Hallo, Durch einen Unfall habe ich links eine kürzere Daumenkuppe. Dadurch habe ich Schwierigkeiten, die Oktavklappe beim Spielen "schnell" zu erreichen. Hab schon über eine künstliche Verlängerung nachgedacht. Gibt es so etwas überhaupt ? Hat jemand ein ähnliches Problem? Über Antworten würde ich mich sehr freuen. ☺
Hallo Bea, im Prinzip kann ein geschickter Saxdoc sehr viel am Instrument umbauen. Eine verlängerte OK dürfte da eigentlich relativ einfach sein. Moderne, ergonomisch günstige OK schlingen sich sowieso recht weit um die Daumenauflage herum. Kommt dann auch darauf an, welches Instrument es ist. Ich habe schon extreme Sachen gesehen, bis zu einer Klarinette für einen einarmigen Musiker, wo alle Drücker an die rechte Seite geführt worden sind ...
Moin Bea, da würde sich ggf einfach ein Instrument anbieten, bei dem der Oktavmechanismus oberhalb der Daumenauflage angebracht ist und nach links aktiviert wird. Dies ist bei einigen älteren Instrumenten der Fall. Ich hänge mal ein Bild von meinem früheren Keilwerth Altsaxophon an, bei dem dies der Fall war, und welches ich mir extra habe so ergänzen lassen, dass es kompatibel zu meinem modernen Instrument war. Gruß, Otfried
Hallo @BeaHarz, Interessant wäre es mal eine Bild von Deinem Daumen in der üblichen Spielhaltung am Sax zu haben. Nach Deiner Beschreibung gehe ich aber davon aus, dass Du ein (modernes) Sax hast, beidem die Oktavklappe rechts von der Daumenauflage nach unten gedrückt werden muss. In dem Fall könnte man den Oktavdrücker mit einem "Aufbau" versehen und auch nach rechts außen drücken. (Siehe Skizze) Das könnte Dir evtl. helfen, da Du dann nicht mehr mit dem Daumen quasi "um die Daumenauflage herum" greifen müsstest. Einen solchen Aufbau könntest Du recht einfach ausprobieren. Wenn Du ein Kork- oder Holzkötzchen mit Pattex auf den Oktavdrücker klebst ist das typischerweise vollkommen reversibel. Den Pattex bekommst Du von den meisten Lacks ohne Probleme wieder weg. Bei einem versilberten Instrument ist es eh' kein Problem. Wenn das zu rau ist, um flüssig zu spilene, einfach Glattschleifen und (nach dem Aufkleben) ggf. mit Korkfett einreiben oder mit Alufolie umwickeln. Wenn es denn klappt, kannst Du Dir einen ergonomisch geformten Blechwinkel oder Ähnliches auflöten lassen. Viele Erfolg! LG StefAlt PS: für Aktionen solcher Art kann ich Dir auch Martin Foag sehr empfehlen, er hat für mich schon mehrfach ein Saxophon ergonomisch angepasst (Oktavdrücker, Plam Keys etc.) Er ist aus meiner Sicht echt gut, hat Erfahrung und ist auch recht schnell.
Testweise kannst Du auch sehr einfach zunächst mit Antragen von Sugru ausprobieren, wo eine Erweiterung, bzw. Umformung des Bedienhebels sinnvoll ist. Hält ausgehärtet recht gut, ist trotzdem voll reversibel und hilft dem Instrumentenbauer später bei der definitiven Umsetzung.
Hallo allerseits, recht vielen Dank für Eure lieben Antworten. Ich bin froh, nun ein paar Lösungsvorschläge ausprobieren zu können, bzw. auch meinen Händler mal zu fragen. Es gibt also Hoffnung
Klar, die gibt es immer, schau mal hier bei Martin Foag unter "Sonderanfertigungen" , Du bist nicht allein
Oder auch hier bei @Toko : http://www.holzblasinstrumenten-studio.de/medien/fotos/saxumbau-fehlender-finger http://www.holzblasinstrumenten-studio.de/medien/fotos/conntisch Viel Erfolg!