Ist Selmer Mark6 immer die Beste Wahl?

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Mobley, 15.Januar.2010.

  1. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hallo Benjamin,

    vielen Dank! Das ist endlich mal eine Aussage, mit der ich was anfangen kann.

    Liebe Grüße

    Chris
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    wenn jemand meint, er muss Mark VI spielen, weil angeblich alle ernstzunehmenden Saxophonisten Mark VI spielen, dann ist dies das typische Equipmentphänomen. Das kann man häufig beobachten, wenn Leute mit irgend etwas anfangen. Häufig wird erst mal ordentlich in Equipment investiert, und dass muss dann natürlich das Beste sein. Oft genug steht es dann nach einiger Zeit einfach nur noch so in der Ecke rum, meist aber so, dass alle Gäste es gut sehen können.

    Hat aber jemand Erfahrung im Saxophon spielen, und ist versiert und motiviert, und erwischt dieser ein Mark VI, welches ihn total beflügelt, nun, dann wäre es doch ein Jammer, wenn er/sie nicht genau dieses Instrument auch kaufen und spielen würde.

    Eine generelle Debatte, welches nun das beste Instrument/die beste Marke ist halte ich für völligen Schwachsinn.

    Gruß,
    xcielo
     
  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    xcielo schrieb:
    Yes Sir...sehe ich auch so. Sich mit den ganzen Materialfragen zu befassen hält einen ganz schön vom Spielen (üben :) ) ab. Und was den MKVI Kult anbelangt - wer die Kohle hat und so gut spielt, dass er genau mit diesem einen Horn das rausbringt was er möchte - nur zu. Ich wäre jedenfalls nicht bereit, die heute marktgängigen Preise für ein solches Instrument zu bezahlen. Jedenfalls nicht bei meinem heutigen Spielstand.

    antonio
     
  4. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Um die Frage im Titel dieses Threads

    Ist Selmer Mark6 immer die beste Wahl?

    kurz und bündig zu beantworten: NEIN.

    Anprobieren? Alles, was dir unter die Finger kommt. Und wenn dies in einer Situation geschieht, wo du mehrere Saxes nebeneinander antesten kannst, mit dem subtraktiven Vorgehen im Stil von "10 kleine Negerlein" vorgehen: Immer das, welches dir am wenigsten gefällt, flieg raus aus der Auswahl.
     
  5. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    ich sehe das genau so - wer das Geld übrig hat, ok - why not.

    Aber wer es sich Munde abspart, und das geht ja wohl vielen so, der kann im mittleren Preissegment genau so gut bedient werden.

    Ich hatte kürzlich die Möglichkeit, auf dem frisch erworbenen MK6 eines Kollegen zu spielen. Die Mechanik war schwergängig, die Polster nur mit max. Fingedruck dicht zu bekommen (es war einfach saumäßig eingestellt) und überhaupt lag mir persönlich das Horn gar nicht gut in der Hand. Und dafür 3000 Schleifen hinblättern??? - ich weiß nicht, sehe ich nicht viel Sinn drin.

    Die Notwendigkeit zum Kauf eines dieser teuren Vitage-Hörner liegt immer im Auge des Betrachters. Ich freue mich ganzh ohne Neid für diejeningen, die sich eine Sammlung dieser Instrumente zulegen können. Macht sicher Spaß, öfter mal das Instrument zu wechseln.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Chris,

    ist doch logisch: "Ernstzunehmend" ist man als Profi ab dem Moment, wo man MKVI spielt! ;-)
    :lol: :lol: :lol:

    Heiter zu nehmende Grüße,
    Rick
     
  7. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Zitat yts62:

    Ich hatte kürzlich die Möglichkeit, auf dem frisch erworbenen MK6 eines Kollegen zu spielen. Die Mechanik war schwergängig, die Polster nur mit max. Fingedruck dicht zu bekommen (es war einfach saumäßig eingestellt) und überhaupt lag mir persönlich das Horn gar nicht gut in der Hand. Und dafür 3000 Schleifen hinblättern???

    Zitat Ende


    Dein Post sagt nix über das MK VI aus sondern nur etwas über den Saxdoc, der das Instrument zuletzt überholt hat. War vielleicht ein erstklassiges Horn, aber offensichtlich vermurkst.
    schwergängige Mechanik....
    und undichte Polster.....
    hmpf...


