Klarinettenschulen

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von ullileh, 4.Juli.2009.

  1. saxclamus

    saxclamus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    volkerkaufmann schrieb:

    Lehrer und Schüler ... alle höchst unterschiedliche Individuen mit unterschiedlichen Ansichten ... jedem das Seine

    "Weicheierschulen",der Ausdruck ist m.E."off topic" für Schulen, die Angebote machen, wie man auch noch jenseits des etablierten "Blasinstrumentengeschens" Musik machen kann. Es geht um aktives Musikmachen - das kann bei jedem verschieden aussehen.

    volkerkaufmann schrieb weiter:

    Warum?

    volkerkaufmann noch einmal:

    Muss jede(r)im Musikverein spielen und vorwiegend "Begleitfiguren" abspielen?

    Was, wenn jemand Spass am Instrument und seinem Klang hat und musikalische Zufriedenheit beim Spiel von Melodien seiner Wahl findet? Keine Musik?


    Im Unterricht zeichnet sich so nach und nach ab, wohin ein Schüler oder eine Schülerin gehen will.

    Wäre dann Sache des Lehrers, Angebote für diese Wünsche bereitzustellen und auf das Gewünschte vorzubereiten - zusätzlich zu den "Weichmacherschulen".

    Bevor Schüler / Schülerinnen das Instrumentalspiel als Folge von Unterricht nach "harten Schulen" - den sie im Augenblick aus individuellen Gründen nicht mitmachen möchten oder können - aufgeben,benutze ich auch "Weichmacherschulen".

    Immerhin besteht mit zunehmendem Alter und vielleicht aufkommenden Wünschen "nach mehr" die Bereitschaft so zu üben,dass den Ansprüchen eines Musikvereins entsprechend gespielt werden kann.

    Ohne das Zwischenstadium der "Weichmacherschulen" spielten manche Schüler/innen überhaupt nicht mehr - vom Mitwirken in einem Musikverein ganz zu schweigen.
    Da wären sie nämlich niemals auch nur in Gedanken angekommen - weil sie vorher aufgehört haben.

    Aktiv Musik machen - auf allen Levels!

    Auch eine ordentlich und sauber gespielte Melodie ( von mir aus auch mit Playalong) ist Musik!

    saxclamus
     
  2. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Das seh ich halt ein bißchen anders. Es mag sein, daß das eine Kind für die von mir gestellten Aufgaben einfach mehr Zeit braucht, als das andere.
    Das ist normal. Nicht jedes Kind hat Talent und natürlich sollen alle Spaß mit dem Instrument und dem Musik machen haben.

    Allerdings bin ich eben nicht der Meinung, daß ein Kind Spaß am Musik machen hat, wenn es einfach schlecht spielt.
    Es ist die Aufgabe des Lehrers aus jedem seiner Schüler das beste rauszuholen und das schafft man mit diesen Schulen nicht. Lernen ist halt nicht immer nur Spaß. Man muß auch bei einem Hobby auch mal Sachen machen, die man eigentlich Scheiße findet.

    Und dazu gehören auch Tonleitern, Fingerübungen und Musiktheorie.
    Nur leider wird auf solche Sachen immer weniger Wert gelegt, oder sogar ganz weg gelassen.

    Und genau das halte ich für einen Fehler.
    Finde das übrigens eine sehr Interessante Diskussion, auch wenn sie etwas off topic geht.
     
  3. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich frag mich jetzt, braucht man wirklich alles so vorgekaut? Ok, ein Anfänger vielleicht, der noch gar nicht weiß, wo es lang geht.

    Wenn ich mich durch "typische" Übungen quer durch die Harmonik, dabei mit unterschiedlicher Lautstärke und Phrasierung durcharbeite, merke ich doch ganz schnell wo es hakt, und das übe ich dann fast schon zwangsläufig intensiver.

    Gruß,
    xcielo
     
  4. saxclamus

    saxclamus Ist fast schon zuhause hier

    Hallo an alle
    und speziell @ volkerkaufman,

    volker schrieb:

    Zitat:

    Finde das übrigens eine sehr Interessante Diskussion, auch wenn sie etwas off topic geht.



    Ich stimme dir zu und finde die Diskussion insofern nicht "off topic", weil hier ein Sachverhalt diskutiert wird,der m.E. den Unterricht für viele Instrumente betrifft - hier "aufgehängt" an der Klarinette.

