Le Freque

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von 47tmb, 4.September.2016.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich muss es wohl um 2-3 Wochen verschieben. Bin gerade mit ein paar Terminen und entsprechend Arbeit zugeschüttet worden. Spätestens im Oktober aber werde ich die ausführlich nochmal testen und Aufnahmen machen.
     
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  2. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Ich persönlich erachte die Schwingung des Korpus bei der Entstehung des Klangs, den man nach draussen (!) hört, also im Raum oder über ein Mikro, als vernachlässigbar. Sonst wäre das Sax in der Tat teilweise eine Glocke.
    Ich sage nicht (!), dass das Blech gar nicht schwingt, ABER dass der Eigenschwingungsanteil bei der Klangbildung vernachlässigbar ist. Um es zu quantifizieren würde ich sagen unter 2% des warnehm- oder messbaren Klangspektrums ausmacht.

    Kennst Du Occam's Razor? Das besagt, dass in der Regel eine einfachere Hypothese einer komplizierten vorzuziehen ist.
    Für mich sind einzig Faktoren im Sax von Relevanz, die direkten Einfluss auf die stehenden Wellen haben, die den Saxklang ausmachen. Was innen passiert, kann über Reflektionsverhalten (Rohrgrösse und Wandbeschaffenheit) die Verstärkung bestimmter Frequenzbereiche fördern oder eben nicht.

    Meine antiken Saxophone (1936er Büscher Aristrocrat, 1932 Conn Tranny in Tenor und Alt) sind/waren um nichts weniger obertonreich als "neue" Instrumente (80er Mark VII & 57er Mark VI Tenore, JP42 Alt) die ich über längere Zeit gespielt habe.
    Das Büscher war vom Klang her obenrum schärfer und strahlender als des Selmer; das Conn schneidet mit dem OL STM 7 auch sehr sehr ordentlich und ist für Rock'n'Roll absolut geeignet. Hör Dir mal Tivon Pendicott auf seinem Tranny an, der derzeit mit Gregory Porter auf Tour ist. Mehr Höhen wären schmerzhaft.

    Vielleicht (!) kommt der Eindruck der geringeren Hochfrequenzanteile bei Vintage Hörner daher, dass jemand Instrumente gespielt hat, die innen nicht sauber waren, und nach >50 Jahren der Vernachlässigung ein bissl Kruste/Moos innen trugen. Das könnte m.E. die Resonanz hochfrequenter Tonanteile stärker beeinflussen als die mittleren und niedrigen Frequenzen.

    Kurz gesagt sollte ein Sax von vor 1900 im gleichen Zustand wie ein modernes mit dem gleichen Mundstück das gleiche Resonanzverhalten zeigen.
    Es sei denn, es sei innen total verdreckt :eek:

    Caveat: Warum silberne Saxophone heller klingen, und warum mein bronzenes gebogenes Yanagisawa Sopran beim Test im Laden voller klang als das aus normalem Blech, kann ich im Moment auch nicht erklären. Wahrscheinlich Psychologie der Wahrnehmung (Synästhesie) :rolleyes:
    Da ist also noch ein minimaler Raum (<2%) für Spekulation :D
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    Das hat Michael gesagt, nicht ich. Ich finde sie obertonreicher als viele moderneren Hörner. Die Connys erkenne ich gerade dadurch oft blind.
     
  4. Roman_Albert

    Roman_Albert Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte mich in dem Teil auch nicht auf Dich bezogen, tut mir leid.
    Du sagtest ja das Gleiche wie ich über die ollen Conns und Weltklänger ;)
     
  5. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Jetzt mal von einem Nicht-Physiker bzw. unfähigen Schwingungs-Analysten ganz dumm gefragt:

    Es kommt doch auch auf das Setup und den S-Bogen an. Es wird doch allgemein gesagt, dass 75 bis 80 Prozent des Sounds (ein Sound schwingt ja auch) durch diese Komponenten erzeugt wird?

    Was unter dem S-Bogen hängt, spielt dann doch eine eher untergeordnete Rolle, oder bin ich da ganz auf dem Holzweg?

    Und manche Spieler klingen einfach super, egal ob sie ein Topteil oder ein Einsteigerinstrument in der Hand haben.

    Sie merken (spüren?) sicherlich selbst welches Horn sie in der Hand haben, während es der Zuhörer vielleicht gar nicht wahrnimmt?

