Hallo, ich habe mich neulich mal beim Spielen selbstaufgenommen und mir sind zuerst die wirklich SEHR lauten Atemzüge aufgefallen. Wie ist das bei euch? Hört man da gar nichts vom Atmen? Wenn ja wie macht ihr das? Soll ich weniger auf einmal einatmen? Oder leiser atmen? Würde mich über Antworten freuen.....
Hör Dir mal ein Lied von Nena an. Das ist lautes Atmen Ansonsten mein Tip: weiter weg vom Mikro und schon isses leiser.
Hiho! Stört das denn wirklich? Da merkt man doch, dass es "live und in Farbe" ist, hm? Liebe Grüße, Jogi
Hallo Parka, schau dir mal ein Charlie Parker Video an. Der Mann saugt die Luft ein wie ein fauchender Hochofen. Dafür kommt dann aber auch was raus. Also wenn du das Mikro im Abstand von ca 70-80 cm hast, dürfte dein Atmen nicht mehr stören.
ok, aber Joss Stone hat aber auch wirklich die allergeilste Stimme die es auf der Welt gibt, bei mir hört sich das Atmen eher....naja ich weiß nicht. Mein Lehrer sagte ich solle versuchen mich ein wenig "zu beherrschen" damit es nihct ganz so laut wirkt
Man kann das mit Atmen natürlich üben, dass man schneller oder eventuell auch etwas leiser atmet... Im Gesangsunterricht kriegt man da ja so einiges mit: Zum Beispiel kann man auch die Luft quasi hineinfallen lassen. Das funktioniert so, dass man vorher, wenn man ausatmet, ja das Zwerchfell und die Muskulatur zwischen den Rippen (weiß nicht mehr wie die richtig heißt) anspannt. Wenn man dann die Muskulatur auf einmal (wie wenn man beim singen einen scharfen Konsonanten ausspricht und dann) die Muskulatur wieder entspannt, strömt die Luft automatisch ein und man brauch nicht extra "nach Luft zu schnappen" (so hört es sich ja zumindest manchmal an). Ist so ähnlich wie wenn man nach dem Telefonhörer greift, da atmet man ja auch automatisch (und auch relativ leise), das nennt man auch unbewußtes Atmen. Und soweit ich weiß ist das nicht besonders laut. - Ich hab zumindest noch keinen, den ich angerufen hab, erstmal laut nach Luft japsen hören Aber die Luftgeräusche im Allgemeinen lassen sich zwar minimieren, aber ohne Luft gehst ja nunmal nicht, also macht euch mal keinen Kopf darum.
Ja! Genau! Man kann da auch von "tief Atmen" sprechen. Ein Bild, das mir persönlich im Studium mit am meisten geholfen hat, tief und gleichzeitig leiser zu atmen, war das Bild von einer Flasche, in die ich mit einem Strohhalm, der bis an ihren Boden reicht, Luft einsauge - und zwar so, dass sich diese Flasche von ihrem Boden her mit Luft füllt. Diese Flasche bin dann sozusagen ich , also mein Bauch ist der Flaschenboden, und dahin sauge ich zuerst die Luft. Und das leiser Atmen kann ich dann auch erreichen, wenn ich mir mal ganz deutlich vorstelle, was für einen Durchmesser dieser Strohhalm hat, durch den ich sauge. Der Durchmesser sollte nicht zu groß und vor allem nicht zu klein sein - ausprobieren Neulich habe ich eine CD mit Mozarts Violinsonaten gehört, ich weiß nicht mehr, wie der Herr Geiger hieß, der da spielte, mir ist jedenfalls echt übel geworden bei dem pseudo-künstler-mäßigen Geröchel und Geschnaufe, das der Typ wirklich allen Ernstes bei JEDER kleinsten Phrase in penetranter Lautstärke ins Mikrofon rammte. Ich finde ja Glenn Gould schon grenzwertig an seinem Klavier, aber dieser Geigen-Fritze war super-peinlich. Solche Leute sollten erstmal ein gescheites, nämlich ein Blas-Instrument spielen, bevor sie ihr Publikum mit Trocken-Atmungs-Orgasmen nerven... Alles Liebe Toffi
Mal abgesehen davon, daß das mit der Bauchatmung und Flaschenboden und so sicher alles richtig ist, bleibt noch hinzuzufügen, daß die Atemgeräusche durch Verwirbelungen der Luft an den engsten Stellen entstehen. Und die sind nicht im Bauch (wenn da Luft ist, dann hat das mit der Atmung nix zu tun) sondern in absteigender Reihenfolge: Lippen oder Nase, Mundraum, Rachen, Kehlkopf, Bronchien. Die Bronchien kann man nicht bewußt beeinflussen, wenn es da Pfeift und Giemt, dann ist das ein Fall für den Arzt (Stichwort Asthma). Der Kehlkopf ist ein anderes Thema: Viele Menschen entspannen die Stimmritze nicht richtig, was beim Ausatmen als Bremse wirkt und den Ton negativ beeinflusst und beim Einatmen Geräusche macht. Auch wenn man die Zunge zu weit hebt und damit die Mundhöhle verkleinert, wird das Atmen lauter. Und zuguterletzt muss man die Lippen weit genug öffnen, was ja mit dem Mundstück im Mund nicht so leicht ist, besonders wenn man noch damit beschäftigt ist, den Ansatz konstant zu halten. Hier kann man sicher einiges verbessern. Als gedankliche Vorstellung ist das "Hineinfallenlassen" der Luft sicher gut, da sie automatisch dazu führt, daß man alle Wege weit aufmacht. Das "Einsaugen" als Vorstellung finde ich eher schädlich, da es mit hoher Strömungsgeschindigkeit, also viel Verwirbelung und Geräuschen verbunden ist (hört mal auf den Klang des Wortes: ssssaugen), und hohe Strömungsgeschwindigkeit erreicht man durch viel Sog bei kleinem Querschnitt, also das Gegenteil von oben beschriebenem Ziel.
