Michael Brecker "His Saxophone is Silent..." Warum trifft es immer die Guten?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von mos, 21.August.2005.

  1. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe eben leider diesen Artikel gelesen.

    Michael Brecker sucht Knochenmarkspender

    Ich war doch sehr erschrocken, da ich bis zum heutigen Tag nichts von seiner Krebserkrankung gelesen habe.

    Ich selbst bin schon seit Jahren in der Spenderkartei der DKMS und kann nur jeden bitten, sich auch typisieren zu lassen. Man weiß nie, wem man mal helfen kann oder ob man mal selber Hilfe braucht.

    Es kann so schnell gehen und je größer die Karteien sind, desto größer sind die Chancen.

    Ich wünsche Michael Brecker, dass sich sehr bald ein Spender finden lässt und er diese Krankheit übersteht.
     
  2. shorterfan

    shorterfan Kann einfach nicht wegbleiben

    Dieser Thread ist natürlich steinalt, aber ich muss einfach gerade mal meine Gefühle loswerden.
    Um die Knochenmarkspende bin ich schon geistig rumgepirscht seit ich von Michael Breckers Erkrankung gehört habe.
    Jetzt hat sich für mich Folgendes geändert: Ich habe mit großer Verspätung seine letzten CDs gehört:
    Erst den Massey-Hall-Auftritt, und dann weil er so geil war Time is of the Essence, das Ballad-Book und jetzt als den Ultimativen Umwerfer Wide Angles.
    Ich bin ja bekanntlich der Shorterfan und ich kannte Brecker seit ca. 30 Jahren und hab in auch zweimal live erlebt, aber was er auf diesen CDs spielt (Ballad Book ausgenommen) zieht mir die Schuhe aus, macht mich fertig, ist der Wahnsinn.

    Und ich kann ums Verrecken diese Musik nicht mehr hören, ohne diese Knochenmarksspende abgegeben zu haben.

    ...

    Michael
     
  3. HolgerFfm

    HolgerFfm Ist fast schon zuhause hier

    @shorterfan

    Neueres zum - leider nach wie vor stark angegriffenen - Gesundheitszustand von Michael Brecker findest du auf seiner Homepage.

    Der erste Schritt ist die Typisierung; dazu ist eine Blutentnahme erforderlich. Ob es danach irgendwann einmal zu einer Knochenmarkspende kommt, ist damit noch nicht gesagt.

    Bevor man das alles macht, sollte man sich intensiv mit dem Thema beschäftigen. Eine Knochenmarkspende ist, wenn es dazu kommt, keine Blutspende: erstens kannst du, anders als bei der Blutspende, nicht sofort Gutes tun - für einen Empfänger den passenden Spender zu finden, gleicht einer Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen; andererseits kann das, was auf dich zukommt, wenn du als Spender konkret in Frage kommst, eine richtige Operation sein, mit allen Nachteilen und Risiken, aber eben auch entsprechenden Chancen für den Empfänger.

    Ich will hier nicht falsch verstanden werden: Ich will nicht abschrecken, ganz im Gegenteil, es sollte jeder / jedem nur ganz klar sein, was auf sie oder ihn zukommen könnte.

    Ich bin selbst seit Jahren typisiert, ich finde es großartig, dass es die DKMS gibt und kann nur nachdrücklich für sie werben :)

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
    Holger
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Ich finde es nicht gut wenn man jemanden so sehr nach vorne stellt. In afrika verhungert alle 2 minuten ein kind, einfach weil es nix zu essen bekommt. Ich habe für alle das gleiche mitleid.
     
  5. HolgerFfm

    HolgerFfm Ist fast schon zuhause hier

    @EgonOlsen

    Du hast schon Recht - Michael Brecker hat das Privileg der Prominenz, und sein Schicksal findet daher unendlich viel mehr Beachtung als das unendliche Elend anonymer Hungriger, Dürstender, Frierender und Kranker.

    Nur leider führt diese Anonymität des Schicksals bei vielen Menschen (ich sage nicht, dass das bei dir auch so ist) dazu, gar nichts zu tun, obwohl es uns in unserem vielfach privilegierten Weltteil leicht fiele. Insofern hilft m.E. ein Einzelschicksal sehr, Aufmerksamkeit zu schaffen, die Menschen zum Nachdenken und zum Handeln zu bewegen. Um auf das Thema zurückzukommen: Eine Typisierung (DKMS) käme potentiell Vielen zugute.

