Mit der Monatskarte nach Afrika ?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gast, 27.November.2012.

  1. Gast

    Gast Guest

    Moin Ihr Lieben....

    Ich sage es gleich vorweg - dieser Topic ist nicht GANZ ernst gemeint, beinhaltet jedoch ne ernste Frage.

    >> WIE kommen Musiker eigentlich für ihre Reisekosten auf ??

    Ich wurde unlängst in den Senegal eingeladen....soll dort mit den Afrofreaks spielen und ihnen gleichzeitig ihre Hupen reparieren ---------- NICHTS täte ich lieber....jedoch es fehlt der Tausender um mal eben für nen Monat dorthinzufliegen.
    Nun überlege ich mir, ob es wohl ne S-Bahn dorthin gibt, die ich mit meiner Hamburger Monatskarte nehmen kann ;-) ;-)

    Wenn ich früher mit meinen Bands auf Tour war, dann musste Spritgeld, Übernachtung usw usf in der Gage enthalten sein......"Catering" ---also Futterversorgung ebenso....

    Aaaber....wie ist das, wenn man fliegen muss...evtl gleich mit ner ganzen Band ??......Billig ist sowas ja nicht gerade.....und die Veranstalter sind geizig oder haben tatsächlich keine Kohle, um sowas zu finanzieren......

    Dennoch fliegen Musiker ständig um die halbe Welt um irgendwo aufzutreten.....WIE machen die das ?? Haben die alle ne reiche Erbschaft gemacht....wer zahlt die Unkosten ?
    Oder gibt es irgendwo einen Reisefond für Musiker, von dem ich noch nix weiss ??

    Dass ich mit meinen Hupen gerade motivationsmässig am hadern bin, habe ich ja in einigen Threads schon genug raushängen lassen.....ich würde wirklich gerne mal wieder nach Afrika und dort Sound machen.....und ich werde mir das Ticket schon irgendwie zusammenkratzen. .....ABER...wie machen Musiker das, die STÄNDIG auf Tour sind ???? >>> Heute auf dem Chiemseefestival, morgen in London, übermorgen in New York...usw.....

    Irgendwie scheine ich da was verpasst zu haben.....

    LG
    CBP
     
  2. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich kann Herrn Lang Lang ja beim nächsten Konzert mal fragen, ob er mit der S-Bahn gekommen ist ... ;-)
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Ich vermute, etliche gelten als Kulturbotschafter ihres Landes und werden von öffentlichen Kassen subventioniert. Goetheinstitute vielleicht auch noch. Keine Ahnung, was für Töpfe es gibt, aber ich glaube es gibt welche.

    Und Du, CBP, solltest mal in Hamburg anfragen. Vielleicht ergibt sich was. Über Kultur, Entwicklungshilfe oder sonstwas.

    Für chancenlos halte ich es nicht.

    Herzlichen Gruß,

    Joe

    Nachsatz:

    Gib bei Google mal deutsch-senegalesisch ein:) Vielleicht findest Du einen Geldgeber
     
  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Moin! Das ist natürlich ein komplexes Thema und abhängig vom Einzelfall..
    Wenn man in der Band eines Popstars mitspielt, kann's auch mal der Privatjet sein, ansonsten ist es aber üblich, dass sie Flüge mit dabei sind. Wenn es jetzt ein Liebhaberprojekt ist, muss man entweder in den sauren Apfel beißen und sagt sich, na gut, hänge ich gleich noch ein paar Wochen Urlaub dran, da wollte ich sowieso schon immer mal hin, oder man lässt es ganz.
    Wieder anders, wenn man selbst Organisator einer Tour ist, da muss man dann versuchen, ein paar gut bezahlte Gigs zu bekommen und die schlecht bezahlten mit einkalkulieren und die Reisekosten, Hotel etc, und schauen, ob dann noch annehmbare Gagen übrigbleiben, sonst kann man es vergessen.
    Die Festivals haben meistens relativ viel Geld zur Verfügung, klar, dass Herbie Hancock und Co ihre nicht Flüge selbst bezahlen. ;-)
    Einen "Reisefond" im weiteren Sinne gibt es zumindest hier in UK schon: Man kann z.B. beim British Arts Council einen Projektentwurf vorlegen, und wenn man Glück hat, gibt es einen Zuschuß. Jazz Services sind eine andere Stelle, wo man z.B. Zuschüsse für eine Tour innerhalb UK beantragen kann. Es gibt auch verschiedene Stipendien für junge Bands, die z.B für eine Tour genutzt werden können.
    LG Juju
     
