Mitgliedsbeiträge im Orchester

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Mcsax, 1.Januar.2024.

  1. Mcsax

    Mcsax Schaut öfter mal vorbei

    Bei uns im Orchester kam zuletzt erneut die Diskussion auf, den Jahresbeitrag zu erhöhen (derzeit 150 €) um die allgemeinen Kosten (Dirigent, Noten, Gastmusiker, Raummieten) zu decken. Ich persönlich halte den Betrag für ausreichend (zumal über Gagen noch einiges an Geld rein kommt) und sehe eine Erhöhung auch aus sozialen Gründen (es gibt einige Mitglieder die eine Erhöhung nicht stemmen könnten) sehr kritisch.

    Meine Recherche im www hat da eher ein uneinheitliches Bild ergeben und zwar vom absoluten nogo für Mitgliedbeiträge über keine Beiträge für aktive Musiker bis zu Beiträgen in unterschiedlichen Höhen (wobei die wenigsten Orchester den genauen Beitrag auf der Homepage veröffentlichen). Um in der Sache weiter zu kommen wollte ich mal in die Runde fragen, wie eure Erfahrungen sind:

    Wie ist eure Meinung zu Mitgliedsbeiträgen im Orchester?

    Wie hoch sollte ein solcher Beitrag maximal sein?
     
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  2. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo McSax,

    ich spiele in einer durch eine Musikschule organisierte Big Band.
    Ich zahle 19,95 pro Monat durchlaufend auch in den Ferien und wir proben jede zweite Woche, jedoch nicht in den Ferien.
    Dein Beitrag ist schon sehr klein finde ich.
    Aber auch angemessen.
    Meinen finde ich schon zu hoch, für die Anzahl der Proben.

    VG und ein gutes neues Jahr

    Holger
     
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  3. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ist das Orchester als Verein organisiert?

    150 Euro im Jahr sind 12,50 Euro im Monat.

    Ich zahle 120 Euro, was ich als wenig empfinde.
     
  4. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Man muss auch die Anzahl der Spieler berücksichtigen.
    Bei mir zahlen 18 Personen. Das sind 359€ im Monat. Bei zwei angeleiteten Proben durch einen studierten Musiker sind das je Probe rund 180€. Das finde ich sehr viel wenn man bedenkt, dass die Proben in den Ferien nicht stattfinden und durch Auftritte auch Geld reinkommt. Außerdem zahlt ja die Stadt dazu.
    Es handelt sich ja um eine öffentliche Musikschule.
    Wenn euer Verein die Preise anhebt dann kommt da ja eine riesen Summe zusammen.
     
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  5. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Die Stadt sollte froh sein, daß sie überhaupt eine Musikschule mit Orchester hat. Die Komplementärfinanzierung, so notwendig, sollte m.E. allein über ANONYME Spenden erfolgen.
    So etwas wie in der "#Parallelwelt", namentlich genannt Spender geht m.E. gar nicht.

    Wie gesagt, ich persönlich lehne jegliche Zwangsbeiträge ab, auch regelmäßige Mitgliedsbeiträge mit Sozialtarif. Letzterer muss beantragt werden und wenn ich mich als die Regeln und Sätze für das alte H4 erinnere, so ist das alles lächerlich.
    Eintrittsgelder, Spenden, Hüte (Klingelbeutel) die rumgehen, alles kein Problem. Aber "die Hosen runterlassen" um 12,5, 15, 20 EUR / Monat einzusparen ... das geht gar nicht. Mit welchem Selbstwertgefühl soll dieses Mitglied im Orchester aktiv sein?

    Und hier habe ich bewusst aus einem anderen Thread zitiert. Dort gehört m.E. die Diskussion um die Mitgliedsbeiträge nicht rein, aber es juckt mich schon lange in den Fingern, etwas dazu zu schreiben.

    Was nichts kostet ist nichts?

    Den Spruch kenne ich zur Genüge, er führt aber im Sinne eines ersprießlichen konstruktiven Miteinanders, sei es im Orchester oder im Forum nicht weiter.

    Mit freundlichen Grüßen

    E.G.
     
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  6. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Gibt es denn eine konkrete Begründung für die Erhöhung? Zum Spaß macht das ja sicherlich keiner. Ein Kassenwart o.ä. sollte da (von sich aus) Auskunft geben, wofür das Geld benötigt wird.

    @holgi1964
    Wie schon von Macsax erwähnt, gibt es ja ganz verschiedene Ausgaben, die anfallen. Auch in deinem Fall ist ja nicht nur Honorar für den musikalischen Leiter fällig.
    Die Musikschule hat neben allgemeinen Personal- und Raumkosten (gestiegene Nebenkosten lassen grüßen) ja auch noch Kosten für Noten und -ständer, Instrumente (Anschaffung und Wartung),...
    Bei einem Orchester wird es teils ähnlich sein, nur dass dort viele Personalkosten gar nicht erst anfallen, sondern durch ehrenamtliche Vereinsarbeit geleistet werden oder Leute ihres lieben Hobbys wegen Geld zuschießen, sei es in Form von Anschaffungen als Dauerleihgabe.
    Und abgesehen davon, will niemand gerne auf einer leeren Kasse sitzen, damit ab jetzt auch bloß nicht ein einziger Notenständer kaputt gehen darf.

