Lebayle Jazz Holz

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von jogi_music, 18.Januar.2005.

  1. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Seitdem ich von den massiv-silber-Mundstücken gelesen habe, gehen die mir auch immer wieder durch den Kopf.
    Die müssen einfach besser klingen... ;-)

    Christian
     
  2. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Die Ergebnisse der Material-Untersuchung mit den Querflöten erninnern sehr an die Bierverkostungen. Ich kenne ein paar Leute, die schwören sonstwas, dass sie alle Dortmunder (vor ein paar Jahren waren das noch über 15!) Biersorten blind erkennen. In diversen Fress-und-Sauf-Zeitschriften gibt es immer wieder mal Berichte von Bier-Verkostungen, bei denen die Leute der Brauerei X das alkoholfreie Weizen der Brauerei Y für ihr eigenes Pils (4,9%) gehalten haben und ähnliches. Ein netter Test war mal in Essen+Trinken um das beliebte Thema: Wie behandele ich Wein richtig vor dem Trinken? Getestet wurden 12 unterschiedliche Weine eines breiten Preisspektrums in je drei Gruppen:

    Gruppe 1 wurde nach allen Regeln der Kunst wochenlang vorher ruhig gelagert, rechtzeitig aus dem Keller geholt, bei optimaler Temperatur geöffnet, dekantiert und und und.

    Gruppe 2 wurde aus dem Keller geholt, geöffnet und serviert.

    Gruppe 3 wurde im Kofferraum eines für hektischens Fahren bekannten Journalisten bis kurz vor dem Verkosten gut durchgeschüttelt.

    Ratet mal, welche Reihe die besten Ergebnisse bekommen hat...
    Tester waren Restaurant-Chefs, Profi-Weinverkoster, Fress-und-Sauf-Journalisten, Sterne-Köche und ein paar interessierte Laien...

    Schöne Grüße und "Prost"

    Christian
     
  3. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    In dem Bericht steht, dass solche Tests mit Anblasmaschinen bei Flöten schon mal durchgeführt worden sind mit demselben Ergebnis: Kein Einfluss des Materials messbar.

    Dieses Ergebnis wurde aber von der Flötistengemeinde abgelehnt, da die Töne ja nicht von wirklichen Spielern, sondern von Maschinen sozusagen künstlich erzeugt worden sind.

    Mich würde mal ein Test interessieren, wo man dem Spieler die Augen verbindet und ihm dann erzählt, was für ein Instrument er angeblich in Händen hält (Also z.B. er kriegt ein "Stagg" und man erzählt ihm es sei ein "Mark VI"). Und dann fragt man ab, wie ihm der Klang gefallen hat. Wäre mal interessant zu sehen, ob man subjektiv auf vermeintlich "besseren" Instrumenten auch besser klingt.
     
  4. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Dann müssen ja die Flötenleute mit 5jährigem Studium am Konservatorium, die sich für 20000 Mark ne Querflöte mit Echtgoldkorpus kaufen alle völlig durchgeknallt sein. Gloger Vollsilberbogen, Keilwerth Kupferbogen - alles Beschiß. Coleman Hawkins und Stan Getz hätten auch auf nem Fallrohr von einer Dachrinne spielen können.

    Irgendwie hab ich das in meinem Innern schon immer geahnt.
     
  5. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Nee, nicht ganz. Es könnte aber egal sein, ob Gloger seinen Bogen aus Vollsilber oder Messing macht - solange alle Abmessungen und inneren Oberflächenbearbeitungen identisch sind. Es wäre mal interessant, einen Keilwerth Standard-S-Bogen und einen Kupferbogen genau zu vermessen.

    Krischan
     
  6. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Kupfer kannste genauso blank polieren wie Messing.

    Aber nehm mal 2 identische Bögen und löte auf den einen links und rechts Verstärkungsbleche drauf. Dan wirst Du schon den Unterschied im Sound hören.
     
