Kaufberatung Mark VI

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von anke7, 26.Juni.2009.

  1. JiPo

    JiPo Schaut nur mal vorbei

    So ich muss jetzt mal eine ganz forums-unkonforme Meinung loswerden:

    Ich spiele selber ein Mark VI und bin unglaublich begeistert.

    Habe vorher Yamaha und Keilwerth gespielt, beides keine schlechten Instrumente, das Keilwerth - ein Toneking Special Baujahr 1980 - hat immerhin auch seine 2000€ gekostet. Alles war vom Sax-Spezialisten. Für mein Mark VI habe ich sogar deutlich mehr gelöhnt als für das Mark VI der Threaderstellerin.

    Aber nichtsdestotrotz ist das Horn jeden Cent wert. Nichts hat dermaßen getönt wie mein Mark VI. Ich finde den Sound schlicht unglaublich - zumindest für modernen Jazz, Funk, Soul und ähnliche Sachen. Für den guten alten Swing würde ich dann auch eher auf ein Conn oder ähnliches zurückgreifen. Ein Freund von mir spielt ein King Super 20 Silver Sonic, selbst das haut mich nicht vom Hocker.

    Zum Thema der zahlreichen günstigen Produkte aus Asien kann ich nur eine Erfahrung beisteuern: Ich habe im Vergleich zu meinem Mark VI damals eine Mark VI Kopie der Marke advanced (oder so ähnlich) gespielt. Es war zumindest mechanisch perfekt, optisch top, aber der Sound war wie tot. Er war hell wie beim Mark VI, irgendwie auch leicht, aber die "Seele" hat irgendwie gefehlt. Steril ist vielleicht das richtige Wort. Aber wie jemand vor mir schon meinte, jedem das seine =).

    Ich erwarte gesteinigt zu werden =).

    Grüße
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Anke,

    es gab schon vor und während der klassischen Hoch-Zeit von Selmer auch gute andere Marken, wie es ja auch gute Autos neben Mercedes gibt. ;-)

    Ich vertrete immer die Meinung, dass die meisten Marken, die man hier in Deutschland bekommen kann, in der Preisklasse ab € 1000,- bereits sehr brauchbare, solide Saxe anbieten.
    Der riesige Preisunterschied zwischen ostasiatischen und europäischen Herstellern dürfte wohl vor allem an den Lohnniveaus liegen - Du kannst einfach in Frankreich oder Deutschland kein gutes Sax für unter € 2000,- herstellen, in Fernost aber durchaus.

    Aber um auf Deine Frage zurückzukommen:
    Schau Dich doch mal in dieser Preis-Kategorie in Läden (oder im Internet) um, gerne auch gebraucht, da kann man u. U. (mit guter Beratung und Check z. B. durch Deinen Lehrer) prima Schnäppchen abgreifen!


    Schöne Grüße,
    Rick


    P.S.:
    Nichts anderes habe ich bisher inhaltlich immer im Forum geschrieben, dazu stehe ich auch.
    Doch was mir gewisse militante Big-Four-Fanatiker gern zu unterstellen versuchen, hat wohl nichts mehr mit Textverständnis meiner Beiträge zu tun - aber anscheinend viel mit negativen Vorurteilen gegenüber Leuten, die auch mal den Blick von Selmer-Keilwerth-Yamaha-Yanagisawa weg auf den Rest der Welt richten. :roll:

    Frevel! Blasphemie!
    Gelle? :-D
     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo JiPo,

    die Steinigung dürfte wohl ausbleiben, denn Du hast es absolut auf den Punkt gebracht:
    Jedem das Seine.

    Wenn Du mit Deinem Selmer gut klar kommst, ist das doch klasse! :)

    Was mich nur immer nervt, ist die Verbohrtheit mancher Leute, die Selmer Mark VI mit einem Absolutheitsanspruch versehen und eine fast schon religiöse Verehrung entwickeln, alles andere als "minderwertig" schlecht reden.

    Wie man nun sieht, geht manchmal die Verbohrtheit so weit, dass man Mitmenschen, die nicht der eigenen Meinung sind, sogar unlautere Absichten unterstellt. :-(

    Schön, dass Du ein liberaler Selmer-Spieler bist! ;-)


    Viel Spaß und Erfolg weiterhin mit Deinem schönen Instrument,
    Rick
     
  4. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Ganz einfach. Was machsten mit der anderen Hand? Die packt doch in der Regel den S-Bogen. Und wenn das Mundstück dann nicht so rauf will, drückt man halt von beiden Seiten.

