Messing vs. veredeltes Messing

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von ReneSax, 28.Januar.2013.

  1. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hab' ich mir fast gedacht.

    LG, bluefrog
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo Zwar!

    Absurd ist es nicht, jedenfalls nicht auf Taiwan, dort werden tatsächlich extra für den Instrumentenbau (wenn auch nicht ausschließlich den von Saxofonen) Speziallegierungen entwickelt und den Herstellern zur Verfügung gestellt.

    Denn der Instrumentenbau ist dort meines Wissens ein nationales Prestige-Projekt mit besonderer staatlicher Unterstützung. :cool:

    Das kommt eben auch auf das jeweilige Land an.
    Von "Weltklang" ist ja bekannt, dass die Instrumenten-Qualität aufgrund der unterschiedlich zusammengesetzten Legierungen, die damals in der DDR für den Instrumentenbau "abgezwackt" wurden, stark variierte.

    Je nachdem, wie wichtig einer Volkswirtschaft ein bestimmtes Produkt (oder eine Produktgruppe) ist, wird sie dafür mehr oder weniger gute bzw. passende Materialien zur Verfügung stellen.

    Für Taiwan ist der Instrumentenbau sehr wichtig, für die DDR war er es offenbar nicht. :roll:

    Dass EINZELNE Firmen extra für ihren eigenen Bedarf spezielle Legierungen produzieren oder produzieren laseen, glaube ich allerdings auch nicht.
    Aber sie werden es trotzdem als Betriebsgeheimnis hüten, WELCHE Legierung sie genau von welchem Hersteller verwenden. ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  3. HolgerFfm

    HolgerFfm Ist fast schon zuhause hier

    @Taiga
    Haste Recht, hätte ich schreiben sollen. Sorry :). Die Bronze-Serien 9x2 habe ich erwähnt, weil sie tatsächlich einen deutlich spürbaren Unterschied darstellen zu den 9x1-Serien. Wenn man (jenseits der Silber-Instrumente) die Modelle dieses Herstellers testen und vergleichen will, würde ich empfehlen, bei diesen grundsätzlichen Unterschieden anzufangen, und mich erst anderen Ausstattungsmerkmalen zu widmen.


    @ReneSax

    Ich habe mir nochmal die japanische Seite angesehen. Dort heißt es zum Material der Serien 9x1: "Body tubing: Brass", gleichlautend bei allen Instrumenten. Die Unterschiede liegen ledigleich in der Applikatur und anderen Ausstattungsmerkmalen.

    Ich denke, ein weiterer Punkt für die Mythos-Zerstörer ;-).

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
    Holger
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Rick

    Na, Rick das ist aber nur in einer Planwirtschaft so. "Eine Volkswirtschaft" stellt kein Material zur Verfügung, sondern private Hersteller. Wenn die Branche jedoch für die Hersteller wirtschaftlich interessant ist, werden diese auch individuelle Entwicklungen betreiben.

    Mag sein, dass es vielleicht in Taiwan noch Subventionen gibt...

    LG

    Dreas
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Hallo Dreas!

    Jeder Staat lenkt durch Gesetze und Anreize seine Wirtschaft - die extremste Form wäre natürlich die sozialistische Planwirtschaft (die vielleicht im heutigen Computer- und Informationszeitalter besser funktioniert hätte als im letzten Jahrhundert...), aber wie stark gelenkt werden kann, sah man zum Beispiel in den letzten Jahren bei der Förderung der erneuerbaren Energien, die sich hierzulande nicht gerade von selbst vom Nischendasein zum Renner entwickelt haben. ;-)

    Das wäre in einem idealen Modellstaat mit komplett unabhängiger Marktwirtschaft so.
    Diese idealen Bedingungen gibt es aber noch nicht mal in den USA, denn überall greift der Staat durch Gesetze und Subventionen ein, je nach Stärke der jeweiligen Lobby. :cool:

    Ein interessantes Thema, auch wenn es uns wohl hier leider off-topic führt... :roll:


    Liebe Grüße
    Rick
     
  6. HolgerFfm

    HolgerFfm Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas
    @Rick

    :klug:
    Taiwan ist, wenn ich mich nicht irre, nur etwa um 1/2 größer als Sardinien. Für den Instrumentenbau erforderliche Metalle dürften kaum noch (wenn überhaupt je) in nennenswerter Menge als Bodenschätze vorliegen, sondern müssten importiert werden. Das volkswirtschaftliche Geheimnis dürfte hier in besonders niedrigen Zöllen sowie Ein-/Ausfuhrabgaben liegen.

    Die eigentlich interessante Frage ist aber: woher wird das Metall oder die Legierungen eigentlich importiert? China, Indien, Indonesien...? Eine spannende Frage, die leider total ins OT führt :stop:.

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
    Holger
     
  7. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Wenn es um die Kupfer- und Zinkerze geht - wer muss das nicht?
    Die Herstellung der Legierungen und das Walzen der Bleche geschieht mit Sicherheit in Taiwan, das sind Industrien, die sich auch in Hochlohnländern noch rentieren.

    Gruß
    Joachim
     
  8. zotti880

    zotti880 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo,

    pauschal kann man sagen, hartes o. härteres Mat.= heller/hoher Klang,weiches Mat.= tiefer/dumpfer Klang.
    Berücksichtigt man nun alle anderen Dinge, (wie Kaltverformung ect.) erst einmal nicht, würde dieses bedeuten, wenig verfestigtes, relativ reines Kupfer= tiefer, dunkeler Klang.
    Stark verfestigt muss es eindeutig heller klingen.
    Aber, das, neben dem subjektiven Empfinden beim Spielen (Ergonomie, Marketingmythen, Tagesform, Vorurteile) zu bestimmen erscheint mir als unmöglich.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    "pauschal kann man sagen, hartes o. härteres Mat.= heller/hoher Klang,weiches Mat.= tiefer/dumpfer Klang. "

    Ist das wirklich so? Gibt es dazu Untersuchungen, oder entspricht das nur unseren Erwartungshaltungen? Weich = warm, dunkel; hart = hell, hoch.

    LG

    Dreas
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Ahoi,

    Schagerl Amadeus 66UV (Mauriat) (unlackiert), Yani 992 (Bronze mit Bronzebogen), Martin "The Martin".
    Gleiches MPC, gleiches Blatt, gleiche Distanz zum Mikro.

    http://db.tt/lhMLdDAu

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  11. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Dir ist aber bewusst, dass du da drei völlig verschiedene Saxofone hast?
    Verschiedene Mensuren und Radien der Bögen ?
     
  12. Mugger

    Mugger Guest

    Ja genau.

    Und das macht mehr aus als das Material.
    Wobei das "normale" Yani nicht dieses "Zieseln" meines 992 hat.

    Liebe Grüße
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Ja genau.

    Und das macht mehr aus als das Material.
    Wobei das "normale" Yani nicht dieses "Zieseln" meines 992 hat.

    Liebe Grüße
     
  14. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Ach so, ich dachte du wolltest mit 3 verschiedenen Saxen die Soundverschiedenheiten der Materialien darstellen.

    Ja, da gebe ich dir vollkommen recht.
     
  15. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Also Messing veredelt bedeutet immer: vernickelt, rhodiniert, versilbert, vergoldet.

    Neuerdings gibt es eine Art der Nanobeschichtung auf Nickel, Silber oder Gold, welche auch als Veredelung gilt.

    http://www.nothnagel-marine.de/product_info.php?info=p2412_Yachticon--Nano-Metall---Anti-Finger-Print-100-ml---02-3969-00.html

    Und ja, eine Nanobeschichtung auf lackierten wie unlackiertem Messing funktioniert, die Feuchtigkeit perlt so ab.

    Ist das Messing besonders glatt poliert gehören Wasser Flecken der Vergangenheit an.

    Das hier ist teuer, aber sehr gut:
    http://www.camping-kaufhaus.com/allerlei-nuetzliches/reinigungsmittel/dr-keddo/dr-keddo-nano-tech-122-500-ml/a-29509/?ReferrerID=3

    Grüße the Steamer
     
  16. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Etwas OT, aber da Steamer gerade davon sprach..
    (keine Kritik an deiner Meinung, Hans, nur feststellend)

    Mit dieser ganzen sich offenbar nun etablierenden Nano Sache wissen wir einmal mehr nichts darüber, was die Menschheit da als Langzeiteffekt in Umlauf , bzw. in die Umwelt setzt. Die Auswirkungen in der Biowelt und im Organismus sind völlig unerforscht. Diese Nanoteilchen sind Zellengängig, so klein sind die Dinger. Zurückhaltung ist also angesagt. Wie verbreitet das Zeugs mittlerweile bereits ist, weiss ich nicht, aber ich vermute wir werden bereits heute damit konfrontiert und es kommt auf breiter Basis in den Alltag. Da die Teilchen dermassen klein sind, entsteht da eine neue Dimension von Umweltbelastung, nicht vergleichbar mit der heute schon bestehenden Kleinpartikelbelastung von Plastik in den Organismen und Meeen...

    So, back to Topic...

    GrussAntonio
     
  17. TheSteamer

    TheSteamer Guest

    Moin!

    Nano Partikel findet man überall, Zahnpasta, auch in Gold und Silber und Halbmetallen.

    Und insbesondere bei Autofahrern! Und ganz sicher bei vergoldeten und versilberten Saxophonen!
    Diese Nanobeschichtungen organisieren sich zu einer Struktur die abweisend gegen Feuchtigkeit, Öle und Säuren wirkt!
    Nicht ein versilbertes Saxophon was ständig Partikel abgibt!

    Weiterhin gibt es einige Pflanzen die Nanopartikel ausbilden (natürlicher Feuchtigkeits u. Lichtschutz)

    Die entscheidene Frage ist, finden wir in allen diesen Teilen des täglichen Lebens,
    scharfe, lange Partikel (Asbest) NEIN!

    Also, wenn ihr so Umwelt bewusst seid, dann schafft mal erst euer Auto ab!

    Grüße the Steamer
     
  18. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Moin Hans

    Ich habe schon rund 30 J keins mehr :)
    Neenee, Nano ist nicht Asbest. Von diesem kennt man mittlerweile die
    probleme. von der Nanotechnologie leider eben noch nicht und man wendet sie munter an, das ist das Problem. Warum kommt mir das bloss bekannt vor...

    antonio
     
  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Antonio,

    das ist doch das alte und altbekannte "Spiel". Es gilt die Unschulds- oder hier Unverdächtigkeitsvermutung. Soll heißen, so lange nachteilige Wirkungen nicht einwandfrei nachgewiesen sind, wird von Harmlosigkeit ausgegangen, und kann das Zeugs bedenkenlos verwendet und in die Welt gelassen werden.

    Gruß,
    Otfried
     
  20. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @xcielo
    Genau. Ich stiess kürzlich auf einen Beitrag vo die Belastung von Fischen mit Kunststoff untersucht wurde. Mittlerweile darf man davon ausgehen, dass wir das Zeugs in Kleinstpartikeln über viele Nahrungsmittel aufnehmen, das es im Kreislauf ist. Offenbar sind in der Wanderung im Kreislauf die Kunststoffe zu äusserst kleinen Teilen zerlegt worden, z.B. eben im Meer.
    Da ust dann ein wenig gefressene Plastikbeschichtung eines Rico Plasticover geradzu niedlich.

    antonio
     
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