  7. 8panther

    8panther Ist fast schon zuhause hier

    Das timmt auch mit dem überein, was Herr Dapper beim Test der verschiedenen Jupiter-Austauschbögen feststellte - das Material hat auch seiner Meinung nach nicht so den Einfluss, wohl aber aufgelötete Blechstreifen. Die Form ja sowieso.

    http://home.t-online.de/home/mike.duchstein/da980260.htm

    (auch sonst ein interessanter Artikel)
     
  8. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Ja, erstaunlich ist der Preissprung von Messing zu Silber von 170 DM auf 899.- Wo kommt das her? Das Kilo Silber kostet rund 150 Euro, die Verarbeitung ist kein Horror, wie bei Titan oder Platin, sondern ziemlich ähnlich der von Kupfer und Co. Okay, weil die Silberbögen so teuer sind, gehen nur kleine Stückzahlen und das macht sie so teuer. ;-)

    Ich glaube, bei der ganzen Sache ist ganz viel Glaube dabei. Wenn es jemand schafft, aus irgendeinem billigen Abfallmaterial z.B. aus geschredderten Filmdöschen (naja, die werden auch Mangelware), eine Kanne zu formen, auf der jeder Tuter einen Sound hat wie John Coltrane - du würdest die Kanne nicht verkaufen können.
    Ist sie aus "einer Messinglegierung, die nach dem Vorbild der legendären Saxophone der 60er Jahre in einer kleinen Manufaktur im Süden von Pennsylvania für uns wieder hergestellt wird" kannst Du damit landen.

    Genauso mit Marken:
    Ich bin zufällig bei Keilwerth gelandet, weil mein Nachbar mir ein ST 90 III ausgeliehen hat. Dann habe ich was über die SX90 R gelesen und fand das mit den Ringen und den alten Kannen , die früher so was hatten, so faszinierend. Ausserdem habe ich aufgeschnappt, das die Qualität von Selmer sehr schwanke, Yamaha früher super verarbeitet war, aber immer schon langweilig klang, zur Zeit aber nicht mal mehr gut verarbeitet sei, und Yanagisawa die Top-Wahl bei Sopranos. Und habe gehört, das Vandoren Blätter die geringste Qualitätstreuung haben.

    Also habe ich ein JK SX90 R Alto, ein Yana S981 Soprano, finde Selmer eher uninteressant und die Reference-Modelle mit der auflackierten Patina fast albern. Spiele Vandoren Blätter und würde Rico nur als Kaminanzünder nehmen.

    Und wenn ich mal ein Bariton kaufen würde, dann nur ein JK SX 90 schwarz vernickelt, weil das einfach eine geile knackige Röhre ist: Auch eine reine Bauch-Entscheidung - ich habe bisher nur das probiert und weiss nicht mal mit was für einem MPC. Aber es war geil!

    Fazit: Wir sind alle hochgradig anfällig für das Entwickeln innerer Bilder von Waren. Ist aber nicht schlimm. Wer sich auf sein silbernes Yana oder sein patiniertes Selmer Reference, hat mehr Spass am Spielen und übt mehr und klingt besser.

    Und wenn er dann noch viel Geld dafür ausgibt - umso besser! Wie mit den richtig schönen mechanischen Armbanduhren: Es ist klasse, dass es Leute gibt, die Armbanduhren für 40.000 Euo kaufen. Weil von so einer Uhr ein Uhrmacher im Jura oder in Sachsen 6 Monate seine Familie ernähren kann. Und nicht in Korea ein Chipbestückungsautomat läuft...

    Christian
     
  9. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hi Leute!
    Nun erfuhr ich aus ebenso verlässlicher wie kompetenter Quelle, dass das Holz-MPC auch mit einfachem Olivenöl, das auch zum Kochen verwendet wird, gepflegt werden kann.... dann spare ich mir das teure Leinöl.

    Liebe Grüße, Jogi
     
  10. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Ligurisches oder toskanisches?
    Übernach eine Knoblauchzehe ins Mundstück und schon kommen die Höhen viel leichter! :-D

    Christian
     
  11. jogi_music

    jogi_music Ist fast schon zuhause hier

    Hi!
    Meine Erfahrungen der letzten 4 Wochen waren vielfältig:

    Erst klappte es wunderbar mit alten V16/ZZ/Javas (2er) und dann gar nicht mehr so richtig.

    Nun muss ich a) Reeds ausprobieren und einspielen - ich vermute daher kommen die neuen Unsicherheiten -
    und b) doch wieder auf die Suche nach der "richtigen" Kombination gehen - um die Sicherheit wieder zu erlangen.

    Im Moment sind Hemkes 2,5er ganz gut, aber die sind noch nicht eingespielt, halten also gerade mal 15 Minuten.

    Und dann noch das Ansatztraining... tsts... beim Test im Laden und übers Wochenende war alles easy... aber nun, nach ca. 45 Minuten merke ich meine Gesichtsmuskulatur *heul*.

    So wie ich das sehe, nimmt das Holz-MPC die Feuchtigkeit des Reeds auf. DAHER muss man ölen. Wenn nicht, dann sind die Reeds schneller trocken als beim Kunststoff und die Probleme kennt Ihr ja ...

    Liebe Grüße, Jogi
     
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