    SlowJoe
     
  8. Shorty

    Shorty Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Chris,

    ist doch logisch: "Ernstzunehmend" ist man als Profi ab dem Moment, wo man MKVI spielt!


    Heiter zu nehmende Grüße,
    Rick

    ......leider ists mit nem Mark VI auch nicht getan.... :-D
     
  9. Lisax

    Lisax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hoi,
    ich durfte meine ersten Schritte auf dem Tenor auf einem Mark VI machen. Geliehen von einem Profi, der es gerade nicht brauchte. Erstmal hat der Kultstatus dazu geführt dass ich mich nicht traute, es irgendwo anders aufzubewahren als in den Koffer oder um meinen Hals gehängt, zweitens fand ich es beim spielen ziemlich "zickig". Das SA 80 II, das ich jetzt spiele, verzeiht mir viel mehr und klingt darum auch besser.
    Auch die Leute, die im Orchester neben mir sitzen haben doch manchmal mehr zu tun mit ihren Marks als ich. Kurzum, bin sehr zufrieden mit meinem Teil!
    Gruss,
    Lisax
     
  10. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Dann ist mein Lehrer zu 20% ernstzunehmen. :)

    Und er würde *niemals* ein Mark VI bass spielen, er schwört auf sein Holton (Conn Stencil).

    Grüße
    Roland
     
  11. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    So einen Blödsinn, daß man nur mit MK6 ein ernstzunehmender Profi ist, hab ich im Leben noch nicht gehört.

    Die Teile sind gute Hörner und eine "nichtmehr ganz so Taufrischer" Profi, hat vielleicht vor 15 oder 20 Jahren sein MK6 gekauft.
    Zu der Zeit gab es ja auch nicht wirklich viele Alternativen.

    Warum sollten die jetzt alle ihre guten Hörner verkaufen?
    Wenn sie so klingen, wie sie klingen wollen.

    Das ist der Hauptgrund, warum so viele Profis immernoch MK6 spielen.
     
  12. Schepperer

    Schepperer Ist fast schon zuhause hier

    Servus,

    ich habe gar nicht die Kohle für so ein Ding, das wäre mindestens der Jahresurlaub für die ganze Familie, also halte ich mich raus aus der Debatte und spiele weiter mein Toneking. Da gibt es noch soooo viel zu üben..
    Und Profi werde ich in diesem Leben auch nicht mehr.
    Ich bin trotzdem sauglücklich! :)

    Herzlichst, der Schepperer
     
  13. Claus

    Claus Mod Emeritus

    War wohl auch eher ironisch gemeint.
     
  14. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Klar, von Rick war das Ironisch gemeint.
    Ich weiß schon von wem und von wem nicht.
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Hallo Volker,

    Du hast das sehr schön auf den Punkt gebracht, finde ich!

    Vor 30, 40 Jahren, als die ganze heute bekannte "Mark-6-Riege" zu spielen anfing, gab es tatsächlich unter den damals modernen Hörnern keine "ernstzunehmende" Alternative. ;-)

    Und die meisten wirklich sehr guten Musiker, die ich kenne, machen nicht so viel mit ihrem Equipment rum - wenn mal etwas funktioniert, dann bleibt man dabei und übt lieber. :-D


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    das stimmt natürlich. Trotzdem gibt es auch unter den jüngeren Musikern welche, die sich ganz bewusst eine vintage Kanne zulegen, oft ein Mark VI, aber durchaus nicht immer.

    Letztlich ist es doch so, dass man sich das Instrument aussucht, welches einen am meisten befriedigt, in klanglicher wie auch ergonomischer Sicht.

    Manche mögen lieber bestimmte vintage Kannen, andere bevorzugen moderne Instrumente. Hat man dann Seines gefunden wird man auch für längere Zeit dabei bleiben, es seidern es läuft einem noch was Besseres über den Weg.

    Die ganze Polarisiereri in solche und solche "Fans" ist ziemlich bescheuert. Es gibt fantastische Musiker mit Uraltkannen genau so wie es fantastische Musiker mit hypermodernen Kannen gibt. Jedem das Seine und endlich Ruhe im Karton, in dieser Hinsicht.