    Für einen ordentlichen Betrieb braucht es aber eine geregelte, verlässliche Finanzierung. Oder soll man quartalsweise die Koffer ein- und wieder auspacken, je nachdem, wie es gerade um die Spendensituation bestellt ist?

    Niemand wird gezwungen, in einem Ensemble zu spielen. Und im Regelfall tut man das auch größtenteils für sich selbst, für's eigene Hobby. Eigener Spaß - eigenes Geld. Jedenfalls auf Amateurebene.
     
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  7. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Für unser Orchester werden keine Beiträge erhoben. Es gehört zur Musikschule eines Berliner Bezirks. Selbst die Konzerteinnahmen können wir an soziale Projekte spenden. Lediglich bei den Orchesterwochenenden zahlen wir für die Übernachtung.
     
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  8. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich verstehe schon das Kosten anfallen.
    In meinem Fall ist die Schule räumlich in einem Grundschulgebäude integriert.
    Das Equipment an Notenständern, Keyboards usw. ist uralt.
    Die Band war ursprünglich ein Verein der aufgrund mir nicht bekannter Gründe unter das Musikschuldach gelangt ist und das eigene Equipment und 80% der Noten mitgebracht hat.
    Man kann natürlich nicht alles exakt Gegenrechnen. Das ist auch nicht meine Intention. Und der Dirigent soll meiner Meinung nach auch so bezahlt werden wie er es lt. Ausbildung verdient, und die Sekretärin natürlich auch.
    Nur ich habe das Gefühl, dass die Einnahmen
    aus solchen Gruppen gerne verwendet werden um anderes mitzuziehen. Und das Prestige mit so einer Formation wird gerne mitgenommen.
     
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  9. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    So sollte das sein!

    genauso wie Straßenbenutzung. den Sprit zahle ich selbst, auch den Sohlenabrieb etc. nicht aber eine Straßenbenutzungsgebühr.
     
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  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Indirekt schon. Über die Energiesteuer.

    CzG

    Dreas
     
  11. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Irgendwann gab es mal Erschließungsbeiträge, Grundsteuer...
    Alles was die öffentliche Hand ausgeben kann, kommt von den Bürgern.
    Also nix umsonst.
     
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  12. dikoki

    dikoki Kann einfach nicht wegbleiben

    Erst einmal Dir und allen anderen im Forum ein gutes und hoffentlich friedliches neues Jahr.

    Mir ist nicht ganz klar, in welcher "Parallelwelt" Du lebst. Wie Du schon schreibst, ist es nicht selbstverständlich, das eine Stadt eine Musikschule betreibt - und dann noch mit einem Orchester. Aber dass ein Angebot wie dieses - dass sich zwar an alle richtet, aber nur von wenigen angenommen wird - nicht allein aus Steuern und Abgaben finanzieren lässt, ist doch klar. Deshalb ist es für mich keine Frage, dass diejenigen einen ergänzenden Beitrag leisten, die ein Angebot der Musikschule annehmen. Und genau so selbstverständlich finde ich, dass diejenigen, die es sich nicht leisten können, unterstützt werden. Schön, wenn dies aus anonymen Spenden möglich ist. Da dies aber nie ausreichen wird, dürfte an Gebühren/Mitgliedsbeiträgen mit Sozialkomponente kein Weg dran vorbeiführen. Das wird dann auch bedeuten müssen, dass man ggf. die Bedürftigkeit belegen muss. Und zwar gegenüber der Musikschule. Die einzelne Lehrkraft oder Ensembleleitung hat das natürlich nichts anzugehen.

    Deine Ablehnung von Zwangsbeiträgen ist ehrenwert, aber in meiner Welt nicht umsetzbar.
     
  13. OnkelSax

    OnkelSax Ist fast schon zuhause hier

    Heimat-Musikverein: kein Beitrag. Wenn dieser erhoben werden würde, kämen einige MusikerInnen nicht mehr. Der Verein finanziert sich über Konzerteinnahmen, Teilnahme/Durchführung von Veranstaltungen und Spenden.
    Persönlich find ich das auch gut so, denn die aktiven MitgliederInnen machen schon genug ehrenamtliche Tätigkeiten und haben - bis auf wenige Ausnahmen - eigene Instrumente.

