John Coltrane: Sopran - Sound

Dieses Thema im Forum "Soprano Special" wurde erstellt von Dan, 13.August.2009.

  1. Dan

    Dan Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,
    ich bitte Euch mal um Eure Meinungen:

    Der Sound von John Coltrane am Sopran Sax ist wohl umstritten...?

    Beispiel

    Anmerkung:
    Die Treffer im Google ergaben dass er ein Metall-Mundstück (Selmer) und ein Selmer MK6 Sopran gespielt hat.
    Metall MPC werden am Sopran soweit ich weiß nicht so oft gespielt.

    ...was meint Ihr dazu?
    (Ich meine zum Sound und ob das in dem Fall weitgehend dem Setup zuzuschreiben ist, da extrem markant)

    Grüße
    Dan
     
  2. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    also ich find des sound von coltrane sowieso absolut genial! eben vor allem am sopran...aber auch am tenor! (ich finde, er hat auch am tenor einen "eigenwilligen" sound)

    ich bin aber der festen überzeugung, dass der gute mann einfach wusste, wie er mit dem sax umzugehn hat um so zu klingen wie er es tat...sprich...das setup ist da mMn eher nur der i-tupfen bzw. eine erleichternde voraussetzung um das klangideal zu erreichen.

    aber grundsätzlich war es wohl coltrane selbst, der "den ton angab"!! :-D

    lg phi
     
  3. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich denke mal, dass besagter Sound derjenige war, der Coltrane vorschwebte. Sicher erreichte Coltrane weder die schwindelnden Höhen seines Lehrers Steve Lacy noch besaß er die Eleganz seines Epigonen Wayne Shorter. Bestimmt aber geht die Popularität des Sopransaxophons im modernen Jazz auf Coltranes Authentizität zurück. Diese gründet meines Erachtens mehr aus seiner Musikalität und Spiritualität als dem Selmer Metallmundstück.
     
  4. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

  5. TanteSax

    TanteSax Ist fast schon zuhause hier

    :-o Na toll! :-(
    Nun habe ich mir extra ein Selmer Metall MPC fürs Sopran zugelegt und nun diese Erkenntnis! :cry:
    :p Liebe Grüße
    Tina :lol:
     
  6. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich habe ja nicht an deiner Musikalität gezweifelt ;-)
    Die Bohemian Rhapsody hast du doch so schon gespielt mit deinem Selmer Metallmundstück.
     
  7. Hans

    Hans Ist fast schon zuhause hier

    Hier, Newport '66 (und im Part 2), fliegen auch ganz schön die Fetzen.
     
  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    Welcher Sound eines beliebigen Saxophonisten ist nicht umstritten!? :)

    Mir persönlich ist's zu quäkik, zuviel "snake charmer".


    Wahrscheinlich, weil er damit den Sound hinbekommen kann, den er wollte.

    Das Mundstückmaterial ist eher sekundär, eher kommt's auf die inneren Dimensionen an. Das metallmundstück von Selmer, welches ich probierte, war mir zu "brav". ich hab' damals ein Yanagisawa Metall #7 gekauft, inzwischen verkauft an einen Kollegen vom Saxophonensemble, der es toll findet, und spiele nun dasselbe Mundstück wie mein Leherer: Yanagisawa Metall#9. Und wir alle drei klingen *nicht* quäkig.

    Branford Marsalis hat seine Klassik-CDs afaik auch mit Metallmundstück gespielt.

    Es muss nicht quäk (Coltrane) oder megaeischtnäsel (Kenny G.) herauskommen bei einem Sopranmetallmundstück.



    Will heißen:
    Den Sound macht der Spieler. Das Material kann ihn dabei unterstützen oder im Weg sein. Coltrane klang höxwahrscheinlich so, weil er so klingen wollte. Lacy (der die Sopranwelle im Post-Bop-Bereich lostrat und das Sopran "vom Dixieland befreite") klang so, wie Lacy wollte. Bei mir klinge ich so langsam so, wie ich will.

    Coltrane würde auf einem Selmer C* nach Coltrane klingen.

    Den Aha-Effekt hatte ich, als letztens jemand mein Bari mit dem serienmässigen Yanagisawa #5 Kautschuk probierte. Ich hab' dann auch mal probiert (spiele sonst mein OL STM 8*) und - siehe da, man glaubt es kaum! - ich klang röhriger und satter als damals, als ich nur das Yana in meiner Anfangszeit spielte. Ich habe da mein Klanideal gefunden (mit der umsetzung hapert es ...) Mit dem Yanagisawa kam ich in die Richtung.

    Mit einem Berg Larsen 115/2 (Kautschuk) auf meinem Bari übrigens nicht.


    Also: Sopran + Metall, das geht, kann prima klingen. Muss aber nicht.

    Grüße
    Roland
     
  9. Dan

    Dan Ist fast schon zuhause hier

    Danke für Eure Antworten!

    Was mir klar war: Durch verwenden von diesem oder jenem Mundstück wird man nicht so klingen wie ne Jazz-Legende.
    Der Ton kommt klar (Hauptsächlich) vom Musiker.

    Nachdem manche meinen schon der Lack vom Sax verändert den Klang, denke ich schon das das Mundstückmaterial einen Einfluß haben k a n n.

    Spielt sonst noch jemand hier Metallmundstücke am Sopran?

    Grüße Dan


    Edit: Oh, da hab ich tatsächlich nen Wiederspruch in meiner Aussage zu oben: "Der Ton kommt klar (Hauptsächlich) vom Musiker." ...da schlaf ich nochmal drüber, vermutlich wird meine Meinung morgen nicht schwarz oder weiß sein....
     
  10. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    jane ira bloom hat jahrelang auch so ein sett app benutzt , klang aber immer nach ihr selber damit.

    lohnt die suche !
     
  11. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Auf dem Sopran spiele ich meistens ein Link 8* aus Ebonit und zwischendurch mein Sugal Super Lieb aus Kupfer. Die beiden Mundstücke tönen nicht grundsätzlich anders, wenigstens nicht, wenn ich sie spiele. Das Metallmundstück ist lauter, das hat aber nichts mit dem Material zu tun, sondern mit der höheren Baffle verglichen mit dem Link.

    Ich mag Coltrane's Sound auf dem Sopran auch nicht besonders, er ist mir zu "schalmeienhaft", zu "orientalisch" oder halt zu "quäkig", wie jemand geschrieben hat. Ich vermute, Coltrane hat mit sehr grossem Luftdruck gespielt, das war wohl wichtiger als das von ihm verwendete Mundstück.
     
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