Klarinette zusätzlich zu Saxophon(-en)?

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von Sandsax, 14.Dezember.2011.

  1. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    Guter Punkt. Aber manchmal will man nur wissen, wie sich ein anderes Instrument anfühlt, Spaß (ja!) damit haben, andere Instrumente kennenlernen um festzustellen, was ist gleich, was ist anders. Nicht jeder will sich als Semiprofi auf die Bühne stellen.

    So wie ich als Programmierer auch mal - ohne in die tiefsten Tiefen vorzudringen - auch mal andere Sprachen oder Tools ausprobieren um zu schauen, wie sie sich anfühlen. Wer Java kennt, wird sich über Lisp wundern!

    Das eine oder andere Instrument würde mich ja auch interessieren, aber ich kann z.B: nicht 'Trompete perfekt' lernen, nicht ohne andere Dinge die wichtig sind wegzulassen. Aber ich könnte z.B. ausprobieren wollen, wie sich das mit den Obertönen anfühlt oder wie man einen Ansatz mit den Lippen macht. Wie klingen Voicings auf der Gitarre? Warum funktionieren da Voicings vom Klavier schlecht, welche lassen sich überhaupt greifen? Wie phrasiere ich auf der Orgel? Was macht einen guten Groove auf der Cajon aus?

    Da kann man was lernen! Neugier!

    Vorraussetzung ist: Man will besser werden. Und mit einem Instrument, was man dilettierent dazu nimmt, kann man eine neue Perspektive bekommen und nicht nur alles durch die Saxer-Brille sehen.

    Aber: YMMV.

    Liebe Grüße
    Roland
     
  2. bassfazz

    bassfazz Nicht zu schüchtern zum Reden

     
  3. OFRAsax

    OFRAsax Schaut nur mal vorbei

    Hallooo!
    Ich hatte gestern, wie angekündigt, meine erste "Klarinettenstunde". D.h. ich hab das restaurierte Instument mal mit in den Sax - Unterricht genommen und mir den Zusammenbau u.ä. zeigen lassen. Mein Sax-Pro hat dann auch Probegespielt und mir dann Ansatz und Griffe erklärt. Ergebnis: der Ansatz ist doch anders und es dauerte bis ich die richtige Oktave getroffen hatte und die Finderhaltung war auch nicht sofort meins. Jedenfalls werd ich mit verminderter Energie dranbleiben. Vielleicht wirds...
    LG OFRAsax
     
  4. SopransaxWölfin

    SopransaxWölfin Schaut nur mal vorbei

    Also ich habe vor 9 Jahren mit Klarinette angefangen und dann vor nem knappen Jahr das Sopransax für mich entdeckt....
    der Ansatz unterscheidet sich zwar leicht- man braucht sich nicht am Mundstück "festbeißen" um nen fetten Ton zu erzeugen-
    man erreicht dann nämlich genau das Gegenteil.....
    Man muss halt bei den Tönen, die nicht identisch gegriffen werden , am Anfang etwas aufpassen.... es kann dann passieren, das man ein Klarinetten- g'
    auf dem Sax greift und ein cis' dabei rauskommt.......
     
  5. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    auch bei der klarinette ist es nicht erforderlich, und sogar für die tonentfaltung eher hinderlich, wenn man einen "beißenden" ansatz verwendet.

    diese alte technik aus dem bereich einer alten auffassung von sog. klassischer musik, ist nicht nur längst überholt, sondern allgemein als schlecht klingend angesehen.

    leider gibt es noch hersteller und didakten, die seit 90 jahren keine entwicklung mehr erlaubt haben - schade !

    :-(
     
  6. SopransaxWölfin

    SopransaxWölfin Schaut nur mal vorbei

    Danke.... dann weiß ich jetzt, das ich da auch nicht mehr klammern sollte- ich weiß jetzt ja wie es auch ohne geht :)
     
  7. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo Prinzipal,

    Das finde ich ja sehr interessant. Ich habe auch so eine "beißende" Technik gelernt. Nur hieß das damals anders: Man spielt Blätter der Stärke 4 (mindestens), und das auf einem deutschen Mundstück. Als ich das Saxophon dazunahm, habe ich das einfach so übernommen (Selmer C* mit 3,5er Blatt), bis mir jemand sagte, dass das so nichts bringt.