  5. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    Unterschiedlich, würd ich mal sagen. Es gibt halt Bands, die verdienen viel Geld, und welche, die verdienen wenig Geld.
    Ob der Veranstalter das Ticket zahlt oder ob die Gage entsprechend höher ist, dürfte wohl egal sein.
    Es gibt natürlich auch Bands, die hoffen, dass ihnen ein Autohaus einen alten VW-Bus sponsert, damit sie auf Tour gehen können.
     
  6. Gast

    Gast Guest

    @ Joe60
    und Nighwatchwoman

    Cool.....das sind ein paar interessante Gedankenansätze, die ich auf jeden Fall mal abchecken werde.

    Obs was bringt, wird sich zeigen.....aber einen Versuch ist es wert !!

    Ich danke Euch !!

    CBP
     
  7. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Selbst Tito Puente jr. hatte nur ein Einzelfahrschein von NY nach Kathmandu zu seinem Auftritt bei Jazzmandu. Flugkosten für seine 16- köpfige Band konnte der Veranstalter nicht zahlen. Tito hat sich dann aus dem Musikerpool des Festivals bedient. Am Rhythmus Nepalis und an den Hupen Thais. So klang dann die Sauce.

    Ach ja, Senegal, da würde ich natürlich auch gern hin. Vor etlichen Jahren habe ich einige Tage in N`Gor und Yoff (Dakar) verbracht und dort den vielen Musikern am Strand gelauscht. Die hatten pepp, da würdest du, glaube ich, stillmusikalisch sehr gut hinpassen.
    Aber wie hinkommen? Momentan habe ich aber leider auch keine Idee für dich.
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo Benjahmin,

    Reisekosten werden grundsätzlich dem Veranstalter draufgeschlagen und sind deshalb ein wichtiger Punkt bei der Gagenverhandlung.

    Wird eine Tour in einem anderen Land organisiert, dann muss man sehen, wie man das durch Überschüsse deckt, doch für ein einzelnes Konzert, beispielsweise bei einem Festival, kommt üblicherweise der einladende Veranstalter auf.

    Dafür erlebe ich jüngst ein paar Beispiele, wie einen niederländischen Big-Band-Wettbewerb, an dem sich meine Cool Cats beteiligen wollen, da werden jedem teilnehmenden Ensemble pauschal mehrere hundert Euro Fahrtkosten gezahlt.

    Und Mitte Dezember fliege ich für einen Auftritt weiter weg, da sind die Flugkosten (inkl. Bahntickets zum/vom Flughafen) wie auch die Vollpension-Hotelunterbringung für mehrere Tage selbstverständlich vom Veranstalter finanziert.
    Dieser wiederum gräbt teilweise öffentliche Kulturgelder vor Ort sowie weitere Sponsoren an, doch das kümmert mich nicht - sollte es auch nicht. ;-)

    Anders ist es natürlich, wenn der einladende Veranstalter sehr arm ist, es dort keine öffentliche Kulturförderung für so etwas gibt, ich aber unbedingt dort auftreten möchte.
    In dem Fall muss man sich gut überlegen, ob einem die Sache das wert ist - habe ich durchaus auch schon mal gemacht, also im Endeffekt aus eigener Tasche drauf gelegt, weil mir die Sache wichtig war. :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  9. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Stupid german monny.
    Alle möglichen Stiftungen finanzieren alles mögliche. Ist die Reise politisch motiuviert (Wird kaum geprüft) gibt es politische Stiftungen.
     
  10. Gast

    Gast Guest

    @Abraxasbabu

    LOL! Nein politisch motiviert ist die Geschichte wahrlich nicht ;-)
    >>> Eher eine Hilfe zur Selbsthilfe um meinerseits musikalisch mal wieder in die Gänge zu kommen and andererseits mal ein Paar Saxe dort zu reparieren und den Leuten ein paar Ersatzpolster dazulassen ;-)

    Ich habe gestern dorthintelephoniert...."Food and Lodging" gehen klar....nur den Flug muss ich selber hinbekommen....und das sind runde 600.- Euronen. DIE kriege ich dann schlimmstenfalls auch noch zusammengekratzt.