    Wobei wir dann wieder bei LeFreque wären, bei dem die Eigenwahrnehmung womöglich anders ist als das, was der Zuhörer hört. Dieser merkt vielleicht null Unterschied.

    Lg
    Mike
     
  6. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Zum Üben erstmal zwecks Abhebung :) :) :)
     
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  7. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Danke - prima Beitrag
    Gruß
     
  8. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    @Roman_Albert: Das sind lediglich Erfahrungswerte, die ich (wie auch sonst wohl keiner hier) physikalisch untermauern kann. Wir haben hier beispielsweise gerade ein altes Martin Bariton für einen Kunden überholt. Im Vergleich zu einem zeitgenössischen Bari ist es auffällig, wie sehr der Klang differiert und die Anteile im Spektrum unterschiedlich verteilt sind. Ebenso bei einem Boiste Stencil Alto, das kurz davor war. Noch gewaltiger ist der Unterschied bei den Instrumenten aus der Zeit um 1900-1920, die wir repariert haben. Das sind wohlgemerkt nur Erfahrungswerte.

    Dass die Weltklänger da ein wenig herausfallen (können), habe ich auch schon bemerkt. Ich spiele nicht ohne Grund ein altes Blue Label B&S. Habe aber auch mindestens zwei noch ältere hier gehabt (Tenöre, Buddy Henderson und Weltklang ca. 1955), die bemerkenswert wenig strahlten - auch nach der Überholung.

    Für mich ist die Tendenz relativ klar und weitgehend einheitlich - mit Ausnahmen bei bestimmten Marken und Modellen. Im Übrigen glaube ich ebenfalls, dass es eher die Form des Korpus ist, die darüber entscheidet, wie das Horn klingt.

    Nicht vernachlässigen sollte man auch die Tatsache, dass der Saxophonklang gewissen Moden unterworfen ist und die Klangideale sich stark geändert haben. Ob nun gezielt die Hersteller dies bedienen oder die Musiker so spielen, weil die Instrumente dafür da sind, ist eine interessante Frage, die man nicht ohne Weiteres wird beantworten können. Tatsache hingegen ist, dass Funk und Rock andere Klangideale bevorzugen als diese zu Zeiten Rudy Wiedoefts angesagt waren. Dass man auch auf vielen Vintage-Hörnern so spielen KANN, ist klar, heißt aber nicht mehr als Tucholskys Spruch, dass Feuerländer keine Widerlegung der französischen Grammatik sind. Oder andersherum: In den meisten Fällen wird man ein "Funk-Horn" vermutlich eher unter den zeitgenössischen Instrumenten finden.
     
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  9. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    @bluemike: Da muss ich aber nachhaken, obwohl das abschweift: Wie siehst du denn den Unterschied des Martin Bariton gegenüber anderen?

    Ich hatte in der Bigband vier Jahre ein Martin Tief Bb gespielt, tauschte es dann gegen ein Keilwerth Toneking Tief A (war aus heutiger Sicht ein Fehler!), bis ich glücklichem Zufall mein jetziges Martin Magna entdeckte. Ich spiele mittlerweile seit 12 Jahren.
    Zwischendurch hatte ich mal noch leihweise ein Yamaha YBS-62, als mein Toneking in Reparatur musste.
    Das Keilwerth und das Yamaha waren Topteile, super eingestellt und toll zu spielen.
    Aber beim Martin Magna ging die Sonne sozusagen ein zweites Mal auf.

    Ich half mal bei einer Soulband aus. Der Mischer fragte ob es auch etwas leiser geht, vor allem unten herum. :) Wobei man mit dem Magna nicht nur mit Power sondern auch super leise spielen kann.

    Und ich behaupte jetzt mal, dass du auf jedem Baritonsax genial klingst!

    Lg
    Mike
     
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  10. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    @ehopper1 : "Vor allem unten herum" - genau das meine ich. Ich möchte jetzt nicht mit den üblichen Begriffen hantieren, werde aber nicht ganz drumherum kommen ;-). Ich empfand es so, dass das Martin Handcraft speziell im tiefen Register sehr viel Punch hatte und oben eher weniger Obertöne und Cut produzierte. Alles in allem ein sehr runder Klang, wenn auch (sowohl für Baris als auch insbesondere für Vintage-Baris) nicht ganz konsistent. Mit einem Mundstück mit Stufe wird es oben ein klein wenig schärfer aber man merkt, dass das nicht das ideale Mundstück dafür ist. Dazu steht ein Video in der Tube mit diesem Horn.