    Die Umstellung auf dem Sax war anfangs schwierig (Quietscher ohne Ende!), hat sich aber gelohnt. Was heißt das jetzt für die Klarinette? Leichteres Blatt mit "französischem" Mundstück? Ich habe inzwischen ein Buffet-Crampon F3A 125 Mundstück und 3er Blätter. Wenn ich die Klari (selten!) raushole, habe ich zuerst den Eindruck, dass gar kein Ton rauskommt, bis ich dann wieder mit der alten Technik spielen kann.

    Was rätst Du? leichtere Blätter, vielleicht Stärke 2? Oder liegt das schlicht am mangelnden Üben?

    Viele Grüße
    bluefrog
     
  8. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Die Klarinette hat definitiv einen festeren Ansatz als das Sax. Nur sollte man das eben nicht mit dem Unterkiefer, sondern mit der Lippen/Gesichtsmuskulatur machen.
     
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Guten Abend,

    http://www.ridenourclarinetproducts.com/teach.htm

    Grüßle
     
  10. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ich habe mal im 'rohrblatt einen interessanten Artikel gelesen, wo alte und modernere Künstler verglichen wurden bzgl Ansatz. Stark simplifiziert ist das ungefähr so:
    Früher tendierten einige Leute dazu, das Ding mit dem Ansatz festzuhalten und dann Luft reinzuträufeln, später ging das ganze eher mit einem etwa flexibleren Ansatz, das Ding wird dann mit etwas mehr Stütze und einem zentrierteren Luftstrom gemacht......hmmmm ich weiß nicht ob das jetzt verständlich ist ...

     
  11. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo mato und Mugger,

    danke für die Antworten. Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, ist der Klarinettenansatz im Prinzip nicht anders als der beim Sax. (Die Sache mit der Zungenstellung ist mir noch nicht ganz klar, das muss ich morgen erst einmal ausprobieren.)

    Meine Mund-/Lippenmuskulatur ist eigentlich gut im Schuss durch vieles Saxeln, d.h ich muss leichtere Blätter nehmen. Vermutlich wird dann auch eine sorgfältigere Stütze nötig. (Ich habe mich immer gewundert, warum die Klari auch fast ohne Stütze geht :-x )

    Gute Nacht
    bluefrog
     
  12. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Genau so einer bin ich. :lol:

    habe Deine Antwort erst jetzt gelesen und verstehe sehr gut, was Du meinst.

    Gute Nacht
    bluefrog
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Guten Morgen,

    ich bin mit dem Kalte Luft - Warme Luft (in dem Link) auch nicht glücklich.
    Diese Begriffe kalt-warm, langsam-schnell für die Unterschiede Klarinette/Sax bringen mir persönlich gar nichts.
    Ich muss oft wechseln, was mir hilft ist mal eine möglichst konkrete Tonvorstellung.
    Dann arbeite ich an den Dingen, die beide verbindet (entspannter Unterkiefer etc.)
    Was mich nach Lesen der Postings wirklich interessieren würde:
    Es wird oft das Wort "Stütze" verwendet, wobei ich das Gefühl habe, dass es einerseits für das Ausatmen, andererseits für ein kontrolliertes "Verhindern" der Ausatmung verwendet wird.
    Was denn nun?

    Grüßle


     
  14. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Guten Morgen,

    ich habe gerade die Klarinette probiert. Der moderne Ansatz funktioniert sehr gut. Allerdings habe ich gerade nur die 3er Blätter zur Hand, was bei dieser Technik vor allem im tiefen Register leicht zu viel falscher Luft (Rauschen)führt. Kann es sein, dass das mit "warmer Luft" gemeint ist?

    Die Klarinette scheint tatsächlich einen höheren Luftdruck/Geschwindigkeit zu brauchen als die Saxe, das hängt aber vielleicht auch an der Mundstück-Blatt-Kombination.

    Stütze? Eine gute Frage, niemand kanns erklären :)

    Für mich heißt das: Kontrolle des Ausatmens durch die Bauchmuskulatur, wie immer das im einzelnen funktioniert.

