Livemusik (un)GELIEBTES Kind, vergessen verschmäht verhindert ?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von PeterS, 19.September.2013.

  1. PeterS

    PeterS Ist fast schon zuhause hier


    Der Thread "Musiklehrer die Armen" ist schuld. Weil, wo sollen all die Schüler mal was spielen-können-dürfen und zeigen was es heißt mit Herz und Seele Livemusik zu machen und beweisen welch ein Genuß und Balsam für die Seele das, für sie und das geneigte Publikum sein kann.

    In den letzten 10 Jahren ist es mit der Livemusik fast überall den Bach runter gegangen.
    (z.B. 40-70% weniger Kneipen und Co. mit Livemucke vom Niederrhein übers Ruhrgebiet bis Düsseldorf).

    Warum, wer und was sind die Verursacher und all die Indikatoren für diesen Niedergang.

    Sind es allein nur die wirtschaftlichen Verhältnisse des potentiellen Publikums, der Wirte und anderer Auftraggeber.

    Sind es die Auflagen durch Gesetze und Verordnungen (Musik ist ja Lärm bzw. Emission)

    Sind es die Medien, die neue Mentalität der Leute, die Musiker selbst ???

    Ist da noch Hoffnung was zu retten und wie könnte das gehen.

    Können Musiker sich organisieren und selbst was erreichen.

    Was kann man wie selbst organisieren, ausserhalb des öffentlichen "Wahnsinns-Kulturetats" und würdet ihr da übehaupt noch Energie und Arbeit reinstecken.

    Oder ist Deutschland längst nicht mehr das heilig Kulturland und es macht eh keinen Sinn mehr "Heutzutage".

    Meine eigenen Erlebnisse und Erfahrungen sind da sehr weit gefächert und
    ich mag eigentlich nicht wirklich resignieren.

    Was meint ihr dazu ?

    l.G.
    Peter
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Peter,

    wie häufig hat das m.E. sicher mehrere Gründe.

    Die neue GEMA Gebührenordnung dürfte aber auch auf jeden Fall einen erheblichen Beitrag geleistet haben.

    CzG

    Dreas
     
  3. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    @ Dreas: demnach dürfte auf keinem Stadtfest dieser Republik mehr eine Coverband spielen!

    Ich denke eher, dass es an den gekürzten Subventionen und ausbleibenden Sponsoren liegt.
    Was mache ich als Veranstalter, wenn ich weniger Geld zur Verfügung habe?
    a) ich veranstalte wenger Konzerte, Folge Sponsoren springen ab
    b) ich erhöhe die Eintrittspreise, Folge Besucher bleiben aus
    c) ich zahle den Musikern weniger Gage, Folge: die Musiker machen da mit, können aber keine Konzerte der Kollegen mehr besuchen, da sie selbst keine Kohlen haben :-(

    So und nun geht's zum nächsten Job: Unterrichten!
    Grüße,
    Andy
     
  4. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich bin da skeptisch. Wenn Du mit Amateuren um jeden Auftritt buhlen musst, der dann auch noch so schlecht bezahlt ist, daß Du ihn eh nur wegen des Spaßes machst und dann auch noch Termine bekommst, wo meist eh kaum einer kommt, weil die Menschen am nächsten Tag arbeiten müssen, dann wird es halt schwierig. Die Mieten der Veranstaltungsorte werden teurer, Gema und KSK kommt noch hinzu, manche buchen Dich nur noch wenn dein Publikum extrem trinkfreudig ist (wer will so ein Publikum aber haben?). Werbung für die Veranstaltung musst Du auch noch selber machen und nebenbei sollst Du noch unterrichten, üben, schreiben, Buchhaltung, booking machen etc. etc. etc. etc. . Das geht gar nicht. Ich kenne Kollegen, die sich einen Job gesucht haben, damit sie ihren Kollegen bei Konzerten mehr Geld zahlen können, da die Band sonst gar nicht weiter existieren würde. Rein aus innerer Überzeugung machst Du solche Auftritte irgendwann nicht mehr so oft, weil es sich nicht lohnt und Du die Zeit brauchst um das wenige Geld zu verdienen, daß Du als Musiker verdienen kannst. Für die meisten Berufsmusiker in Grossstädten ist das Kind in den Brunnen gefallen und kommt da nicht wieder raus. Billig will ich und Jedem seine 5 Mintuen Rampenlicht haben ihr übriges getan.

