Klingt unlackiert besser?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Doit, 4.September.2009.

  1. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... das denke ich auch... es gibt ja nicht nur die ganzen anderen KOmponenten, sondern auch die Fertigungstoleranzen/schwankungen. Um den Effekt von Nichtlack / Lack etwas genauer feststellen zu können, müsste man schon bei möglichst gleichem Equipment mehrere INstrumente des gleichen MOdells lackiert und unlackiert im Vergleich haben, um Klangunterschiede durch Fertigungsschwankungen ausschliessen zu können...
     
  2. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    hallo dan,

    wenn ich hier von rost geredet habe, war die rede von neuwertigen instrumenten.

    patina in diesem zusammenhang? patina entsteht durch einen alterungsprozeß. bei einem neuen saxophon?

    wenn aber bei dem säurebad nicht ordnungsgemäß gearbeitet wurde, z. b. späne übrigblieben, dann lackiert, kann auch ein saxophon "rosten".

    aber ich denke mal, wenn man den begriff rosten verwendet, kann jeder was damit anfangen und sich auch was darunter vorstellen.

    gruß
    hanjo
     
  3. Gast

    Gast Guest

    mein vorschlag:

    statt rosten = oxydation

    das ist es nämlich was da stattfindet.

    rost kann durchaus auch vorkommen an den achsen, spitzschrauben und achsen der rollen, samt schweiß und dreck und öl kann es aber auch als patina wirken.

    späne, hm - ja, gehört in den bereich unsaubere oberfläche, wäre aber auf jeden fall eine "verletzung" der angedachten versiegelung, gleich ob galvanisch oder lackiert.
     
  4. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    lieber hans josef und nino...

    man glaubt gar nicht wo saxophone überall rosten können...

    ich hatte jüngst ein neusilberinstrument in der hand.. nicht aus china nicht alt und doch rostig!!

    simply
     
  5. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo!

    Yepp, und für Signifikanzniveau α = 0,05
    - mindestens 8, 4 lackiert und 4 unlackiert
    - Doppeltaubtest (Der Spieler weiss nicht, was er spielt, die Hörer auch nicht)

    Wenn dann die Hörner richtig zugeordnet werden, kann man von Signifikanz sprechen. Alles andere ist Voodoo ... :)




    Interessant in diesem Zusammenhang:
    "Die Diskussion über den Einfluss des Materials auf den Klang von Blasinstrumenten ist eine nicht enden wollende. Während Musikinstrumentenakustiker meist von einem zu vernachlässigenden Einfluss sprechen, sind Musiker nach wie vor felsenfest davon überzeugt, dass das Material den Klang eines Blasinstrumentes in hohem Maße beeinflusst. "

    "Dass das Material keinen wahrnehmbaren Einfluss auf die Klangfarbe der Flöte ausübt, wurde eindrucksvoll von den Resultaten der Hörtests belegt. Selbst jene MusikerInnen, welche die Instrumente selbst gespielt hatten, konnten die Instrumente nicht erkennen."

    http://iwk.mdw.ac.at/Forschung/deutsch/linortner/linortner.htm

    Und bei einer Querflöte ist das Verhältnis zwischen Wanddicke und Durchmesser der schwingenden Luftsäule kleiner als beim Sax, also müsste der Effekt bei der Querflöte grösser sein.

    Material, Lack, Resonanzbleche ...

    Grüße
    Roland
     
  6. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Also wie schon mal geschrieben, seqoia saxophone werden, bei gleichem Modell, mit mindestens 2 verschiedenen Lacken ausgeliefert, plus unlackiert.
    Der Hersteller Marcel Jansen spricht von eindeutigen Unterschieden. Bei den zwei altos, die ich hatte, war dies für mich deutlich und entsprach den Aussagen des Herrn Jansen, wie w.o. geschildert.
    Ich glaube ebenfalls, daß Materialunterschiede sehr viel weniger ausmachen, als viele glauben, s. Flöten Test.
    ich vermute aber, daß Lacke im Innenbereich eben ein unterschiedlichews Reflexionsverhalten, Ansprechverhalten usw zeigen, eine andere Erklärung habe ich für meine Erfahrungen nicht.

    fG
    Werner
     
  7. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo zusammen,

    liebe simply,

    jetzt sag bitte nicht, daß du von einem shadow sprichst.

    gruß
    hanjo
     
  8. Gisklappe

    Gisklappe Schaut nur mal vorbei

    Hallo,

    Harald schrieb
    "ich habe immer wieder festgestellt, dass die Art der Oberfläche schon zu Klangunterschieden führt. Ob die allerdings sehr ausgeprägt sind, hängt wohl vom Empfinden des Einzelnen ab. Es ist aber eine Tatsache, dass Goldlack, Silberlack oder unlackiert, bzw. entlackt anders klingen."

