Kleiner Schrauber-Erfolg!

Dieses Thema im Forum "Reparatur und Instandhaltung" wurde erstellt von Claus, 4.August.2017.

  1. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Heute habe ich einen kleinen Reparaturerfolg gefeiert, an dem ich euch gerne teilhaben lassen würde. Letzte Woche habe ich aus lauter Lust nach langer Zeit einmal wieder mein Zweittenor (ein Martin Committee) zur Hand genommen.

    Mal eben eine Tonleiter gedudelt, aber bei D mit Oktavklappe war plötzlich Schluss - nur noch ein verzweifeltes Quieken bzw. ein hohler Ton. O. k., Instrument erst einmal wieder erschrocken beiseite gelegt und ihm Gelegenheit gegeben, sich selbst zu reparieren. :whistling:

    Vielleicht hatte ich ja auch einfach nur einen miesen Tag und das Instrument zu lange nicht mehr gespielt.

    Gestern also zweiter Versuch – gleiches Ergebnis! :hungover:

    O. k., dachte ich, dann muss ich das Instrument wohl mal zur Überholung bringen (sobald ich mal wieder ein paar 100 € übrig habe). Irgendwie war mir das dann aber doch zu dämlich. Es war ja eigentlich relativ deutlich, dass der Fehler irgendetwas mit der Oktavmechanik zu tun haben musste. Das musste doch irgendwie herauszubekommen sein, was da nicht mehr funktioniert.:thumbsdown:

    Also habe ich mir erst noch mal bei meinem einwandfrei funktionierenden Haupt-Tenor angesehen, was passiert, wenn ich das „d“ spiele und dann die Oktavklappe drücke. Relativ klar: eine der Oktavklappen am Korpus öffnet sich; die Oktavklappe am S-Bogen bleibt geschlossen.

    Gleiche Prozedur noch einmal bei meinem Martin: die untere Oktavklappe öffnet sich und die Oktavklappe am S-Bogen blieb leider nicht völlig ruhig, sondern bewegte sich ebenfalls etwas, wenn auch nur ein winziges bisschen. Aha, das sollte nicht sein. Also noch einmal ganz genau die Kopplung der Oktavklappen-Mechaniken angeschaut. Und dann war das Problem auch schnell gefunden. Der Teil der Oktavmechanik, der bis zum „a“ dafür sorgen soll, dass die obere Oktavklappe nicht betätigt wird, hatte 1 mm Spiel. Ob da mal ein Kork dazwischen saß, konnte ich nicht wirklich feststellen, aber jedenfalls schien mir, dass ein sehr dünn geschliffenes Korkplättchen an dieser Stelle eine gute Idee wäre.

    Gesagt, getan. Erst einmal die Stelle vernünftig gereinigt und entfettet, und dann ein winziges Stückchen Kork so dünn wie möglich geschliffen. Auf den Mitnehmerarm geklebt und sofort noch einmal ausprobiert. Und siehe da: alles geht wieder – die Generalüberholung darf noch etwas warten.:biggrin:

    Mein Fazit: für schwierige Dinge würde ich jederzeit zu einem sehr kompetenten Saxdoc gehen. Für manches kleine Übel macht es aber durchaus Sinn, wenn man sich sein Instrument einmal mit Verstand ansieht. Manchmal ist es wirklich nur ein kleines Stückchen Kork, das den Unterschied zwischen „geht wunderbar“ und „geht gar nicht“ ausmacht.
     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Freut mich für dich, @Claus .

    Genau so geht es. Logisch rangehen, sich alles genau anschauen, wie es funktioniert und in Betracht ziehen, dass überall ein Fehler sein kann. Meistens ist er nämlich nicht an der Klappe, bei deren Schließen der Fehler auftaucht.
     
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  3. RomBl

    RomBl Guest

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  4. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Wer Lust hat sich handwerklich weiter zu bilden, dem empfehle ich am 18.11 den Pflege Kurs von Toko in der Tonhalle in Hannover...
     
    Wenke, Gelöschtes Mitglied 11989 und KUS gefällt das.
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