Karl Glaser Tenorsaxophon tonrein machen!

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von freeaq, 16.März.2014.

  1. freeaq

    freeaq Schaut nur mal vorbei

    Unglaublich aber wahr, Ich habe mir ein Karl Glaser Tenorsaxophon gekauft, für ganze 235 euro in der Bucht.

    Eigentlich, mal gar nicht so schlecht das Geschoß, was die Verarbeitung betrifft und auch die Materialstärke gefällt mir.

    Der Sound ist einigermassen langweilig, aber mit einem vernünftigen Metallmundstück von Berg Larsen, -ok bis passabel.

    Verdammt, eigentlich also ein ganz passables Horn, für das Geld aber nun, ganz schlimm, das Ding ist einfach nicht tonrein.

    Vor allem in den hohen Lagen, unerträglich einfach zu hoch gestimmt,
    das tut richtig weh..

    Ich habe nun herausgefunden das man mit einem Klebestreifen, richtig angebracht, die Stimmung einzelner Klappen verändern kann..

    Das funktioniert tatächlich ziemlich gut!

    Kleine Tip, für Alle die da das gleiche Problem haben.

    Einfach mal ein chromatischen Stimmgerät anschliessen und
    ganz genau beobachten, welche Töne einfach zu stark nach oben abhauen..

    Diese Klappen dann einfach mal zur Hälfte abkleben, natürlich so das
    die Öffung insgesamt relativ etwas tiefer sitzt. Man kann da eine Menge rumprobieren und so ein Billighorn zumindest doch spielbar machen..

     
  2. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Hallo Freeaq,

    die Tonreinmachung ist Herstellersache, da können wir Dir hier im Forum vermutlich nicht viel helfen. An Deiner Stelle würde ich Karl Glaser direkt kontakten.

    Beste Grüße aus Marburg,

    Armin
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo Freeaq,

    das stimmt schon, ist ein alter Trick, durch die Klappenaufgänge die Intonation zu verändern. Aber das kann sich auch negativ auf den Klang auswirken (dumpfer) und einige weitere Faktoren als "Kollateralschaden" verändern, denn die oberen Klappen beeinflussen ebenfalls die tieferen Töne.

    Ein guter Sax-Doc kann da einiges bewerkstelligen, das ist allerdings eine aufwendige Prozedur mit viel Herumprobiererei.

    Deshalb halte ich den Tipp von Armin Weis (der meines Wissens ein guter Sax-Doc ist) für besser, sich lieber an den Importeur zu wenden.
    Er wird wissen, ob das nur ein Problem eines einzelnen Exemplars ist oder ob da eine ganze Modellreihe mit falsch berechnetem bzw. schlampig gebohrtem Tonlochnetz vorliegt. :roll:

    Aber wenn Du jetzt problemlos darauf spielen kannst und Dir der Sound auch mit Klebestreifen gefällt, dann lass es eben so! ;-)


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  4. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Wenn ich es richtig verstanden habe, hat er nicht die Klappenaufgänge verändert, sondern das Tonloch durch das Abkleben sozusagen noch unten verlegt.
     
  5. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Hallo Freeaq,

    Hallo Freeaq,

    nach meiner Erfahrung ist die Beeinflussung tieferer Klappen durch Verkleinerung höherer Klappen marginal und völlig vernachläsigbar, solange der Luftdurchfluss im Rohr durch die bearbeitete Klappe nicht gestört wird, sprich solange zB nicht irgendein Bearbeitungsmaterial ins Rohr reinragt oä. (Die Veränderung von Klappenaufgängen ist allerdings was anderes, wie Rick richtig beschrieben hat.)

    Allerdings habe ich das nur im Bereich der Klappen der rechten Hand ausprobiert.

    Viel Erfolg und schönen Abend noch
    Werner


    [size=x-small]
    http://swing-jazz-berlin.de/#acapella[/size]
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Matthias,

    Du hast Recht, doch das Abkleben kann sich meines Wissens ebenfalls auf den Klang und die Intonation der anderen Lagen auswirken.

    Ich hätte wohl besser formulieren sollen:
    Das ERINNERT mich an den alten Trick, durch die Klappenaufgänge die Intonation zu verändern...

    --------------------------

    Hallo Werner,

    ob die Veränderung stark oder marginal ist, hängt natürlich auch davon ab, wie sehr ich die Öffnung verkleinere. ;-)

    Prinzipiell gilt nach meiner Erfahrung, dass sich alles, was ich sehr weit oben mache, stärker auswirkt als das, was ich weiter unten mache.

    Das sehe ich auch so.

    Na ja, man kann das alles ja mal ausprobieren, wenn man viel Zeit hat, ansonsten würde ich wirklich den Importeur/Händler kontaktieren und statt der Bastelei lieber üben. :)

    Fein, wenn es für Freeaq gut funktioniert, aber das ist nur ein bedingt empfehlenswertes Vorgehen, finde ich.