    Ich kann das bestätigen, dass sich die Oberfläche bei identischen Hörnern definitiv klanglich auswirkt.

    Ein Instrumentenbauer hier hat mir das erzählt:. Er hat 2 identische Trompeten gebaut und beide haben identisch geklungen.

    Eine davon wurde auf Kundenwunsch versilbert. Danach wurden beide wieder miteinander verglichen und die beiden Hörner klangen verschieden. Also doch!

    Allerdings bin ich wie einige Vorredner auch der Meinung, das es vom persönlichen Geschmack abhängt, welcher Sound/Klang nun der bessere ist.

    Gruss
    Klaus
     
  9. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Da wird mancher an die 30.000 Euro für seine Massivgold-Flöte gedacht haben...

    Vor ein paar Jahren hatte ich mal "M - Musik zum Lesen" abonniert. Da sagte ein Solo-Oboist mal in einem Interview, ihm sei das Material vom Klang völlig egal, er freue sich auf seine neue Oboe aus einem Carbon-Kunststoff-Sintermaterial, die nerve ihn nicht mehr so mit Intonationsschwankungen durch die Temperatur.

    Wo Roland schon den Begriff Voodoo ins Rennen gebracht hat:
    Den Daumenhaken auszutauschen, weil sich das Schwingungsverhalten des Korpus verbessere, halte ich für Voodoo. Ganz nahe beim Damenhaken ist die Öse für den Gurt. Da zerren mehrere Kilo Gewicht dran, je nach Haltung variabel.
    Da dürfte dermaßen viel Spannung im Korpus sein, dass die 30 Gramm des Hakens untergehen wie ein Pups im Wind.

    Skeptische Grüße
    Christian
     
  10. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    also ich für meinen teil, hab noch zuwenige verschiedene finishes getestet, um effektive schlüsse ziehen zu können...
    aber ich bin trotzdem der überzeugung, dass das material einfach nur feinste nuancen im klang (wenn überhaupt) ausmacht...
    ich bin der meinung, dass der spieler selbst mal den großteil vom sound ausmacht. dann kommen wohl s-bogen und mundstück. dann gehts weiter mit blatt und ggf. ligatur. (und bereits hier scheiden sich die geister...:-D)

    so sachen wie daumenhaken, klangbogen, nachträglich angelötete marschgabelhalterung, und eben auch material, lacke, etc...aber das sind glaub ich einfach nur noch solche kleinigkeiten, dass man es objektiv kaum noch festhalten kann. da gehts dann glaub ich eher in den voodoo-bereich.

    und dann spielt wahrscheinlich der kopf eine entscheidende rolle!! wenn man zB mal gehört hat, dass ein versilbertes sax "heller und markanter" klingt, hört man sich vielleicht auch einfach dementsprechend verändert oder beeinflusst den klang vielleicht auch unterbewusst als spieler selbst?!

    hört euch mal das hier an...
    für mich klingts nicht wirklich nach plastik...und wenn ichs nicht wüsste, käm ich auch nicht auf die idee!! (ich persönlich find den sound ja sogar sehr ansprechend! :-D)

    lg phi
     
  11. twiggybop

    twiggybop Kann einfach nicht wegbleiben

    hallo,
    mir geht's ja i..wie genauso meine entlackten saxe klingen scho i..wie minimal besser als vorher,-und wenn ich meinen goldmessing bogen einsetze klingt es
    noch etwas wärmer,mit silberbogen etwas reiner und mit vernickelten bogen echt härter seltsamerweise klingt mein vernickeltes akustiktenor am weichesten,ist allerdings auch mattvernickelt,vllt.wärs bei glanzvernickelung wieder härter.
    obwohl ich der festen überzeugung bin das hier das auge mithört kann ich mich nicht wirklich dagegen wehren.
    mfg
     
  12. HeinTS

    HeinTS Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,

    Alter Musikerwitz:

    Trifft ein Musiker einen Saxophonisten:
    "Hallo, Saxophonist! Spielst Du lieber Musik oder Saxophon?"
    sagt der Saxophonist: "Kommt darauf an, wie das Sax lackiert ist!"

