke wie: "das ist Scheiße".

    Ran ans Buffet,
    Lothar
     
  5. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Die Frage geht wohl mehr in Richtung: "Ist kommerziell ERFOLGREICHE Musik = schlechte Musik".

    Ich würde das differenziert sehen. "schlecht" ist kein griffiger Begriff. Das ist mit der Musik ähnlich wie beim Essen. Ein 6 gängiges Menü vom Haubenkoch - natürlich alles Bio, samt dazu passendem Wein ist natürlich eine andere Empfindungsqualität als Ravioli aus der Dose.

    Trotzdem ernährt auch letzteres eine Anzahl Menschen, und daher bei aller Geschmacklosigkeit wohl als "nützliche Nahrung" anzusehen.

    Ich liebe komplexe Musik, die ein wenig mehr als vier Akkorde hat und bei der man auch geistig gefordert ist. Mit den "Wummma Wummma Wumm Wumm" Teilen kann ich gar nichts anfangen.

    Es gibt aber in der klassischen wie auch "populären" Musik Stücke mit einfachem Aufbau, die solche Ohrwürmer sind, dass sie am Intellekt vorbei direkt den Hirnstamm ansprechen. Ich vergleiche das mal mit "Geschmacksverstärker" oder Opium Derivaten, die direkt die richtigen Synapsen ansteuern.

    So gesehen genial, wenn auch musikalisch vielleicht nicht aufregend.

    Als Klassiker würde ich Pachelbels Kanon ansprechen, bei den "modernen" Werken etliches von Dieter Bohlen.
     
  6. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich glaube, die Frage geht eher dahin, ob kommerziell erfolgreiche Musik schlechter ist als die für ein "erlesenes", sich als sachverständig einstufendes Publikum.

    Letztere Musik ist oft anspruchsvoller hinsichtlich der musikalischen Strukturen. Ob sie deshalb besser ist, mag sich jeder selbst beantworten - wir werden darüber keinen Konsens herstellen.
     
  7. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Bebob war schneller... ;-)
     
  8. flar

    flar Guest

    Moin, moin
     
  9. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    ..sehr schön formuliert !!

    Gr Wufy
     
  10. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem


    Meine Tochter (knapp 4 Jahre) und natürlich auch andere Kinder hat/haben Dank der Gande der späten Geburt eine Herangehensweise an die Sache die uns evtl. alle belehren kann. Sie hat natürlich noch keine keine Ahnung von kommerziell erfolgreicher oder nicht kommerzieller/erfolgreicher Musik.

    Sie hört sich Musik einfach an (wozu Musik nach meiner Ansicht auch gemacht ist/wird). Dann entscheidet Sie ob es Ihr gefällt oder nicht. Das führt zu Begeisterung für Rock, bayerische Blasmusik, Kinderlieder, Pop und und und ... Der Mix mag abenteuerlich sein aber es gefällt ihr; und nur darum geht es nach meiner Ansicht.

    Als bitte hört und macht einfach das was Euch gefällt. Macht Euch doch bitte weniger Gedanken darum es so zu machen das es möglichst wenigen anderen gefällt :lol: (nicht kommerziell erfolgreich und damit gut) oder andersrum.

    So und ich geh' jetzt üben, weil bis ich so spielen kann wie .... (wen, verrat ich nicht ;-) ) hab ich noch einiges an Weg vor mir ...

    Grüße
    StefAlt



     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ flar

    Sehr gut Ralf, genau mein Punkt!

    CzG

    Dreas
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    die Fragestellung ist an sich schon unsinnig. Es gibt keine schlechte Musik. Wer wollte das denn schon mit welchen Kriterien festlegen ?

    Im Weiteren bin ich voll und ganz flars Ansicht.

    Gruß,
    Otfried
     
  13. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Alles, womit man Geld verdient, ist grundsätzlich schlecht! Nur der darbende Künstler ist ein guter Mensch und kann daher auch gute Musik machen.

    So, ich geh dann mal Geld verdienen.
     
  14. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    @ grosskopf,

    genau! Schon die alten Römer wussten: "plenus venter non musicat libenter" (oder so ähnlich...) Und wenn man Musik nicht gern macht - was nur mit leerem Magen geht - kann sie nicht gut werden :)

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  15. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ich glaube, wir müssen einige Dinge unterscheiden:

    - Individuelle Vorlieben haben wenig bis gar nichts damit zu tun, ob Musik gut oder schlecht ist. Es bringt wenig, darüber zu diskutieren, schlimmstenfalls wird das Sch-Wort für Musik verwendet, die einige persönlich mögen, die dann verärgert sind.

