"Leises" Mundstück...?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Silver, 3.Januar.2017.

  1. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ja, genau und Tipps welches Mundstück er jetzt nehmen muss (natürlich Link) oder welche Blattsorte sind sinnvoll? Nicht wirklich. Wenn es also geht einfach nur irgendwelche Tipps zu geben, ohne daß wir wissen woran es wirklich liegt, ist es durchaus zielführend dann auch mehr Möglichkeiten aufzuzeigen, weil wir eh nur raten was die Ursache oder die Lösung ist.

    Physikalisch gesehen Nein. Lediglich wie wir die Töne als angenehmer oder unangenehmer unter Umständen wahrnehmen ändert sich und das ist eine Frage der individuellen Wahrnehmung und des individuellen Geschmacks. Der Anteil an höheren Obertönen beeinflusst den Klang und eventuell die subjektive Lautstärkenwahrnehmung begrenzt, die eigentliche Frequenz in der der Ton schwingt wird aber nicht beeinflusst. Aber vermutlich geht es Dir genau um diesen Obertonanteil und wie es dann psychoakustisch wahrgenommen wird.
     
  2. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo saxhornet,

    welche Methode empfiehlst Du denn, um die besten Blätter für eine bestimmte Klangvorstellung zu finden?

    Gruß
    Mini
     
  3. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Jedenfalls lässt sich ein Mundstück mit kleiner Öffnung leichter kontrollieren und sich leichter leise spielen als ein Scheunentor ;) .Da fand ich den Tip ,Selmer c* schon ganz gut, oder auch Yani 5 , oder Vandoren mit kleiner Öffnung.
    Und ich, wohlgemerkt ich, finde auch allgemein , dass Holzblätter auf größeren Öffnungen leichter leise zu spielen sind (für den Fall, dass er nicht das Mundstück tauschen möchte).Holzblätter passen sich mit der Zeit der Bahn an, lassen sich dann sanfter anblasen als Kunststoff.
     
  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Nette Idee - kommt aber nicht in Frage ;-)
    LJS
     
  5. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Eher groß, viel Glas, viel glatte Wand, glatte Decke, Parkettboden ... eigentlich ein akustischer Alptraum aber wer will schon im Tonstudio mit Eierpappen an der Wand wohnen ;D

    Wie weiter oben schon gelesen hat das Heritage einen "Kern" - genau das, was ich eigentlich gerne mag. Und ja, ich kann schon zwischen ppp und fff variieren - beide Extreme sind: genau Extreme und deswegen eher anstrengend. Insofern gar nicht schlecht für die Tonbildung...

    Ich muss mal suchen, ob in der Krempelkiste noch ein altes Selmer C80 oder sowas liegt. Ein Java Nr. 2 müsste auch noch irgendwo verpackt rumfliegen. Mal probieren, was das wird... dann habe ich einen Ansatz-punkt (haha - Wortspiel).

    LJS
     
  6. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Würden das andere nicht als "Blatt wird weich" beschreiben und dann den Kamin damit anzünden?
    Deshalb habe ich ja die Fiberreeds - da wird nix weich - die bleiben wie sie sind, bis sie hin sind.

    Ein generell weicheres Blatt lässt sich natürlich sanfter anblasen... egal ob Holz oder Plastik.

    LJS
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich würde ausprobieren empfehlen. Ich kenne Leute, die spielen Funk mit Vandoren traditionells. Hätte ihnen auch keiner empfohlen, klingt aber bei denen super bei mir gehen die dafür gar nicht.
    Die Frage war aber nach der Lautstärke und nicht nach der klangfarbe.
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dann wird das ohne räumliche Veränderungen wahrscheinlich schwierig.
     
  9. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Jein, ein Blatt das sich der Bahn anpasst, also krumm wird, ist sicher auch etwas leichter geworden, aber es ändert auch die Öffnung auf kleiner :).Das passiert bei einem Kunststoff Blatt erst nach langer Zeit, kurz bevor es sein Leben endgültig ausgehaucht hat.
    Und kleinere Öffnungen brauchen weniger Luft, lassen sich sanfter anblasen
     
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  10. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Saxhornet,

    genau, da stimme ich Dir zu.
    Und was probiere ich aus?
    Ich frage Kollegen und probiere zuerst, was die so empfehlen.
    Genau das ist doch hier passiert, oder?