Willst du damit sagen, dass blasinstrumente die einzig "gescheiten" instrumente sind? Was ist an den anderen Instrumenten nicht gescheit?
@lakriz: Tiefenatmung PLUS "So-etwas-wie-Einsaugen" sind schon sehr sehr gut für die Kontrolle über die Atmung. Wie ich ja schrieb, meine ich mit "Einsaugen" natürlich nicht das Durchziehen der Luft durch ein möglichst enges Loch, sondern die Einatmung durch einen "virtuellen" Strohhalm mit ziemlich großem Durchmesser. So kann ich gleichzeitig "tief" atmen und den Luftstrom sozusagen schmal halten. Wenn ich derartige Übungen mit Schülern mache, machen wir diese Übungen ganz bewusst zunächst sehr geräuschvoll, um dann auch möglichst leise und gleichzeitig effizient die Luft sowohl "einzusaugen" als auch "einfallen zu lassen". Das geht gut alles gleichermaßen. Und je mehr ich darüber nachdenke, umso wesentlicher ist für mich die Tiefenatmung für die Fähigkeit, leise zu atmen, abgesehen von krankhaft verengten Atemwegen, das ist klar. Natürlich sind Blasinstrumente, speziell Saxophone, die einzig gescheiten Instrumente , in was für einem Forum sind wir denn hier? Das ganze war natürlich scherzhaft gemeint , ich wollte meinem Ärger über Violinisten Luft machen, die an ihrem Streichinstrument rumstreichen und schnaufen, als müssten sie gleichzeitig eine Tuba und eine Es-Klarinette bedienen, dabei jegliche Phrasierung "zerstöhnen". In Wirklichkeit sind Geigen natürlich fast so gescheit wie Saxophone... Alles Liebe Toffi
*seufz* Wat muss ich denn noch alles beim Spielen beachten? Atmen, richtig greifen, den Rhythmus halten ... *schwitz* Also ich hab mich bisher nur darauf konzentriert, an den richtigen Stellen nach Luft zu schnappen. Und auf Band konnte ich mein Gehechel auch hören. Na ja. Ich hab immer gedacht, das ist halt so wie bei den Gitarristen, bei denen es beim Greifen auch quietscht. Ansonsten hab ich noch ne nette Anekdote bzgl. Zirkularatmung zu liefern: Auf einem Workshop erklärte der Lehrer, dass man die Zirkularatmung mit Hilfe eines Strohhalms und eines Wasserglases (gefüllt) üben könne: Man müsse nur ständig ins Wasser blubbern und einatmen. Na ja. Die Rückfrage war dann: "Wie jetzt? Ich stecke mir die Strohhalme in die Nase und blubbere ins Wasser?" *gg* Anm.: Sinn war (und so wurde es auch anfangs erklärt) den Strohhalm in den MUND zu nehmen und durch die Nase zu atmen. *grinsüberbeideohren* Na ja ... Lieben Gruß, Sandra
Strohhalme in die Nase (hinreichend großer Durchmesser sollte Pflicht sein, so 1,5 bis 2 cm vielleicht? ) und dann mit dem Mund das Wasser aufblubbern, das wäre extrem cool
Is jetzt zwar wieder nen anderes Thema: aber das mit dem Wasser und dem Strohhalm kriege ich nihct hin! Aber man muss das auch nicht unbedingt zum Sax-spielen können, oder?