    So 'n Mist konnt jetzt auf die Schnelle kein Beispiel Video auf Youtube finden. Die machens ja alle ach so richtig. :-D
     
  5. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... die Seele musst DU dem Horn einhauchen, dann klappt das schon irgendwie.... :lol:
    ich weiss schon, was Du meinst, man muß sich halt einfach wohlfühlen mit dem Instrument...
     
  6. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    das hier hat das potential genau so ein beitrag zu werden wie, ist das h jetzt ein b, oder rauchende saxer habens schwerer oder ähnliches.

    hallo thomas,

    die seele kannst du meiner meinung nach nur einem neuen instrument einhauchen. also bei einem mark, wo schon die halbe welt drauf rumgesabbert hat, ist das nicht möglich. aber, wenn man darauf steht, warum nicht?

    hi felix,

    2 saxe, die mit sicherheit nicht schlechter sind als ein mark, (wenn du dich bei den top instrumenten von z. b. expression oder jupiter umschaust) aber neu, ohne gelbsuchtgefahr.

    hallo johannes,

    das hast du aber wirklich schön gesagt. das unterschreibe ich.

    seid doch einfach etwas toleranter. wenn einer mit einem schönen mark glücklich wird, ist doch klasse. wenn jemand die großen vier in den vordergrung stellt, schön. und wenn einer ein expression, jupiter oder system 54 spielt, muß ja auch nicht schlecht sein.

    gruß
    hanjo
     
  7. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    alle, die nicht Conn oder Buescher spielen, sind ehedem Deppen und sollten sich ganz gewaltig schämen.

    Genau genommen, gehörte sowas eigentlich verboten.

    VINTAGE RULEZ...........

    gez.
    Jürgen

    (militanter Conn-Endorser)


    SCNR: mein Versuch, mal einen wirklich militanten Beitrag schreiben :)
     
  8. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Jürgen, det war nix, aus dir wird nie ne Militante (ach nee, 'n Milionkel ja wohl eher, aber selbst damit wirds nix, viel zu nette Gene offenbar...).

    :lol:

    Alles Liebe

    Toffi
     
  9. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ....echt lustig, das ist mir so ähnlich beim Lesen des militanten Beitrags auch in den Sinn gekommen.... das nehmen wir dir nicht ab, Jürgen....nicht authentisch... für die Älteren unter euch: früher gabs mal einen Asterix-Band, da ist ein grünes Männchen rumgerannt und hat Zwietracht gesäht und alle haben sich dann in die Wolle gekriegt... zu denen gehörst DU nicht, lieber Jürgen.... :lol: andere schon eher :)
     
  10. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Dass auch preiswertere Saxophone eine vergleichbare Qualität bieten wie die sogenannten Big Four ist Ricks (immer wieder geäußerte) Auffassung - die kann man teilen oder eine andere Meinung pflegen.

    Ich sehe im Moment allerdings überhaupt keinen Anlaß für die Diskussion um Ricks endorsement. Werbung war zumindest in jüngerer Zeit keine zu lesen.

    Also bitte :topic:
     
  11. schluesselpapst

    schluesselpapst Ist fast schon zuhause hier

    Rick hat Recht, Endorser oder nicht.
    Wer 4400 Euro für ein fünfzig JAhre altes Sax ausgibt, den interessiert nur die Meinung der Anderen. ("Wau du hast ein VI!" )
    Um das Geld bekomme ein (fast zwei) nigel nagel neues Top Marken Instrument mit Garantie und Gewährleistung und habe 5 (10?) Jahre Ruhe ohne Probleme oder GÜ. Jupiter oder Expression oder Yani 901 bekomme ich fast drei. Glaub nicht, dass die schlechter sind. Es sei denn, der Spieler ist es...

    Grüße Schlüsselpapst
     
  12. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ja, vielleicht nochmal zurück zum Ursprung:
    also die 4k für ein Yamaha kommen mir schon sehr hoch vor ehrlich gesagt...und wenn DU beides angespielt hast, hast DU doch sicher gespürt, ob DAS Horn dabei war, oder nicht? Beim Händler hätt ich auf jeden Fall noch ein paar andere Kandidaten angespielt um da ein wenig ein breiteres Spektrum auszuprobieren...da ist dann sicher was passendes dabei...
     