    Lg Saxhornet
     
  5. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm......

    Ich dachte immer in unser verschlafenen Landgemeinde wäre alles schrecklich und doof, was Musik und / oder Kultur heißt, aber allen Anschein nach lebe ich, im Gegensatz zu Berlin Hamburg, Köln ja im El Dorado.
    Natürlich gibt es bei uns Live Music, sehr viel privat, oder in Kneipen, oder in Vereinen, in Festzelten, Dorfgemeinschaftsräumen usw.
    Und klar sind die gut besucht, das sind doch meine Nachbarn,oder häufig bin ich es auch selbst, meine Kinder oder auch mal die Kinder meiner Nachbarn, die seit Jahren in der Stadt wohnen und dort als Band ignoriert werden und in únserem verschlafenen Nest immerhin 200 Leute (1/3 der Bevölkerung) in den Dorfgemeinschaftssaal locken.

    Ich glaube, ein (!) Aspekt ist, dass die städtische Bevölkerung über satt ist.

    Spielt auf´m Land und ihr habt (auch zahlendes) Publikum.

     
  6. PeterS

    PeterS Ist fast schon zuhause hier

    genau das habe ich in dssd erlebt. liegt wohl daran das auf dem land noch live face to face kommunuziert wird und sich die leutz nicht von tisch zu tisch inne szenekneipen smart verwhatsapp-ln. je platter hier das land am niederrhein umso mehr real life und auch echte live kultur.

    peter
     
  7. horrorsax

    horrorsax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    Dafür gibt es sicher viele Gründe, diese komische GEMA (gibt´s sowas in anderen Ländern überhaupt - die Verbrecherorganisation - sprich Selbstbedienungsladen- GEZ gibt´s ja auch NUR in Deutschland soweit ich weiß)
    Dann die Gründe, die z.T. schon genannt wurden.
    Aber was noch garnicht genannt wurde - oder ich hab´s überlesen ist die Tatsache, das die Menschen, oder besser gesagt ein Großteil davon, schlicht kein Geld mehr haben, um aus zu gehen!

    Hierzu wurde letztens bei Facebook ein sehr passender Spruch gepostet

    1970: "Familienvater (Facharbeiter) hat Auto, geht arbeiten, baut kleines Haus, Frau kann zu Hause bleiben, zwei Kinder können auch großgezogen werden"

    2013: Mann (Single-Facharbeiter) geht arbeiten, hat noch Nebenjob, wohnt in einer viel zu teuren Mietwohnung, hat nur noch ein Fahrrad, muss sich Frau suchen, die auch arbeitet und kann keine Kinder großziehen, da zu teuer"

    Danke liebe Bundesregierung!

    Man braucht sich ja nur z.B. das Wiesenhof-KZ ansehen - das, für die Arbeiter dort wohlgemerkt, nicht das für die Hühner!!! Mit 3,50 €/Stunde kann man halt keinen Musikclub besuchen!

    Vergessen darf man auch die neuen Anti-Raucher-Gesetze nicht. Bestes Beispiel ist das SO 36 in Berlin, falls das jemand kennt.
    Da drinnen nicht geraucht werden darf, gehen die Leute zwischendurch dann auf die Strasse. D.h. jedes mal Türe auf (dann dröhnt die Musik natürlich auf die Strasse), draussen klimpern dann die Bierflaschen rum und die Leute unterhalten sich, während sie eine Zigarette rauchen. Das alles mag auf den ersten Blick egal sein, führt am Ende aber dazu, das die liebe "Nachbarschaft" (man zieht ja in die Großstadt, weil man dort ländliche Ruhe wie auf dem Almenhof von Heidis Großvater erwartet) den Laden wegen Ruhestörung anzeigt, da ja auch heute jeder seine Ruhe haben will, Toleranz kaum noch vorhanden ist, und jeder Hanns Wurst eine gute Rechtsschutzversicherung hat.
    Am Ende darf dann keine Live Musik mehr gespielt werden...

    Kleinere Städte leiden ja ohnehin schon an der sog. "Landflucht", Innenstädte verkommen, Läden stehen leer, die Kommunen haben somit auch keine Steuereinnahemn mehr, das wiederum führt dazu, das immer mehr Leute wegziehen (übrig bleiben die Alten Menschen, die gehen aber meist eher weniger auf Livekonzerte) und es entsteht ein Teufelskreis.

    Und dann ist für Kultur ja ohnehin kein Geld mehr da, (Kommunnen pleite , s.o.) da das Geld ja für Großbanken, Hedgefonds, überschuldete EU-Mitglidsstaaten und sinnlose Wirtschaftssubventionen drauf geht...

    Deutschland eine Kulturnation? HAHAHA - das war mal...

    Willkommen in der schönen neuen Welt

    Thomas
     
  8. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Rauchverbot im SO 36? Kreuzberg ist ja zwischenzeitlich ganz schön runtergekommen! ;-)
     
  9. Gast

    Gast Guest

    ... Das alles mag auf den ersten Blick egal sein, führt am Ende aber dazu, das die liebe "Nachbarschaft" (man zieht ja in die Großstadt, weil man dort ländliche Ruhe wie auf dem Almenhof von Heidis Großvater erwartet) den Laden wegen Ruhestörung anzeigt, da ja auch heute jeder seine Ruhe haben will, Toleranz kaum noch vorhanden ist, und jeder Hanns Wurst eine gute Rechtsschutzversicherung hat.
    Am Ende darf dann keine Live Musik mehr gespielt werden...


    es gibt doch aussiedlerhöfe - frage: warum gibt es keine aussiedlerkneipen? - weil man da zu fuß wieder zuhause nüchtern heimkommt und der satz dann stimmt : rausgeschmissenes geld?!

    ;-) :pint: :klug:
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Hier (auch auf dem Lande) ist es oft genug so, daß zumindest bei privateren Partys die Live-Band aus 1-2 Leuten und einem Computer mit Midi-Files besteht. Dann ist der Gesang live, und manchmal noch ne Gitarre oder Keys, aber oft TUN DIE AUCH NUR SO, als würden sie spielen. Und damit kommen sie durch; wahrscheinlich sind die Kunden sogar glücklich, weil durch das Playback ja alles klingt wie im Fernsehen.

    Bei normalen Dorffeten gibt es immer noch Coverbands, aber die spielen immer Hölle-Hölle-Hölle und Maaaarius. Ein Sax habe ich dabei noch nie gesehen.

    Die örtliche Jazzinitiative hat sich verstritten, womit die regelmäßigen Sessions auch irgendwie den Bach runtergehen.

    Tja. Daß die Leute, die früher in Konzerte gingen, jetzt kein Geld mehr dafür haben, glaube ich nicht so ohne weiteres. Vielleicht ändern sich die Prioritäten, wenn es doch Musik auf Youtube auch immer umsonst gibt?
    Hm.

    Nachdenkliche Grüße
    Tröterine
     
  11. summertime

    summertime Ist fast schon zuhause hier

    Diese Aussage kann ich so nicht hinnehmen.

    Ich wohne auf dem Lande. Genau in der Mitte zwischen Köln und Bonn und erfreue ich mich an den vielen Konzerten. Besonders in Bonn. Von www.kunstrasen-bonn.de, über http://www.rheinaue.de/pdf/sommerfestival.pdf, http://www.beethovenfest.de, bis hin zu vielen kleineren Locations gibt es, gerade in der Sommerzeit, nahezu täglich live Musik.

    Verschmäht, vergessen, verhindert?

    Nein. Hier wird Musik gelebt. Jede Stilrichtung von Pop, Schlager, Klassik, Jazz.

    Köln nach dem Sommer mit seinen Clubs, dem Stadtgarten, Donnerstags im Bogen2 und und und. Und auch das Sommerfest der offenen Jazzhausschule ist sehenswert.

    Mein Fazit ist: Wo ein interessantes Angebot ist, kommen auch die Menschen. Auch zahlend. Ach ja, das Konzert von Klaus Doldinger in Lohmar (20km von meinem Wohnort entfernt) nächsten Monat wird garantiert auch gut besucht sein. Vielleicht gehe ich da auch hin.

    Ganz viele Grüße

    … und immer ein LiveGig in eurer Nähe

    Jürgen
     
  12. Gast

    Gast Guest

    Zwischen Köln und Bonn ist nicht auf dem Lande, wenn Du vielleicht auch beim Rausgucken nur Kohlköppe siehst :-x

    Da sind halt 2 Städte mit hervorragendem kulturellen Angebot in der Nähe.
    Ich rede hier von Schützenfest und Co.

    Aber Doldinger kommt auch demnächst. Nicht aufs Schützenfest, aber immerhin bis in die Kreisstadt.

    Darauf freut sich
    Tröterine
     
  13. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    also im ruhrgebiet ist die szene der improvisierten jazzbeeinflußten gegenwartsmusik extrem lebendig, in einem radius von 30-40 km gibt es jeden tag alles, was mensch an aktuellem zeug hören wollen auch nur könnte !

    mit dem öpnv kommt mensch dank gut anzeigender apps auch deutlich besser nachts zurück, wo man dann hinwill, als in paris !

    okok manhattan is räumlich kleiner, aber langweiliger, was das angeht. mehr so ne museumsstadt ...

    der erwähnte musikstil ist ja auch nichts für ground 0 - glotzer ...

    liegt wohl an den altbackenen veranstaltungskonzepten, wenn irgendwelche örtlichkeiten schließen...

    an der musiksucht der jungen leute jedenfalls mangelt es nicht.

    :-D
     
  14. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte 2 Kneipen in meinem Leben. Immer mit Livemusik. Und immer nur Stress und Ärger weil irgentwelche Nachbarn sich gestört fühlten. Und war es nicht die Musik, warwen es die Gäste die sich beim nachhausegehen zu laut unterhalten haben oder deren Autos zu laut waren und und und. Da macht es keinen Spass mehr. In Bad Homburg gibt es jedes jahr das Laternenfest. Auf Beschwerden der Anwohner darf in der Altstatt nur noch unplgged gespielt werden. Es wird immer schlimmer. In Spanien auf der Fiesta hab ich des nachts um 2 gefragt ob da nur Passodoble gespielt wird. Antwort: "Nein wenn die Älteren weg sind geht es ab. Um 3 Uhr Morgends kam dann eine Band und spielte guten Roch bis um 6 Uhr in der Frühe. Doch keiner hat sich beklagt.
     
  15. Gast

    Gast Guest


    hmm. du solltest öfter ausgehen - dir etwas gönnen... :hammer: :pint: ;-)
     
  16. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Es ist wirklich ein Kreuz, dass viele der lieben Mitbürger glauben, schon vor ihrem Ableben ein Recht auf Grabesruhe zu haben.


     
  17. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Edo, der Satz ist wirklich gut. :lol:

    Ich wohne auch auf dem Land, musikalisch gesehen also eher in der Diaspora.

    Trotzdem gibt es bei uns einen - allerdings kleiner werdenden Haufen - Idealisten, die immer mal wieder etwas auf die Beine stellen, z.B. (Kinder-)Musical, Kneipenabend mit Bands usw.
    Wobei so etwas immer seltener wird, wofür es die Gründe gibt, die ziemlich alle schon genannt wurden.

    Was zieht, sind die gerade laufenden oder anstehenden Oktoberfeste. Selbst bei uns im Schwarzwald rennen seit ein paar Jahren plötzlich alle im Dirndl und in Lederhosen herum und tanzen bierselig zu Liedern, die sie - so betonen sie gerne - normalerweise überhaupt nicht hören, den Text aber von vorne bis hinten kennen. Hauptsache Party, Hauptsache im Trend.
    Aber diese Rad kann man halt nicht mehr zurückdrehen.

    Ich kann mich noch erinnern, als in den 90ern das Kabelfernsehen zu uns kam.
    Davor trafst du auf den Dorffesten Hinz und Kunz. Es spielten relativ gute Bands, oft sogar mehrere. Und es wurde immer spät, auweia ... :pint:
    Als die Kabelsender ins heimische Wohnzimmer Einzug hielten, nahm der Besuch und damit auch die Zahl dieser Veranstaltungen nach und nach ab.
    Warum auch in die Ferne schweifen, wenn das Sofa ist so nah?

    OK, das war einmal und ist lange her. Man kann alles drehen und wenden wie man will. Es ist heute einfach sehr schwierig mit (s)einer Liveband Auftritte zu finden, die gut bezahlt und gut besucht werden. Die Profi-Kollegen sind nicht zu beneiden.

    Aber es gibt auch kleine Lichtblicke:
    Denn es gibt Leute, die von der Konserve die Nase voll haben. Ich darf z.B. heute Abend auf einem Tauschbasar für Kindersachen(!) mit meiner Akkordeonpartnerin spielen (Tango,. Musette ...). Die Veranstalterinnen wollten unbedingt Livemusik. Finde ich klasse.

    Lg
    Mike
     
  18. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Nun ja,

    man sollte meinen, dass Lärm durch Musik in einer kleinen Kurstadt als noch störender empfunden wird wie sonstwo. Stimmt zumindest bei uns nicht.

    Hier bei uns spielen von Frühjahr bis Herbst fast an jedem Wochenende Live-Bands im Kurhaus. Bei schönem Wetter im Kurpark. Also im Freien. Manchmal richtig laut.

    Hier gibt´s den Tanztee (ganzjährig) Mittwoch bis Sonntag 15:00 bis 18:00 Uhr. (eher leise)

    Den Tanzabend (ganzjährig) 19:00 bis 23:00 Uhr

    Den Tanzcoctail (April bis September) Mittwoch 19:00 bis 23:00 Uhr

    Den Tanz ins Wochenende (April bis September) Freitag 19:00 bis 23:00 Uhr.

    Außerdem diverse Veranstaltungen wie SWR1 Schlagerparty, diverse Jazz-Konzerte u.v.m.

    Bei uns beschwert sich niemand. Livemusik verschiedener Stilrichtungen gehört einfach dazu.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd


     
  19. PeterS

    PeterS Ist fast schon zuhause hier

    grad fällt mir, beim Blättern in der Zeitung, wieder auf das es bei uns jährlich 5-8 Schützenfeste ind den diversen stadteilen über 4-5 tage gibt mit zünftig wummtataa und sog. höllenlärm in den festzelten bis teils um 4 uhr früh. ( die "obrigkeit" feiert ja mit !!! )

    Da kommt kein O-Amt keine Polizei (nur wenn die permavollen Grünröcke mal wieder neandertalen).

    Wer jedoch außerhalb dessen etwas plant bzw. in / an einer Location etwas anbieten möchte darf ab 22/max23Uhr einpacken, wenn er überhaupt ne Genehmigung bekommt. Von der auflistung weiterer (dort z.b. beim Schüfest) meist nicht bestehenden Auflagen, wie Security etc ppp, mal ganz abgesehen.

    Soll jetzt nicht heißen das hier mit zweierlei Maß gemessen wird, nicht doch.
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    Berlin hat zwar einerseits den Luxus von sehr vielen Orten, an denen man spielen könnte aber das zieht so enorm viele Musiker (Profis weltweit und Amateure)in die Stadt, die mit den ansässigen Amateuren und Profis um diese Möglichkeiten buhlen, daß teilweise man sehr lange warten darf, bis man überhaupt dort mal spielen kann bis es vielleicht einen Termin gibt. Dann ist auch der Tag immer wichtig, denn unter der Woche ist an einigen Spielorten kaum Publikum zu erwarten. So fand z.B. ein Konzert eines ehemaligen Dozenten von mir, der aber sehr bekannt ist in der Stadt, vor nur 3 oder 4 zahlenden Gästen statt. Das wird dann natürlich auch der Band zu lasten gelegt, wie auch bei Openairgigs, wo das Wetter nicht mitspielt (Musiker sind halt immer schuld). Die Gagen sind zwischen null, ein paar Getränken und 50 Euro (häufig sogar eher weniger) pro Musiker für den gesamten Abend. An vielen Orten spielen nur noch Amateure. Werbung musst Du wenn, eh selbst verteilen.

    Aber das Sterben der Auftrittsmöglichkeiten durch Beschwerden von Scheintoten nimmt auch schon stark zu. Die ziehen aus ruhigen Ort in die grosse Stadt, weil es da so hipp ist, am besten gleich dahin wo es auch richtig abgeht, holen später noch die Eltern nach und nach dem ersten Kind wird dann gegen alles geklagt was lauter als eine Mücke ist. Selbst bei Cafes und Clubs, die schon lange vor ihnen am Ort waren. Und die Gerichte lassen das auch noch zu. Da wird auch mal sehr guten Strassenmusikern mit Schlägen gedroht im ehemaligen Szenekiez, weil das Kind doch jetzt nachmittags schlafen muss. Es gibt Bereiche da ist Berlin nicht mehr wiederzuerkennen für mich.

    Was das Rauchverbot angeht, dafür bin ich dankbar und viele Kollegen auch. Es war eine Zumutung beim Spielen so zugeraucht zu werden, als wenn man selber zwei Schachteln geraucht hätte und so oft konnte man seinen Anzug gar nicht reinigen wie es dadurch notwendig wurde. Ich persönlich bevorzuge es, nicht wie ein Aschenbecher nach einem Gig zu riechen und ich kenne keinen Kollegen, der das vermisst.

    Lg Saxhornet
     
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