    Ich denke da z.B. - und werde noch "off toppicer" - an die Geige.Wer erreicht schon die Höhen, die auf diesem Instrument möglich sind? Vor dem Gipfel gibt´s aber ´ne ganze Reihe von Stufen, auf denen sich musizieren lässt.
    Kommt drauf an, was man persönlich will.

    Zitat:

    Es mag sein, daß das eine Kind für die von mir gestellten Aufgaben einfach mehr Zeit braucht, als das andere.



    Völlig normal und Unterrichtsalltag.
    Was aber,wenn ein Kind die "gestellten Aufgaben" auch nach allen möglichen Versuchen nicht mehr angehen will - auf Anderes aber anspricht? Dem Kind sagen:" Wenn du nicht so lernen willst wie ich es als Lehrer haben will, dann unterrichte ich dich nicht mehr?" Obwohl es weiter auf dem Instrument spielen will - nur vielleicht ( und vielleicht vorübergehend ) anders und / oder Anderes?

    Zitat:

    Allerdings bin ich eben nicht der Meinung, daß ein Kind Spaß am Musik machen hat, wenn es einfach schlecht spielt.



    Das Spielen nach "Weicheierschulen" ( ich benutze diesen Begriff jetzt mal einfach )bedeutet m.E. nicht zwangsläufig, dass jemand schlecht spielt und keinen Spass an seiner gespielten Musik haben kann.

    Wenn man den Inhalt der 3 Bände von "de Haske" erarbeitet hat, kann man ordentlich Musik machen und ist mit musikalischen Sachverhalten ( z.B. Gehörbildung und Improvisation ) konfrontiert worden, die in Schulen "der reinen Lehre" eher selten vorkommen.

    Man kann vermutlich nicht die typisch klarinettistischen Anprüche des Repertoires eines Musikvereins erfüllen.
    Man kann aber Musik machen - z.B. in Ensembles, in denen die Klarinette als Melodieinstrument gewünscht ist.

    Zitat:

    Es ist die Aufgabe des Lehrers aus jedem seiner Schüler das beste rauszuholen und das schafft man mit diesen Schulen nicht.



    O.K. - wenn aber das "beste" im Augenblick nicht zugänglich ist, dann doch das "zweit - oder drittbeste" - und nicht den Schüler "im Regen stehen lassen" weil er im Augenblick nicht so will oder kann - trotz bester Lehrerabsichten.

    Zitat:

    Und dazu gehören auch Tonleitern, Fingerübungen und Musiktheorie. Nur leider wird auf solche Sachen immer weniger Wert gelegt, oder sogar ganz weg gelassen.



    Damit rennst du bei mir offene Türen ein ...

    Allerdings muss es dann auch ein "Gegenüber" geben, das diese Sachen mitmacht.Solche Schüler/innen gibt es ...aber es gibt auch andere, denen "meine ganzen wohldurchdachten Absichten" am Aaaaaaaaa.... vorbeigehen...und die dennoch "Stücke" spielen und meine Hilfe dabei haben wollen.

    Allein lassen? Nach Hause schicken?

    "Lass das Klarinettenspiel (andere Instrumente) am besten sein?"

    Viele Wege führen nach Rom - einen muss man gehen.
    Kann sein, dass man gar nicht in Rom ankommt - unterwegs aber seinen Platz gefunden hat, an dem man zufrieden leben kann.

    saxclamus
     
  5. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiß nicht.
    Also meine Schüler auch Kinder die nicht sehr talentiert sind kommen trotzdem gerne zu mir.
    Ich denke es liegt ein Stück auch immer daran, wie man solche Fingerübungen verkauft.

    Klar mache ich den Kindern nicht vor, daß Tonleiterübungen Spaß machen und ganz toll sind.
    Ich sag denen schon, daß diese Übungen eigentlich scheiße sind und total nerven.
    Aber sie sind sehr wichtig um zum Beispiel ein Lied von keine Ahnung Laffee oder wie die alle heißen, spielen zu können.

    Jetzt kommt ein kleines Mädchen zu mir, das zu seiner ehemaligen Lehrerin nur noch mit Tränen in den Unterricht ging. Jetzt kommt es zu mir, weil ich nicht so streng wäre. Da war für mich eine Welt zusammen gebrochen *g*.

    Ich dachte immer ich wär pingelig. Bin ich wahrscheinlich auch, aber es kommt einfach drauf an, wie alles verpackt wird.
    Nehme ich zumindestens mal an.
     
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