Mein Tenorsax fürs Leben...

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von Moritz7, 11.November.2011.

  1. montreal

    montreal Ist fast schon zuhause hier

     
  2. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Lasst die doch alle ihre Yamahas oder was auch immer spielen, wenn sie happy damit sind. Die werden schon ihre Gründe dafür haben. Und die, die nicht happy damit sind, haben dafür auch ihre Gründe.
    Ich gehe jedenfalls jede Wette ein, dass ich mein Horn unter tausend Yamahas heraushöre, meinetwegen von Torsten Skringer angespielt :-D :-D Ha, vielleicht sollte ich das bei Wetten dass anmelden, gibt's das noch?
    LG Juju
     
  3. fruitbat

    fruitbat Ist fast schon zuhause hier

    @Moritz7: Was Du über Deinen speziellen und limitierenden Ansatz auf dem Yamaha schreibst, kann ich gut nachvollziehen. Zu Gunsten des gewünschten Sounds schränkst Du Dich im Ansatz und dessen Flexibilität ein. Das ist natürlich nicht optimal.
    Wenn Du nun Dein Vintage-Horn gefunden hast, wirst Du Dich dann in paar Jahren fragen, warum Du Dich technisch so eingeschränkt hast? Könnte sein, oder?
    Ergonomie ist aus meiner Sicht keine nette Option, sondern ein wichtiger Faktor, sich wohl zu fühlen. Auf einem Chu B. stellt sich dieser Faktor bei mir nicht ein. Genauso ist das mit leichter Ansprache, guter Intonation etc.

    Die WDR-Bigband hat auch mal eine Zeit die MK VI gegen taiwanesische "Billighörner" getauscht, sicher nicht ohne Grund. Probier doch mal auch Mauriat oder System 54.

    Auch wenn es als angehender Jazzer ziemlich uncool ist, ein Yamaha zu spielen, das 82Z hat nicht so unbedingt den typischen Yamaha-Sound.

     
  4. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Das fände ich echt mal ne gute Idee - allerdings nicht für Wetten Dass, sondern hier für's Forum. Also wenn einfach einer, der mehrere Hörner schon länger spielt, mal Sound-Proben hier reinstellt, die mit dem gleichen Mundstück und Blatt gespielt sind. So könnte mal mal einen Eindruck davon bekommen, wie groß die Unterschiede für den Zuhörer tatsächlich sind. Irgendwann steht bei mir ja vielleicht auch ein besseres Sax an ...
     
  5. saxkai5

    saxkai5 Ist fast schon zuhause hier


    Ok, das war ein Missverständnis.



    Das ist natürlich rein subjektiv, aber alles, was man so über Yamaha sagt, kann ich bestätigen: gute Mechanik/Ergonomie, klasse verarbeitung, optimale Intonation, aber irgendwie zu "clean" im Sound. Da fehlt die Farbigkeit, die z.B. ein gutes Selmer produzieren kann. Und Sound ist halt der Grund, warum wir alle Musik machen.
    Ich halte es für Quatsch, wenn geschrieben wird, dass ja schließlich der Spieler den Sound macht. Das Potential vom Horn und vom Spieler sind gleichermaßen entscheidend für das, was rauskommt.

    Dass Yamaha-Saxe gelegentlich an ihre Grenzen stoßen, leite ich dadurch ab, dass Profi-Spieler wie Jeff Coffin mittlerweile den 6. oder 7. S-Bogen auf seinem Custom-Prototyp ausprobiert und anscheinend immer noch nicht zufrieden ist. Das Gleiche mit Bob Franceschini - er hat sehr viele Mundstücke und S-Bögen auf seinem Yamaha getestet, bis er wieder bei Mark VI war. Das muss alles nix heißen, aber kann. Wie Frank Catalano auf seinem Yamaha klingt mag ich hier gar nicht sagen. Emil Mangelsdorff klang jedenfalls sehr gut - das muss ich sagen!

     
  6. saxkai5

    saxkai5 Ist fast schon zuhause hier

     
  7. Moritz7

    Moritz7 Kann einfach nicht wegbleiben

    Wow, der erste der sich auf meinem vor 3 Seiten geschrieben Roman bezieht!

    Danke ;)
     
  8. montreal

    montreal Ist fast schon zuhause hier

    Ich schätze auch, dass es individuelle Dinge sind, die die Vorliebe für den einen oder anderen Hersteller bewirken.
    Das mit dem enger werdenden Ton kann ich im Bezug auf meine Person nicht bestätigen, sonst bliebe das Custom nicht mein Hauptinstrument. Ich kann nur sagen, dass ich fast jedesmal, wenn jemand mein 875er anspielt, erstaunte Gesichter sehe: das ist ein Yamaha? Die sollen doch garnicht so gut klingen!

    Das ist auch der Grund, warum ich auf diese pauschalierte Abqualifizierung des Yamaha Klanges immer wieder anspringe.
    Gruß, Thomas
     
  9. montreal

    montreal Ist fast schon zuhause hier

    Hä? Moritz7, wer ist das denn? Was machst Du denn in diesem Thread? Worum ging es hier eigentlich nochmal? :) :) http://www.saxophonforum.de/uploads/smil3dbd4d6422f04.gif
     
  10. fruitbat

    fruitbat Ist fast schon zuhause hier

    Es ging darum, viele Informationen zu geben, die nichts mit der Fragestellung zu tun haben! Die Politik ist der Lehrmeister...ähhh LehrmeisterIn meine ich natürlich. :-D

    Auch wenn es schon mehrfach gesagt wurde: unvoreingenommen probieren, Marke egal, Instrumente sind verschieden und klingen daher auch unterschiedlich (sonst können wir die Physik abschaffen), mit unverbogenem Ansatz sollte der Sound Deine Vorstellungen treffen, "Wohlfühlquote" sollte maximal sein (Ergonomie, Ansprache, Intonation,...), Bauchgefühl muss stimmen.

    Es wird vielleicht nicht Dein letzes Sax sein (wenn Du in 5 Jahren schneidend funky spielen willst...), aber Dir die momentane Vorstellung (und die des Prof.)verwirklichen helfen.

     
  11. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Ich muss da jetzt doch noch mal was nachfragen: Wenn man ein Mundstück hat, dass gut zum eigenen modernen Sax passt, ist es sinnvoll, mit diesem Mundstück auch ein Vintage anzuspielen? Ich meine, dass ich irgendwo mal gehört habe, dass Mundstücke früher irgendwie anders gebaut waren - mit mehr Kammer-Volumen oder so.
     
  12. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Ich würde eher sagen, das hängt vom Saxophon ab, ist also nicht pauschal eine Vintage-Frage. Manche Mundstück/Saxkombinationen passen einfach besser als andere, aber das muss man einfach ausprobieren. Kann sein, dass das Mundstück auf nem Vintage genauso losgeht, muss aber nicht. Ist aber auf jeden Fall sinnvoll, es auszuprobieren.
    LG Juju
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hallo Kai,

    da scheinst Du eine größere Erkenntnis zu haben als ich, tut mir Leid.

    Ich gebe Dir sofort Recht, was das subjektive Empfinden des Spielers angeht - das ist gewiss bei jedem Horn anders, aber auch wieder so individuell, dass es sich kaum verallgemeinern lässt.
    Mit anderen Worten: Wenn ICH ein anderes Sax spiele, merke ich das augenblicklich. Und dieses Wohl- oder Unbehagen mit dem Instrument mag auch mein Spiel und damit meinen Sound verändern - zumindest anfangs.

    Wenn jemand also mehrere unterschiedliche Saxe parallel spielt und ein anderer, der ihn gut kennt, die unterschiedlichen Sounds dann den entsprechenden Saxen zuordnen kann, wie das ja bei Juju und ihrem Ehemann der Fall zu sein scheint, glaube ich das schon.

    Dass "man" jedoch ALLGEMEIN hört, was da jemand spielt, und wir reden noch nicht mal vom Mundstück, sondern tatsächlich vom relativ unbeteiligten Korpus, gehört für mich in das Reich der Mythen und Legenden.

    Übrigens ist es kurios, dass Du so gegen Yamaha bist und dabei das Selmer Mark VI, also das große Vorbild der Yamahas, so hochhältst - denn vor einem halben Jahrhundert hat man den Mark VI genau dasselbe vorgeworfen:
    Gute Mechanik, gute Ansprache, aber "leblos" und "langweilig" im Klang.