    Klangvorstellung, nicht Klangfarbe. Und zur Klangvorstellung gehört für mich auch die Lautstärke, insbesondere im Zusammenspiel mit einem anderen Instrument.

    Gruß
    Mini
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    ich probiere eher das aus wo ich rankomme und das ich probieren und wieder erwerben kann. Ich würde mich da wenig nach tipps von anderen richten. Anderer Spieler anderes Ergebnis, leider.

    Für mich gehört die Lautstärke nicht zur klangvorstellung, sondern ist ein eigener Parameter, den ich getrennt betrachte. Aber interessant den Parameter als Teil davon mal zu sehen.
    Lg saxhornet
     
  12. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    l) andere Stellen im Raum ausprobieren, wo Du stehst. Die Akustik ist nicht überall gleich. So könntest Du eine Stelle mit wenig Hall finden.
     
  13. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Klingt nach einem Raum, in dem es mir selbst zu laut wäre...
    Abgesehen davon, dass Eierpappen kaum mehr zu finden sind und in Tonstudios wohl noch überhaupt nie, gibt es sehr wohnraumverträgliche bis hin zu dekorativen Akustik-Maßnahmen. Wenn der Raum groß ist, wird der Aufwand auch nicht gerade klein sein, aber es würde sich vermutlich generell lohnen, einen weniger halligen Raum zu haben.
    Man kann sich von einem Professionisten eine Zimmerdecke mit Lochplatten machen lassen, oder man kann - so wie ich - selbst Absorber basteln, und wenn man die mit Stoff verkleidet, sind die so schön wie eben der Stoff, den man verwendet. Oder auch Absorber kaufen - da gibt es wirklich auch dekorative.
    Ich kenn das auch selbst: mein Übungsraum ist gut bedämpft, aber wie ich zu Weihnachten einmal im Wohnzimmer meiner Eltern gespielt habe, habe ich mich selbst erschreckt, wie es hallt. Und eine Musikschullehrerin hat mir auch einmal gesagt, dass die Saxophonlehrer die meisten Absorber im Zimmer hängen haben...
    Saxophon ist durch seine vielen Oberschwingungen (grob gesagt: es hat alle Oberschwingungen, jeweils ähnlich stark wie die Grundschwingung) besonders heikel: wenn es irgendwas anzuregen gibt, dann regt das Sax das auch wirklich an.
    Hilft bei einem halligen Raum nur bedämpfen...
     
  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Sorry, physikalisch JA. Es braucht viel mehr Energie eine tiefe Frequenz zu erzeugen, die wir als gleich laut einer höheren Frequenz wahrnehmen. Das ist Physik.
    Warum sonst sind Basslautsprecher in der Leistungsuafnahme viel höher als Mittel-und Hochtöner?
    Wenn Du Dir mal Hörkurven ansiehst, wie ein Mensch hört, dann liegt das Optimum bei den Sprachfrequenzen, also so um 5kHz. Fakt, und auch klar, weil in diesem Bereich kommunizieren wir! Über 10kHz fängt es an individuell zu werden, ab 16kHz setzt dann langsam die Alterstaubheit ein. Da ist kein Hörempfinden dabei.

    Wenn ich jetzt also meine Fakten zusammennehme, dann brauche ich für einen lauten Kammerton A (440Hz) mehr Energie, als wenn sich der Kammerton hinter seinen Obertönen versteckt, also subjektiv heller klingt, weil wir zum einen die Oberwellen besser und auch lauter wahrnehmen, zum anderen der Energieaufwand zur Erzeugung der höheren Frequenzen niedriger ist. Finde ich daher eine Blatt-MPC-Kombi, die diese Obertöne unterdrückt oder zumindest weniger ausprägt, dann muss ich entweder mehr pusten, oder der Ton wird leiser wahrgenommen.

    Und dann sehen wir das Blatt mal als Feder, welche zur Tonerzeugung ausgelenkt werden muss, und akzeptieren mal, dass Lautstärke was mit Amplitude zu tun hat, dann sollte klar werden, dass ein leichtes Blatt weniger Energie aufnimmt und wieder abgibt, als ein hartes blei gleicher Amplitude. Energie=Lautstärke. Was ist daher an dem Tip auf ein weicheres Blatt zu gehen, falsch?
    Mit einer engeren Öffnung limitiere ich dann noch die Amplitude, also noch einmal die Energie des Schwingungserzeugers, die er an die Säule im Instrument abgeben kann. Was ist daran falsch?
    JEs
     
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  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Dieser Formulierung kann ich voll zustimmen. Es ist schon sinnvoll deutlich zwischen Physik und menschlicher Wahrnehmung zu unterscheiden.
    Meine Kritik ging nicht gegen die Empfehlung eines leichteren Blattes, sondern die Empfehlung von bestimmten blattsorten und auch die Empfehlung eines engeren mundstücks habe ich nicht kritisiert, sondern die Empfehlung eines bestimmten mundstückmodells.
     