  13. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Da treffen wieder zwei Welten aufeinander, wo keiner nachgeben wird:)

    Obwohl ich für Alternativen geworben habe, sind meine Hauptinstrumente übrigens alle Mark VI-Instrumente. Ich muss sagen, ich fühle mich eigentlich immer am wohlsten auf den Hörnern. Als Extras habe ich Conns, Buescher und Yanagisawa, alle ganz klasse Dinger und nur 1/4 so teuer. Trotzdem ist und bleibt so ein Mark VI wahrscheinlich die beste Geldanlage. Innerhalb von 5 Jahren war es auf einmal doppelt so viel Wert. Nun ja, DM nach Euro hat da noch mitgeholfen.

    Ursprünglich hatte ich mir so ein Mark VI Tenor übrigens gekauft, weil es eben nicht so teuer war wie ein neues Selmer. Mittlerweile hat sich das geändert. Trotzdem sollte man nicht übersehen, dass auch heutzutage die Mehrheit der Profis sich ein Selmer Balanced Action, Super Balanced Action oder insbesondere ein Mark VI zulegen. Das beruht nur auf der eigenen Beobachtung, vielleicht stimmt's auch nicht, da gibt's ja nicht wirklich Statistiken, oder? Wenn man bedenkt, dass das eine Investition fürs Leben ist, verwundert das nicht, dass auch Profis so einen hohen Preis dafür bezahlen. Natürlich ist es nicht nur die Qualität der Instrumente, sondern auch das Vintage-Gefühl, Prestige und Werterhaltung. Trotz alledem hat man aber auch die Vielseitigkeit moderner Instrumente für Klassik, Pop, Jazz, Funk, da insbesondere die Mark VI den modernen Ansprüchen eines Saxophons in Bezug auf klangliche Ausgeglichenheit, Intonation und vor allem Applikatur standhält (weil es das Vorbild für alle modernen Instrumente ist), was bei kaum einem anderen Vintage-Saxophon in dem Maße zutrifft.

    Auch die hochgelobten aber relativ unbekannten Super Dynaction von Buffet liegen in meinen Händen nicht so gut, obwohl sie vom bautechnischen Standpunkt her mindestens so ausgereift sind wie die Selmer, in meinen Augen hübscher sind, auch von der Intonation, dem Klang und der klanglichen Ausgeglichenheit keinem Instrument nachstehen. Übrigens haben sie meiner Ansicht nach den dunkelsten Grundklang von allen Instrumenten (die ich ausprobiert habe). Es gibt viele Profis, die zurecht auf diese Instrumente schwören. Also, würde ich jedem empfehlen, mal so ein Instrument anzuspielen. Das einzige Problem mit dem Anspielen: es gibt nur sehr wenige dieser Instrumente. Dementsprechend kennt sie kaum jemand, also ist die Nachfrage sehr klein, wodurch die Preise sehr niedrig sind. Es ist ein Geheimtipp unter Saxophonisten.

    I could write a book...

    Viele Grüße,
    Benjamin
     
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hi Benjamin
    ich glaube versteckt sprichst Du da einen Punkt an, den ich mal provokant angehe.
    Du als langjähriger Saxspieler spielst ein Mk VI, weil Du über die Jahre dahin gekommen bist, daß Du gute Arbeit eben nur mit gutem Werkzeug leisten kannst.
    Viele sehen das aber umgekehrt: wenn man mit einem Mk VI spielt dann ist man ja Profi und mache automatisch gute Arbeit.
    Oder: weil man ein Mk VI spielt ist man automatisch Profi, weil die Profis spielen ja alle Mk VI.
    Nur m.E. wird das so nix.
    Wem das Teil liegt soll es spielen. Wer das Potential nutzen kann und möchte, welches ein Mk VI bietet, soll es spielen. Wer aber noch am Begin seiner Kariereleiter steht, so ein unwahrscheinlich flexibles Gerät gar nicht ausnutzen kann (und vielleicht auch will), sollte sein Geld besser in ein Instrument anlegen, welches besser zu ihm paßt. So jemand besitzt ein Mk VI nur aus Image-gründen.
    Ich persönlich kam mit den Mk VI, die ich bisher in der Hand hatte (alles Tenor) gar nicht klar. Buffet (S)DA ist hingegen wie für mich gemacht, sowohl von der Mechanik als auch vom Klang.
    Danach kommen die alten Conn´s, denen man ja auch eine unmögliche Ergonomie nachsagt. Ich kann das nicht bestätigen und klanglich sind die toll für meinen Geschmack.
    Danach dann die alten NewKings und Tonekings von Keili, wobei ich damit die Geräte aus den 50iger und 60igern meine und nicht diese Dünnblechteile aus den 80igern.