    Symphonisches Blasorchester: 60 € Jahresbeitrag als aktiver Musiker. Auch das find ich in Ordnung, da es hier vornehmlich ums Musikmachen geht.
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich nicht.
    Ich kann Orchesterproben durchaus auch als zusätzlichen Unterricht verstehen, auch oder gerade an Musikschulen, an denen Lehrer gegen Geld Unterricht geben. Warum sollten diese also für die Leitung von Orchesterproben nicht bezahlt werden?
    Hier ist es auch so, dass die Musikschulen ALLE für die Teilnahme an Musikschulorchestern je nach Status (Schüler, Erwachsene...) zwischen 10 und 20€ im Monat zusätzlich verlangen. Freie Orchester/Kapellen/Gruppen sind dann Vereine, die entsprechend vereinsbeiträge in ähnlicher Größenordnung verheben.

    Niemand zwingt dich teilzunehmen. Du hast selbst die Optionen dich mit anderen zusammen zu tun und dein eigenes, kostenfreies Grüppchen zu bilden.
     
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  15. Woliko

    Woliko Strebt nach Höherem

    In wessen Wohnzimmer üben die dann?
     
  16. rbur

    rbur Mod

    man könnte dann gegen einen monatlichen Beitrag der Musiker einen Raum mieten ....
     
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  17. Aerophon

    Aerophon Ist fast schon zuhause hier

    In unmittelbarer Nähe gibt es 2 städtische Musikschulen. Da die Saxlehrer an beiden Klassiker sind, fahre ich ein kleines Stück zu einer anderen städtischen Musikschule. Grossraum München hat da eine erstaunliche Dichte an Gemeinden mit Musikschule. Der Unterrichtsbeitrag bei allen drei liegt bei ca 80 € monatlich durchlaufend. Ensemble sind inkludiert solange man ein Hauptfach belegt zB Saxophon. Wer keinen Instrumentalunterricht belegt zahlt: 17,50, 18 oder 27 € abhängig von der jeweiligen Musikschule. Proben finden wöchentlich statt. Unsere Bigband leitet mein Saxlehrer. Die Proben dauern 90 min.
     
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  18. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das ist doch unrealistisch. Viele Menschen wollen auch keinen Eintritt für Konzerte zahlen, gespendet wird eher wenig und Hut rumgehen lassen ist der Garant für kaum Einnahmen (been there done that). Leute sind oft eher geizig, heute mehr denn je. Und die Kosten, die mit dem Unterhalt eines Ensembles einhergehen wollen beglichen werden. Da ist es halt manchmal nicht anders möglich auch einen Mitgliedsbeitrag zu erheben. Erst recht wenn Musiker für Konzerte eingekauft werden müssen und die Leitung Jemand machen soll, der davon etwas versteht, der kann es sich nämlich auch nicht leisten das kostenlos zu machen.

    Wir leben halt nicht in einer perfekten Welt, ganz im Gegenteil und da sollte man dann auch etwas realistischer die Dinge angehen.
     
  19. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Ich zahle für mein Blasorchester nur 40 € im Jahr. Wir sind ca. 40 Aktive Mitglieder. Es gibt aber daneben auch viele passive Mitglieder (aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv, wegen Familienpause oder einfach Stadtteilförderer), die zahlen 30 € im Jahr. Schüler zahlen 12 Euro und Unterricht gesondert. Notenschaffungen erfolgen durch Spenden einzelner Mitglieder. Wobei aber niemand gedrängt wird. Daneben gehen natürlich die Auftrittseinnahmen in die Vereinskasse. für das jährliche Probewochenende muss jeder einen Beitrag leisten - kleinerer zweistelliger Betrag.
    In der jährlichen Mitgliederversammlung wird immer über das Jahresergebnis berichtet. Das gehört sich meiner Meinung nach auch so. Da würde sich dann ergeben, ob es finanziell eng wird und oder noch genug Luft gibt.
     
  20. rbur

    rbur Mod

    In unserem Dorf mit 2000 Einwohnern kommen grade mal 80 Leute ins Konzert. Spenden kriegen wir 1000 Euro pro Jahr wenn's gut läuft. Mitgliedsbeiträge vielleicht 700 pro Jahr.
    Fixkosten (Dirigent, Noten, Versicherungen, sonstiger Kram) > 7000 Euro pro Jahr

    Die Differenz kriegen wir durch Arbeitseinsätze. Veranstaltungen, Altpapiersammlungen. Wenn wir das nicht machen würden, würden die Spenden und Konzertbesuche deutlich zurückgehen, weil weniger Präsenz im Ort.
    Bezahlte Auftritte vielleicht 200 Euro im Jahr.

    Die anderen Vereine in der Gegend machen das genauso. Wir treten gegenseitig kostenlos bei unseren Festen auf.

    Wenn wir auf Arbeitseinsätze verzichten würden, wären das locker 250 Euro pro Nase und Jahr. Wobei die Musiker (auch die, die es sich leisten können) lieber Arbeitseinsätze machen, wegen Kameradschaft und so.
     
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