    Da ist dann auch immer noch der Unterschied zwischen Eigenwahrnehmung und dem, was andere damit anstellen. Wir haben es dem Kunden zum Gig gebracht. Er spielte es gleich und mein Eindruck als Zuhörer war ebenfalls so, dass unten gewaltiger Schub da war und oben wenig bis keine Schärfe, was er auch der Grund ist, warum er dieses Instrument spielt.

    Alles off topic, sorry. Ich gelobe Besserung :confused:
     
  11. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Kann man nicht, wie bei allem anderen Equipment einfach sagen, ich probier' es aus und es bringt mir was oder auch nicht?
    (Ein Horn oder ein MPC soll man ja nach Meinung einiger hier auch erst kaufen, wenn man mindestens 100 verschiedene ausprobiert hat )

    Cheerio
    tmb
     
  12. ThomasVoigt

    ThomasVoigt Schaut öfter mal vorbei

    @saxhornet
    Guten Morgen!
    Ich möchte nur wiederholen das das Red Brass für einen Profisaxophonisten sehr wenig Wirkung hat! Das mag einem Anfänger helfen bzw ist für Blechbläser super!

    Ich empfehle für einen Test Solid Silver oder Solid Silver Goldplated
     
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  13. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    Logischerweise sollte da der Effekt deutlich größer sein ;)
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dann schreibt das doch auf die Packung:
    Red Brass ist für Anfänger. Für Profis nicht geeignet. ;)

    Ich kann nur testen, was mir zur Verfügung steht.
     
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  15. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Trotz „offtopic“ nochmal meinen Senf dazu:
    Wohl deshalb gefallen mir neuere Martins, d.h. späte „The Martin“ und Magnas besser. Die klingen insgesamt eine Spur heller als die aus den 1930ern und sind auch oben herum näher am Sound der modernen Hörnern.
    Diese „Mischung“ aus alt und neu macht sich sehr gut, finde ich.

    Jetzt aber wieder :topic:

    Lg
    Mike
     
  16. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Und was passiert einem Anfänger der aus Versehen oder weil es so nett klingt ein Solid Silver Goldplated draufschnallt?
    BTW wie werden die denn goldplated?
    LG quax
     
  17. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    habe gerade noch einmal mein LeFreque "Red Brass" am Alt (Yamaha YAS 62) ausprobiert. Habe null Veränderung gemerkt. Habe dann den V1-S-Bogen, der mehr Volumen als der Original G3 (?) bringt, runter gemacht und den Standardbogen draufgesetzt. Auch da, kein Unterschied.

    Am Sonntag probiere ich noch einmal mit dem Tenor. Wenn der Unterschied noch für mich hörbar ist, nehme ich es auf und stelle es ein.

    Sonnige Grüße, Jabo
     
  18. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Das ist wohl wirklich ernst gemeint? Spätestens jetzt kann ich das Ganze definitiv nicht mehr ernst nehmen. Das ist doch wohl ein Witz! Allein die Vorstellung einem solchen Wunderteilchen irgend eine Wirkung (ausser im Geldsäckel) zuzuschreiben und sich ernsthaft damit zu befassen, ist eine echte Herausforderung. Hier aber beginnt für mich definitiv die Scharlatanerie. Dann halt...

    antonio
     
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  19. Gelöschtes Mitglied Wolle

    Gelöschtes Mitglied Wolle Guest

    :applaus::applaus::applaus: Ich mein grad, ich bin auf der Kirmes, da gibt es auch Menschen, die in die Glaskugel gucken und Schlangen beschwören.
     
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  20. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Korrekt, der Effekt für den Geldbeutel ist deutlich grösser :)
    Ach, und jetzt wird mir klar, warum es bei mir nicht funktioniert hat. Ich bin schon so gut, dass ich mindestens die goldenen (mit Platinbeschichtung!) brauchen würde :alien:
    ... das hat mich beim Lefreque-Testen auch abgeschreckt - alles wurde so hingedreht, dass ein toller Effekt zu merken sei... Schau mal, die tiefen Töne sprechen besser an! Nein? Aber die Projektion, ... die Mitten klingen besser...

    Grüße,

    Wanze
     
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