    Wie gesagt jedem das Seine. Nur wenn ich schon mehr als 4 Scheine für ein Saxophon hinlege, dann sollte es auch in sehr gutem Zustand sein und ein eben mal nachgebogener S-Bogen gehört da nicht zu meinem Bild von einem solchen Instrument.
    JEs
     
  15. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Ja, dacht ich auch. Gibs aber wirklich.

    Nun als Mathematiker kannste ja gut Zusammenhänge erkennen.
    Ich würde sagen, in dem Mythos steckt mehr Psychologie als Physik. Is nicht schlimm. Ich würd ehrlich gesagt auch verflucht gerne eins haben oder zumindest mal spielen dürfen. Ich hätt aber auch noch gerne ein paar andere schöne Sachen. Wie Talent oder so. ;-)

    Und wer seine Instrumente nur als Geldanlage kauft, der verpasst das beste an der ganzen Sache.

    Sooo geheim sind die Super Dynactions nun aber auch nicht mehr. Zumindest seit es Internet gibt. ;-)
     
  16. Claus

    Claus Mod Emeritus

    [size=x-small][color=FF3399][Thema verschoben, weil es nichts mit Peters Sprechstunde zu tun hat][/color][/size]
     
  17. anke7

    anke7 Schaut nur mal vorbei

    moin....
    super.....ich danke für die vielen beiträge....sie helfen mir weiter.
    ich denke immer noch über die situation nach, beim spielen des mark6 .
    benjamin hat recht ...es war nicht die klappe. der saxverkäufer (ein topladen hier!)hat unter den hals des s bogen gefasst und ihn nach oben gebogen.... weil mir das so merkwürdig vorkam habe ich hier ein forum gesucht um darüber nachzufragen, ob es SO WAS gibt....ist schon merkwürdig....er sagte zu mir...da haben wir glück gehabt....
    ich habe zeit mir in aller ruhe ein schönes instrument zuzulegen.....denn ich habe ja ein yamaha ein ca. 10 jahre altes.ich freu mich über weirere hilfe...
     
  18. astipasti

    astipasti Ist fast schon zuhause hier

    Tut mir leid das sagen zu müssen, aber wenn jemand wirklich einen S-Bogen so biegt muss ich doch echt seine fachliche Kompetenz in Frage stellen.
     
  19. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    war/ist Peter Brötzmann nicht auch einer der Saxophonisten die sich den S-bogen verstärkt haben, weil sie diesen beim spielen verbogen haben ?

    cheers Mo
     
  20. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier

    Meinem früheren Lehrer Gebhard Ullmann ist der S-Bogen auch (vor vielen Jahren) beim Spielen verbogen. Er hat sich da eine Verstärkung anbauen lassen. Ich glaube, das hat was damit zu tun, dass das Metall der älteren (und zumeist begehrteren und teureren) Mark VI Tenöre weicher ist.

    Insofern könnte das Saxophon, um das dieser Thread eigentlich geht, sogar eins dieser begehrten Instrumente sein, wofür der Preis dann sogar relativ niedrig wäre. Was ist denn die Seriennummer?

    In fast jeder Hinsicht sehr empfehlenswerte Instrumente sind auch die alten Buescher Aristocrat aus den 30er und 40er Jahren (es gibt neuere Aristocrat, die Studenteninstrumente sind). Das einzige Manko ist, dass sie nicht ganz so perfekt in den Händen liegen wie beispielsweise die Selmer Mark VI. Ansonsten stehen sie modernen Profiinstrumenten in nichts nach. In meinen Augen sind sie auch noch einen Tick besser als die Conn Ladyface aus der gleichen Zeit, aber da werden sicherlich viele eine andere Meinung haben. Es genügt sogar (fast...) klassischen Ansprüchen: das Rascher Saxophonquartet spielt Buescher, während ich sonst keine klassischen Musiker kenne, die Conn spielen.

    Mein erstes "professionelles" Altsaxophon war übrigens ein Conn Ladyface, womit ich fast nur Klassik gespielt habe, aber ich habe mich irgendwann von dem Instrument getrennt. Ich würde es in Retrospekt nie einem Klassiker empfehlen:)

    Wie schon erwähnt, die Buffet (Super) Dynaction sind außer Konkurrenz, da sie sich so komplett anders spielen. Ich behaupte mal, dass die meisten Saxophonisten entweder Buffet Super Dynaction oder Selmer Mark VI spielen mögen, nicht aber beides.

    Viele Grüße,
    Benjamin
     
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