    ;-) nix für ungut .. ist schon spät

    Gute Nacht
    HeinTS
     
  13. Reedirect

    Reedirect Ist fast schon zuhause hier

    Hi Leute,

    eigentlich müsste man doch das gesamte Frequenzspektrum mehrerer baugleicher, aber unterschiedlich oberflächenbehandelter Saxe vom selben Spieler mit demselben Mundstück gespielt (am besten mit Augenbinde) GENAU messen können. Wenn sich diese gemessenen Spektren nicht unterscheiden, dann gibt es auch keine Unterschiede, denn man hört sie nicht (man sieht sie nur)!

    Gibt es solche Untersuchungen?

    Gruß
    Jo
     
  14. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, das wäre was. :-D

    Und ich erwarte, dass die Unterschiede ähnlich gering sind wie beim Querflötenexperiment. Und sollte(!) der Unterschied so gering sein, wird es genug Leute geben, die den Unterschied hören, weil sie ihn hören wollen. Manche Leute lieben halt Mysterien "Boah, XYZ, und all' unsere Wissenschaft kann das *nicht* erklären!"

    Es gibt erfahrene Musiker, die ein Saxophon spielen mit nur wenig Lack und genial klingen. Weil sie solange damit geübt haben, bis der Lack ab war!

    Weiterhin gehe ich davon aus, dass die Wahl von Mundstück und Blatt (und meinetwegen auch Ligatur) viel stärker ins Gewicht fällt als die Blechoberfläche.

    Klarinetten sind ja auch nicht aus Grenadilholz, weil es so ganz besonders toll klingt.

    Grüße
    Roland
     
  15. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Vom anderen Ende der Musik-Wiedergabe-Kette:
    http://www.hifiaktiv.at/diverses/realistische_betrachtungen_themen/realistische_betrachtungen_fake_tests.htm

    Überhaupt eine lohnende Website.

    Grüße
    Christian
     
  16. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, danke, hochinteressant!

    Geanu deswegen schlug ich ja Doppelblindtest (spasseshalber Doppeltaubtest genannt) vor, um Placeboeffekte auszuschliessen.

    Grüße
    Roland
     
  17. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Ich bin bezüglich Material an sich völlig deiner Meinung, habe über die meisten saxtuning Teile, also etwa Daumenhaken "Sundexpander" etc hier schon vor Jahren energisch meine Meinung der Placebo Wirkung vertreten, inklusive des Flötentests. Übrigens nachdem ich diese Tuning Teile ausprobiert habe.

    Bezüglich Lack bin ich eines besseren belehrt worden.
    Ich hatte übrigens bei den Seqoia vergessen zu sagen, daß es drei baugleiche Bögen gibt, verschieden oder gar nicht lackiert.
    Die Unterschiede sind, zumindest zwischen zweien der drei, deutlich, den dritten habe ich kaum benutzt, deshalb keine Aussage dazu.
    Ohne soetwas ausprobiert zu haben, sind wiederum Placabo Aussagen reine Glaubenssache.
     
  18. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Selbstverständlich sind sie das.

    Deswegen schrieb ich ja
    - "Und ich erwarte, ..."
    - "Weiterhin gehe ich davon aus, ..."

    Das reflektiert meine Meinung nach dem mir gerade vorliegenden Erfahrungsschatz. Ich habe nicht gesagt "Das ist so" oder "Alles Quatsch".

    Und Voodoo gibt es aller Orten. Da fällt mir doch der Sketch mit Otto ein. "Es gibt zuviel Aberglauben in der Welt ..."

    Grüße
    Roland
     
  19. Reedirect

    Reedirect Ist fast schon zuhause hier

    Hi KrischanDo,

    echt zum Brüllen, dieser Hifi-Kabel "Vergleichs"-Test.

    ....irgendwann verrät uns mal einer, dass schon seit Jahren ALLE modernen Saxophone irgendwo im chinesischen Hinterland gefertigt werden... ;-)

    Gruß
    Jo
     
  20. BariPapa

    BariPapa Ist fast schon zuhause hier

    Ihr habt ja alle Recht.

    Habe jetzt selber mal den Test gemacht:

    Saxophon A: Selmer Vintage Bariton, gänzlich unlackiert.
    Saxophon B: Neueres Sopransax Chinamodell. Offensichtlich lackiert.

    Wenn man ganz genau hinhört merkt man schon einen Unterschied.

    Nichts für ungut.
    Werner
     
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