    - Ich weiß nicht, ob Dreas nur kommerziell erfolgreiche Musik gemeint hat oder auch solche, die gezielt für den Markt produziert wird. Beispiel ESC: Die (deutschen) Beiträge wurden gezielt für den Markt produziert, aber nur diese Lena war erfolgreich, was wahrscheinlich nicht unbedingt was mit ihrem Gesang zu tun hatte.

    - Was versteht ihr unter guter/schlechter Musik? Das Kriterium "nur vier Akkorde" kann's doch nicht sein. Was ist mit Blues, guter Volksmusik, was mit der "kleinen Nachtmusik"?

    - Ein paar Beispiele für kommerziell erfolgreiche Musik, die ich für gut halte (Ich weiß, ich weiß, eigentlich soll man individelle Vorlieben nicht ins Spiel bringen, ich maße mir aber kein allgemeingültiges Urteil an.):
    einige Songs von den Beatles
    einige Songs von den Stones
    Sting mit Marsalis
    Prince
    und viele andere ...

    Schönes Wochenende, bluefrog
     
  16. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Was ist gute Musik?
     
  17. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Die die einem persönlich gefällt.

    Meine Meinung, Stefan
     
  18. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

  19. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich finde es einigermaßen wichtig, dass man auch die Qualität von Musik beurteilt. Komponisten, Arrangeure, Dirigenten und Musiker haben einen mehr oder weniger großen künstlerischen Anspruch und auf diesen, so schätze ich, hebt die Frage ab.

    Es wird vielleicht deutlich, wenn man es mit der darstellenden Kunst vergleicht.

    Da gibt es den Designer, der über Form und Farbe von Gebrauchsgegenständen bestimmt. Nicht seine Kunst steht da im Vordergrund, sondern Praktikabilität und Form. Vielleicht vergleichbar mit Hintergrundmusik oder Filmmusik. Das wertet noch nicht die Qualität, die gut oder schlecht sein kann. Sie kann auch künstlerisch wertvoll sein, ist aber nicht Selbstzweck, sondern dient einem anderen Genre. Es gibt gutes Design und weniger gutes.

    Dann das Kunsthandwerk, ein für die breite Masse entworfenes Produkt, der Schlager, André Rieu, Volksmusik, Popmusik etc.. Auch hier gibt es verschiedene Qualitäten, die man aber innerhalb des Genres abwägen sollte. Wenig Sinn macht es, sie mit Werken zu vergleichen, die eben einen künstlerischen Anspruch haben.

    Wer sich nicht mit Kunst auskennt, wird Schwierigkeiten haben, solche anspruchsvollen Werke zu beurteilen, sie erschließen sich nicht unbedingt jedem. Ich muss mich also selber aktiv mit dem Genre befassen, bevor ich ein Urteil darüber abgeben kann. Das ist ein großer Unterschied zu den beiden vorherigen Genres. Ist wie beim Wein, um eine weitere Parallele zu ziehen. Man muss tatsächlich neu schmecken und riechen lernen, um die Kostbarkeit eines guten Weines empfinden zu können. So wird sich einem auch nicht intuitiv eine Zwölftonkomposition von Schönberg erschließen. 4'33" von John Cage, eines der umstrittensten und provozierensten Werke des letzten Jahrhunderts, lässt sich mit musikalischen Kriterien wohl gar nicht beurteilen, sondern nur noch aus der künstlerischen Idee selbst, ähnlich wie Duchamps Hutständer.

    Eine Wertung von Musik muss all so zu aller erst danach fragen, wofür und mit welchem Anspruch Musik hergestellt wurde. Nach diesem Anspruch werde ich sie auch bewerten können. Die Wertung bleibt natürlich zuerst subjektiv. Ein objektiveres Urteil entsteht dadurch, dass die Qualität von Kritikern, Künstlern, Liebhabern etc. öffentlich diskutiert wird. So wird wohl kaum einer die Qualitäten von Johann Sebastian Bachs Kompositionen anzweifeln.
     
  20. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Die Eingangsfrage war:

    Kommerziell = schlecht ? (Auf Musik bezogen)

    Was ist denn der Unterschied zwischen kommerziell und nicht kommerziell?

    Jede Darbietung, für die ich Geld bezahle ist kommerziell. Sei es DSDS, Eurovisionsongcontest, ein Konzert von den Ärzten, ein RAP-Festival, die Berliner Symphoniker, ChickCorea, grooveBigBand, und so fort.

    Nicht kommerziell ist, wenn ich auf dem Geburtstag von Freunden spiele, aber das war/ist eine andere Diskussion.

    Hat das "Kommerziell ja/nein?" einen Einfluss auf Gut/Schlecht? - Ganz sicher nicht.

    (Mal ganz abgesehen von der Frage: Was ist gut/schlecht?
    Die sicher zu anderen Ergebnissen kommt, als die Frage: Was gefällt/was nicht?)


    Cheerio
    tmb
     
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