    Liebe Grüße
    Blaufrosch
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,
    IMHO 100 Punkte.
    Und meine Meinung ist, dass das Ausatmen nicht nur durch die Bauchmuskulatur kontrolliert wird und es daher keinen Sinn ergibt, sich nur darauf zu konzentrieren.
    Oder besser gesagt, dass es 100 und einen Einfluß auf die Bewegung des Zwerchfells runter und rauf gibt, deren man sich im Normalfall nicht gewahr ist.
    Man braucht ja nur zu versuchen, ohne Instrument einmal mit "hängendem Unterkiefer" und einmal mit "angespannter Kiefermuskulatur" (ich hoffe das ist präzis genug) ein- und auszuatmen. Oder mal mit durchgedrückten Knien...
    Einen sehr lehrreichen Artikel auch zu dem Thema von meinem Lehrer:
    http://billplakemusic.org/2011/07/20/opening-your-mouth-one-simple-tip-for-wind-instrumentalists-and-singers/

    Das Problem mit dem Rauschen verstehe ich nicht ganz.
    Bei höherer Luftgeschwindigkeit rauscht es ja grade nicht.


    Grüßle
     
  16. Mugger

    Mugger Guest

    Servus, ich habe mal mit meinen bescheidenen Fähigkeiten versucht, die unterschiedliche Zungenstellung einzufangen.
    Ich glaube man hört zumindestens, dass der Ton "dichter" wird, wenn die Luft durch die höhere Zungenposition schneller wird (hoffe ich zumindestens :))
    Was man auch hört ist, dass ich weniger machen muss, um die Registersprünge auszugleichen.
    Zu der "Behauptung" im Link sollte man aber hinzufügen, dass es nicht um ein "Festhalten" der Zunge in einer bestimmten Position von vornherein geht, sondern um eine "Entspannung" in eine Position.
    Würde mich freuen, wenn Du damit was anfangen kannst.

    http://dl.dropbox.com/u/6518653/A-U-E-I.wav



    Grüßle
     
  17. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    weil es so viele klarinetten mundstücke und deren kombinationen mit blättern und kiefer- und lippenformen gibt hat "die klarinette" keineswegs immer einen "festeren ansatz"...

    allerdings gibt es besonders in deutschsprachigen ländern bastionen, die mit allen mitteln gegen alles verteidigt werden, was nicht im selben verein geboren wurde.

    hat aber mit der klarinettenfrage nix zu tun ...

    :cool:
     
  18. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    @bluefrog: deine probleme mit der klarinette sind online im textmodus gar nicht und per skeip unterricht kaumst zu beheben.

    du mußt versierte spazialisten aufsuchen.

    jedoch: mehr üben !

    :-D
     
  19. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo Mugger,

    herzlichen Dank. Der Unterschied bei Deinen Aufnahmen ist wirklich sehr deutlich.

    Ich habe das gleich auch ausprobiert und bei mir war der Unterschied fast noch größer, besonders bei den Problemtönen g' ... b', wo bei niedriger Zungenstellung überhaupt nichts Brauchbares kommt. Bei hoher Zungenstellung kommen diese gut (OK, wirklich gut sind die nie), sogar wenn ich nichts mit der rechten Hand abdecke.

    Die glatteren Registersprünge kann ich auch bestätigen, meine aber, dass da der Unterschied nicht so gravierend ist.

    Nochmals danke für den Hinweis und guten Abend
    bluefrog
     
  20. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo prinzipal,

    Völlig klar, mehr üben.... Ich hatte die Klarinette mindestens ein Jahr nicht mehr in die Hand genommen wg. ausschließlichem Sax-Spielens. Jetzt nach drei Tagen geht das schon wieder halbwegs gut, auch mit neuem Ansatz. Die Muskulatur bleibt ja schließlich beim Sax-Spielen im Training. Trotzdem ist es eine Umstellung.

    Jetzt muss ich noch eine Anekdote loswerden: Meine letzte Klarinettenlehererin (ist auch schon wieder 30 Jahre her) hat mich so lange genervt, bis ich vom Boehmsystem auf das deutsche umgestiegen bin. (Ein Zugeständnis war nur die Blattschraube anstelle der Schnur.) Und dann kam das, womit niemand gerechnet hatte: Meine Mittelfinger und Ringfinger sind, wenn ich sie biege, so krumm, dass ich den größeren Abstand der Löcher auf dem deutschen System mit der linken Hand nur mit Mühe greifen kann. Flüssiges Spiel ging damit nicht. Die deutsche Klarinette habe ich wieder verkauft und für weniger Geld eine RC Prestige bekommen. Den Unterricht habe ich dann, allerdings wegen Krankheit, auch beendet.

    Soweit meine Erfahrungen mit der deutschen Klarinettenszene.

    Einen schönen Abend
    bluefrog
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden