Material Metallmundstücke

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von GelöschtesMitglied14980, 3.September.2022.

  1. Siggi

    Siggi Ist fast schon zuhause hier

    ich habe das Inderbinen Rich - es ist ein sehr gutes Mundstück!
    Ich hatte nachgefragt aus welchem Material das MP gefertigt ist. Die Antwort war, hochfeste Aluminium Legierung mit eloxierter Oberfläche. Das MP ist extrem leicht und sehr gut verarbeitet. Welche Legierung genau, bleibt wohl das Geheimnis von Thommy Inderbinen…
    LG Siggi
     
  2. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Warum nicht Kautschuk oder Messing mit Gold, Silber oder Lack oben drauf? Das ist ehrlich für mich die Frage.

    Klar, aus meinem Reaktionismus werden nicht so viele Innovationen geboren. Aber wenn ich an meine klassischen Mundstücke denke, frage ich mich schon, welche Materialeigenschaften man ändern möchte auf der Suche nach - was denn eigentlich?

    Was ist an den klassischen Materialien Kautschuk und Messing nachteilig, und was schafft hier Verbesserung? Ist eine ehrliche Frage.

    Es steht für mich außer Frage, das ein gutes Mundstück aus Plastik, Glas, Alu oder Stahl ein gutes Mundstück ist. Darum geht es nicht. Meine Frage ist, was diese Materialauswahl begründet, da aus der Anwender-Perspektive manchmal Nachteile mit den Alternativen verbunden sind.
     
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  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Da ist sicher gar nichts nachteilig.

    Im Wettbewerb geht es aber darum ein ‚Alleinstellungsmerkmal“ zu finden, um sich vom Wettbewerb abzusetzen.

    Das denke ich ist die Motivation für solche Experimente. Und das Streben bessere Lösungen zu finden.

    CzG

    Dreas
     
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  4. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Nicht nur Titan, auch Alu hat seine Tücken in reiner Form. Die Legierungen haben je nachdem wieder neue Eigenschaften.
    Neigung zur Oxidation beim Zerspanen. Sogenanntes " Kleben" der Späne (auch Aufbauschneide genannt ) durch die Temperatur.
    Das sind anfangs nur winzige Partikel, nach Minuten können daraus mehrere Zehntel mm dicke Plättchen entstehen. Die ruiniert die Geometrie der Schneide. In erster Linie betroffen sind Keil- und Spanwinkel. Zerspanungskräfte steigen
    --> Masshaltigkeir geht flöten oder Werkzeugbruch
    Sind die Folge.
    Um das zu vermeiden immer man spezielle Schneidstoffe wie CERMET. Lässt sich nicht so einfach Schleifen wie HM. Kosten gehen hoch etc.....

    Ganz einfach erklärt. Da steckt noch mehr dahinter.
    Diese Erkenntnisse haben wir zusammen mit den Werkzeugherstellern über Jahre erarbeitet. Mehrere Leitzordner haben sich mit Versuchsberichten gefüllt.

    Bitte , wenn Du Dich wirklich informieren und sachlich diskutieren willst behaupte nicht ständig reines Titan lässt sich gut zerspanen.

    Grüße Gerrie
     
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  5. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    @visir .

    Zur Theorie an der Festigkeit kann man fest machen wie gut ein Werkstoff zerspant werden kann.
    Nimm eine Platte aus Blei und versuch es. Butterweich, aber......

    Grüße Gerrie
     
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Lack ist an sich wieder eine fragliche Substanz, die in aller Regel auch nicht dafür gedacht ist, auf beanspruchten Oberflächen angewandt zu werden, weil sie es nicht aushält.

    Von Kautschuk weiß ich noch nichts nachteiliges, aber Messing besteht aus Kupfer und Zink, und beides möchte ich nicht im Mund haben. Galvanisiert mit einem Metall, das sowohl unbedenklich als auch abriebfest genug ist, von mir aus.

    Und oft scheint es dabei einfach nur darum zu gehen, "anders" zu sein, und das als Vorteil zu verkaufen, ob es einer ist oder nicht.

    Das ist mein Punkt.

    Gut, das ist eine Spezialanforderung an die Geometrie, wenn ich das jetzt richtig verstehe.

    ...und von mir aus an das Werkzeugmaterial aus diesem Aspekt heraus.

    Ich hab mit dem Zerspanen nicht angefangen...
     
  7. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ja, ich finde es auch klasse, wenn sich Experten, Pseudoexperten und selbsternannte Experten in die Haar kriegen. :duck:
     
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  8. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    ...und wenn im Disput "Recht behalten" und "Gesicht wahren" vor "Einsicht zeigen" rangieren.
     
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  9. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Kleiner Exkurs zum Titan aus meinem Fachbereich:
    infolge der hohen Biokompatibilät, Stabilität, guten Röntgenopazität und im Vergleich zu Edelmetallen günstigen Materialkosten wurde Titan gegen Anfang der 90er Jahre auch in die Zahntechnik eingeführt.
    Um das Elastizitätsmodul sinnvoll zu steigern wurde dieses Titan allerdings auch legiert.
    Anders als andere Metalle konnte es jedoch nicht vom Zahntechniker gegossen werden, da hierzu extrem aufwendige Hochvakuumgußanlagen erforderlich sind.
    Es wurde in Lizenzlaboren mit teuren Funkenerosionsanlagen aus Rohlingen geformt, auch um den manuellen Berarbeitungsaufwand möglichst gering zu halten.
    Ich habe es gehasst, wenn ich daran rumschleifen musste. Die verwendeten Schleifer und Fräser konnte man nach einmaligem Gebrauch direkt entsorgen…
    Heute sind im wesentlichen Zahnimplantate und konfektioniere Aufbauteile, die üblicherweise nicht nachbearbeitet werden müssen, aus dem Werkstoff.
    Weiterhin gibt es CAD/CAM gefertigte Teile aus Großlaboren.
    Für die Mundstückherstellung halte ich es wegen besagter eingeschränkter manueller Bearbeitungsfähigkeit für ungeeignet.
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    http://www.metaltec.de/html/titan/titanbearbeitung.html

    Da steht, auch für Leute ohne Erfahrungen, was geht und was nicht, warum etc. in verstandlicher Form.

    Meine vermutung ist, dass die Hersteller gewisse geometrien wollen von kammer, rails, aussenkontur etc. Zusammen mit der alltagstauglichkeit, also abriebfestigkeit, formstabilität etc. ergeben sich mechanische Anforderungen an den Werkstoff. Hinzu kommt dann, dass ev nicht jede geometrie mit jedem verfahren hergestellt werden kann (ich stelle es mir schwierig vor bspw eine rechteckige kammer zu frasen oder bohren, ausser ich habe ev zwei halbschalen), es sehr aufwendig wird mit viel Handarbeit, maschinen vorhanden sind usw... Aus all dem ergeben sich Werkstoffe oder werkstoffgruppen, die besser oder weniger gut geeignet sind.
    Titan und Aluminium sind extrem junge Werkstoffe, mit denen vielleicht eher noch experimentiert wird. Messing, Bronze und eisen-kohlenstofflegierung sind eher traditionelle Materialien. Das kennt man, hat maschinen dafür und erfahrung.
    Bei manchen sachen zeigt sich dann auch, es bewährt sich, oder nicht, oder es tauchen erkenntnisse auf, die die Verwendung wieder kompromitieren (wie bspw Verträglichkeit des menschen). Vielleicht kommt in 5 jahren einer, der dann gedruckte mpc kritisiert, weil da was austritt...
    Persönlich ist mir das Material weitestgehend egal. Ich spiele gerne mundstücke aus Metall, da sie kompakter sich anfühlen und ein etwas anderes feedback (über die Zähne) geben als bspw Kautschuk. Ich habe aber auch kunststoffmundstücke, die gut sind. Über metallanreicherungen im Körper mache ich mir bei dem, was sonst so in meiner Umwelt drin ist, eher wenig Gedanken. Epoxid etc würde ich nicht gerade...
     
  11. Gerrie

    Gerrie Strebt nach Höherem

    Lass es doch einfach so was hinterher zu schieben.

    Grüße Gerrie
     
  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Antwort hast Du schon selbst gegeben…

    Es gibt ja eine Reihe von (mehr oder weniger wissenschaftlich gestalteten) Vergleichen unterschiedlicher Materialien bei (vermeintlich) identischer Geometrie… mit sehr unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Scheint ein bisschen wie das Lip-In / Lip-Out Thema ;)

    Ein Aspekt, der für die Verwendung relativ schwerer Mundstücke sprechen könnte, sind die, oft durch andere Mittelchen herbeigeführten, Masseknoten im Schwingungsspektrum (Klangbogen, S-Bogen Schraube, Daumenhaken, Lefreque usw.).
    Ich nehme einen - wenn auch sehr subtilen - Unterschied zwischen einem Morgan Jazz und einem Morgan Excalibur mit gleicher Innengeometrie wahr. Das Excalibur ist schmaler, leichter und hat einen etwas flacheren Winkel der Bissplatte… und geht „leichter los“, steht dafür aber nicht so stabil wie das Jazz im klassischen Hard Rubber Format.

    In Ermangelung einer Metallvariante der Innengeometrie wird es jetzt sehr subjektiv: Meine deutlich schwereren Metallmundstücke (ein Double Ring Klon und ein Guardala New Crescent - beide Messing/Bronze) haben ein etwas größeres „Losbrechmoment“, stehen dann aber sehr stabil … also falls es der Ansatz des Spielers aus Versehen hergibt.

    Ob es an der Steifigkeit / dem Schwingungsverhalten von Edelstahl oder Aluminium liegt oder an der jeweiligen Geometrie… Meine Versuche mit Berg Larsen (Stahl) und Peter Ponzol (Alu) haben mich nicht überzeugt.

    Alles nur Gedanken und eigene Wahrnehmung, keinesfalls eine Überzeugung oder sogar der Anspruch auf „die Wahrheit“ meinerseits.
    Das überlasse ich gerne anderen…
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Zumindest bei @Gerrie habe ich den Eindruck, er kennt sich aus. Schreibt aus der Praxis und theoretisiert nicht mit angelesenen „Wissen“ rum.
     
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  14. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Das muss ich präzisieren…

    Es geht mir nicht um die Tonhöhe oder -Lautstärke. Das macht schon der Spieler mit dem Ansatz.
    Was ich meine: Das volle Spektrum aus Grund- und Obertönen ist während des gesamten Tones da.

    Das ist, nach meiner unmaßgeblichen Wahrnehmung, tendenziell um so ausgeprägter, je schwerer ein Mundstück ist.

    Die Kehrseite ist eine etwas längere Zeit (Millisekunden!), bis der Ton losgeht - also etwas, das ich leicht als Spieler ausgleichen kann.
     
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  15. ThomasVoigt

    ThomasVoigt Schaut öfter mal vorbei

    die LeFrequegummibändchen soll es ja mit unterschiedlichen Zugkräften/Eigenschaften geben -entsprechend prägnanter werden die Schwingungen übertragen. Forscht da nicht Edinburg? in der Arbeitsgruppe "Noiseboys"

    Die LeFreque an sich gibt es ja gott-sei-dank in verschiedenen Veredlungsstufen; Titan fehlt leider.:cool2:[/QUOTE]

    Dem ist nicht so - es wird bei den Gummis nicht mit unterschiedlichen Zugkräften gearbeitet - es gibt so viele verschiedene Gummis weil für Instrumente mit unterschiedlichem Durchmesser unterschiedliche Gummis benötigt werden - wer Dir das erzählt hat hat Dir einen tüchtigen Bären aufgebunden
     
  16. messingblech

    messingblech Ist fast schon zuhause hier

    mein ganzer Beitrag ist Nonsens, sorry about.

    zum LeFreque habe ich eine eigene Einstellung die ich hier nicht darlege.
     
  17. ThomasVoigt

    ThomasVoigt Schaut öfter mal vorbei

    Das kann ich gut akzeptieren - darüber wollte ich auch nicht diskutieren - auf einen Leser kann Deine Aussage aber den Eindruck erwecken das wäre so - und dem wollte und nur widersprechen - alles gut
     
  18. messingblech

    messingblech Ist fast schon zuhause hier

  19. Tobi-Sax

    Tobi-Sax Ist fast schon zuhause hier

    ... und ewig grüßt das Murmeltier ...
     
  20. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Wie sieht das eigentlich mit Korrosion als Faktor aus?
    Ich kenne von früher, dass aluminium und Stahl sich nicht vertragen, weil die unterschiedliche elektronegativitäten haben. Kommt Feuchtigkeit ins Spiel gepaart mit ein paar gelösten Ionen ergibt das eine Batterie, das alu gibt nach und löst sich auf.
    Kann das der/ein grund sein warum Mundstücke aus Metall überwiegend aus messing hergestellt werden?
     
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