    @Rick
    Der Flug wäre genau DAS was ICH in diesem Falle erstmal draufzahle, obwohl es nichtmal unmöglich ist, dass ich den sogar nachträglich wieder rausbekomme. Ich glaube, das ist es mir wert.....ich pletere schon viel zu lange vor mich hin, als das jetzt nicht mal einfach umzusetzen.

    @Nilu

    Nach allem, was ich nun von verschiedensten Seiten gehört habe, denke ich auch, dass ich dort ganz gut tröten könnte.
    Es sind ja gerade Bekannte von DORT, die mir den Floh immer wieder in s Ohr setzen....vor allem nachdem sie mich mal live erlebt haben oder auf CD gehört. >> Dann soll der Floh nun mal hopsen und springen ;-)

    LG

    CBP
     
  11. Gast

    Gast Guest

    @Juju


    Hört sich tw interessant an.....und in Deutschland scheint es da ja auch Möglichkeiten zu geben.
    Das muss ich alles mal in Ruhe abchecken.....es wäre ja doof, wenn es irgendwo evtl Fördergelder für ein Projekt gibt und man sie nicht nutzt !!

    LG

    CBP
     
  12. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    @CBP

    Eine Adresse für Föderung im Senegal wäre z.B. das Institut Francaise IF. Die haben ein sehr schönen Veranstaltungsort in Dakar mit vielen Konzerten und anderen kulturellen Aktivitäten. Die Franzosen lassen sich ihre Bindungen aus den vergangenen Kolonialzeiten noch was kosten – also, da wäre Geld.

    Wie könntest du an eine Einladung durch das IF kommen?

    Nun, es gibt Hürden.
    1. Seit paar Jahren ist Hip Hop im Senegal sehr angesagt. An den Stränden wird ebensoviel gerappt wie auf der Yambee getrommelt. Das zeigt sich auch im Musikprogramm des IF. Kannste und willste mit Hip Hoppern Musik machen, um ggf. mal dort aufzutreten?

    2. Du bist Deutscher - also NICHT FRANZOSE.
    Du müßtest irgendetwas anbieten, was kein Franzose macht oder kann, etwas besonderes, vielleicht was deutsch Kulturelles, was das auch immer sein mag - jedenfals könntest du es ergebnisorientiert definieren.

    Es könnte aber auch etwas sein, das dem Klischee überhaupt nicht entspricht und damit auffällig ist.
    Beim IF geht ja meistens um interkulturellen Austasch.
    Welche Teilkultur hast du, an dem Senegal, das IF und letzt endlich Frankreich Interesse hätte?

    Vielleicht ist es das Saxschrauben. Das Saxschrauben verdeutlicht sehr eindrücklich die Arbeits- und Lebenskultur der Senegalesen. Erhalten, Reparieren, Improvisieren, Ausprobieren. Im Straßenbild zeugen die bunten, aus 4 mach 1, Peugeots und Renaults davon. Das könnte eine! Brücke zum Senegal sein.
    Frankreich hat bald keine eigene Autoproduktion und die Einkommen sinken weiter, der Konsum stockt. Hier könnte eine Brücke zu Frankreich sein.

    Die Kultur des Reparierens ist in D und F verlorengegangen.
    Rausbauen und wegwerfen, Modul neu kaufen und einbauen, das ist unser Weg.
    Was ist, wenn die Franzosen sich diese Kultur nicht mehr leisten können?

    (Betriff generell auch Deutschland, aber es geht um IF und der Geldgeber ist Frankreich)

    Du könntest ein Saxschrauber-Workshop im IF anbieten der sich gleichzeitig mit diesen Kulturunterschieden beschäftigt, ganz kreativ, innovativ und frei.
    Du könntest die Kultur des Landes, in dem du sie im WS exemplarisch praktizierst, herausstellen, aufwerten, sie bewußt machen und ihrere besondere Bedeutung für ein Frankreich bald ohne eigener Fahrzeugproduktion.

    Du könntst Kulturbotschafter sein und Kultur von Süd nach Nord transportieren, mal anders herum.

    Irgendwie so und natürlich völlig unverbindlich und unausgegoren von mir dahin gesponnen. Aber es gibt ja hier noch viele, gute Winzer... mit Schlauch oder Flasche.

    vG
    Nilu
     
  13. Gast

    Gast Guest

    @Nilu

    Deine Gedanken sind garnicht so abwägig. Ich habe ja sowieso vor, etwas an Reparaturarbeiten zu leisten dort - UND - mal nen Crashkurs /Workshop für die Ausführung kleinerer Reparaturen abzuhalten.......z.B. wie setzt man zuverlässig ein neues Polster ein und stellt die Klappe dazu nach ??

    Mit dem Institute Francaise hatte ich in Äthiopien schon zu tun. Dort heisst es zwar "Alliance Francaise" ist aber in beiden Fällen eben das "Kulturinstitut", wie man es wohl frei übersetzen könnte.

    Inzwischen denke ich, ich werde ALLE Möglichkeiten mal abchecken......aber diese erste Tour wohl erstmal alleine finanzieren.....zumindest bin ich inzwischen darauf eingestellt, falls garnix anderes geht.
    Aber ich denke, wenn die Geschichte Hand und Fuss hat, könnte man so etwas öfter veranstalten....und spätestens DANN auf dieverse Fonds und Institute zurückgreifen.

    Das könnte jedenfalls noch ne interessante Sache werden.....und so lamgsam packt mich die Reisekribbligkeit...auch wenn ich vor Februar kaum fliegen werde....

    LG

    CBP
     
  14. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin Benjamin,

    eigentlich sollte sich für Dein Projekt eine Förderinstitution finden lassen. Da ich es für unwahrscheinlich halte, dass der Senegal über eine gut ausgestattete Kulturförderung verfügen kann, solltest Du hier in Deutschland bei Stiftungen und Förderinstitutionen schauen. Voraussetzung ist, dass Du an geeigneten Stellen einen Antrag stellst. Schwierig werden kann es mit Deinem kurzfristigen Zeitrahmen, aber versuchen solltest Du es auf jeden Fall.

    Eine erste Gugelsuche (Stichworte "Kunstförderung" und "Afrika") brachte mir folgende interessant aussehende Ergebnisse:


    Deutsche Bank Stiftung
    Meldung z. Kulturstiftung d. Bundes
    Suchmaschine f. Kulturförderung

    Darüber hinaus haben praktisch alle Bundesländer eine Stiftung für Kultur(förderung). Teilweise sind die Mittel hier zwar langfristig für z.B. museale Zwecke festgelegt, eine kurze Anfrage schadet aber nie.


    Viel Glück beim Fundraising



    keep swingin´



    Dein Saxax


     
  15. Gast

    Gast Guest

    @Joe60

    Im Tonthread fragtest Du, ob ich denn schon Fördermittel aufgetan hätte ..... ich antworte lieber in DIESEM Thread darauf....da passt es besser hin.

    Also fliegen werde ich definitiv, DAS steht schonmal fest.
    Was die Finanzen betrifft habe ich ebenfalls eine Möglichkeit aufgetan, die sehr vielversprechend ist.....und zwar den Rotary-Club.Dieser Verein ist mir zwar immer etwas suspekt....hat sowas von Freimaurerloge und Wirtschaftsmafia an sich.....aaaber er hat auch etliche Projekte, welche er bedient und fördert....gerade auch in Afrika.
    Mein Vater ist dort langjähriges Mitglied und kam unlängst aus Berlin zurück, wo sie die ""Internationale Friedenskonferenz für Ostafrika"" abgehalten haben.
    Eine merhwöchige Musikprojektreise, wo die Musiker vor Ort sogar einige Bildungworkshops in punkto Sax/ Instrumentenreparatur geboten bekommen, wäre voll im Sinne dieses Vereins...zumal man danach noch ein paar Vorträge mit Bildern und Berichten hier in Deutschland abhalten kann.

    Ich muss das mit meinem Alten noch genauer beschnacken....aber ich bin mir ganz sicher, dass das klargeht.

    LG

    CBP
     
  16. Gast

    Gast Guest

    Na, erst mal wunderbar, dass es klappen wird. So ein bisschen weiß ich von den Rotariern auch was.... sehr gemischt... ganz nette und aus meiner Sicht auch andere:) Aber wo ist das nicht so?


    Dann freu Dich, viel Spaß und Erfolg.

    Herzlichen Gruß,

    Joe
     
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