    Heute hat man durchaus eine ganze Reihe von Alternativen, was die Instrumentenwahl angeht, die alternativlose Zeit ist aber eher 40 als 15 - 20 Jahre her ;-)

    Gruß,
    xcielo
     
  17. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe, schon länger her, mal die Geschichte von Selmer ein bisschen zurück verfolgt. Hier mal das was ich noch weiß:

    Selmer Paris Stand in der Zeit, vermutlich ab 1935 absolut für Innovation, Neuerungen, gute Saxophone und war sicherlich Marktführer. Mit dem Balanced Action brachten sie das erste Sax heraus welche die Bechermechanik und Klappen der tiefen Töne auf der rechten Seite des Saxes trug. Es ermöglichte ein schnelleres Spiel, gerade in der tiefen Lage. Auch die Mechanik und den Tisch für den linken kleinen Finger wurden angepasst, so dass die Ergonomie absolut hervorragend und bequem wurde. Ich glaube auch die Aufnahme vom S-Bogen zum Korpus wurde angepasst. Dann 1946 das Super Balanced Action, auch hier wurde nochmals an der Ergonomie gefeilt und später 1954 das Mark 6, welches sich aber im Wesentlichen nicht vom SBA unterschied. Wann die schraubbare Verbindung vom Becher (Kniestück) zum Korpus gekommen ist weiß ich gar nicht. Und sicherlich kam es Selmer zu Gute, die Verträge in den U.S.A zu machen und eine Menge Saxe exportieren zu können. Viele Hersteller, oder gar alle haben diese Innovationen in ihren Bau für Saxophone übernommen! Es liegt also absolut auf der Hand warum damals Profis bzw. bessere und gute Saxophonisten so ein Sax spielten, es gab nichts Besseres. Vermutlich war der Preis auch damals noch erschwinglich, im Gegensatz zu Heute.

    Seit Einführung des „Mark 6“ gab es m. w. nach keine wesentlichen und solch gravierend positive Änderung am Saxophon bzw. im Saxophonbau. Jeder der ein Sax in Händen hält, hat quasi eine Kopie eines Balanced Action, Super Balanced Action und Mark 6.
    Zu Recht trägt „Selmer-Paris“ diesen Status!

    Meine Meinung zu dem Selmer „Kultstatus“.
    Und auch noch von mir, NEIN, es muss kein Mark 6 sein….

    Viele Grüße
    Sven
     
  18. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Naja, nach WK II waren die - aufgrund des Wechselkurses - auch noch *billig* (1/3 eines amerikanischen?). Und da Jazzer ja auch nicht gerade überreichlich mit Mammon gesegnet sind, mag das vielleicht auch ein Quentchen dazu beigetragen haben ...


    Grüße
    Roland
     
  19. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Natürlich, da hast Du vollkommen Recht!
    Was eben auch gepusht hat war zu dieser Zeit die aufblühende Jazzszene, in der die Saxophone von Selmer aus diesem Grund zunehmend Verwendung fanden. Und sind wir mal ehrlich, wenn jemand gut Saxophon spielt, fragt man sich schon… Was spielt er für ein Sax? Das war damals nicht anders wie heute, und somit Stand dem Siegeszug von Selmer Paris nichts mehr im Wege. Und was in den U.S.A für gut befunden wird und populär genug ist, schwappt selbstverständlich auch nach Europa rüber. Wobei es hier erstmal andersherum war.
    Heute erlangen jedoch die Mark 6, welche in den U.S.A endgefertigt wurden, die mit dem schönen dunklen Lack, Höchstpreise bei uns.

    Viele Grüße
    Sven
     
  20. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    TenSax schrieb:

    Heute erlangen jedoch die Mark 6, welche in den U.S.A endgefertigt wurden, die mit dem schönen dunklen Lack, Höchstpreise bei uns.

    Zitat Ende


    Ja, hier in Deutschland halten manche die "amerikanischen" für "besser". Kurios.

    In den USA ist dafür bei vielen Saxern die Meinung verbreitet, die "französischen Originale" seien "besser" als die "in den USA zusdammengenagelten".

    Die Welt ist schon verrückt....

    SlowJoe
     
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