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  7. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    ein deutlich besseres instrument hätte uns das alles hier erspart ...

    :-D
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Prinzipal

    Sehe ich genauso....

    Was ein Quark an einem Instrument an den Tonlöchern rumzumachen.
    Es bleibt ein schlechtes Instrument.

    CzG

    Dreas
     
  9. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    By the way: Stell dich doch erst mal "richtig" vor.....!
     
  10. rbur

    rbur Mod

    Das Verändern der Tonlochgröße ist ein durchaus gängiges Verfahren
    http://www.musicmedic.com/info/articles/num_24.html
     
  11. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Moin..und Danke für den Link !

    Sehr brauchbar und informativ zum Experimentieren.

    Lgr Wuffy
     
  12. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Es gibt ja Spieler, die die hoch-F# Klappe komplett schliessen lassen, also die höchste Klappe, aus klanglichen Gründen.
    Eine nennenswerte Intonationsveränderung deshalb ist mir nicht bekannt, so das ordentlich gemacht ist. Aber ich lerne gerne dazu.

    So eine Art Standarttext zum Thema ist wohl dieser Text hier:
    http://www.musicmedic.com/info/articles/num_24.html

    Auch in diesem Text ist nichts zur Intonationsveränderung anderer Klappen durch Verkleinerung von Tonlöchern zu finden.
    Allerdings gibt es da einen Absatz zur Intonationstieferlegung des üblichen Stimmtons, der dann logischerweise das Instrument insgesamt höher erscheinen lässt. Das ist aber wiederum eine andere Geschichte.

    -

    Das Thema kommt ja nicht zum erstenmal. Da scheint es gelegentlich etwas unklare Vorstellungen zu geben. Ob man sich die Arbeit machen will oder machen lässt, ist natürlich eine andere Frage.

    viele Grüße
    Werner




    [size=x-small]
    http://swing-jazz-berlin.de/#acapella[/size]


     
  13. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Meines wissens ist es sehr wohl möglich und auch qualitativ gut machbar, durch die "Korrektur mittels eingeklebter Halbmonde" an der Tonlochoberkante die Stimmung gezielt zu verändern, auch punktuell.

    Ich für meine Person hatte mal ein altes USA Horn angespielt, das dadurch sehr passabel intonierte. Der Klang war immer noch hinreichend homogen über den gesamten Range.

    Grüße
    B.

     
  14. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Man muss schon bis zum Ende lesen!
     
  15. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Genau. Vollständig geschrieben habe ich:
    "Auch in diesem Text ist nichts zur Intonationsveränderung anderer Klappen durch Verkleinerung von Tonlöchern zu finden.
    Allerdings gibt es da einen Absatz zur Intonationstieferlegung des üblichen Stimmtons, der dann logischerweise das Instrument insgesamt höher erscheinen lässt. Das ist aber wiederum eine andere Geschichte."

    viele Grüße

    [size=x-small]
    http://swing-jazz-berlin.de/#acapella[/size]
     
  16. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Irgendwie hatte ich den Text anders in Erinnerung. Da muss Curt was geändert haben ;-)

    Unbestritten ist dies Verfahren bei den Palmkeys unproblematisch. Bei den anderen Tonlöchern verändert sich natürlich die Oktave ebenfalls.
     
  17. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Ja, wäre meine erster Gedanke auch gewesen.... :)

    Mit ähnlicher Intention hatte ich schmal man das hier gepostet. Es geht letztlich um die selbe Technik, nur nicht als Test sondern eher "endgültig".

    Ich wurde da dann aber eines besseren belehrt, am Sax kann es wohl kaum liegen, schließlich war es kein Glaser sondern eine S... (ihr wisst schonm) :-? :oops: :-o :-o

    StefAlt
     
  18. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke, diese Korrektur an den Tonlöchern kann nur eine "Notlösung" sein und sollte nicht dazu dienen, stänig irgendwelche Billig-Kannen zum klingen zu bringen. Eine gebrauchte gute Kanne kostet nur ein wenig mehr, aber man weiß das sie funktioniert. Das ist immer noch besser als Tonlöcher zu verkleinern, Filze neu ankleben, Polster korrigieren, Federn... ect.
    Wer viel Geld sparen will, muss damit leben, dass sein Saxophon unzulänglich sein kann. Eine nachfolgende Bastelei inklusive.

    Wir kennen ja alle noch den Saxophonotto. In der Parallelwelt hatte er ja eingangs von seinem Karl-Glaser geschwärmt und es dann ganz still zur Überholung beim Keilwerth gebracht. Es war nicht nur die Intonation sondern die Verarbeitung daneben.

    @Prinzipal: Du bringst es auf den Punkt!

    Viele Grüße

    René



     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden