Mein Blatt, das unbekannte Wesen....

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 21.April.2015.

  1. hpesch

    hpesch Kann einfach nicht wegbleiben

    Bin erstaunt. Ich dachte bisher, die Tonskala beherrschen ist Frage der Erfahrung und erledigt sich nach einigen Jahren Spielpraxis. Nun scheint es erfahrenen Spielern zu passieren, dass bei manchen Blättern die tiefsten und höchsten Töne nicht ansprechen.
     
  2. Mugger

    Mugger Guest

    Ich hab in den letzten zwei Jahren einiges an Geld für Kunststoffblätter ausgegeben.
    Wer behauptet, dass die Blätter einer Marke und Stärke gleiche Qualität und gleiche Spieleigenschaften besäßen hat nicht genügend Marken probiert oder einfach "Glück" gehabt.
    Es ist auch so, dass sich die meisten Blätter, die ich probiert hab, in der Einspielphase und über die Zeit stärker verändern als Holzblätter.
    Insofern ist der "Stress", das "richtige" Blatt zur Verfügung zu haben, genau der gleiche.
    Dann lieber Stress und die (von mir) gewünschten Spieleigenschaften.

    Cheers,
    Guenne
     
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  3. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Mein Blatt, das unbekannte Wesen.....

    Das ist eben das Manko !


    Man sollte sich nur mal damit beschäftigen und aus dem "unbekannten Wesen" ein "bekanntes Wesen" zu machen.

    Aber wer lernt / praktiziert dann das noch heute ?

    Aus meiner Sicht wichtiger, als die 10 MIn. verlorene Übezeit !

    Gr Wuffy



     
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  4. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Das scheint es nicht mehr zugeben. Vielleicht über Ebay oder Online-Antiquariate?! Wenn du magst, könnte ich es dir auch mal ausleihen. Der wirklich relevante Teil zur Nachbearbeitung nimmt jetzt nicht so viel Platz im Buch ein. In dem Buch geht es ja darum, ein Blatt komplett selbst herzustellen. Trotzdem sehr informativ. ;-)
     
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Dann habe ich ja vielfach Glück gehabt:

    2 * 4 "fast identische" Tenorblätter (Forestone uncut)
    2 * 4 "fast identische" Altblätter (Forestone uncut)
    1 * 2 "fast identische" Tenorblätter (Hartmann für Bassklarinette)
    1 * 2 "fast identische" Sopranblätter (Legere)

    Vermutlich reagiere ich auf Blätter deutlich toleranter?

    Dies kann ich aus meinen Erfahrungen überhaupt nicht nachvollziehen. Holzblätter spiele ich ein.

    Bei meinen aktuellen Kunstoffblättern habe ich eher das Gefühl, dass sie sich überhaupt nicht verändern, was ich manchmal bedauert habe. Wenn sie anfangs zu schwer sind, dann bleiben sie es und ich muss leichtere kaufen.

    Da würde ich doch gerne mal die Erfahrung von anderen wirklichen Kunststoffblattspielern wissen.
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Dass sie sich stärker verändern als Holz könnte ich nicht so genau sagen, aber verändern tun sie sich schon. Sie sind m.E. recht temperaturabhängig und zuerst immer etwas sperriger, wenn ich beginne zu Spielen - also nicht die Langzeitwirkung ist gemeint, sondern in der aktuellen Spielsequenz. Das ist aber nicht weiter tragisch.

    Viel schlimmer ist, dass es einfach Irrglaube ist, Kunststoff sei viel konsistenter als Holz. Forestone war zu Beginn katastrophal - die Stärekeangaben waren Mist, gleich innerhalb der Stärke waren sie auch keineswegs. Das mag sich ja nun gebessert haben, habe ich schon lange nicht mehr ausprobiert, weil es mir einfach verleidet war.

    Legere kenn ich recht gut mittlerweile - aber auch da: Gleich angeschrieben ist nicht gleich, weder klanglich noch stärkemässig. Nichts von "austauschbar". Klang war gut, wenn man ein gutes hatte...wenn...auch Lotterie, wie bei Holz. Ich spiele ich sie eigentlich nur noch auf dem Bari.

    antonio
     
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    @antonio: Es ist doch interessant, dass wir völlig verschiedene Erfahrungen hierzu haben.

    Würde ich deine Erfahrungen gemacht haben, wär ich wohl auch vom Kunststoff weg.
     
  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Bereckis
    Ja, offenbar ist es so, dass die Erfahrungen da ziemlich unterschiedlich sind - warum, ist mir auch nicht ganz klar. Sooo massiv können die Fertigungstoleranzen ja auch wieder nicht sein.
    Ergänzend kann ich noch sagen, dass ich jetzt die Legere (Tenor) seit vielleicht zwei Jahren nicht mehr spielte. Kürzlich dann, habe ich sie aus reinem Gwunder wieder mal aufgespannt und war dann doch überrascht, wie gut das Beste davon klang. Immer noch aber waren ziemlich gravierende klangliche Unterschiede zu bemerken. Sowohl in der ansprache wie auch rein soundmässig.

    Das gute Blatt aber, was im Vorrat war, klingt wirklich sehr gut, spricht total gut an und geht auch unten rum sehr gut. Könnte man beim Kauf aus vielleicht 10 Stück auswählen, könnte ich mich wieder erwärmen. Nur nicht beim Kauf auf gut Glück.

    Hier gibt es einen Händler, wo man im Laden Ausprobieren kann. Kostet dann geringfügig mehr, dafür hat man dann was man sucht. Ich habe dies aber noch nie so weit ausgereizt, als dass ich z.B. gleich 3 gute haben wollte. Ob er da mitmachen kann, ist fraglich, weil er wahrscheinlich auch nur einen begrenzten Vorrat hat.

    antonio
     
  9. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    @antonio
    Da ja ein Kunststoffblatt ja deutlich teurer ist als ein Holzblatt, ärgere ich mich, wenn ich einen Fehlkauf hatte.

    Habe ich das richtige Blatt gefunden, kaufe ich es 3 Mal mit identischer Stärke nach und habe bisher wirklich sehr ähnliche Blätter bisher bekommen.

    Da ich auf fast allen Instrumenten inzwischen Kunstoffblätter nutze, vermute ich, dass ich weniger sensibel empfinde. Ich spiele ca. 30 Jahre und davon mindestens 10 Jahre Kunststoff. Ansonsten kann ich mir nicht erklären, warum ich andere Erfahrungen mache.

    Ich habe meine alten BARI-Kunstoffblätter noch und sie sind aus meiner Sicht unverändert. Da ich die Hartmänner besser finde, habe ich sie ausgemustert. Ich vergleiche heute eher Kunststoff mit Kunststoff.

    Hartmann und Legere kann man generell umtauschen. Habe ich bereits gemacht.
     
  10. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    Manchmal ist es wie verhext, es spielt, es spielt nicht.... zum Glück bin ich nicht zum Erfolg verdammt....
    greife ich in meinen Koffer und nehme es wie es kommt. Aber oft habe ich auch gemerkt, dass es entscheident ist wie und wo
    die Ligatur das Blatt fixiert.Und wenn man etwa bei Physik aufgepasst hat wird es auch sich erklären würden..
     
  11. akkordschrammler

    akkordschrammler Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke für das Angebot, aber wenn der Teil zur Sound-Blattbearbeitung eh recht kurz ist, dann rentiert es sich auch nicht. Meine Blätter will ich gerade nicht selbst schnitzen. Kurze Anleitungen zur Modifikation findet man auch in anderen Werken. Der Eindruck war bei mir, dass es sich wohl etwas länger mit der Sound-Blattbearbeitung beschäftigt.

    Grüße
    Stefan
     
  12. Gelöschtes Mitglied Wolle

    Gelöschtes Mitglied Wolle Guest

    Das kann ich so bestätigen. Ein gutes Blatt, mit dem "bequem" zu spielen ist, ist Gold wert. Wenn`s denn auch noch für immer hält wäre ideal.
    Ich meine dann, ein ganz anders Saxophon zu haben. Spielen tue ich es mit einem Aaron Drake - Son of Slant Medium 8, Vandoren ZZ 2.
    Die Optimum-Blattschraube ist natürlich auch von Vandoren, eine gute Kombination.

    Gruß
    Wolle
     
  13. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    In der Tat auch meine Erfahrung: ich hatte lange ein Rico Jazz Select 3S auf meinem Double Ring Tenor 5* (0.087) gespielt und war nach dem Rico Jazz Select 2H erfreut über den Gewinn an Dynamik und Klangfarbe. Jetzt, wo ich mir die 3S bestellt habe, sind die ersten beiden Blätter aus dem ersten Karton trotz gründlicher Einarbeitung und Bearbeitung bisher weniger Schmitz Katze als vielmehr Schmitz Schnecke.

    Ich würde mich versteigen zu sagen, dass Blätter oft nicht das unbekannte Wesen sondern eher das bekannte Unwesen sind.....
     
    ppue gefällt das.
  14. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Hi, meine bescheidene Erfahrung...

    Seit Jahren spiele ich Rico Royal auf meinen Berg Larsen Mundstücken (2,5 oder 3er) auf Alto und Tenor...letztlich habe ich mit Rico Jazz Select MS auch sehr positive Erfahrungen gemacht.
    Auf meinem Gottsu Alto MPC spiele ich Woodstone 3 oder 3,5er (Japanisches MPC, Japanisches Blatt :) )... ist ebenfalls perfekt für mich.

    Meine Erfahrungen aus über 50 Jahren Klarinetten- und Saxophonspiel:
    nachdem ich mich für eine Blatt Marke entschieden hatte, gingen alle und ich hatte immer 5er oder 10er Packungen gekauft...

    Entweder bin ich der "Blatt Glückspilz" oder ich kann die Unterschiede gut zu schlecht nicht werten ;-)

    Ein Aspekt ist eher der Ort oder die Umgebung an dem ich spiele.
    < Auf einer sehr großen Bühne kann es sein, dass das Gefühl entsteht, das Blatt geht nicht richtig oder das Instrument ist verstopft
    < wenn ein Drummer direkt hinter dem Bläser sitzt und kräftig "donnert" und explodiert, dann entsteht ein ähnliches Gefühl
    < so gibt es mehrere Einflüsse, die nicht unbedingt Blatt relevant sind

    In einem Saal versuche ich beim Soundcheck meinen Ton in eine weit entfernte Ecke des Saals zu projizieren.. eine Ecke anzuspielen. Es hat sich für mich herausgestellt, je größer der Saal umso wichtiger ist das.

    Spielt man im Freien ist und wirkt alles nochmals anders...

    Also, nicht das Blatt muss der "Übeltäter" sein, nein - eher das persönliche Empfinden.

    Gruß
    Oswald
     
  15. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Am anderen Ende der Erfahrungskette geht es mir ähnlich: ich kaufe mir die Blätter einzeln, weil sie bei mir lange halten, und bis zum Wechsel will ich dann u.U. was anderes probieren, und ich hab auch noch nie ein unbrauchbares Blatt gehabt. Aber "unbrauchbare" Tagesverfassungen meinerseits...
     
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