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  16. JES

    JES Gehört zum Inventar

    o.k., soweit Einigkeit
    Jetzt mal Deine Erfahrung: wie verhalten sich frequenztechnisch stark gestufte Mundstücke im Vergleich zu Mundtsücken ohne Stufe, keiner oder nur leiter Einlaufwölbung? MEIN Eindruck ist, dass ein gestuftes Mundstück eher die Oberwellen herausbringt, ein ungestuftes die Oberwellen eher unterdrückt. Daher klingt für mich, bei sonst gleichem Setup, ein gestuftes Mundstück lauter als ein ungestuftes.
    Ähnlich empfinde ich das bei großen, runden Kammern im Vergleich zu eher eckigen, engen Kammern. Sonst gleiches Setup.
    Wenn dem denn so wäre, und dafür dann auch eine physikalische Erklärung zu finden ist, dann kann man zumindest ein Richtung vorgeben, in die man ev. ein Mundstück suchen kann. Das von mir vorgeschlagene MPC von OL, das ToneEdge, erfüllt m.E. diese Kriterien. Heißt nicht, dass es nicht bessere gibt.
     
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  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Du hast recht, daß das jeweilige mitschwingende Obertonsprektrum und genauer ob höhere oder tiefere Obertöne mitschwingen die Wahrnehmung wie gut ein Ton als durchsetzungfähig angesehen wird verändern kann. Ich sage kann, weil ich früher auch so dachte, daß ein dunkles Mundstück immer leise sein muss aber ich hatte mittlerweile auch Mundstücke in der Hand, die dunkel und doch recht laut klangen, es ist also kein Muss, daß dunkel klingende Mundstücke per se immer leiser wirken, auch hängt das stark vom Spieler ab.
    Und ja, du hast recht ein Mundstück mit hohem Baffle (inklusive seiner verschiedenen Arten) hat im Klang mehr höhere Obertöne und wird als heller klingend wahrgenommen und es klingt auch lauter bei gleicher Luftmenge und -druck, da es diese effizienter umsetzt.
    Ich persönlich kann aber z.B. auf so manchem High Baffle Mundstück deutlich leiser spielen als auf einem Low Baffle Mundstück mit grosser Kammer (und zwar so, daß der Ton noch wahrgenommen werden kann), es ist, wie so oft, eine Frage des Spielers.
    Bei den Tone Edge gibt es ja leider eine grosse Streuung (gerade was Kammer und Baffle angeht) und die klingen nicht alle automatisch dunkel, ich habe selber einige gehabt, die mit entsprechendem Blatt durchaus Power hatten.
     
  18. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Was soll die Energieaufnahme oder -abgabe des Blattes jetzt unmittelbar mir der Lautstärke zu tun haben? So als Frage vom Laien an den Fachmann.
    LG quax
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Höhere Amplitude beim Blatt bedeutet lauterer Ton. Mehr Energie führt zu höherer Amplitude und somit zu höherer Lautstärke.
     
  20. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Also noch mal.
    Im Zitat heißt es, dass ein leichtes Blatt bei gegebener Amplitude (=Auslenkung) weniger Energie umsetzt. Dann wird Energie mit Lautstärke gleichgesetzt.
    Und damit wird dann irgendwie begründet, dass ein leichtes Blatt per se leise ist. Nun ja...
    Beim leichten Blatt muss ich viel weniger pusten, um die gleiche Amplitude (=Auslenkung) zu erreichen, wie bei einem steiferen Blättchen. In das schwere Blatt stecke ich zum Erreichen der gleichen Amplitude viel mehr Energie, hätte dann aber wegen der gleichen Amplitude trotzdem die gleiche Lautstärke.....

    http://newt.phys.unsw.edu.au/jw/saxacoustics.html

    Muss ich auch noch mal nachlesen
    LG quax
     
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