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
    Holger
     
  6. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Ich auch! Lasst Euch typisieren, Leute!

    Krischan
     
  7. Gast

    Gast Guest

    aber ist dann schon komisch was die dann mit einem machen. So rücken aufschneiden und was raussaugen und dann im krankenhaus und so weiter. Naja ist ne gute sache.
     
  8. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Nein, das Verfahren hat sich geändert. Lest mal auf der DKMS Seite nach, es funktioniert quasi jetzt wie eine Art Blutwäsche.

    Selbst wenn nicht, ich habe im Bekanntenkreis erleben müssen, wie ein kleiner Kerl gestorben ist, weil er keinen passenden Spender hatte. Es war furchtbar.

    Seitdem bin ich gelistet, das ist jetzt bestimmt schon 10 Jahre oder mehr her. Bis heute konnte ich leider noch niemanden helfen. Denkt doch nur mal, wenn ihr selber diese Krankheit oder eure Kinder diese Krankheit hätten. Würdet ihr nicht auch wünschen, dass jemand passendes gefunden würde?

    Wie ihr seht, nützt seine Prominez auch nicht viel. Er kann sich auch keinen passenden Spender "kaufen". Er sitzt im gleichen Boot, wie alle, die diese Krankheit haben. Der einzige Vorteil ist (wenn man das überhaupt Vorteil nenne darf), dass durch seine Prominez eine größere Gruppe erreicht wird. Die Leute befassen sich mehr damit und die Spenderdatei wird hoffentlich größer, was vielen anderen Menschen hilft, die ebenfalls den passenden Spender suchen.
     
  9. Nele

    Nele Schaut nur mal vorbei

    Also das mit dem Rücken aufschneiden ist leider eine weit verbreitete Mär. Das war niemals so. Knochenmark kann auf 2 Arten gespendert werden. Zum einen die o.a. Methode der "Blutwäsche", was allerdings einer Vorbereitungsphase (Medikamente) bedarf. Zum anderen durch Entnahme des Knochenmarks mit einer etwas dickeren Nadel aus dem Beckenknochen. Knochenmark wurde noch nie aus dem Rückenmark entnommen, leider denken das viele und sind dadurch gehemmt sich überhaupt typisieren zu lassen.

    Ich selber bin seit über 10 Jahren eingetragen und kann nur dazu aufrufen sich typisieren zu lassen. Die Chancen einen passenden Spender zu finden gleicht der Suche nach der nadel im Heuhaufen, und wenn man durch einen kleinen, nahezu unbedenklichen Eingriff jemandem die Chance auf ein gesundes Leben schenken kann, dann nur zu!
    Ich stell mir immer vor einer meiner Verwandten, Freunde oder mein eigenes Kind wäre in der Situation einen Spende zu benötigen, wäre ich jedem einzelnen der sich testen läßt zutiefst dankbar!
     
  10. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Wie wird denn das typisieren gemacht ?
     
  11. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Damals habe ich die Unterlagen bei der DKMS angefordert, damit bin ich zum Hausarzt und der hat eine kleien Blutprobe entnommen, die wird dann an die DKMS geschickt.
    Ist eine Sache von ein paar Minuten. Ich weiß allerdings nicht, ob das Prozedere sich mittlerweile geändert hat.
     
  12. HolgerFfm

    HolgerFfm Ist fast schon zuhause hier

    @claptrane

    Du registrierst dich z.B. bei der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei, erhältst nach einiger Zeit ein Päckchen mit Gefäßen für die Blutentnahme, läßt dir bei deinem Arzt Blut abnehmen und schickst das zurück. Die Typisierung (das ist nicht die Knochenmarkspende!) erfolgt mit diesem Blut und kostet ca. 50 Euro. So war's jedenfalls bei mir.

    Wenn gerade eine Typisierungsaktion bei dir in der Nähe stattfinden sollte, könntest du einfacherweise dorthin gehen.

    Näheres auf der o.g. Website!

    Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main
    Holger

    P.S. Ich sehe gerade - mos war schneller! :-D
     
  13. tom

    tom Ist fast schon zuhause hier

    Bei mir hat zur Typisierung durch die DKMS eine Speichelprobe gereicht. Wurde mit einem großen Wattetupfer entnommen.
     
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