    Sorry, aber das musste mal wieder ins Gedächtnis gerufen werden. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  14. saxkai5

    saxkai5 Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Rick,

    man kann Tendenzen hören, aber natürlich - sogar Marken oder Modelle. Und ob Yamaha jetzt ein Nachbau von Selmer ist, spielt keine Rolle - weil sie ganz unterschiedlich klingen. Um nochmal bei Yamaha zu bleiben: Egal, ob Skringer, Coffin, Catalano oder sonstwer darauf spielt, fehlt eine Tiefe, die in anderen Saxen zu hören ist. An dieser Stelle verlässt es fast die Subjektivität. Es ist ganz klar hörbar. In manchen Stilen kann es auch ein Vorteil sein so zu klingen.

    Wer hat denn in den 50-ern gesagt, dass dieses neue Selmer-Modell leblos klingt? Das Mark VI schlug ein wie 'ne Bombe - nicht nur wegen guter Mechanik oder guter Werbung.
     
  15. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Die Überlieferung sagt, dass der äußerst gute Kurs des Dollars dabei eine sehr wesentliche Rolle gespielt haben soll.
     
  16. Gast

    Gast Guest

    ...weil die Amis in Paris billig Bauteile einkaufen konnten oder was? Ich verstehe es nicht ganz: wo schlug es ein wie ne Bombe? In den USA? Ich dachte bisher immer, das Mark VI wäre in erster Linie ein europäisches Ding gewesen.

    Neugierig, Herman
     
  17. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Meine Herren, mit Verlaub:
    Laßt doch endlich dieses elende mark VI Geschwafel!
    Das nervt!
    Glaubt ihr, dass ihr moritz Frage damit beantwortet?

    Lg
    edo
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Sorry, aber das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

    "Tiefe" fehlt mir durchaus bei manchen Saxern, das liegt aber meiner Ansicht nach eher an ihrer Spielweise - witzigerweise sind das so ziemlich alles Selmer-Spieler (die "Stars" von Fusion, Soul usw. - klingen alle uniform-gleich, da kann man fast problemlos einen gegen den anderen austauschen, finde ich). :roll:

    Natürlich habe ich jetzt nicht sofort eine Quellenangabe parat, aber ich habe mitbekommen, dass sich viele eingefleischte Conn-Spieler und US-Patrioten damals gegen diese "französische Invasion" sträubten und die Marke schlecht redeten, wo es nur ging.

    Wie ein paar Jahre später dann die "Selmeristen" gegenüber Yamaha.
    Mittlerweile haben ja die Japaner auch schon weltweit ihre feste Fan-Gemeinde, da wird dann gegen Taiwan gewettert.

    Wie sich doch die Bilder gleichen. ;-)

    Du kannst ja nach wie vor meinen, Marken und Modelle "rauszuhören", mir geht es nicht so und ich kenne auch niemanden persönlich, der das ernsthaft von sich behauptet.
    Ich weiß nur, dass ich immer wieder mit Zuhörern konfrontiert werde, die nach Konzerten zu mir kommen mit (sinngemäß) denselben Worten:
    "Super gespielt - ist natürlich ein Selmer, nicht wahr?"

    Das haben sie jedenfalls jahrelang gesagt, als ich mein Yamaha-Tenor benutzte. :-D

    Heute heißt es dann:
    "Das Sax sieht aber interessant aus - so ein Selmer habe ich noch nie gesehen!" :lol:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Leute, lasst doch die Kirche im Dorf.

    Können wir uns nicht darauf einigen, dass die Topsaxe alles gute Instrumente sind, an sich gut klingen und die Spieler unterschiedliche Präferenzen haben aus diversen Gründen??

    LG

    Dreas
     
  20. montreal

    montreal Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    Das Selmer Mark VI hat sich in den USA nach seinem Erscheinen im Jahr 1954 deshalb so durchgesetzt, weil es durch den Wechselkurs des starken Dollars zum schwachen Franc einfach sensationell günstig gegenüber den qualtativ vergleichbaren großen inländischen Marken war.
    Das wird als Hauptgrund für den Mark VI-Boom der 50er in den USA angesehen: die notorisch nicht mit übermäßig viel Geld ausgestatteten Jazzmusiker haben sich für ein gutes Sax zum Sonderkurs entschieden. Heute wird nur noch betrachtet, wer von den Kultsaxophonisten mit welchem Sax gespielt hat, nach dem warum wird nicht gefragt sondern einfach eine Entscheidung aus Qualitätsgründen vorausgesetzt.
    Im übrigen stehe ich auf das Mark VI, es ist mein zweitbestes Instrument (nach dem Yamaha). :-D
     
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